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Leonardo da Vinci - 9.Version - Referat



Leonardo da Vinci
Einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten.

Leonardo da Vinci ist wohl für jeden ein Begriff, auch wenn man kein Kunstkenner ist. Schließlich wurde er damals und wird heute noch als Universalgenie bezeichnet, da er nicht nur in der Kunst und der Malerei, sondern viel mehr in vielen anderen, so auch in den Geistes- und Naturwissenschaften gelehrt war. Leonardo besaß eine unglaubliche Forschungs- und Erfindungsgabe und so wurde er auch ein außergewöhnlicher Künstler und beeindruckender Architekt.

Wie sein Name schon verrät wurde Leonardo in Italien in der Stadt Vinci, nahe der Stadt Florenz, geboren. Sein eigentlicher Name war Lionardo di ser Piero da Vinci. Der Notar Ser Piero und die Bauerntochter Caterina brachten ihren unehelichen Sohn am 15. April 1452 zur Welt. Es gibt auch Gerüchte, dass da Vinci bei einer nur kurzen Affäre entstanden ist. Aufgrund seiner familiären Herkunft hatte Leonardo daher keinen guten Stand und sein Name „da Vinci“ ist nicht sein Familienname, sondern ein Verweis auf seine Herkunft. Es bestehen Vermutungen, dass seine Mutter Caterina eine getaufte, arabische Sklavin war und bei Notar Piero als Magd arbeitete, diese Vermutungen sind aber weit umstritten und daher nicht sicher.
Nachdem Leonardo‘s Eltern sich trennten zog er mit seinem Vater in das nahegelegene Florenz wo sie dann mit einer neuen Familie lebten. Leonardo‘s Mutter sorgte in dieser Zeit auch für weitere Geschwister. Da Leonardo ein uneheliches Kind war, war es ihm nicht erlaubt, den selben Beruf wie sein Vater auszuüben. Zudem besuchte er die Schule auch nur kurz und konnte daher kaum lesen oder schreiben.
Leonardo‘s Zeichenkünste wurden früh von seinem eigenen Vater erkannt und 1470 nahm ihn der Künstler Andrea del Verrocchio als Lehrling bei sich auf. Verrocchio war einer der bedeutendsten Bilderhauer in Florenz. Er lernte Leonardo viel über die mechanischen Künste, worunter man die Anfertigung von Farben, sowie die Verarbeitung von Holz, Metall und Leder und das Knüpfen von Wandteppichen versteht. Da Vinci lernte und arbeitete bei ihm ungefähr 10 Jahre lang in der Gesellschaft von weiteren Schülern wie Perugino, Domenico Ghirlandaio und Lorenzo di Credi mit welchen er sich in dieser Zeit auch anfreundete. Es heißt, er war ein eifriger und schneller Lehrling und so durfte er an wichtigen Gemälden Verrocchios wie zum Beispiel die Taufe Christi mithelfen. Auf diesem Gemälde malte er den Engel in der Ecke wovon Verrocchio begeistert war. Nachdem er seine Lehre bei Verrocchio 1477 beendet hatte arbeitete er für die Großmachtfamilie Medici. Nach seiner vierjährigen Pause, in der er vermutlich herumgereist ist, zog er nach Mailand und ließ sich dort auch nieder. Er entwarf Kulissen, Kostüme und auch eine Hochzeit eines Herzogs. In Bibliotheken bildete er sich in anderen Fachrichtungen immer weiter.
Er studierte die Bildhauerei und 1489 bis 1494 führte er seine anatomischen Studien durch. Sein Leben verlief sehr abwechslungsreich. Er musste aus Mailand fliehen, da der König von Frankreich Mailand eroberte. In der Zeit in Mailand bevor er fliehen musste, entstand eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt, das letzte Abendmahl. Leonardo da Vinci malte es im Auftrag des Herzogs Luodvico Sforza. Es schmückt die Nordwand eines Speisesaals des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie und es gilt als Höhepunkt in Leonardos malerischem Schaffen.
Das Gemälde zeigt Jesus mit den 12 Aposteln am letzten Abend vor seiner Kreuzigung. Jesus ist als Mittelpunkt dargestellt. Rechts und links neben ihm sind die 12 Jünger aufgeteilt, welche anscheinend in großer Aufregung sind. Im Hintergrund sieht man gut durchflutete Fenster, sie verweisen auf den Fluchtpunkt des Bildes. Jesus soll in diesem Moment bekanntgegeben haben, dass einer der Jünger ihn verraten hätte und die einzelnen Reaktionen darauf sieht man in diesem Gemälde. Ein paar schauen sehr überrascht, andere sehen wütend aus und ein anderer deutet mit seinem ausgestrecktem Zeigefinger auf seine Ungläubigkeit der Auferstehung hin.
Leonardo verwendete bei diesem Bild eine Technik aus Öl und Tempera an, welche eine besondere Stimmung zauberte.
Nachdem er aus Mailand floh zog er erst nach Venedig und dann wieder zurück nach Florenz. Dort entwarf er Landkarten, dachte über Flugexperimente nach und betrieb mathematische und wissenschaftliche Studien. 1508 konnte er wieder zurück nach Mailand gehen und betrieb erneut anatomische Studien, 2 Jahre später ist sein Selbstporträt entstanden. Er zog von einer Stadt in die nächste und betrieb aufgrund seiner Neugier immer weiter Studien.

In der Zeit von 1503-1505 entstand das berühmteste Gemälde da Vinci‘s, die „Mona Lisa“.
Es ist ein Ölgemälde auf dünnem Pappelholz. Lisa del Giocondo ist auf diesem Gemälde zu sehen und ihr Mann war der Auftragsgeber.
Leonardo hat dieses Gemälde mit zwei verschiedenen Fluchtpunkten gemalt, einer für den Hintergrund und einer für die Figur. Im Vordergrund befindet sich eine junge Frau mit schulterlangen dunkel-braunen Haaren, welche am Gesicht ein bisschen wellig sind und zu einem Scheitel in der Mitte gezogen sind.
Eine weitere Besonderheit an dem Gemälde ist der sogenannte Silberblick der Mona Lisa das heißt, die Augen sind exakt gleich gemalt. Dies erkennt man aber nur, wenn man wirklich genau hinschaut. Das bedeutet, dass egal wo man steht, in welchem Winkel man sie anschaut, man hat immer das Gefühl, dass sie einen anschaut. Die linke Seite soll die passive Seite sein, mit einem fast nicht vorhandenen Lächeln. Auf der rechten Seite dagegen lächelt sie. Man sieht, dass die Mona Lisa so gut wie keine Augenbrauen hat, was dem damaligen Schönheitsideal entsprach. Da Vinci beeinflusste mit diesem Gemälde sehr stark die italienische Porträtmalerei. Die Mona Lisa ist frei und dominant im Bild platziert und die Bilddetails neben bzw hinter ihr werden erst beim zweiten Hinschauen erkennbar. Durch diese Art der Darstellung wird die Beziehung zwischen dem Betrachter und der Mona Lisa möglich. Um Entfernungen der Landschaft im Hintergrund darzustellen, benutzt Leonardo die Technik der nebligen, unscharf verschwommenen Darstellung, der sogenannten „sfumato“. Er lasierte weiß über den dunklen Hintergrund, die Formen scheinen nun ineinander zu verschwimmen, die Kontraste sind weniger hart und alles wirkt weich. Bis zu dieser Darstellungsform wurde die Entfernung in der Malerei lediglich mithilfe der Perspektive verdeutlicht. In der Ferne sieht man ein paar Bäume, welche vielleicht einen Baum darstellen sollten und davor etwas Wasser.
Es gibt viele verschiedene Behauptungen
warum Mona Lisa auf dem Gemälde so lächelt. Es fängt an, dass Mediziner dachten, dass läge an der Krankheit „Muskelschwund“ oder an einem Verlust der Schneidezähne. Andere behaupten, dass Mona Lisa auf diesem Gemälde einen dünnen durchsichtigen Schleier trägt, welchen früher Frauen trugen, die gerade schwanger sind oder erst ein Kind geboren hatten. Es gibt auch viele Gerüchte warum Leonardo sie mit einem Silberblick gemalt hat. Es heißt er soll selber geschielt haben. Man soll 6 Gemälde von ihm nach den Augen ausgemessen haben und bei jedem soll ein Silberblick vorhanden sein. Dies beantworteten sie sich damit, dass Leonardo einen hatte. In der jetzigen Zeit gilt schielen als Behinderung für einen Künstler kann dieser Schiefblick einen perspektivischen Vorteil mit sich bringen. Wenn der Maler sein Objekt nur mit einem Auge fixiert, verbessert das die Möglichkeit, die dreidimensionale Sicht auf die Welt in eine zweidimensionale Leinwandfläche zu bannen. Das liegt daran, das jedes Auge ein Objekt nach links oder rechts verschiebt und wenn man nur mit einem Auge sehen kann, wird dieser Effekt verhindert und das Gehirn kann präziser arbeiten.
Bevor Leonardo gestorben ist, verkaufte er dieses Gemälde an König Franz, welcher es in seinem Schloss in Amboise aufbewahrte. Irgendwann kam es in die Hände von Ludwig XIV und nach der französischen Revolution bekam das Gemälde eine neue Heimat im Louvre in Paris. Für eine kurze Zeit hing es dann nochmal im Schlafgemach von Napoleon, kam dann aber wieder zurück ins Louvre. Bis es dann wirklich hinter Panzerglas im Louvre blieb machte es noch eine große Reise von Ort zu Ort, doch nun hängt sie als Besuchermagnet immer noch im Louvre. Es gibt sehr viele gespaltene Meinungen über das Gemälde der Mona Lisa. Eine Unbekannte Person soll wohl gesagt haben: „Die Mona Lisa ist das hässlichste Gemälde, welches ich jemals gesehen habe. Das einzige, was dieses Gemälde berühmt macht, ist das Geheimnis drumherum“ Doch es gibt sicherlich auch Leute, die dieses Bild bewundern, doch ich habe kein einziges Zitat gefunden, welches Bewunderung enthält.
Ab 1517 lebte Leonardo im Landschlösschen Clos Lucé. Im fortgeschrittenen Alter beschäftigte sich da Vinci besonders mit Botanik, Geometrie, Mathematik und Geologie. Am meisten faszinierte ihn das Wasser und er versuchte zu ergründen, warum es Wolken gibt, warum es regnet. Er fragte sich warum Wasser fließt, warum es Wellen, Ebbe und Flut gibt und warum man auf Bergen Muscheln findet. Er konstruierte Boote und das erste U-Boot. Ein Zitat von ihm in dieser Zeit war:
„Bei einem Fluß ist das Wasser, das man berührt, das letzte von dem, was vorübergeströmt ist, und das erste von dem, was kommt. So ist es auch mit der Gegenwart.“
Der 23. April 1519 war der Tag, an dem Leonardo sein Testament verfasste und 9 Tage darauf, am 2. Mai starb er Landschlösschen Clos Lucé. Seine sterblichen Überreste gingen während der Reigionskriege für immer verloren, da sein Grab geschändet wurde. Da Leonardo da Vinci nie verheiratet war, keine Kinder hatte und auch keine Beziehungen zu Frauen bekannt sind, wird vermutet, dass er homosexuell veranlagt gewesen sein soll. Andere vermuten aber auch, dass er einfach ein viel beschäftigter Mann war und sich deshalb von Sinnlichkeit und Emotionen nicht ablenken lassen wollte. Er sagte nämlich einmal: „Wo viel Gefühl ist, da ist auch viel Leid.“ Vermutlich wollte er sich weder von den Gefühlen noch von dem Leid ablenken lassen.
Leonardo soll ein Mensch gewesen sein, der zahlreiche Projekte angefangen hat, doch diese nie wirklich beendet. Er hatte nie wirklich das Verlangen nach Geld, sondern ihn trieb die Neugier an.
Mit Lehrbüchern wollte sich Leonardo da Vinci nicht abfinden und nahm so, trotz des Verbotes des Sezierens von menschlichen Körpern, Verstorbene wie auch Tierkadaver auseinander. Er wollte mehr über den Aufbau eines Körpers erfahren und hielt seine Erkenntnisse schriftlich und zeichnerisch fest. Er soll mehr als 30 Leichen seziert haben. Es heißt auch, er sei der erste gewesen, der Zeichnungen eines Kindes im Mutterleib anfertigte. Seine bekannteste Körperstudie ist „der vitruvianische Mensch“, es ist eine Art Anatomiestudie. Sie entstand etwa um 1490 und ziert heute die italienische 1-Euro-Münze und deutsche Krankenkassenscheckkarten. Die Skizze zeigt einen Mann mit ausgestreckten Extremitäten in zwei überlagerten Positionen. Mit den Fingerspitzen berührt er ein ihn umgebendes Quadrat und mit den Sohlen einen Kreis. Es ist eines der berühmtesten Bildmotive und es zeigt wie sehr Leonardo am Körperbau und den Proportionen interessiert war. Das Original dieser Skizze befindet sich seit 1822 mit 22 anderen Leonardo-zeichnungen in der Galleria dell‘Accadema in Venedig. Diese Skizze ist bis heute ein Symbol für Ästhetik der Renaissance.
Leonardo war ein Genie in wissenschaftlichen und anatomischen Studien, sowie in der Architektur und in militärischen und technischen Erfindungen. Diese Erkenntnisse machten es ihn möglich, den menschlichen Körper in seinen Gemälden realistisch und detailgetreu wieder zu geben. Bei seinen Studien entdeckte er unter anderem Gründe für Krankheiten.
Außerdem entwickelte er Taucheranzüge, U-Boote und Anlagen zur Bewässerung. Er skizzierte eine Flugmaschine, die dem heutigen Hubschrauber sehr ähnelt und entwarf Maschinen und Waffen. Bei ihm blieb es jedoch immer nur bei Skizzen, da ihm das Geld und die mathematischen Kenntnisse fehlten.



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