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Leonardo da Vinci (1452-1519) - Referat
Leonardo da Vinci (1452-1519)
Gliederung:
1) Sein Leben
2) Die Schattenseiten
3) Florenz
4) Der Architekt
5) Der Erfinder
· Leonardo da Vinci - Erfinder des Helikopters und des Fallschirms
· Leonardos Werkstatt - Flugmaschinen, Getriebe, Schwungräder - vor 500 Jahren erfunden, heute unverzichtbar
· Leonardo da Vinci und die Kunst des Schnorchelns
Von der Taucherbrille zum U-Boot
6) Anatomie
· Leonardo, der ,,Leichenfledderer" der Renaissance
7) Der Wissenschaftler
8) Das berühmteste Bild ,,MONA LISA"
· Das Geheimnis
9) Quellen
Sein Leben:
Vater: Ser Piero d′Antonio - ein erfolgreicher Notar aus Florenz
Mutter: Caterina, ein Bauernmädchen
· 15.04.1452 Leonardo (auch Lionardo) da Vinci wird in einem kleinen Haus in der Nähe des Dorfes Vinci (bei Empoli) als unehelicher Sohn eines Bauernmädchens und eines Notars geboren. Kindheit und frühe Jahre zunächst lebt Leonardo bei seiner Mutter, da sein Vater noch in seinem Geburtsjahr eine junge Florentinerin heiratet. Auch seine Mutter heiratet später einen Bauern.
· 1457 Leonardo lebt im Haus seines Großvaters väterlicherseits in Vinci. Obwohl Leonardo ein uneheliches Kind ist, genießt er die Zuneigung der ganzen Familie und erhält eine gute Erziehung.
· 1468 Leonardos Großvater Antonio stirbt und die väterliche Familie siedelt über nach Florenz. Der Vater will Leonardos schon früh entdeckte Begabung durch eine Ausbildung bei dem damals gefragtesten Meister in Florenz, nämlich dem Bildhauer, Goldschmied und Maler Andrea del Verrocchio, fördern. In dieser Zeit malt er den Engel und die Landschaft in dem Bild Taufe Christi, welches sich heute in den Uffizien befindet.
· 1472 Leonardo wird als Meister bei der "Campagnia dei Pittori" eingeschrieben und ist somit Mitglied der St. Lukas-Gilde als Maler. Wahrscheinlich wurde damit auch das Lehrverhältnis beendet. Leonardo bleibt aber in Verrocchios Werkstatt. In dieser Zeitspanne ist wahrscheinlich das Tafelbild "Die Verkündigung" von Leonardo gemalt worden. Das Bild wurde ursprünglich Ghirlandaio zugeschrieben. Heute gilt es als Werk Leonardos, obwohl es weder von seinen Biographen Vasari noch von anderen Zeitgenossen erwähnt wurde. Das Bild ist heute in den Uffizien ausgestellt.
· 08.04.1476 Angeklagt wegen Sodomie. Leonardo arbeitet immer noch in der Werkstatt Verrocchios.
· Januar 1478 Auftrag für das Altarwerk in der Signoria.
· Herbst 1478 Beginn zweier Madonnenbilder.
· Leonardo arbeitet im Giardino di S. Marco - einer berühmten Akademie, die unter dem Patronat des Lorenzo il Magnifico steht und studiert dort Bildhauerei.
· März 1481 Auftrag für die Anbetung der Könige aus dem Morgenlande (befindet sich heute ebenfalls in den Uffizien) von der Kirche San Donato a Scopeto.
· 28.09.1481 Letzte Zahlungen der Mönche von San Donato a Scopeto.
· 1481/1482 Leonardo bedrückt die Enge des Florentiner Milieus. Ebenso ist er darüber enttäuscht, nicht unter die vier Künstler berufen worden zu sein, die die Wände der Sixtinischen Kapelle bemalen durften. All dies führt zu seinen Überlegungen nach Mailand überzusi22edeln. Die große Tafel der Anbetung der Könige lässt er unvollendet.
· 1482 Leonardo richtet einen Brief an den Herzog von Mailand, Lodovico Sforza, in dem er seine Fähigkeiten als Zivil-Ingenieur und Konstrukteur von Kriegsmaschinen neben seinen künstlerischen Ambitionen hervorhebend beschreibt. Lodovico nimmt Leonardo gerne auf und es erfolgt die Übersiedlung nach Mailand. Leonardo wohnt mit den Brüdern De Predis, zwei Malern, im Viertel der Porta Ticinese.
· 25.04.1483 Auftrag für die Felsengrottenmadonna (heute im Louvre, Paris).
· Juli 1487-Januar 1488 Bezahlungen für das Modell des Tambours der Mailänder Domkuppel.
· ca.1488 Portrait der Cecilia Gallerani.
· 05.04.1489 Anatomische Studien (frühe Zeichnungen, z.B. von Schädeln).
· 1489 Leonardo dekoriert das Sforza-Schloß für die bevorstehende Hochzeit von Gian Galeazzo Sforza mit Isabella von Aragonien.
· 23.04.1490 Leonardo beginnt von neuem mit der Arbeit am Sforza-Monument. Francesco Sforzas Reiterstandbild in Bronze gehört zu dem aufwendigsten und undankbarsten Projekt von Leonardos Laufbahn. Es wurde nie in Bronze gegossen.
· Juni 1490 Mit Francesco di Diorgio in Pavia.
· 22.07.1490 Leonardo nimmt Salai, zehn Jahr alt, auf.
· ca. 1491 Beschreibungen von Stürmen, Schlachten und Profilen.
· Juli 1493 morel fiorentino (d.h. noch bei der Arbeit am Sforza-Monument).
· November 1493 Aufstellung des originalgroßen Reiterstandbildes aus Ton im Hof des Sforza-Kastells (zerstört).
· 1494 Leonardo beschäftigt sich mit Hydraulik, Optik, Mechanik und widmet sich den Verbesserungsarbeiten an den herzoglichen Gütern in der Lombardischen Tiefebene.
· Januar 1497 Leonardo arbeitet am Letzten Abendmahl im Refektorium von Santa Maria delle Grazie.
· Juni 1497 Das Letzte Abendmahl ist fast vollendet. (Nach langen Restaurierungsarbeiten kann man es heute wieder an seinem Entstehungsort in Mailand bewundern).
· Oktober 1498 Leonardo erhält von Ludovico einen Weinberg.
· Dezember 1499 Ludwig XII., König von Frankreich erobert das Herzogtum Mailand. Leonardo flieht aus Mailand.
· Februar 1500 Aufenthalt in Mantua. Leonardo zeichnet das Porträt der Isabella d′Este.
· März 1500 Aufenthalt in Venedig.
· April 1500 Rückkehr nach Florenz.
· 03.04.1501 Novellaras Brief an Isabella d′ Este beschreibt den Karton der Hl. Anna Selbdritt und von Schülern gemalte Porträts, die Leonardo übergeht.
· 14.04.1501 Nach einem Brief Novellaras arbeitet Leonardo an der Madonna mit der Spindel.
· 1502 im Dienste Cesare Borgias. Leonardo entwirft Landkarten.
· Oktober 1503. Zusammen mit Michelangelo erhält Leonardo den Auftrag die Wände im großen Ratsaal des Palazzo della Signoria mit Fresken auszumalen. Leonardo wird die Darstellung der Anghiari-Schlacht anvertraut; Michelangelo malt die Schlacht von Cascina. Leonardos Werk bleibt unvollendet, da er auf der Suche nach neuen Techniken, die Arbeit nicht fortführt.
· 1503 Leonardo malt wahrscheinlich in diesem Jahr die Mona Lisa.
· 25.01.1504 Leonardo nimmt an den Beratungen zur Aufstellung von Michelangelos "David" teil.
· 24.05.15042 Leonardo nimmt den Auftrag von Isabella d′ Este an, einen jugendlichen Christus zu malen.
· 1504 Während des ganzen Jahres Bezahlungen für das Schlachtbild in der Sala di Gran Consiglio. Leonardo wendet sich mehr und mehr wissenschaftlichen Aufgaben zu, u.a. auch den Flugexperimenten.
· 1504 Beendigung Mona Lisa.
· 30.05.1506 Die Signoria von Florenz gestattet Leonardo für drei Monate nach Mailand zurückzukehren.
· August-September 1506 Briefe an Charles d′Amboise mit der Bitte, seinen Urlaub zu verlängern. Intensive Arbeit an der Anatomie, der Botanik und Geologie.
· 1507 Rückkehr nach Florenz.
· Juli 1508 Leonardo lebt wieder in Mailand.
· Winter 1510 Anatomische Studien.
· 18.12.1511 Beschreibung des Feuers auf einer Landschaftszeichnung in Windsor.
· 1512 In Mailand regiert der neue Herzog Massimiliano Sforza. Leonardo ist auch ihm zu Diensten.
· 09.01.1513 Weitere anatomische Studien
· September 1513 Leonardo verlässt mit Salai, Melzi, Lorenzo und il Fanfoia Mailand.
· Oktober 1513 Leonardo in Florenz.
· 01.12.1513 Leonardo in Rom, im Belvedere des Vatikans. Leonardo schreibt Notizen zur Landschaft. Er betreibt zusammen mit seinen Schülern mathematische Studien und wissenschaftliche Forschungen jeglicher Art.
· 1514-1516 Leonardo in Rom, er unternimmt zahlreiche Reisen.
· 25.09.1514 Leonardo in Parma.
· 8.August 1518 Leonardo nimmt die Maße von S. Paolo in Rom auf.
· 1516 Leonardo übersiedelt auf Einladung des französischen Königs Franz I. nach Amboise
· 1517 Leonardo lebt im Landschlösschen Cloux bei Amboise. Er beschäftigt sich mit Projekten für Festveranstaltungen und mit hydrologischen Ausarbeitungen für einige französische Flüsse.
· 10.10.1517 Leonardo zeigt dem Kardinal d′ Aragon drei Bilder - ein Porträt einer Florentiner Dame, gemalt für Giuliano de′ Medici, ein jugendlicher Johannes der Täufer und die Hl. Anna Selbdritt.
· 1517 Lähmung der linken Hand, Leonardo malt aber mit rechts seine berühmten Weltuntergangsbilder
· 23.04.1519 Leonardo schreibt sein Testament, in dem er alle erwähnt, die ihm in seinem Leben nahegestanden haben.
· 02.05.1519 Leonardo stirbt im Schloss Cloux bei Amboise und wird in der Kirche des hl. Florentin beigesetzt. Während der Religionskriege im 16. Jahrhundert wurde das Grab geschändet, so dass Leonardos sterbliche Überreste für immer verloren gingen.
Leonardo vermachte alle seine Manuskripte seinem Lieblingsschüler Francesco Melzi. Durch die Achtlosigkeit der Familie Melzi, die nach Francescos Tod (1570) viele Blätter verschenkte oder verkaufte, wurden Leonardos Schriften zerstreut und gingen wohl zum Teil auch verloren.
Das Leben Leonardo da Vincis ist immer noch voller Widersprüchlichkeiten und Lücken. Es ist schwer, ihn einzuordnen: Maler, Zeichner, Bildhauer, Architekt, Dichter, Musiker, Geologe, Anatom, Kartograph, Stadtplaner, Mathematiker, Physiker, Wissenschaftler, Philosoph, Mediziner, Pädagoge oder Erfinder. Er war ein Mann, dessen Genie und unruhiger Geist ihn ständig fieberhaft von einem Arbeitsgebiet zum anderen trieb. Daher begann er auch vieles, was nicht vollendet wurde (Abendmahl, Schlacht von Anghiari oder das Reiterdenkmal von Francesco Sforza).
Nur 17 seiner Gemälde sind erhalten, einige davon unvollendet. Und obwohl seine Notizbücher und Manuskripte faszinierende Informationen enthalten, blieb das Vorhaben, sie zu ordnen und zu veröffentlichen, unausgeführt.
Die Bedeutung Leonardos liegt aber weniger in seinen spezifischen Leistungen auf einzelnen Gebieten als in seiner beispielhaften Art zu forschen und zu denken. Er verkörpert den Inbegriff der Suche nach Wissen jenseits der Grenzen des Bekannten.
Die Schattenseiten:
Leonardo da Vinci war in seinen privaten Lebensäußerungen ein typisches Kind seiner Zeit. Mit zunehmender Freizügigkeit im gesellschaftlichen Umgang und der Sinnenfreudigkeit des Lebens in Florenz kam es zu einer deutlich erkennbaren Lockerung der Sitten. Dies betraf auch die Homosexualität, die sich damals offensichtlich zunehmend ausbreitete und der man schon deshalb mit Nachsicht begegnete, weil sie der humanistischen Vorstellung entsprechend nichts anderes darstellte, als eine Wiederholung entsprechender Sitten und Gebräuche in der Antike.
Am 8. April 1476 wurde Leonardo gemeinsam mit drei anderen Männern, unter anderem einem Verwandten der Medici, angeklagt, das Verbrechen der aktiven Unzucht begangen zu haben.
Für Vergehen dieser Art war laut Gesetz der Tod auf dem Scheiterhaufen vorgesehen. Aus Mangel an Beweisen wurde die Anklage allerdings endgültig fallen gelassen. Der Umstand, dass sich unter den vier Angeklagten ein Verwandter der Medicis befand, trug vermutlich zu diesem Freispruch bei.
Aufgrund dieser Aufzeichnung ist anzunehmen, dass Leonardo bezüglich dieser Affäre für kurze Zeit in Haft genommen wurde, denn er schreibt: "Als ich den Herrgott als Knaben malte, habt ihr mich ins Gefängnis gesperrt; jetzt, da ich ihn als reifen Mann darstelle, werdet ihr mir Schlimmeres antun."
Florenz:
1452, als Leonardo da Vinci zur Welt kam, hatte sich Italien bereits in rascher Entwicklung vom Mittelalter entfernt. Diese Bewegung fand zunächst in den Geisteswissenschaften mit den Schriften der Humanisten ihren Ausdruck.
Florenz zählte zu jener Zeit zu den reichsten Städten Europas. Bankiers und Tuchhändler hatten eine stabile wirtschaftliche Grundlage für das Entstehen wohlhabender Kaufmanns- und Handwerkerschichten geschaffen. Als Leonardo geboren wurde, war Florenz bereits seit 30 Jahren eine Republik. In der Stadt wirkten Humanisten, die an die Würde des Menschen glaubten und überzeugt waren, dass man durch den Einsatz seiner Intelligenz vollkommenes Glück erreichen könne.
Unter Lorenzo de′ Medici (1470) wurde Florenz zum Zentrum der Renaissance. Die Stadt war von enormer kultureller Dynamik erfüllt.
Die Gesellschaft war konfrontiert mit Künstlern, die über die Kunst hinauswuchsen, Wissenschaftlern mit unbegrenztem Forscherdrang, Menschen, die den Übergang von der antiken zur modernen Welt vollziehen konnten. In diesem Klima wirkte
Leonardo als Künstler und Wissenschaftler, Erfinder und Bildhauer, Ingenieur und Musiker.
1469 kam Leonardo nach Florenz. Er trat in die Werkstatt von Andrea del Verrocchio, einem angesehenen Maler und Bildhauer der Stadt, ein. Leonardo zählte bald zu Verrocchios Lieblingsschülern, weshalb ihm der Meister verantwortungsvolle Aufgaben übertrug. Dazu zählte zum Beispiel die Ausführung des Engels aus der "Taufe Christi" im Jahr 1473. In der Periode von 1470 - 1475 entstanden in Verrocchios Werkstatt unterschiedlichste Arbeiten, an denen man Leonardos Beteiligung zu erkennen glaubt. Im Jahr 1475 vollendete Leonardo 3den Wandteppich für den König von Portugal. Eigenhändige Werke entstanden, wie etwa die "Ginevra de′ Benci", die "Verkündigung" und die "Madonna mit der Nelke".
Leonardos erster eigener Auftrag war die Altartafel für eine Kapelle im Palazzo Vecchio. Zu jener Zeit entstanden ebenso Maschinen im Stile Brunelleschis. Im Jahr 1480 arbeitete Leonardo für Lorenzo de′ Medici. Er entwarf Waffen, Kriegsmaschinen, Brennspiegel und eine Ölpresse nach archimedischem Prinzip.
Leonardo befasste sich ebenso mit Studien zu Wasser und Hydraulik und zur Flugkunst. Zu jener Zeit entstand auch der "Heilige Hironymus", der unvollendet blieb. Leonardo fasste 1482 den Entschluss, Florenz zu verlassen und sich nach Mailand an den Hof der Sforza zu begeben.
Im Jahr 1503 kehrte Leonardo nach Florenz zurück und begann wahrscheinlich auch mit der "Mona Lisa" und der "Leda mit dem Schwan".
Ein Jahr später begann er mit einer Zusammenstellung von Aufzeichnungen zur Mathematik und Physik. Es folgten Schriften zur Kosmologie und Astronomie, Geometrie, Anatomie, zu Vogelflug, Optik und Architektur.
Im Juni 1506 verließ Leonardo Florenz und ging auf Ersuchen von Charles d′ Amboise nach Mailand. Es kam zur Ausführung der zweiten "Felsgrottenmadonna" und zu Arbeiten an der "Hl. Anna Selbdritt". 1507 trat Leonardo in die Dienste von König Ludwig XII., der ihn zu seinem Maler und Militäringenieur ernannte.
Der Architekt:
Das überbevölkerte Mailand wurde von der Pest heimgesucht. Ein Drittel der Einwohner starb. Leonardo entwickelte ein Kanalsystem, durch das die Stadt mit Frischwasser, gespeist durch den Fluss, versorgt werden sollte. Im einem zweiten Entwurf dienten die Kanäle lediglich dazu, die Abfälle der Stadt fortzuspülen. In Frankreich plante Leonardo für König Franz I. die neue französische Hauptstadt Romorantin
Der Erfinder:
Als Leonardo da Vinci in die Werkstatt Verrocchios kam, war der Dom von Florenz noch in Bau. Filippo Brunelleschis Maschinen, die für die Vorarbeiten verwendet wurde, inspirierten den jungen Leonardo und entfachten ein Interesse für Mechanik und Technik. Viele Konstruktionen und Erfindungen, die Leonardo in seinen Notizbüchern festhielt, waren so fortschrittlich, dass sie moderne Materialien und Technologien erfordert hätten, um realisiert werden zu können.
· Hydraulische Maschinen: Im Alter von 19 Jahren entwickelte Leonardo ein Schöpfrad, mit dessen Hilfe Wasser in einem Wasserturm nach oben befördert werden konnte sowie eine Pumpe und eine mechanische Säge, die mit Wasserkraft arbeitete.
· Mechanik: Neben einer Vielzahl mechanischer Konstruktionen ist Leonardos bekannteste Erfindung die des Automobils sowie des Getriebes, das als Vorläufer des modernen Autogetriebes gilt.
· Waffen und Ausrüstung für den Seekrieg: Der 30 jährige Leonardo da Vinci bewarb sich bei Lodovico Sforza als Militär-Ingenieur und stellte ihm seine Erfindungen zur Verfügung: Mörser, Panzerwagen, Kanonen, Katapulte und Projektile. Leonardo konstruierte nicht nur Angriffswaffen. Er entwarf auch geniale 3Verteidigungssysteme.
· Als der Doge von Venedig Leonardo gegen die türkische Flotte um Hilfe bat, entwickelte Leonardo in kürzester Zeit eine Reihe von revolutionären Erfindungen: Schwimmflossen, einen Rettungsring, Schwimmschuhe, einen Taucheranzug, ein Atemgerät und ein Unterseeboot.
Leonardo da Vinci - Erfinder des Helikopters und des Fallschirms
Leonardo da Vincis Interessen waren breit gefächert. Er befasste sich neben der Malerei auch mit der Geologie, Optik, Akustik, Musik, Mathematik, Anatomie, Hydraulik, Botanik, Bewegung und der Schwerkraft. Er setzte sich mit allen Wissensgebieten intensiv auseinander und machte erstaunlich moderne Entdeckungen und Erfindungen.
Die meisten seiner Erfindungen wurden allerdings zu seinen Lebzeiten nicht in die Praxis umgesetzt. So erfand Leonardo eine Flugmaschine, die von großen Flügeln bewegt wird, einen Apparat, der sich unter Wasser fortbewegen sollte, ein Fahrrad und vieles mehr.
Der erste Entwurf eines Fluggerätes, das sich mit Hilfe einer Luftschraube senkrecht in die Luft erheben sollte, stammt ebenfalls von Leonardo da Vinci, der somit als Erfinder des Hubschraubers bezeichnet werden kann.
Dieser Entwurf wurde allerdings erst bekannt, als sich der Hubschrauber, mit verschiedenen Antriebssystemen ausgestattet, bereits in der Luftfahrt durchgesetzt hatte.
Leonardos Entwurf für einen Fallschirm steht in engem Zusammenhang mit seinen Erfindungen von Flugmaschinen. Der Fallschirm, den er zeichnete, hatte die Form einer Pyramide. Neben seiner Zeichnung vermerkte Leonardo: "Wenn ein Mensch ein Zeltdach aus abgedichteter Leinwand, das 12 Ellen breit und 12 Ellen hoch sein soll, über sich hat, so wird er aus jeder noch so großen Höhe herabstürzen können, ohne Schaden zu nehmen."
Da Leonardos Skizze erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurde, hatte sein Entwurf keinen Einfluss auf die Entwicklung moderner Fallschirme, die in ihrer Form alle auf den Schirm zurückgehen. Der erste Fallschirmabsprung aus der Luft wurde 1797 von Garnerin unternommen.
Es muss allerdings hervorgehoben werden, dass Leonardos Entwurf eine auffallende Ähnlichkeit mit modernen Fallschirmformen aufweist.
Leonardos Werkstatt - Flugmaschinen, Getriebe, Schwungräder - vor 500 Jahren erfunden, heute unverzichtbar
Die künstlerische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Welt führte bei Leonardo da Vinci zu zahlreichen Erfindungen und Visionen. Diese Neuerungen, die zum Teil von seinen Zeitgenossen nicht verstanden oder sogar abgelehnt wurden, fanden erst später, manchmal erst im 20. Jahrhundert, ihre Realisierung.
Leonardos Ideen und Entwürfe für Maschinen waren ein Beitrag zur Erleichterung vieler Aufgaben, die in seiner Umgebung zu bewältigen waren. Unter Erhaltung von Gleichförmigkeit und Präzision sollte die Arbeit schneller und leichter durchführbar sein. Als Berater von Staatsoberhäuptern, Heerführern und Adelsfamilien wirkte Leonardo als Konstrukteur, Ingenieur, Architekt, Geologe und Meister des Artilleriewesens. Anhand seiner Zeichnungen lässt sich der Stand der mechanischen Künste im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts bestimmen.
Während seiner Lehrzeit bei Verrocchio sollten die Schüler die Zeichnungen in der Sammlung der Werkstatt studieren und kopieren, was zur Vereinheitlichung des Stils der Werkstatt beitrug. Werkstatt-Zeichnungen, z. B. solche von Maschinen, waren mitunter in einem Code beschriftet, um sie geheimzuhalten. Leonardo hatte seinerseits die Gewohnheit, in Spiegelschrift von rechts nach links zu schreiben.
Der Unterricht, der in der Werkstatt erteilt wurde, entsprach den Prinzipien der Ausbildung zum Handwerker. Die Lehrlinge sollten innerhalb der Werkstatt auf traditionelle Weise lernen, sich der Disziplin und dem Geist eines Meisters unterzuordnen.
Im Alter von 30 Jahren verfasste Leonardo einen Brief an Lodovico Sforza, in dem er ihm seine Dienste und seine vielfältigen Talente anbot. Die Aufzählung der etwa 36 unterschiedlichen Fertigkeiten kann als Maßstab für Leonardos Interessen zu jener Zeit gelten. 30 der genannten Fertigkeiten sind technischer Natur, sechs gehören zum Bereich der Kunst.
Tausende von Zeichnungen und Studien aus der Geometrie, der Mechanik und dem Ingenieurwesen verweisen auf Leonardos Forschungsdrang. Sein Interesse galt vor allem der gesteigerten Leistungskraft von Maschinen. Während dem Techniker heute Energiequellen wie Gas, Strom oder Verbrennungsmotor zur Verfügung stehen, machte Leonardo das Fehlen einer solchen Kraftquelle ständig zu schaffen. Aus diesem Grund suchte er nach neuen Möglichkeiten, Hin- und Herbewegung in eine Drehbewegung umzusetzen, das wesentliche Element aller Maschinen. Zu diesem Zweck experimentierte er mit Zahngesperre, Getrieben, Nocken, Flaschenzügen, Kurbeln und Zahnrädern; bediente sich der Wind- und Muskelkraft, des Federantriebs und des Schwungrades.
1490 gründete Leonardo seine eigene Werkstatt, in die er Helfer und Lehrlinge aufnahm. Viele seiner Schüler waren beispielsweise Maschinenbauer, Schlosser und Glasschneider.
Leonardo da Vinci und die Kunst des Schnorchelns
Von der Taucherbrille zum U-Boot
Schon lange, bevor Leonardo da Vinci die Idee aufgriff, Menschen in die Lage zu versetzen, sich unter Wasser zu bewegen, hatten das Tauchen und die Tauchausrüstung die Erfinder beschäftigt.
Bereits in der antiken Literatur (z.B. Aristoteles) werden Taucher beschrieben, die sich eines Schlauchs zum Atmen bedienten. Taucheranzüge mit Taucherhelmen werden im 15. Jahrhundert erwähnt.
Vorrichtungen dieser Art stellte Leonardo um 1500 dar. Seine Bemühungen, die Taucherausrüstung in ihren Formen zu verbessern, führten zu ziemlich modern anmutenden Geräten und sind ein Beispiel für seine überragenden Fähigkeiten.
Leonardos Taucheranzüge sollten vor allem bei der Kriegführung eingesetzt werden: Der Taucheranzug wird neben einer Vorrichtung zum Anbohren feindlicher Schiffe dargestellt.
Leonardo entwarf ebenso ein Atemgerät.
Leonardos Zeichnungen machen deutlich, dass er für die offensive und defensive Kriegführung Kampfmittel ersinnen konnte, die einander sozusagen neutralisieren. So wird ein "Schiff zum Versenken eines anderen Schiffes" dargestellt.
Eine weitere Darstellung Leonardos zeigt, durch welches Mittel einem möglichen Unterwasserangriff standgehalten werden konnte. Ein Schiff mit doppelwandigem Rumpf war gegen die Rammversuche feindlicher Schiffe und die Bohrversuche von Tauchern gesichert.
Wie weit Leonardo seiner Zeit voraus war, lässt sich aus der Tatsache erschließen, dass die ersten praktischen Versuche mit Unterwasserfahrzeugen aus dem 17. und 18. Jahrhundert überliefert sind. Die Konstruktion militärisch einsatzfähiger Unterseeboote gelang allerdings erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Anatomie:
Leonardo der ,,Leichenfledderer" der Renaissance
Leonardo da Vinci kann als der bedeutendste Anatom des 16. Jahrhunderts bezeichnet werden. Schon ab 1472 befasste er sich mit anatomischen Studien. Er setzte seine Forschungen bis 1513 kontinuierlich fort, wobei er durch die Untersuchungen des Mediziners Marcantonio della Torre, der an der Universität von Pisa lehrte und dem "Studium der Leichen" besondere Aufmerksamkeit schenkte, beeinflusst wurde.
Gezeichnete die Anatomie als Teil seiner Anthropologie, in der "mit der Zeugung beginnend, der Mensch in seinem Bau und seinen körperlichen und geistigen Funktionen behandelt" werden sollte. Schon frühzeitig befasste er sich mit der Beschreibung von inneren Organen, ganz im Sinne eines echten Naturforschers.
Auch wenn sich Leonardo der anatomischen und physiologischen Kenntnisse bediente, die durch Hyppokrates, Galenos und die arabischen Ärzte, insbesondere Avicenna, überliefert wurden, führte er auch eigene Forschungen und Experimente durch. Diese fanden in umfangreichen schriftlichen Äußerungen und zahlreichen Zeichnungen ihren Niederschlag.
Leonardos Interesse galt nicht nur der Form und dem Aufbau des Körpers, sondern vor allem der Funktionen der Organe und Muskeln. Im Zentrum seines Interesses standen das Herz und der Blutkreislauf, die Lungen und die Atmung. Gefördert wurden seine Forschungen durch den Umstand, dass er eine gewisse Zeit im Hospital Santa Maria Nuova in Florenz wohnte, wo er die Möglichkeit hatte, Leichen zu sezieren.
Die Vorurteile seiner Zeit missachtend, zersägte er methodisch Knochen, öffnete Schädel und zog Körpern die Haut ab, um den Verlauf der Nerven und Muskeln zu untersuchen. Leonardo beschränkte seine Untersuchungen allerdings nicht nur auf rein anatomische Beschreibungen, sondern befasste sich auch mit Fragen der Pathologie. Er war der erste, der in der Geschichte der Medizin die Arteriosklerose beschrieb.
Bis 1515, zu einer Zeit, in der das Sezieren von Menschen durch päpstliche Anordnungen verboten war, soll Leonardo die Anatomie von über 30 Männer- und Frauenleichen, hauptsächlich die von Verbrechern, untersucht haben.
Die morphologische Forschung anhand von Leichen führte Leonardo dazu, sich verstärkt mit den Funktionen der verschiedenen Teile des lebenden Organismus zu befassen, wodurch er sich auf das Gebiet der Physiologie begab. In seinen Arbeitsheften ging es um spezifische Fragen wie "die Ursachen und Grundlagen der Atmung, des Hustens und Gähnens sowie des Niesens, des Erbrechens, der Bewegungen des Herzens, der Urinabsonderung, der Sinnenreize und vieler anderer Naturvorgänge im Körper."
Von allen menschlichen Organen jedoch faszinierte ihn die experimentelle Physiologie des Herzens am meisten. Leonardos Versuch, eine Prothese der Aortenklappe zu bauen und damit die Strömungsverhältnisse des Blutes in einem Glasmodell, das nach einer Wachsvorlage der linken Herzkammer und des Anfangsteiles der Aorta von ihm selbst ausgearbeitet wurde, studieren zu können, erscheint wie ein Vorgriff auf die Herzchirurgie des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
Daraus wird ersichtlich, wie weit Leonardo seiner Zeit voraus war und welche außerordentlichen Leistungen er auf medizinischem Gebiet erbrachte. Im Gegensatz zu allen seinen Vorgängern betrieb er eine Anatomie des Menschen, die sich auf eigene, selbständige Untersuchungen am Menschen stützen konnte.
Gleichzeitig hob er die Bedeutung zeichnerischer Darstellung in geradezu revolutionärer Weise auf ein neues Niveau, so dass Leonardo mit recht als der wahre Begründer der modernen Anatomie bezeichnet werden kann.
Im Rahmen seiner Forschungen entstand auf mehr als 200 Blättern eine anatomische Darstellung des menschlichen Körpers von unglaublicher plastischer Eindringlichkeit und wissenschaftlicher Exaktheit, wie sie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von niemandem wieder erreicht wurde.
Der Wissenschaftler:
Leonardo da Vinci war das herausragendste Universalgenie der Renaissance. Neben der Kunst galt seine besondere Leidenschaft der Wissenschaft. Die Neugierde trieb ihn an, die Natur zu beobachten und zu erforschen. Leonardo glaubte, in der Natur einen perfekt ausgeführten wissenschaftlichen Plan zu erkennen.
In den Mailänder Jahren begann der Meister, sich systematisch mit wissenschaftlichen Studien zu beschäftigen. Am Hof des Herzogs Lodovico "Il Moro" gehörte er einem Kreis von Männern an, der die Wissenschaften pflegte. Hier lernte Leonardo auch den Mathematiker Luca Pacioli kennen, für dessen Buch "Über die göttliche Proportion" er die Illustrationen der regelmäßigen Körper zeichnete. Er verfasste Traktate über die Malerei, die Baukunst und über die Mechanik. Seine Kenntnisse in der Architektur waren erstaunlich. Er nahm am Wettbewerb für die Erbauung der Kuppel des Mailänder Domes teil.
Wissenschaftliche Studien füllten auch die Jahre 1500-1507 aus, die Leonardo nach seinem Fortgang aus Mailand in Florenz verbrachte. Er diente vorübergehend dem päpstlichen Condottiere Cesare Borgia und später auch den Florentinern als Festungsinspizient und kriegstechnischer Ratgeber. Aus dieser Zeit stammen die außergewöhnlichen Landkarten der Toskana, Erstleistungen der modernen Kartographie.
Leonardo da Vinci war ein aufmerksamer Beobachter der Natur. Er zeichnete Landschaften, studierte Blumen und Tiere. Seine Methoden, die Bewegung des Wassers zu erforschen, waren einfach. Er streute Samenkörner in die Strömung, oder er färbte einen von zwei sich treffenden Strömen farbig ein, oder er setzte Hindernisse in den Wasserlauf. Er erkannte bald die Ähnlichkeit zwischen den Bewegungen des Wassers und denen des menschlichen Blutkreislaufes.
Der Universalgelehrte trug immer ein Notizbuch mit sich. In diesen Büchern hielt er seine Beobachtungen und Gedanken fest. Jede Seite beinhaltet außergewöhnliche Zeichnungen und Notizen zur Geometrie, Astronomie, Botanik, Anatomie, Architektur, usw. Circa 7000 Seiten dieser eindrucksvollen Notizbücher sind erhalten. Durch seine analytischen Fähigkeiten und das Studium der Naturkräfte wurde Leonardo zum Begründer der modernen wissenschaftlichen Illustration.
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Das berühmteste Bild ,,MONA LISA":
Das Geheimnis
Das sogenannte "Geheimnis" der Mona Lisa bezieht sich auf das seltsame Lächeln der Dargestellten, welches bei genauerer Betrachtung gar keines ist, dennoch kommt es dem Betrachter so vor. Überhaupt stellt sich die Frage, wer die dargestellte Person sein mag. Die Forscher rätseln darum, aus welchem Grund Leonardo dieses Lächeln malte. War die dargestellte Frau etwa die heimliche Geliebte des Malers Leonardo da Vinci? Oder hat Leonardo, der wahrscheinlich homosexuell war, sich selbst als Frau gemalt? Diese Idee inspirierte übrigens auch einige moderne Künstler, die in ihren Nachbildungen bzw. Verfremdungen des Gemäldes, die Mona Lisa mit einen Bart verzierten.
Aber alle diese Erklärungen sind nur Spekulationen und durch nichts belegt. Das Gemälde könnte ebenso gut eine Auftragsarbeit für ein Portrait einer damals bekannten Persönlichkeit gewesen sein.
Doch dieses Geheimnis wird wohl nie wirklich gelüftet.
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