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Kleiderkulturen in den verschiedenen Ländern der Welt - Referat



I DIE MODE

- Was ist Mode ?

Das Wort « Mode » ist aus dem lateinischen „modus“ (=Maß, Regel, Art und Weise) entstanden. Daraus entwickelte sich im 17. Jahrhundert das französische „la mode“, woraus dann die deutsche Schreibweise MODE entstand.
Mode ist auch ein Synonym für Brauch, Sitte, Zeitgeschmack usw.
Wenn man von Mode spricht ist meistens die „Bekleidunsmode“ gemeint!

Jeder Mensch hat einen eigenen modischen Geschmack.
Dieser kann durch mehrere Faktoren bestimmt werden:

- Persönlichkeit / Einstellung (schüchtern, aggressiv,...)
- Das Klima (sonnig, Schnee,...)
- Die Traditionen des jeweiligen Landes
- Die Religionen (Jude Muslime,...)
- Status und Gruppenzugehörigkeit (im Beruf, Gesellschaftsschicht,...)

Kleider werden aus 3 verschiedenen (Haupt)-Gründen getragen:

- Zum Schutz: Aufgrund des Wetters braucht der Mensch in den verschiedenen Regionen der Erde auch verschiedene Kleidung.
- Kommunikation: Der Mensch möchte sich mit der Art, wie er sich kleidet ausdrücken.
- Zum Schmuck: Die Kleidung drückt den eigenen Geschmack jedes Menschen aus.

- Warum gibt es in jedem Land eine eigene Kleiderkultur?

Jedes Land der Erde hat verschiedene Materialien zur Herstellung von Kleidern zur Verfügung.
Zum Beispiel können Menschen in Frankreich Kleider von viel größerer Auswahl an Stoffen tragen, als Menschen in Indonesien. Französische Geschäfte verkaufen Kleider aus künstlich hergestellten Stoffen wie Nylon, Polyester,... oder auch natürlichen Stoffen wie Baumwolle, Pelz, Seide, Leder und Wolle.
Die meisten Menschen in Indonesien können nur zwischen Kleidern aus Baumwolle wählen.

Auch die Art der Herstellung variiert von Land zu Land. Industriestaaten wie Kanada, Japan, Deutschland und den Vereinigten Staaten benutzen viele hochtechnisierte Maschinen und viele verschiedene Arten der Herstellung, um Kleider zu produzieren. Zum Beispiel haben Textilfabriken in diesen Ländern die Möglichkeit, schnell Soffe auf verschiedene Wege herzustellen. Außerdem können sie Stoffe färben und sie in kürzester Zeit zu verschiedenen Arten von Textilien verarbeiten.
Menschen, die in Indien leben, haben nur die Möglichkeit ihre Stoffe in Handarbeit zu weben.
Sie benötigen mehr Zeit als eine Maschine, außerdem müssen die Stoffe auf der Hand zu Kleidung verarbeitet werden.

II JAPAN


Kimono

Kimono bedeutet „Kleidungsstück“ (ki = anziehen, mono = Gegenstand). Im engsten Sinne ein einteiliges, körperlanges und vorne offenes Gewand mit weiten, rechteckigen geschnittenen Ärmeln. Es wird von links nach rechts geschlossen.
Der Kimono ist ein traditionelles und formelles Kleid. Das, was man heute unter Kimono versteht, hat sich in Japan erst seit dem 13. Jahrhundert zur Nationaltracht entwickelt. Ursprünglich kam der Kimono aus China und war die Kleidung der Oberschicht.
Die Entwicklung des Kimonos hatte ihren Höhepunkt in der Zeit zwischen 1603 – 1886, einer Zeit des kulturellen Aufschwungs und des Aufstiegs der bürgerlichen Gesellschafft in Japan. Damals wie heute werden die Kimonos in Japan von Hand genäht und sind meist aus Seide. Sie werden aus einer 13 Meter langen und 40 Zentimeter breiten Stoffbahn zusammengenäht. Material, Farben, Muster und Details variieren nach Familienstand, sozialem Status,Alter und Jahreszeiten. So bilden zum Beispiel die Kimonoärmel unverheirateter Frauen, lange vorne offene Stoffbeutel, die den Blick auf die Unterarme frei lassen, ein Hinweis an die Männerwelt, dass die Trägerin noch zu haben ist.
Männer- und Frauenkimonos unterscheiden sich grundlegend in Design und Farbe, jedoch nur geringfügig im Schnitt. Anstelle von Knöpfen, Hacken und Ösen wird der Kimono nur mit Bändern zusammengehalten. Am Ende des Anziehens wird ein Obi (Gürtel) schön gebunden. Die Obis sind meist aus Seide und haben normalerweise eine Länge von 4 Metern!
Je nach Gelegenheit bindet man den Obi unterschiedlich.
Außerdem gehören zur korrekten Kleidung ein gegürteltes Unterkleid, Stoffsocken mit abgeteilter Zehe, Holzsandalen und ein Fächer.


III KAMBODSCHA

Krama – Sarong

Ein typisches Kleidungsstück der Kambodschaner ist der Krama. Dies ist ein rot oder blau kariertes Tuch, dass für Vielerlei benutzt wird, als Kopf-, Halstuch, Gürtel, Sonnenschutz oder aber auch als Tragetasche. Auf dem Land ist dieses Tuch allgegenwärtig.

Kambodschanische Frauen tragen meistens einen knöchellangen Rock aus Seide oder Baumwolle, den Sarong, der eng um die Hüfte geschlungen wird. Alltags ist der Sarong dunkelfarbig, bei Festtagen ist er von leuchtender Farbe.
Das Oberteil des Kleidungsstück besteht aus einem bestickten Stoff oder aus Seide.
Verheiratete Frauen tragen fast alle Sarong, sie besitzen oftmals auch selbstgewebte, wundervolle Stücke, die nur zu festlichen Anlässen angelegt werden. Dabei läuft man entweder barfuss oder man trägt einfache Kunsstoffsandalen.
Bei den Männern in den Städten hat sich der westliche Stil durchgesetzt. Sie tragen meist eine lange Hose und ein Hemd dazu. Auf dem Land tragen die Männer auch einen Rock aus Seide oder Baumwolle (Männersarong) und ein, wie ein Turban um den Kopf geschlungenes Tuch (Krama).
Der Männersarong unterschiedet sich durch das Muster und der Farbe von dem Frauenrock.
Bei der Arbeit auf den Feldern ist es kaum möglich, Männer und Frauen zu unterscheiden.
Alle sind vom Scheitel bis zu den Füßen eingepackt, um die brennenden Sonnenstrahlen abzuhalten, da die Mädchen nicht „schwarz“ werden wollen.
Schulkinder tragen Schuluniformenen. Die Jungen tragen kurze khakifarbene Hosen und ein weißes Hemd. Die Mädchen einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse. Der Kauf der Schulkleidung ist Pflicht. Es müssen mindestens zwei komplette Exemplare gekauft werden, da eines jeden Tag gewaschen werden muss.


IV VIETNAM


Ao Dai

Die in Vietnam getragenen Kleider haben den Namen Ao Dai. Diese Kleider gibt es nicht an der Stange sondern die Frauen kaufen sich den Stoff und dann werden die Kleider in kleinen Familienschneidereien angefertigt. Jedes Kleid wird so maßgeschneidert und kostet in Vietnam nicht viel Geld.
Ursprünglich wurden die aus dem Norden stammenden Ao Dai nur zum „Tet-Fest“ (Asiatische Neujahrsfest) getragen. Das damalige braune Kleidungsstück mit 2 gebundenen Vorderklappen wurde über eine Seidenhose und mit einem Seidengürtel getragen. Die übereinanderliegenden Stofflagen wurden über Brust, Taille und Hüfte verbunden und geknotet.
Der Kragen wurde seitlich aufgeschlagen, so dass 3 bis 7 verschiedene Farben zu sehen waren.
Die oberste Stofflage war aus Seide oder auch aus schwarzem Stoff. Darunter bunte Stoffe aus folgenden Farben: hell gelb, pink, limonengrün und blau. Dies ließ den Ao Dai attraktiv jedoch dezent, diskret und harmonisch erscheinen.
Der modernere Ao Dai entstand nach der Europäisierungswelle ab 1935. Er war mit Puffärmel, ausgestellten Schultern, einem runden Kragen und bunten Fransen ausgestattet.
In den Jahren zwischen 1939 und 1945 kamen esthetische Konflikte auf, weil man die traditionelle Kleidung wieder einführen wollte. Der Kragen der Kleider war nun 4 bis 7 Zentimeter hoch und gestärkt. Die Stofflagen wurden weiter und in den Jahren 1958 – 1959 kam das schulterfreie und dekoltierte Kleid von Madame Ngo Ninh Nhu (Frau des damaligen Vietnamesischen Präsidenten) in Mode.
Ab dem Jahre 1975 kehrte der traditionelle Ao Dai zurück. Seit diesem Jahr findet jedes zweite Jahr ein Ao Dai Schönheitswettbewerb statt, in dem der schönste Ao Dai (und seine Trägerin) gesucht wird.


V GROSSBRITANNIEN
SCHOTTLAND

Schottenrock

Vor dem 16. Jahrhundert trugen die Pikten und Scoten (Volksstäme, die im Mittelalter Schottland besiedelten) Kleidung, die mit der Kleidung aus Irland zu vergleichen war.
Ein Tuch, dass um den Körper gewickelt wurde und von einer Brosche gehalten wurde, dazu eine Art offenes Hemd, das von einem Gürtel oder Stoffband (das Léine) um die Hüfte gehalten wurde.

Das Wickeltuch war ein in Muster gewebtes, in Erdtönen gefärbtes Leinen. Die erst später aus Wolle hergestellten Tücher trugen den Namen Tartan.
Je höher der Rang eines Mannes war, desto aufwändiger wurde das Tuch hergestellt. Einfache Tartans waren vermutlich einfarbig, aufwändigere Kleidung bestanden aus mehreren Farben.
Die großen Stofftücher wurden je nach Wetter unterschiedlich um den Körper gewickelt und boten Schutz vor dem rauem Klima Schottlands.
Die unterschiedlichen Färbungen entstanden wahrscheinlich auch aufgrund der unterschilichen Böden in Schottland, die von Region zu Region unterschiedliche Farben ermöglichten.
Die heute verbreiteten Muster wurden erst recht spät erfunden.
Die „echten“ Tücher und Tartans des Mittelalters waren vermutlich in „Tarnfarbe“ (braun, rot und grün) gehalten. Nur verhältnismäßig reiche Schotten trugen diese bunte Kleidung.
Nach der Schlacht bei Culloden (1746) wurde der Kilt verboten. Erst 1822 überredete Sir Walter Scott (schottischer Schriftsteller) die Clan (Familie/ Abstammung) Chefs, zu einem königlichen Empfang, in ihrer Nationaltracht zu kommen. Seit dieser Zeit blühte der Schottenrock wieder auf und es entstand die Idee, dass jeder Clan seinen eigenen speziellen Kilt, der sich in Farben und Karomuster unterscheidet haben soll.
Der heutige Kilt ist etwa knielang und wird vorne von einer Rocknadel (Kilt Pin) gehalten.
Vorne am Rock befindet sich eine Jagdtasche, da sich im Rock keine Taschen befinden. Ebenfalls zum traditionsreichen Schottenrock gehört der Dolch „Skean-Dhu“.


VI DEUTSCHLAND
BAYERN

Dirndl

Das Dirndl hat seinen Ursprung im 18. Jahrhndert, damals war es die Arbeitskleidung der Bauersfrauen, Mägden und Sennerinnen in der Alpenregion. Diese Arbeitskleidung bestand aus einem Rock, Mieder und einem Unterkleid. Damals wurden die Bauersfrauen auch „Dirn“ gennant, wovon sich die Bezeichnung „Dirndl“ als Abkürzung für „Dirndlgewand“ (hochdeutsch „Dirndlkleid“) ableiten lässt.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entdeckten auch die sogennanten „besseren Kreise“, dass das Dirndl nicht nur praktisch sonder auch schön anzuschauen war. So hat sich das Dirndl bis heute gehalten und entwickelt. Das heutige Dirndl besteht im Allgemeinen aus einem ärmellosen Oberteil (Leibl) mit Bluse, weitem Rock unter einer bunten Schürze.
Man unterschiedet zwischen Sommerdirndl, Winterdirndl, Altagsdirndl, Sonntagsdirndl, Festtagsdirndl, Dirndl mit Bluse oder in einem Stück.
In jeder Region, sogar an jedem Ort hat diese Tracht ihre besonderen Merkmale.
Die Dirndlmode entwickelt sich mit Land und Leuten weiter. Gerade deshalb hat sie sich über Jahrhunderte halten können.
Aktuell feiert das klassische Dirndl mit Schürze eine neue Renaissance.

Lederhose

Die Jungen Männer und Knechte trugen eine Tracht, die der der Holzfäller nachgeahmt war:
Ein Lodenhemd ohne Kragen, auch Joppe genannt, vorne offen und glatt ohne Knöpfe, im Rücken mit einer Kellerfalte und mit Ärmeln ohne Umschläge. Zu diesem Oberteil trugen sie ein schwarzes Tuch, auch Flor genannt, knielange Lederhosen und um die Hüften eine bestickte Lederbinde dazu grüne Hosenträger, Kniestrümpfe und ein dunkelgrüner, runder Hut mit gebogenem Rand.
Diese Tracht wurde später von den Jägern übernommen.
An das Lodenhemd kam ein Kragen und ein grüner Ärmelaufschlag, Knöpfe und grüne Überschläge an die Brust.
Mit der Zeit entwickelte sich die Lederhose zu einem „Erkennungszeichen“ der Bayern und ist weltweit bekannt.

SCHWARZWALD

Bollenhut
Die Schwarzwälder Tracht gehörte vor nicht allzu langer Zeit zum Alltag. Heute wird sie nur noch in
der Kriche und zu besonderen Festen getragen.
Zu dieser Tracht gehört der weltbekannte Bollenhut. Er ist zirka 2 Kilo schwer und besteht aus 11 großen Wollkugeln, von denen 3 nur Ansatz erkennbar sind, die aur einem Strohhut angebracht werden.
Bei verheirateten Frauen sind die Kugeln schwarz, bei jungen unverheirateten Mädchen sind die Kugeln rot.
Unter dem Hut wird eine seidene Kappe mit kleinem Schleier getragen, der unter dem Kinn zugebunden wird. Die Kappe verdeckt mit Ausnahme die der Mädchen alle Haare. „Ältere“ Frauen und Kinder tragen nur das Käppchen. Erst nach der Firmung (Konfirmation) ist das Tragen des Bollenhutes erlaubt.
Der original Bollenhut wird nur in 3 Gemeinden (Gutach, Wolfach-Kirnbach und Hornberg-Reichenbach) getragen.

VII SPANIEN
DIE KANARISCHEN INSELN

Teneriffa
Typisch für Teneriffa sind die Strohhüte. Sie werden von Männern und Frauen getragen. Die Hüte der Männer sind mit schwarzen, die der Frauen mit bunten Bändern verziert.
Die Frauen tragen kunstvoll bestickte Mieder. Im Norden der Insel werden oft gestreifte Röcke, mit weißen Blusen und farbigen Miedern kombiniert. Dazu werden grüne oder gelbe Umhänge getragen. Schuhe und Stiefel sind aus hellem Rauhleder oder schwarzem Leder. Rot, schwarz und weiß sind die dominierenden Farben.

La Palma
In La Palma fällt besonders die Kopfbedeckung der Männer auf.
Hierbei handelt es sich um eine Art Kappe, die in Nackenbereich durch ein Tuch verlängert wird. Kappe und Hose sind aus schwarzem Samt. Die Weste besteht aus Brokat (bestickter Stoff) und ist reichlich mit Knöpfen versehen. Aus der Hose schaut ein weißes Beinkleid heraus und die Gamaschen (Wadenschoner) werden aus naturfarbener Wolle gefertigt. Ein Mieder aus Seide oder Brokat schmückt das Festkleid der Frauen. Der Rock ist immer aus Seide oder Brokatstoff. Ein aus Seide bestehendes Tuch, dass mit Fransen verziert ist, bedeckt die Schultern.
Die dominierenden Faben auf La Palma sind Dunkelviolett-, Blau- oder Brauntöne.

La Gomera
La Gomera hat einen recht klassischen Trachten-Stil. Die Männer tragen ein einfaches weißes Leinenhemd. Darüber eine nur bis zur Taille reichende schwarze Jacke, die mit einem roten Rand verziert ist. Die Bauchschärpe (breiter Gürtel) ist ebenfalls in Rot gehalten. Hose und Hut sind schwarz und haben eine klassische Form.
Die Frauen tragen ein roten Rock. Über diesen kommt ein weißer, mit Bändchen verzierter, Batistrock sowie ein weiterer blauer, kunstvoll bestickter Leinenrock. Das Mieder hat die gleiche Farbe wie die des Rockes. Unter dem Strohhut wird zusätzlich ein Kopftuch getragen.

Gran Canaria
Die Inseltrachten auf Gran Canaria wurden von den Entwürfen des Künstlers Néstor de la Torre geprägt. Die auf Gran Canaria perfekt beherrschte Kunst des Stickerhandwerks nutzte de la Torre zur Verschönerung der Trachten. Diese für Gran Canaria so typischen und berühmten Trachten werden als „Néstor de La Torre Kleidung“ bezeichnet.
Wenn es um die Stickkünste geht, denkt jeder, der sich auf Gran Canaria auskennt, an den Ort Ingenio. Denn dort wird seit Jahrhunderten das Fachwissen traditionsgemäß an die Jüngeren weitergegeben.

Las Palmas
Ein kleines Kunstwerk ist der Wollrock der Frauentrach der auf Las Palmas getragen wird, und der mit seinen Stickereien versehen ein absoluter Hingucker ist.
100.000 Peseten (+/- 600 €) ist der Mindestwert dieser Kleidung, die allerdings, je nach dem, wie aufwendig sie verarbeitet wurde, überschritten wird.
Die Fabzusammenstellung harmoniert immer mit dem sogenannten Oberrock, der aus Leinen oder Batist gefertigt wird. Er ist stets einfarbig und seine Farben sind in hellen Tönen gehalten. Über dem Tock wird eine kurze Schürze getragen.
Die Bluse hat lange Ärmel und ist durch ihre Saumverzierung eine Kostbarkeit. Zu dieser Tracht gehört eine Kopfbedeckung aus einem kleinen schwarzen Hütchen unter dem ein Kopftuch getragen wird.
Die Tracht des Mannes bestht aus einem weißen Hemd mit Puffärmeln. Darüber trägt man eine farbige West. Die weiße Hose und die Gamaschen (aus Wolle) sind ein Blickpunkt bei der „Néstor de la Torre-Kleidung“. Hut und Bauchschärpe sind immer schwarz.


VIII NIEDERLANDE


Klompen

Ursprünglich kommen diese Holzschuhe aus dem holländischen Raum. Noch bis ins letzte Jahrhundert hinein trug man sie bei Festzügen, die anlässlich des Erntedankfestes organisiert wurden. Damals waren Lederschuhe ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten, deshalb trug die Mehrheit der Bevölkerung diese billigieren Holzschuhe. An der Form der Schuhe konnte man erkennen, aus welcher Gegend man kam.
Noch heute werden jährlich über 3 Millionen Paar hergestellt.
Die Holzschuhe, in den Niederlanden auch „Klompen“ genannt, werden aus Pappelholz hergestellt.
Zuerst wird ein Holzklotz in Form geschnitzt, dann wird anhand eines Rohlings, die Form gedrechselt und später der Holzschuh von innen ausgehöhlt.
Bei der Handhabung werden die Schuhe mit dem für die Region traditionellen Muster verziert.
Holzschuhe gibt es in verschiedenen Ausführungen, beispielsweise einen speziellen Schuh für Frauen, den „Vrouwluu“. Der „Klomplaars“ ist ein wasserdichter Stiefel mit einem Fuß aus Holz, einem Aufsatz aus Leder und einem Band aus Nagelköpfen. Aber es gibt auch Zierschuhe, die fast wie Lederschuhe aussehen – für Frauen sogar mit eleganten hohen Absätzen. Besonders gefragt ist zurzeit der Country- und Westernstil – Line-Dancing mit Holzschuh. So gibt es den „Sonntagsklomp“, den „Fischerklomp“, den „Hochzeitsklomp“ und sogar den „Schmugglerklomp“.
Zur Zeit findet man noch mehr oder weniger 50 Betriebe, die „Klompen „ herstellen, oft handelt es sich um Familienbetriebe.
Der größte Teil der hergestellten Holzschuhe geht in den Touristenhandel.
Heutzutage trägt so gut wie kein Niederländer mehr Holzschuhe. Es gibt aber Landstriche und Dörfer, wo diese Tracht noch gepflegt wird. Dort werden zu besonderen Anlässen auch alte Kleidertrachten getragen.
In einigen Dörfern sieht man sogar Bauern, die bei der Arbeit auf dem Feld Holzschuhe tragen, weil sie einfach und bequem zu tragen sind.


IX GRIECHENLAND


Wraka - Sarsa

Die früheren Trachten waren von Dorf zu Dorf verschieden und oft türkisch oder nordafrikanisch geprägt. Heute tragen nur noch die alten Männer im Bergland gelegentlich die Wraka, die weiten schwarzen Pumphosen in Schaftstiefel (Stivania) oder Wickelgamaschen, dazu das um den Kopf gewundene Fransentuch, das Sariki oder Mandili. Die Wraka gibt es seit dem 16. Jahrhundert auf Kreta. Ursprünglich soll sie die Kleidung afrikanischer Piraten gewesen sein.
Die Frauentracht besteht normalerweise aus einer Pumphose und einem Hemd aus weißer Baumwolle. Dazu wird eine dunkle Weste un ein breiter, dunkelroter Gürtel getragen.
Die „Sarsa“ ist ein zusätzlich am Rand, golden besticktes Tuch, das sich am hinteren Teil der Tracht befestigt wird. Dazu getragen wird ein besticktes Kopftuch. Dieses wird im Nacken gebunden, damit das Gesicht der Frauen, zu sehen ist.
Allerdings findet man auf Kreta kaum mehr Leute, die diese Trachten tragen. Auch die kretische Weste mit ihren komplizierten Stickereien und die breite rote Bauchbinde, in der das Bounialo, ein silbernes Messer steckte, sieht man kaum noch.


X MEXIKO


Huarachas – Rebozo –China-Problana

Die mexikanische Bevölkerung in den Städten trägt Kleidung, die die der Amerikaner und Kanadier sehr ähnlich ist.
Die Landbevölkerung trägt einfache Kleidung, die abhängig vom Klima, von Region zu Region verschieden ist.
Der Stil dieser Kleidung ging schon vor hunderten von Jahren hervor. In Zentral und Süd Mexiko tragen die Männer meist Baumwollhemden und –hosen sowie Ledersandalen, die auch Huaraches genannt werden. Filz oder Strohhüte schützen die Männer vor der Sonne. Bei kaltem oder regnerischem Wetter tragen sie Ponchos (Tücher mit einem Schlitz für den Kopf, die über die Schultern getragen werden).
Die Landfrauen tragen Blusen und enge, dicke Röcke. Darüber tragen sie Tücher mit Fransen die Rebozo genannt werden. Manche Mütter binden sich ihre Kinder mit einem Rebozo auf den Rücken. Die Rebozos werden oft in Handarbeit hergestellt. Das Handweben ist eine alte, indianische Tradition. Noch heute sind die handgewebten Tücher sehr beliebt. Die Webart ist von Region zu Region unterschiedlich.
Zum Beispiel werden Tücher mit regenbogenfarbenen Streifen in der Gegend von Satillo getragen.
Mexikanische Landfrauen gehen meist barfuss oder sie tragen Plastiksandalen.
Einige Mexikaner tragen ungewöhnliche Kleidung. Weite Kapes aus Stroh werden im Staat Oaxaca getragen.
In den Ferien tragen mexikanische Frauen in Tehuantepec weite, weiße Kopfbekleidung, die man „Heupil grande“ nennt. Eine Legende besagt, dass man diese Kopfbedeckung von Babykleidung kopierte, die auf einem spanischen Schiffswrack gefunden wurde.
In Yucatan tragen Mayafrauen lange, weite, weiße Tücher, die um den Nacken geknotet werden.

Mexikaner tragen ihre Nationaltracht oft in den Ferien oder zu speziellen Anlässen. Die Tracht der Männer besteht aus einem dunkelblauen Anzug aus Samt. Er setzt sich aus einem Bolero (kurze Jacke) und einer engen Hose, mit Gold-oder Silberknöpfen an den Seiten, zusammen. Eine rote Krawatte, Sporenstiefel und ein großer Sombrero ergänzen das Kostüm.

Das meistbekannteste Kleidungsstück der mexikanischen Frauen ist der China-Problana.
Die Legende sagt, dass eine chinesische Prinzessin, die um 1600 von Piraten entführt und auf dem Sklavenmarkt verkauft wurde, dem China-Problana seinen Namen gab.
Sie wurde zu einem Markt in Acapulco gebracht, wo ein Händler aus Puebla sie kaufte. Dort widmete sie den Armen ihr Leben, um ihnen zu helfen. Die Kleidung, die diese Prinzessin trug, wurde später von Frauen aus dieser Gegend kopiert.
Heute handelt es sich um eine bunte, kurzärmelige Bluse, ein farbenfrohes Kopftuch und um ein rotgrünes Kleid, dass reichlich mit Knöpfen und anderen Ornamenten verziert ist.


XI ÄGYPTEN


Galabia

Ab der Zeit von 1517 war es vorgeschrieben, dass jede ägyptische Frau ihr Gesicht verhüllen muss, wenn sie auf die Straße, zum Einkauf ging oder wenn sie ihre Familie besuchte.
Sie musste einen schwarzen Galabia tragen, der im Winter aus dickem Material beispielsweise Wolle und im Sommer aus Baumwolle bestand. Ihr Galabia musste bis zu den Füssen reichen und lange Ärmel haben. Alle ägyptische Frauen mussten sich in einem Galabia gleicher Art und Farbe kleiden.
Mitte des 20. Jahrhunderts überzeugten einige ägyptische Autoren die Frauen, alle ihre schwarzen Kleider abzulegen, um frei zu sein.
Seitdem entfernen Frauen, besonders Mädchen sich von ihrem schwarzen Galabia und ihrer schwarzen Kleidung.
Heutzutage wird in ganz Ägypten der Galabia getragen. Die ägyptische Bauersfrauen tragen ihn sogar während der Arbeit auf den Feldern. Die heutigen Galabias haben verschiedene Farben und schöne Designs.
Auch in der Wüste werden Galabias getragen.
In den Großstädten entwerfen Modedesigner immer wieder neue Modelle, um stets aktuell zu sein.
Bei vielen Modenshows in Kairo stellt der Galabia einen großen Teil des Programms dar. Der Galabia kann immer getragen werden und hat zu jeder Tageszeit einen unterschiedlichen Namen. So wird zum Beispiel der Galabia, den man am Abend trägt „Partygalabia“ genannt, besteht aus qualitativ hochwertigem Material und ist sehr modern.




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