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Kunst nach 1945: Plastik, Objekt und Aktion - Referat



Abstraktion, Konkrete Kunst und Minimal Art
- Plastik war nach 1945 von der ,,Abstraktion“ als Weltsprache der Kunst geprägt
- Nach den Erfahrungen mit Diktaturen galt die Anknüpfung an Tendenzen der Klassischen Moderne als Bekenntnis zur künstlerischen Freiheit
- Der Schweizer Künstler Max Bill setzte den Bauhaus Ansatz fort und entwickelte die konkrete Kunst, die nach einem mathematisch-logischem Verfahren entwickelt wird und der letzte Ausdruck von harmonischem Maß und Gesetz ist
- Max Bill entwickelte bereits 1935 Einflächenplastiken mit dem Möbiusband, die in den 50er Jahren neu aufgelegt wurden
- Abstrakte Werke auf öffentlichen Plätzen und die Formensprache von Henry Moore waren charakteristisch für diese Zeit
- In den 60er Jahren verloren herkömmliche Techniken und Materialien ihre Bedeutung und die Grenzen zwischen den Gattungen verschwammen
→ Bildhauerkunst wurde immer wieder neu definiert und hinterfragt
- Der abstrakte Maler Barnett Newman schuf mithilfe weniger elementarer Grundformen monumentale Stahlplastiken, die einen strengen und ganzheitlichen Charakter hatten
- Künstle der Minimal Art wie Sol LeWitt und Carl Andre stellten industriell-technischen Material in elementar-puristischer Gestalt aus, die keinen traditionellen Kunstcharakter aufwiesen
- Objekte der Minimal Art präsentieren eine radikale Beziehungslosigkeit und verweigern somit Interpretationsvorgaben
- Laut dem Künstler Donald Judd ist die Sache an sich und ihre Qualität das Interessante und nicht der Vergleich mit anderen Werken

Unsere Warenwelt in Nouveau Réalisme und Pop Art
- Durch den Massenkonsum in den 50 er und 60er Jahren gewann die Dingwelt des Alltags immer mehr an Bedeutung und banale Fundstücke und Verfallsprodukte wurden zu Materialien
- 1960 schloss sich in Paris eine Gruppe aus sieben Objektkünstlern zusammen, die als Nouveaux Réalistes bezeichnet wurden:
• Yves Klein veranstaltete Performances und schuf Schwammreliefs- und skulpturen
• Arman präsentierte Akkumulationen von Müll oder zerborstenen Dingen
• César formte durch Kompressionen aus Autos quaderförmige Gebilde
→ Skulpturen verdichteter Realität
• Daniel Spoerri erfand Eat-Art und Fallenbilder, gründetet Restaurant-Galerien
• Niki de Saint Phalle schuf mit bunten Nana-Figuren ein Gegenbild zu erotisch fixierten Bunnies
• Jean Tinguely ließ Malmaschinen alberne ,,Kunstwerke“ herstellen
• Christo umschnürte Alltagsgegenstände und stellte diese als Kunst aus
- In der Pop-Art der 60 er Jahre folgte eine Auseinandersetzung mit den Klischees der Konsumwelt und den Idolen der Unterhaltungsindustrie
- Vor allem Andy Warhol erkannte, dass Personen und Dinge zunehmend austauschbar wurden und
- 1964 präsentierte er einen Stapel von hölzernen ,,Brillo-Boxes“, die wie Putzmittelverpackungen bedruckt waren → werfen Fragen über das Verhältnis zwischen Kunst und Warenwelt und zwischen Abbild und Wirklichkeit auf
- Claes Oldenburg hat nur im plastischen Bereich gearbeitet und verfremdete Motive durch Umwandung der Dimensionen oder des Materials
- In seinen Soft-Sculptures wird Hartes schlaff oder fallt in sich zusammen
→ zum Beispiel Waschbecken aus weichen Kunststoffen
- Oldenburg verkaufte in seinem ,,Store“ sowohl echte Lebensmittel als auch Gipsnachbildungen von Essen und überging dabei die Grenzen von Kunst, Kommerz und Geschmack

Landschaft als Skulptur: Land Art
- Bei den Künstlern Richard Long, Walter de
Maria, Michael Heizer oder Andy Goldsworthy wird die Landschaft durch Eingriffe in die Natur zum Gestaltungsmaterial
- Die Topografie, also die Beschreibung und Darstellung geographischer Örtlichkeiten war Teil ihres des skulpturalen Systems
- Die als Land Art bezeichnete Richtung entstand 1968 in den USA
- Die Landschaft in den USA war größtenteils nicht in der Weise wie in Europa kultiviert worden und bot deshalb eine ganz andere Projektionsebene
- Die Verlagerung der Arbeit vom Atelier in die Natur war ein Versuch der Künstler dem Netzwerk aus Galerien und Museen zu entkommen
- Planetare Environment waren eine ideale Projektionsebene für Ideen und konzentrieren sich auf die elementaren Grundbedingungen des Lebens Erde, Wasser, Himmel, Licht und Luft
- Vor allem reizvoll sind die Ausdehnung des Landes und die Klarheit des Lichts
- Der Amerikaner Robert Smithson interessierte sich für die natürliche Verwitterung, Naturkatastrophen und Umweltzerstörung durch den Menschen
- Sein größtes Projekt war die ,,Spiral Jenny“, eine aus Geröll aufgeschüttete Mole
- Christo verschnürte Alltagsgegenstände in Plastikfolie und verschnürte diese
- Das Verborgene erweckt dabei einen besonderen Reiz
- Seit den 60er Jahren verhüllte er mit seiner Frau Jeanne-Claude Gebäude oder fassende Landschaftsteile in Stoffbahnen und erzeugten somit einen ,,Ort als Skulptur“

Marina Ambramović/Ulay: Rest Energy, 1980
- Performance, die etwas länger als vier Minuten dauerte und eine riskante Ausnahmesituation darstellte → Ulay richtet einen Sportbogen direkt auf Marinas Herz
- Beide sind streng gekleidet: schwarze Hose/Rock und weiße Bluse/Hemd
→ Zusammengehörigkeit wird dadurch bildhaft verstärkt
- Marina ist dabei passiv und ihrem Partner, der ihr Leben in seiner Hand hält hilflos ausgeliefert
- Die Künstler sind dabei permanent in Bewegung und konzentriert darauf den Bogen in gleichmäßiger Spannung zu halten
- Das Spannungsverhältnis zwischen Energie, Anspannung, Ruhe und Gelassenheit spiegelt die Komplexität in Partnerbeziehungen wieder
- Thematisiert wird die geschlechterspezifische Rollenverteilung, die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Mann und Frau und das Vertrauen des Paares zueinander
- In ihren Performances haben Marina Ambramović und Ulay immer wieder versucht physische und psychische Belastungen auszuloten und die Beziehung zwischen Mann und Frau thematisiert




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