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Klimawandel in Deutschland - Referat
Auch in Deutschland ist je nach Region mit unterschiedlichen Folgen des Klimawandels zu rechnen. Extreme Ereignisse der jüngsten Vergangenheit könnten erste Anzeichen für die zukünftige Entwicklung sein.
Es war die größte Naturkatastrophe in der europäischen Geschichte: Die Hitzewelle des Jahres 2003 forderte in Deutschland rund 7000 Menschenleben, in Frankreich waren es sogar knapp 15000, in Europa insgesamt mehr als 30000. Vielen Experten gilt dieses Ereignis als Vorbote weiterer Klimaveränderungen, auf die sich Deutschland einstellen muss. In den letzten 100 Jahren wurde hierzulande ein Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur um 0.8 bis 1 Grad Celsius registriert - etwas höher als im globalen Durchschnitt -, außerdem eine Zunahme der Niederschläge im Winter bei gleichzeitiger Abnahme der Schneedecke. Wetterextreme wie Hitzewellen, Starkniederschläge und Sturmböen traten vor allem in den letzten 20 Jahren vermehrt auf. Um die Veränderungen des Klimas und die Folgen besser abschätzen zu können, werden auch in Deutschland immer genauere regionale Klimaszenarien entworfen, die sich in der Regel an den globalen Szenarien des IPCC orientieren. Noch ist die Anzahl solcher Studien begrenzt; die Berechnungen unterliegen weiterhin Unsicherheiten. In einer 2006 erschienenen Untersuchung errechnete das Max-Planck-Institut für Meteorologie, dass die durchschnittlichen Jahrestemperaturen in Deutschland bis 2100 im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 um 2.5 bis 3.5 Grad Celsius steigen könnten. Dieses Szenario geht von einem globalen Temperaturanstieg von 2.5 bis 4 Grad Celsius aus. Die Niederschlagsverhältnisse werden sich regional und saisonal verändern. In Süd-, Südwest- und Nordost-Deutschland ist mit einem bis zu 40-prozentigen Rückgang der sommerlichen Niederschläge zu rechnen, während sich für den Winter fast im gesamten Land stärkere Niederschläge andeuten. Der im Sommer fällende Niederschlag wird zudem voraussichtlich zunehmend in Form von Starkniederschlägen auftreten. Fachleute sprechen von Extremwetterereignissen. Häufigere Überschwemmungen werden die Folge sein. Auch die Häufigkeit von Hitzewellen wird voraussichtlich zunehmen. Forscher konnten mit mehr als 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit zeigen, dass sich dieses Risiko infolge des anthropogen es Treibhausgasausstoßes europaweit mindestens verdoppelt hat. Hitzewellen gefährden nicht nur Menschen, sondern aufgrund des starken Wassermangels auch die Ökosysteme. Ebenso kann es zu einer Zunahme von Waldbränden kommen. Wenn der Klimawandel ungebremst voranschreitet, könnten Hitzewellen wie im Jahr 2003 bis zu Ende dieses Jahrhunderts zur Normalität werden. Als sicher gilt, dass die Gletscher in den Alpen infolge der Temperaturerhöhung weiter an Volumen verlieren. Nach neuesten Einschätzungen könnten bei einem sommerlichen Temperaturanstieg von 3 Grad Celsius 80 Prozent der 1990 noch vorhandenen Eismassen bis 2100 verloren gehen. Steifen die Sommertemperaturen um fünf Grad, würden die Alpen praktisch eisfrei. Was die Sturmaktivität betrifft, besteht noch Unsicherheit. Setzt sich die Entwicklung ungebremst fort, ist jedoch davon auszugehen, dass es in Norddeutschland zu einer steigenden Anzahl von Winterstürmen kommt, zu einer höheren Anzahl von Tagen mit extrem hohen Windgeschwindigkeiten und zu höheren maximalen Windgeschwindigkeiten. Eine weitere Konsequenz der Klimaerwärmung ist der steigende Meeresspiegel. Nach heutigem Erkenntnisstand ist bis 2100 im globalen Mittel mit einem Anstieg von bis zu 1.40 Metern gegenüber dem Niveau von 1990 zu rechnen. Tektonische Absenkbewegungen des Festlandes und eine wahrscheinliche Zunahme der Winde werden als lokale Faktoren den Meeresspiegel in Deutschland zusätzlich steigen lassen. Schreitet der Klimawandel wie bisher voran, wird bis 2100 an der Schleswig-holsteinischen Nordseeküste mit einer Erhöhung allein der jährlichen windbedingten Wasserstände um 40 Zentimeter gerechnet. Die tektonische Absenkung könnte bis 2050 einen zusätzlichen Anstieg von 15 Zentimetern verursachen. Bei einem Meeresspiegelanstieg von einem Meter würden 88 Prozent der Fläche Bremens und 30 Prozent von Hamburg betroffen sein.
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