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Kultur und Wissenschaft im neunzehnten Jahrhundert - Referat



Kultur und Wissenschaft im neunzehnten Jahrhundert


1. Kultur und Gesellschaft
2. Kultur und Künstler
3. Aufschwung der Wissenschaft
4. Die Kontinente erkunden - Expeditionen in die ganze Welt
5. Charles Darwin - der Wendepunkt in der Geschichte der Biologie


1. Kultur und Gesellschaft

Im neunzehnten Jahrhundert wurde die allgemeine Schulpflicht durchgesetzt, wodurch sich die Lesefähigkeit breiter Bevölkerungsschichten wesentlich verbesserte, wobei Frauen von der höheren Schule und dem Studieren immer noch völlig ausgeschlossen waren.
Die Buch- und Zeitungsproduktion wurde durch die Entwicklung besserer Druckmöglichkeiten verbilligt, wodurch Politiker nun neue Möglichkeiten der Massenkommunikation hatten.

2. Kultur und Künstler

Jede Nation förderte ihre Sprache, Literatur, Kunst, Geschichte und Bräuche. Für die nationale, eigene Kultur wurden Künstler staatlich gefördert und Denkmäler gebaut. Der Unterschied der Denkmäler in den Kleinstaaten zu denen, die im vereinten Deutschland gebaut worden sind ,ist, dass die Denkmäler in den Kleinstaaten eigentlich nur einzelne „Helden“, also Personen darstellen, während nach der Nationalstaatsgründung Wert auf Symbole, die das Nationalgefühl des Volkes verstärken sollten, gelegt wurde. Eines dieser zur Identitätsfindung erschaffenen Symbole ist das Herrmannsdenkmal im Teutoburger Wald, errichtet 1875. Die Vollendung des Kölner Doms wurde auch durch den Nationalstolz vorangetrieben, da seine Fertigstellung hauptsächlich von privaten Vereinen finanziert wurde.
Wichtige Personen, die eine Kultur repräsentieren, sind Musiker. Sie vereinen die Gefühle und die Atmosphäre der Zeit, in der sie leben und halten es in für uns zum Glück heute noch zugänglichen Quellen fest. Richard Wagner (1813 - 1883) war ein angesehener Komponist und begrüßte die Reichsgründung, von der, wie er sagte „die neue deutsche Kultur ausgehen wird“. Außerdem betonte er die nun grenzenlose Überlegenheit zu Frankreich, zumindest im kulturellen Bereich. Bald schon wurde er vom Staat aber enttäuscht, da er keine Unterstützung für die Errichtung eines Festspielhauses in Bayreuth bekam. Da so etwas den wenigsten Musikern passierte, lebten die meisten anderen zeitgenössischen Künstler ihr Nationalgefühl fort : Smetana (1824 - 1884) , einer der wohl bekanntesten tschechischen Komponisten, schrieb „Mein Vaterland“ und lobte mit einem seiner heute noch berühmtesten Werke „Die Moldau“ die Landschaft, in der er lebte.
Dieses Schaffen von Werken, basierend auf eigenen Gefühlen, ist typisch für die Epoche der Romantik ( ca 1800 - 1880 ), die nicht nur Musiker und Maler, sondern vor allem Dichter und Autoren genossen haben. Die Natur, wie z. B. Waldeinsamkeit und Waldesrauschen werden bis ins Detail genau beschrieben und besonders in Erzählungen und Gedichten Josephs von Eichendorff ( 1788 - 1852 ) verherrlicht. Viele seiner Gedichte wurden so beliebt, dass man sie im 19. Jahrhundert überall sang, oft ohne den Namen des Verfassers zu kennen (z.B. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ ).


3. Aufschwung der Wissenschaft

Der neue Staat suchte in allen Bereichen Möglichkeiten, seine Bürger mit Nationalstolz zu versorgen und kam dadurch auch dazu , die Wissenschaft zu fördern. Es wurden Forschungsstätten , Fachzeitschriften, Akademien und Universitäten gegründet. Wissenschaft und Forschung war auch ein Wettstreit der Nationen, dessen Ergebnisse zum Teil auf den Weltausstellungen in London und Paris mit Stolz präsentiert wurden.
Wie meisten Wissenschaftler wurden zwar vom Staat unterstützt, arbeiteten aber trotzdem in erster Linie für die Forschung und weniger für ihre Nation. Durch die immer besser werdenden internationalen Verkehrsmittel kooperierten sie miteinander und nahmen an Kongressen teil, die 1890 - 1900 ca. 30 mal im Jahr stattfanden und alle international waren.
Ende des neunzehnten Jahrhunderts galt Deutschland wegen der guten Wissenschaftspflege als Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung und war neben den USA und England die führende Industriemacht, besonders in der Schlüssel,- Chemie- und Elektroindustrie.
Nicht alle Menschen waren so begeistert von der Forschung: Viele befürchteten durch die schnelle wissenschaftliche Entwicklung eine „Entzauberung der Welt“ - die Entdeckung der Gesetze der Natur und die Erfindung immer neuer Technologien zur Beherrschung der Materie jagte den Menschen Angst ein. Natürlich weichte die Meinung derer, die von der Entwicklung
profitierten, von dieser hier ab. Ende des neunzehnten Jahrhunderts waren die Völker jedoch zufrieden mit der Entwicklung, da durch die ständigen Erfindungen jede Grenze als vorläufig angesehen werden konnte. Die meisten der für Wissenschaft und Technik unserer Zeit grundlegenden Entdeckungen und Erkenntnisse sind den Naturwissenschaftlern des 19. Jahrhunderts zu verdanken.

4. Die Kontinente erkunden - Expeditionen in die ganze Welt

Nicht alle Menschen waren mit dem Wissen zufrieden, was sie in den immer zahlreicher werdenden Büchern und Zeitschriften fanden - besonders Wissenschaftler mit der richtigen finanziellen Unterstützung wollten und konnten die Welt erkunden. Anfang des neunzehnten Jahrhunderts nach den Entdeckungen von James Cook, der hauptsächlich den Pazifik erforscht hatte, war die Antarktis der einzige noch unerforschte Kontinent, dessen Existenz noch nicht einmal bewiesen war.
Viele Gebiete der Welt waren schon bekannt, wobei bekannt heißt, dass man wusste, dass sie existieren. Meistens waren nur die Küsten erforscht - das Inland war bis dahin nur ein weißer Fleck auf der Landarte, doch jetzt wurde Wert auf die Kartierung und die wissenschaftlichen Auswertungen gelegt. 1804 ließ der amerikanische Präsident das Mississippibecken und die Strecke durch die Rocky Mountains bis an die Küste kartieren, so dass auch diese Gebiete sicher erschlossen waren. Expeditionen nach Zentralasien von englischen sowie russischen Forschern zeigten das Interesse beider Nationen an diesem Gebiet, welches zum Großteil noch völlig unerforscht war.
Wegen des für Europäer ungewohnten Klimas war Afrika wohl eine der größten Herausforderungen für Forscher. Expeditionsteams durchquerten die Sahara und sammelten Informationen aus dem mittleren bis südlichen Teil Afrikas. Wissenschaftler und Missionare suchten die Quelle des Nils, kartierten das Ostafrikanische Grabensystem und erforschten den Kongo - Fluss. Der deutsche Forscher Alexander von Humboldt sammelte unbekannte Pflanzenarten in Südamerika und fertigte Aufzeichnung an, die dem Engländer Charles Darwin beim Entwickeln seiner Theorien sehr geholfen haben. Der englische Forscher nannte den deutschen Biologen den „größten reisenden Wissenschaftler, der je gelebt hat.“




5. Charles Darwin - der Wendepunkt in der Geschichte der Biologie


Der 1809 geborene Charles Darwin begann am 27. Dezember 1831 seine Fahrt , die eigentlich nur zwei Jahre dauern und nach Südamerika führen sollte. Tatsächlich wurde seine Studienreise aber eine 5 Jahre lange Weltumsegelung, die ihm wissenschaftliche, vor allem aber biologische Kenntnisse aus Brasilien, den Galapagos-Inseln, Südafrika, mehreren Pazifik-Inseln, Neuseeland und Australien brachte.
Der Begründer der Abstammungslehre (oder Evolutionstheorie) hatte nun ein Konzept von der Selektion der Lebewesen entwickelt, welches mit der Auswertung seines reichen wissenschaftlichen Materials immer mehr Gestalt annahm. Erst 1859 veröffentlichte er „Die Entstehung der Arten“, was den Anfang einer neuen wissenschaftlichen Epoche darstellte. Seine Hauptaussage bestand darin, dass alle Tiere einen gemeinsamen Ursprung haben und sich auseinander entwickelten, der Mensch miteingeschlossen. Diese These widersprach den bisherigen wissenschaftlichen Theorien seiner Zeit, verhöhnte die Moralvorstellungen und die Religion schlitterte in eine Sinnkriese. Doch durch die Fülle von Beweismaterial und die Vielzahl von unwiderlegbaren Argumenten setzte sich seine Idee doch durch und wurde spätestens um 1880 allgemein anerkannt.


Quelle(n) für dieses Referat: Hauptsächl. Internetseiten; "Zeiten und Menschen" 1968 Schöningh Paderborn



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