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Lohengrin von Richard Wagner - Referat
Lohengrin – Richard Wagner
Komponist:
Richard Wagner wurde am 22.5.1813 in Leipzig geboren. Bereits in jungen Jahren kam er als Pflegekind zu einem Pfarrer.
Mit 12 Jahren begann er das Klavierspiel, doch zuerst begeisterte er sich vorwiegend für Literatur und entwickelte sein besonderes Interesse für Musik erst in Form eines Studiums an der Universität Leipzig. Später arbeitete er unter anderem als Dirigent und Chorleiter.
Wagner heiratete 1836 Minna Planer, doch aufgrund steigender Geldprobleme mussten die beiden bald darauf flüchten. Erst 1842 begannen sich erste Erfolge zu zeigen und Wagner erhielt in der Folge viele Angebote.
Doch 1848 musste er erneut flüchten, da er als Teilnehmer der Mai-Revolution in Dresden gesucht wurde.
Der Komponist machte sich sein ganzes Leben lang Gedanken um eine Erneuerung der Oper, was bei der Inszenierung diverser Werke zum Ausdruck kommt.
Wagner starb am 13.2.1883 in Venedig.
Opern:
Der fliegende Holländer (1840)
Tristan und Isolde (1865)
Die Meistersinger von Nürnberg (1868)
Der Ring des Nibelungen (1876) - Das Rheingold; Die Walkü-re; Siegfried; Götterdämmerung
Parsifal (1882)
Lohengrin
Rezeption:
Lohengrin wurde am 28. 8. 1850 unter der Leitung Liszts im Hoftheater Weimar uraufgeführt. Doch das Werk stieß nicht auf Verständnis seitens des Publikums, da es sich um ein neues und zunächst ungewohntes mit hohem Anspruch handelte.
Erst 1861 begeisterte sich der bayrische Kronprinz Ludwig für das Werk und vor allem für Wagner selbst und engagierte ihn aufgrund dessen später am Kaiserhof. Er forderte eine Neuinszenierung, doch wegen differenzierter Vorstellungen kam es zu einem kurzfristigen Konflikt. Wagner wollte sein Werk schlicht und einfach halten, Ludwig stellte sich eine aufwendige Darbietung vor.
Im 20. Jahrhundert bekam Lohengrin eine nationalsozialistische Färbung und auch Hitler brachte sich mit dem „Führer von Brabant“ in Verbindung.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen erneut Neuinszenierungen des Werkes auf.
Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Interpretation Peter Konwitschnys und Ingo Metzmachers von 1998, welche bewusst komisch inszeniert wurde Sie gewann den Preis der Inszenierung des Jahres.
Personen:
Lohengrin (Tenor) ist der Gralsritter. Er wurde von seinem Vater Parsifal ausgesandt um der unschuldigen Elsa zu helfen. Nachdem seine geheime Identität bekannt wird, muss er wieder auf seinem Boot, das von einem Schwan gezogen wird zurückkehren.
Elsa von Brabant (Sopran) ist die Tochter des verstorbenen Herzogs von Brabant. Ihr Bruder wird von Ortrud in einen Schwan verwandelt, damit deren Gatte Elsa des Mordes beschuldigen und so an die Macht gelangen kann.
Friedrich von Telramund (Bass), der auch nur Telramund genannt wird, ist ein brabantischer Graf. Er erhofft sich mehr Macht, als ihm zusteht.
Ortrud (Sopran) ist die Gemahlin des Telramund. Ihre Fähigkeiten liegen auf dem Gebiet der Magie, womit sie wieder Anerkennung und Ehre in ihre Familie bringen möchte.
Heinrich der Vogler bzw. Heinrich I. (Bass) ist der deutsche König, der nur zufällig Teil des Geschehens wird. Es wirkt nicht so, als würde ihn der Streit wirklich interessieren, er möchte nur Krieger für den bevorstehenden Kampf gegen die Ungarn anwerben.
Herzog Gottfried, Elsas Bruder (stumme Rolle)
Der Heerrufer des Königs (Bass)
Vier brabantische Edle (zwei Tenöre, zwei Bässe)
Vier Edelknaben (Soprane und Alte) Chor
Inhalt:
Vorgeschichte:
Der deutsche König Heinrich I. reist in das Herzogtum Brabant, damit er ein größeres Heer gegen die angreifenden Ungarn bilden kann. Der Stand des Kampfes gegen diese wird zwar gelegentlich erwähnt, spielt aber bei der Entwicklung des Inhalts keine Rolle. Während seines Besuches in Brabant übernimmt die Rolle des Richters im Streit zwischen Elsa und Telramund.
Erster Akt – Telramund und Elsa streiten von Gericht; Ankunft des unbekannten Ritters
Friedrich von Telramund möchte über das Fürstentum von Brabant herrschen und wollte daher ursprünglich Elsa, die Tochter des Herzogs heiraten, hat sich jedoch später für Ortrud, eine Nachfahrin der Friesenfürsten, entschieden. Telramund verwaltet das Land schon seit dem Tod Elsas Vater und will nun die alleinige Macht darüber. Deshalb erhebt er bei dem Gerichtsherrn, König Heinrich der Vogler, Anklage gegen Elsa, weil sie ihren Bruder Gottfried getötet haben soll, was sie jedoch abstreitet. Sie behauptet, während des letzten Spaziergangs mit ihrem Bruder eingeschlafen zu sein und von einem Ritter geträumt zu haben. Nachdem sie aufwachte, sei Friedrich verschwunden. Da es keine Beweise gibt, fällt der Beschluss des Richters so aus: Beide Parteien kämpfen gegeneinander, der Sieger bekommt das Reich. Niemand meldet sich aber, um für Elsa zu kämpfen und da diese selbst nicht kämpfen kann, denkt Telramund, schon gewonnen zu haben. Doch im letzten Moment erscheint ein Ritter in silberner Rüstung, der in einem Boot von einem Schwan über den See gezogen wurde. Der Unbekannte besiegt Telramund und lässt ihn unter der Bedingung, das Land zu verlassen, am Leben. Er verspricht Elsa zu heiraten, stellt aber auch ihr eine Prämisse. Sie dürfte ihn nicht fragen wer er sei und woher er komme.
Zweiter Akt – Ortrud und Telramund planen Rache; Hochzeit
Weil niemand zuvor Telramund besiegt hat, musste es sich laut Ortrud und ihrem Mann um einen Zaubertrick handeln. Sie wollen Elsa dazu bringen, ihren Ritter nach seinem Namen zu fragen.
Bei der Hochzeit besteht Ortrud darauf als Erste die Kirche zu betreten, weil sie denkt, in der Hierarchie höher zu stehen als Elsa, die ja nicht einmal den Namen ihres zukünftigen Mannes kenne. Telramund versucht auch, die Braut zu überzeugen, den „Schützer von Brabant“, wie sich der Unbekannte nennen lässt, nach seinem Namen zu fragen. Elsa fängt deshalb langsam an zu zweifeln, heiratet den Ritter aber trotzdem.
Dritter Akt – Die Enthüllung der Identität des Unbekannten
In der Hochzeitsnacht stellt Elsa ihrem Mann die „verbotene Frage“, weil ihre Zweifel geblieben sind. Außerdem befürchtet sie, sie würde ihm bald nicht mehr genügen, sollte er einen höheren Stand als sie haben. In dem Moment stürmt Telramund in ihr Gemach und versucht den Ritter zu töten, was ihm nicht gelingt, weil er zuvor niedergestreckt wird.
Am nächsten Tag klagt der Unbekannte vor dem König über Telramund (obwohl dieser bereits tot ist) und auch über Elsa, weil sie ihn nach seiner Herkunft gefragt hat. Der Ritter enthüllt Lohengrin, der Sohn des Gralkönigs Parsifal zu sein, von dem er auch geschickt wurde, um der unschuldigen Elsa zu helfen. Jedoch müsse er nun wieder zurückkehren, weil er nicht mehr unbekannt sei. Plötzlich tritt Ortrud auf und berichtet, dass sie selbst Gottfried in einen Schwan verwandelt habe. Lohengrin versinkt daraufhin in tiefes Gebet. Die Taube des Grals erscheint, zieht Lohengrin auf dem Boot davon, der Schwan versinkt und Gottfried steigt aus dem Wasser. Ortrud und Elsa fallen daraufhin schockiert zu Boden und sterben.
Musik:
Bei „Lohengrin“ von Richard Wagner handelt es sich um ein Werk, das sich im Übergang von der romantischen Oper zum Musikdrama befindet. Dies war ein neuer Fortschritt der damaligen Zeit.
Lohengrin hat Euryanthe zum Vorbild, ist jedoch im Vergleich zu dieser Eifersuchtsgeschichte ein Ideendrama, das sich mit dem Konflikt zwischen Utopie und Realität befasst.
Wichtiges Merkmal dieses Werks ist die Zuordnung bestimmter Tonarten und Leitklänge zu Personen.
Den „guten Protagonisten“, das heißt Lohengrin und der Welt des Grals, ist die Stimme des Soprans und Tenors zugeteilt, außerdem sollten die helle Klangfarbe und das leuchtend „silbrige“ A-Dur einen gewissen Effekt erzielen.
Im Gegensatz dazu ist den „bösen, dunklen Antagonisten“ Bariton und Mezzosopran zugeordnet sowie Musik in paralleler Molltonart, fis- moll, der tiefen Holzbläser und Streicher. Vertreter sind in diesem Fall Ortrud und Telramund.
König Heinrich, im Bass, ist sozusagen „neutral“, veranschaulicht durch strahlende Blechbläser in vorzeichenlosem C-Dur.
Die Spieldauer beträgt circa 4 Stunden, Originalsprache ist Deutsch.
Das Werk ist von Geschlossenheit und stilistischer Einheitlichkeit geprägt. Im Zentrum steht das fanfarenartige Motiv des Frageverbotes, welches als Symbol für die Zweifel Elsas gilt und sich durch alle Szenen der Oper zieht.
Eine bedeutsame Neuheit ist der sinfonische Orchestersatz, der mit vielen Nebenstimmen mit jeweils eigenständigen Melodien geprägt ist, was die Voraussetzung für die volle Entwicklung der Leitmotivtechnik ist.
Das Vorspiel zum ersten Akt ist von dem zarten Motiv des Grals geprägt, dessen Fülle sich zu voller Orchesterbesetzung steigert, um in hohen Flageoletten-Höhen der Violinen wieder abzuklingen.
Ein gesanglicher Höhepunkt ist die Gralserzählung im 3. Akt. Auch der Chor ist ein wichtiger Bestandteil dieses Werks.
Ein Beispiel für ein konventionelles Versatzstück ist der Brautchor im 3. Akt.
Quellen:
Dieter Zöchling, Die Oper, Harenberg Verlag, Braunschweig, 1981
http://www.richardwagnerverband.at/richard-wagner/ 22. März 2015
https://www.dhm.de/lemo/biografie/richard-wagner 21.März 2015
http://www.richardwagnerverband.at/richard-wagner/beispiel-seite/ 21. März 2015
http://wagnerportal.de/wissen/opern/lohengrin/ 21.März 2015
http://www.whoswho.de/bio/richard-wagner.html 22. März 2015
http://gutenberg.spiegel.de/autor/richard-wagner-617 22. März 2015
http://www.hamburgische-staatsoper.de/_auffuehrungen/stueck.php?event=45864&t=&culturall_SESSION=q2qsf1mfmg5v46bm5sickubhv2 25. März 2015
http://www.wiener-staatsoper.at/Content.Node/home/spielplan/Spielplandetail.php?eventid=1110688 (19.3.2015)
http://www.bayreuther-festspiele.de/fsdb/handlung/2015/3/14983/index.html (19.3.2015)
http://www.8ung.info/1945/lohengrin-wagner-oper-1-inhalt-handlung (19.3.2015)
Harenberg Kulturführer Oper, 5.
neu bearbeitete Auflage,
Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus,
Mannheim 2007
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