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Lactoseintoleranz - Referat
Allgemeines:
• Def.: Unverträglichkeit von Milchzucker
• Nichttoxische Nahrungsmittelintoleranz
• Weltweit häufigste Nahrungsmittelunverträglichkeit
• Starkes Nord-Süd-Gefälle
• Schweden leiden nur 2% an LI
• In China 98%
• Tritt gleich häufig bei Mann und Frau auf
• Lactose in jeder Milch von Säugetieren außer in der von Seelöwen
• Nicht zu verwechseln mit der Milcheiweißallergie, hier echte Immunreaktion auf Milcheiweiß
Verbreitung:
• Schweden leiden nur 2% an LI
• In China 98%
• Tritt gleich häufig bei Mann und Frau auf
• Schon Hippokrates (400v.Chr.) beschrieb Verdauungsprobleme nach dem Verzehr von Milch
• FM nur die Hälfte intestinal (mit Symptomen)
Entstehung:
• Laktose (Disaccharid) kann erst durch Aufspaltung vom Darm aufgenommen werden (nur Monosaccharide)
• Laktase (1061 AS) spaltet in Glukose und Galaktose auf
• weil keine oder nur sehr wenig Laktase vorhanden ist
->wandert weiter in Dickdarm
• dort kommt es zur Fermentation (Abbau durch Bakterien)
• Produkte (Wasserstoff, Fettsäuren, Methan) sind Auslöser für Symptome
• Symptome:
-Bauchschmerzen
-Völlegefühl
-Übelkeit
-Durchfall
-Wasserstoff nicht für Symptome mitverantwortlich, da er schnell ins Blut diffundiert und über die Lungen abgeatmet wird
-Betroffene klagen auch über Symptome wie Übelkeit oder Schwindel
-Symptome nehmen mit der Menge der konsumierten Laktose zu
-Milchsäure zieht Wasser in den Darm -> Durchfall
-ständige schwere Durchfälle reizen die Darmschleimhaut und können zur Störung von Nährstoffaufnahme führen
- Laktose wird als Abführmittel eingesetzt, weil es auch bei gesunden Menschen einen langsamen enzymatischen Abbau gibt
Formen:
• Kongenitaler Laktasemangel: von Geburt an Unverträglichkeit gegen Milchzucker
• Primärer Laktasemangel (häufigste Form): im Laufe der natürlichen Entwöhnung von Muttermilch sinkt die Laktaseproduktion
• Sekundärer Laktasemangel: Folge von Darmerkrankungen oder Medikamenten
Diagnosemöglichkeiten:
• H2-Atemtest: Messung des Wasserstoffgehalts in der Atemluft
Bei Anstieg -> laktoseintolerant
• Blutzuckertest: Messung des Blutzuckeranstiegs
Kein Anstieg -> laktoseintolerant
• Gentest
Mutation zur Laktasepersistenz:
• Untersuchungen von alten Skeletten ergaben:
Erste Milchbauern in Europa vertrugen ihre Milch NICHT (vor 8000 Jahren)
• Ursache für Toleranz von Laktose: Zufällige Punktmutation im Erbgut
• -> Menschen vertrugen nun auch im Erwachsenenalter Milch
• In weniger als achttausend Jahren hat sich das Milchtrinker-Gen in Europa verbreitet, von null bis teilweise fast 100 %; in Maßstäben der Evolution ist das ein extrem kurzer Zeitraum
• Großer Selektionsvorteil: hohe Kindersterblichkeitsrate konnte gesenkt werden, zusätzliche, nährstoffreiche Nahrungsquelle
• Laktase-Gen wird autosomal-rezessiv vererbt
Laktase:
• Butter und meisten Käsesorten laktosefrei -> Reifeprozess
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• ohne „künstliche“ Laktase bekamen viele Intolerante Osteoporose -> Kalziummangel
• seit 2010 Laktasepräparate
• keine Nebenwirkungen oder Überdosierung
• Laktase wird aus Hefepilzen gewonnen
• Laktase findet Verwendung in Herstellung von Speiseeis, da Produkte süßer sind
• Körpereigene Laktase hat optimale Bedingungen bei 37°C und pH 6 (Dünndarmmilieu)
• Laktasepräparate optimale Bedingungen bei pH 3 (Magenmilieu) -> körpereigene Produktion soll nicht gestört werden
Fructosemalabsorption:
• FM weitgehend noch nicht erschlossen
• primäre FM: GLUT-5 Transporter funktionieren von Natur aus schlecht
->Fructose kann schlecht aufgenommen werden und wandert in Dickdarm (wie bei LI)
• Sorbit blockiert GLUT-5 -> nur noch geringe Fructoseaufnahme möglich
• Xylose-Isomerase wandelt Fructose in Glucose um (stellt Gleichgewicht von Glukose & Fructose her)
• sekundäre FM wird durch eine Schädigung der Dünndarmschleimhaut durch andere Krankheiten wie z.B: Zöliakie oder Morbus Crohn verursacht
Kommentare zum Referat Lactoseintoleranz:
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