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Leistungsmessung und Leistungsbewertung - Referat
Leistungsbeurteilung und Leistungsbewertung
a) Beurteilungsmaßstäbe
2) Pädagogische Kernaussagen
a) Gütekriterien
3) Umsetzung in der Praxis
Klassenarbeiten
Mündliche Leistungskontrollen
Tests
4) Quellen
„Beurteilung bezeichnet die Abgabe eines Urteils. Der Begriff hat in konnotativer Anlehnung an gerichtliche Urteilsbildung und –verkündigung einen definitiveren Charakter. Er stellt die offizielle Bezeichnung für Notengebung in der Schule dar und ist in diesem Zusammenhang unmittelbar auf Personen bezogen. Ihm ist eine besondere Problematik eigen, das kommt durch die verhängnisvolle Forderung „Kenntnisse und Fähigkeiten*“ der Schüler zu beurteilen, dabei wäre es der Sache angemessener und würde den Kompetenzen der LehrerInnen besser entsprechen, wenn zwar Kenntnisse, darüber hinaus aber nur Fertigkeiten* bewertet werden sollten“ (KLEBER)
*Fähigkeit: angeboren
*Fertigkeiten gelernt
Leistungsbeurteilung und Leistungsmessung
Maßstab erforderlich: sechsstufige Notenskala
Dokumentation überwiegend in Form von Zensuren
Keine einheitliche Bestimmung der pädagogischen Legitimation
Doppelsinniger Charakter: gesellschaftliche Institution und pädagogische Institution
INGENKAMP „wie man glauben konnte, die Zensur könne so unterschiedliche Funktionen gleichzeitig erfüllen“
„Die Beurteilung von Leistung ist ein Bestandteil der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit. Wir können nicht wahrnehmen, ohne zu beurteilen. Schon aus Gründen des Taktes wird man sich mit seinen Urteilen anderen Menschen gegenüber zurückhalten. Pädagogisch ist aber eine gänzliche Zurückhaltung nicht vertretbar, weil in der Beurteilung auch ein wesentlicher Moment der sozialen Rückmeldung und damit der Orientierung für das Kind liegt. Eine formalisierte Leistungsmessung wäre für diese pädagogisch notwendige Rückmeldung allerdings nicht erforderlich. (LIEDTKE, 2004)
Beurteilungsmaßstäbe
3 Beurteilungsmaßstäbe: zur Kontrolle/Beurteilung d. Lernerfolgs
Intraindividueller Maßstab – individuelles Bezugssystem
Interindividueller Maßstab – soziales Bezugssystem
Kriteriumsorientierter Maßstab – sachliches Bezugssystem
Pädagogische Kernaussagen
Lernen = Leistung kann nicht überall im Unterricht gelten!
Lernbeurteilungsvorgänge dienen immer zuerst der Selbstkontrolle
„Erziehung zur Mündigkeit“
Kritische Selbsteinschätzung und Selbstverantwortung -> Mitbestimmung
Leistungsbewertung als
Arbeitsanreiz/Bestätigung/Ermutigung
Medium der Information
Lernhilfe und Lernkorrektur
Lernerfolgskontrollen sollen pädagogische so gestaltet sein, dass das jeweilige Ergebnis eine „aufklärende Rückwirkung haben kann auf pädagogische Überlegungen“ (DEUTSCHER BILDUNGSRAT, 1970)
Leistungsmessung als notwendig anerkannt, jedoch muss sie begründet und einsehbar sein -> keine alleinige Fremdkontrolle!!
Leistung nicht produkt-, sondern prozessorientiert!
Klassenarbeit
Wird meist angekündigt, steht am Ende eines längeren Unterrichtsabschnitts
Klar an Lernzielen ausgerichtet- genügend Lern- und Übungsmöglichkeiten
Vorher hinreichende Information über Inhalt, Umfang und Art der Überprüfung, ggf. abschließende Frage- oder Wiederholungsstunde
-idR mind. 45 Minuten, max. 4 Schulstunden
Reliabilität
Aufgaben klar und eindeutig formulieren!
„Eisbrecher“
Maschinengeschrieben!
Freundlichen und sachliche Atmosphäre während der Arbeit, störungsfreie Umgebung, rechtes Maß an Kontrolle und Aufsicht
Korrektur der Arbeit möglichst umgehend, rasche Rückgabe
Subjektive Einflüsse minimieren
Anonyme Korrektur
Besprechung bei Rückgabe
Typische Fehler
Behutsam und taktvoll
Beurteilungskriterien offenlegen
Offenheit bei Rückfragen
Mündliche Leistungskontrollen
Gesprächssituation ausschlaggebend, flexibles Eingehen auf den Schüler
Gute Erfassung der Kontinuität und Ganzheit des Lernens
Schüler werden „an sich selbst“ gemessen
Weniger exakt
Gefahr subjektiver Einflüsse („Halo- Effekt“)
Schwieriger zu dokumentieren
Mündliche Prüfungen können sich auf
a) auf sprachgebundene Leistungen beziehen
b) Wissen und Verständnis aus allen möglichen Bereichen
Werden durchgeführt als
a) formelle Prüfungen
b) informelle Prüfungen
Schriftliche Tests
„Kurzarbeiten“/schriftliche Wiederholungen
Bezieht sich idR auf den Stoff der letzten Unterrichtseinheiten
Deutlich kürzer als Klassenarbeiten & häufig unangekündigt
Notwendige Ergänzungen des Lehrerurteils
Stellen Hilfsmittel in der Leistungsmessung- und bewertung dar
Klassifikation:
Standardisierte Schulleistungstests
Normarbeiten
Fach- und gruppenspezifisch standardisierte Tests
Lehrbuchbezogene Tests
Informelle Tests
Die Leistungsbeurteilung ist oft nicht vereinbar mit dem Prinzip der individuellen Förderung
Leistungsmessung oft problembehaftet
Leistungsmessung und –beurteilung muss genauer auf Sinn überprüft und reformiert werden.
Quellen:
http://www.wrs-furtwangen.de/joomla/images/stories/schueler/lerntipps/klassenarbeit.jpg
Johannes Jung, „Schülerleistungen erkennen, messen, bewerten“, Verlag W. Kohlhammer, 2013.
Hans Gert Wengert „Leistungsbeurteilung in der Schule“
Eiko Jürgens „Leistung und Beurteilung in der Schule“, Academia Verlag, 2000.
Hesse/Latzko „Diagnostik für Lehrkräfte“, UTB Stuttgart, 2011.
Bovet, Huwendiek, „Leitfaden Schulpraxis- Pädagogik und Psychologie für den Lehrberuf“, Cornelsen, 2000.
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