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Kinderarbeit 19. Jahrhundert - Referat
Zuerst will ich euch erklären was Kinderarbeit überhaupt bedeutet.
Wenn Kinder schon im jungen Alter zur eigenen Ernährung oder Sicherung der Familienernährung beisteuern müssen.
Bsp.: Eine Familie hat 6 Kinder, der Vater ca. 35 Jahre alt, hat starke gesundheitliche Schäden, die durch frühste Kinderarbeit ausgelöst wurden. Er ist arbeitsunfähig und kann zur Ernährung der Familie nichts mehr beitragen. Die Mutter muss sich um das kleinste Kinder kümmern. Deshalb müssen die 5 Kinder zum Arbeiten gehen, um ihre eigene Ernährung und die, der Familie einigermaßen sichern zu können.
Aber warum gab es diese Kinderarbeit überhaupt?
Zwischen 1800 und 1860 hatte sich die Einwohnerzahl in Deutschland verdoppelt, weil es Fortschritte in der Medizin, Hygiene und der Nahrungsmittelindustrie gab. Dies führte dazu, dass es für die vielen Menschen nicht genügend Arbeitsplätze gab.
Die Industrie in den Städten entwickelte sich zwar, aber nur langsam. Viele Landarbeiter versuchten in der Stadt Arbeit zu finden. Wegen den mangelnden Arbeitsplätzen, sanken auch die Löhne und dadurch konnten viele Männer ihre Familien nicht mehr ernähren. Deshalb mussten manchmal Frauen aber eher Kinder zu Lebensunterhalt beitragen. Waisenkinder ging es noch schlimmer, denn dies war ihre einzige Chance ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Wenn man einmal im Teufelskreislauf der Kinderarbeit ist, wird es schwer wieder davon loszukommen. Das möchte ich euch an einer Folie zeigen (Auf der Folie= kinderreiche Familien, schlechte Wohnlage, wenig Arbeitsplätze, Hunger und Unterernährung im Elternhaus, Kinder müssen arbeiten gehen, schlechte schulische Ausbildung, Sie können nicht rechnen schreiben und lesen, keine berufliche Ausbildung möglich, kein beruflicher und gesellschaftlicher Aufstieg möglich, keine Möglichkeit auszuwandern, Familiengründung in der gleichen Region.
Wo gab es diese Kinderarbeit und was wurde gearbeitet?
Kinderarbeit gab es überall, in England, Frankreich, Schweiz, sogar auch in Deutschland. Die Kinder mussten z.B. in Bergwerken schwere Wagen ans Tageslicht schieben ,in Steinbrüchen Steine schlagen, in Textilfabriken Kleidung herstellen, usw.
Wie sah nun der Alltag eines Kindes zwischen 4-16 Jahren im 19. Jahrhundert aus?
Die Kinder mussten morgens zwischen 5Uhr und 6 Uhr aufstehen und gingen sofort in die Fabrik. Zu Mittag hatten sie eine Stunde Pause. Sie rannten nach Hause, aßen fast nichts, weil die Eltern nichts hatten und machten sich pünktlich wieder zur Arbeit in die Fabrik auf. Nach ungefair 13 Stunden, mühsamer und anstrengender Arbeit, gingen sie erschöpft nach Hause. Danach konnten sie vielleicht noch zur Schule, wenn sie das Geld hatten. Aber sie bekamen nicht viel mit, vor Erschöpfung. Um 22 Uhr schleppten sie sich dann von der Schule nach Hause, ließen sich todmüde ins Bett fallen und schliefen sofort ein. Aber lange konnten sie nicht schlafen denn der nächste Morgen graute schon fast.
Hier habe ich noch einen kleinen Text eines Jungen, der in einem Bergwerk arbeitet:
„Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier unten bin, ich weiß nicht, ob es Tag oder Nacht ist. Der Tag scheint mir unendlich zu sein. Es ist anstrengend so einen Karren voller Eisenerz zu schieben, vor allem wenn man auf den Knien kriechen muss. Mein weher Rücken und meine Knie bringen mich fast um. Ich vermisse meine Familie und meine Freunde. Ich sehne mich danach, wieder mit meiner Familie vereint zu sein und mit meinen Freunden zu spielen. Ich bin hungrig und sehr durstig. Der Staub versperrt mir die Sicht und vor allem macht er mir das Atmen schwer. Ich habe keine Lust mehr, aber ich muss weiter machen, meine Familie braucht das Geld.“
Das beste und nahe liegendste Beispiel sind die Schwabenkinder aus Tirol, die ja direkt hier in Ravensburg auf dem Marktplatz an die Bauern aus der Umgebung verkauft wurden. Ein Mann namens Josef Muther schrieb über die unerträgliche Situation der Kindermärkte: Da standen denn z.B. am Marktplatz in Ravensburg oft mehrere Hunderte solcher Kinder beisammen, in weißen Leinwandhäschen und Jäckchen die Knaben, in duftigen Röckchen die Mädchen, das Gewand bei allen so dünn, dass der Wind durchspielte.
Mit nackten, rot angelaufenen Füßen, erfrorenen Nasen und bloßen Kopf harrten sie an einem oft rauen Märztage des Schicksaales, das ihrer wartete…….. lauter Hofbauern begannen die Kinderschar zu mustern……
„Was kostet das Büblein da?“-„Sechs Gulden“, war die Antwort.- „Seid ihr bei Trost, der Bub ist ja nicht einmal groß genug, um ein Kalb in die Augen sehen zu können.“
Wie man an diesem Bericht gut sehen kann, wurden die Kinder wie Vieh behandelt und meist bekamen die Mädchen und Buben beim Bauern wenig zu essen, dafür mussten sie aber hart arbeiten. Manchmal wurden sie sogar geschlagen. Das „Schwabengehen“ hörte erst im Jahre 1921 auf, weil in Württemberg die Schulpflicht für ausländische Kinder eingeführt worden war.
(Bild www.wikipedia.de dann schwabenkinder) Nun habe ich euch noch ein Bild einer Figur mitgebracht, das ich gerne erklären möchte
Diese Figur hängt in der Bachstraße am früheren Gasthaus Krone und am heutigen Schmuckhaus Bartels.
Diese Figur von dem bekannten Peter Lenk soll die Situation der Schwabenkinder im 19. Jahrhundert zeigen. An dieser Figur ist gut zu erkennen, wie es damals zuging. Unten das magere Schwabenkind, auf seinen Schultern der dünne Bauer mit einer Peitsche und oben auf der Schulter, des Bauern sitzt ein dicker Pfarrer. Das soll zeigen, dass der Pfarrer der Mächtigste war und alles unter Kontrolle hatte.
So konnte es nicht weitergehen und deshalb gab es Gesetze gegen die Kinderarbeit
Das erste Gesetz trat im Jahre 1839 in Kraft. Es verbot die regelmäßige Arbeit von Kindern unter 9 Jahren in Fabriken, Berg- und Hüttenwerken. Für die 9-16 jährigen wurde die Arbeit auf 10 Stunden am Tag begrenzt und die Nacht- und Sonntagsarbeit in dieser Altersgruppe wurde untersagt. Aber eigentlich wurden diese Gesetze nicht gemach,
weil die Kinder den Leuten leid taten, sondern weil das Militär in manchen Ländern feststellte, dass sehr viele junge Männer nicht wehrtauglich waren, weil sie Krankheiten wie Asthma, Augentrübung und Mattigkeit bis zur körperlichen Erschöpfung hatten. Doch das waren noch die harmloseren Symptome. Kinderarbeit bei den Mädchen wurde verboten, als man entdeckte, dass erschöpfte und kranke Frauen/ Mädchen, keine gesunden Kinder zur Welt bringen konnten.
Hier habe ich noch die heutigen 10 Grundrechte, die von Unicef zusammengefasst wurden.
Das Recht auf…..
1. Gleichbehandlung und Schutz vor Diskrimmierung unabhängig von
Religion, Herkunft und Geschlecht.
2. einen Namen und eine Staatsangehörigkeit
3. Gesundheit
4. Recht auf Bildung und Ausbildung
5. Freizeit, Spiel und Erholung
6. sich zu informieren, sich mitteilen, gehört zu werden sich zu versammeln
7. eine Privatsphäre und eine Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens.
8. Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlangen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung.
9. eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
10. Betreuung bei Behinderten
Heute gibt es auch noch Kinderarbeit in Entwicklungsländern,
wie z.B: Asien, Afrika, Lateinamerika.
Dort müssen die Kinder im Bergbau, in der Teppichweberei, in der
Bauindustrie, als Dienstboten, als Hausmädchen und in der Landwirtschaft arbeiten. Mädchen werden mehr ausgebeutete da sie für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden.
Es gibt in manchen Gegenden Organisationen, wie Unicef, deren Ziel eine „menschliche Gestaltung“ dh. bessere Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz, bessere Löhne usw., ist.
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