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Massentierhaltung - 2.Version - Referat



MASSENTIERHALTUNG
Einleitung: Was ist Massentierhaltung eigentlich??
I. Ursachen
II. Allgemeines
III. Tiermast
A. Hühner
1. Legebatterie
2. Pro und Kontra
3. Brüterei ® Maststall ® Schlachthof
B. Schweine
1. Abferkelbuchten
3. Aggressionen
4. Schlachtung
C. Rinder
IV. Tiertransport
A. Tierschutztransportverordnung
B. Unfälle
V. Probleme
A. Umweltverschmutzung
VI. Literaturverzeichnis
A. Internetseiten
B. Zeitschrift
Schlussfolgerung




Was ist Massentierhaltung eigentlich??
Massentierhaltung beschreibt das Halten von Tieren in einer sehr großen Zahl, auf engem Raum. Um möglichst viel auf einmal zu produzieren. Meistens unter schlechten Bedingungen.

Allgemeines
In Deutschland stammt mittlerweile 98% des gesamten Fleisches aus Massentierhaltung. Dafür wurden Rinder- und Schweinerassen so gezüchtet, dass sie möglichst viel fettarmes Muskelfleisch in möglichst wenig Zeit ansetzten.
Deutschland ist insgesamt auf Platz 4 der größten Fleischproduktion weltweit.

Ursachen
Nach den Hungerjahren der Weltkriege wurde nach einem Weg gesucht, dieses Hungern zu beheben. Durch die Massentierhaltung konnte die Produktivität gesteigert werden.
Durch die hohen Produktionsmengen und den Vorteilen von großen Betrieben, konnten die Kosten für den Erzeuger gesenkt werden und die Preise für den Verbraucher ebenfalls gesenkt werden. Dadurch war der tägliche Fleischverbrauch in den reichen Ländern möglich. Auch konnten Milch und Eier jetzt täglich gegessen werden.

Tiermast
Hühner

Legebatterien
Ein Huhn lebt in Legebatterien auf einer Fläche von 550cm², das sind 88% der Fläche eines DIN-A4 Blattes. Die normalen Sachen die ein Freiland Huhn tut, wie z.B. scharren, brüten und so weiter, kann ein Huhn in einer Legebatterie nicht tun. Die Futter- und Wasserversorgung, das Sammeln der Eier und die Entfernung des Kotes erfolgt vollautomatisch! Die “Ställe” sind normalerweise fensterlos.

In Deutschland lebten 2004 77,5% der knapp 50 Millionen Hühner in Käfigen.
Es werden dabei aber nur meldepflichtige Betriebe gezählt. D.h. Betriebe mit mehr als 3000 Tieren!
Insgesamt stammen ungefähr 51% der gesamten Eier in Deutschland aus Käfighaltung!
In der EU gibt es jetzt eine Regelung, wo die Hühner nicht mehr 550cm² platz haben, sondern 750cm².


Pro und Kontra
Die Legebatterie ist sehr umstritten. Tierschützer halten sie für Tierquälerei.

Argumente gegen die Käfighaltung:
- Die Hennen können ihr artgerechtes Verhalten, wie Flügelschlagen oder Sandbaden nicht ausleben.
- Da sich die Hühner nicht bewegen können, sind die Knochen nicht so fest und brechen leichter.
- Hühner mit zu lang gewordenen Krallen können in den Käfigen hängen bleiben.
- Durch das extreme Bedrängnis kommt es zu Stress, also Aggressionen, Verletzungen und Schmerzen für die Hennen.
- Krankheiten können sich schneller ausbreiten, da die Tiere auf so engem Raum leben.

Argumente für die Käfighaltung:
+ Kostengünstige Produktion von Eiern und Fleisch.
+ Freilandhühner erkranken häufiger, weil sie nicht wie Legebatteriehühner vor den “Gefahren der Umwelt” geschützt sind.
+ Die Belastung der Eier mit Keimen z.B. Salmonellen ist deutlich geringer (wegen hygienischer Eiablage: weil das Ei sofort wegrollt. Dadurch gibt es keine Verunreinigung oder sogar Vergiftung der Eier mit Kot).

Brüterei-Maststall-Schlachthof
Das kurze Leben von Hugo, einem Hähnchen von Wiesenhof-Geflügel - einer der größten Geflügelindustrien in Deutschland. Täglich werden hier ungefähr 250.000Eier “produziert”. 230 Millionen Eier im Jahr und Hugo ist eines davon.
18 Tage steckt Hugo mit ungefähr 84.000 anderen Eiern im “Chick Master”.
Zwischendurch wird seine Schale durchleuchtet, um zu gucken, ob das Ei befruchtet ist oder nicht. Wenn sein Ei nicht befruchtet wäre, würde ihn die computergesteuerte Ausschiermaschine auswerfen.
Nachdem er geschlüpft ist, wird er von einem Fliesband zum Kükenseparator gebracht. Da Hugo ein Masthahn bzw. ein Masthähnchen ist, hat er Glück. Wäre er als Hahn einer Legehennenrasse geschlüpft, wäre er ein so genanntes Eintagsküken! Weil Hähne keine Eier legen, wäre er aussortiert worden und im “Muser” zu Tierfutter verarbeitet worden. Weil Hugo aber ein Hahn einer Mattierrasse ist, kommt er ohne Probleme durch die Kontrolle. Nach dem Sprühnebel, in dem er Impfstoffe gegen Bronchitis und andere Krankheiten inhaliert, plumpst er in den Kükenzähler und wird mit 79 anderen Küken in eine Transportkiste gestopft. Von dort geht es in den Maststall, der nicht unweit von der Brüterei und von dem Schlachthof entfernt ist.

Hugo hat jetzt noch genau 32 Tage zu leben!
Das einzige was er den ganzen Tag noch macht, ist fressen, trinken, ruhen, wachsen. Und das in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Er bekommt eine so große Brust, dass er sich durch sein Gewicht die Beine bricht.
Er würde mit etwa 20 Wochen geschlechtsreif und hätte dann eine Lebenserwartung von ungefähr 20 Jahren.
Bevor Hugo in den Stall kommt, wird ihm ein Teil der Schnabelspitze weg gebrannt oder geätzt, damit durch die erhöhte Aggression kein anderes Küken verletzt werden.

Er lebt jetzt mit 24.000 anderen Küken auf einem 1km². Und auf einem Quadratmeter leben so um die 23 Hühner, bzw. 35kg!
In einer Nacht kommen die Fänger. Die Fänger kommen immer nachts, weil die Tiere da ruhiger sind. Da jetzt die 32 Tage rum sind. Sie stecken Hugo wieder in eine Kiste. Diesmal geht es zum Schlachthof.

Im Schlachthof warten schon die Hänger auf Hugo und seine
Artgenossen. Die Hänger sind meistens junge Männer mit Schutzkleidung.

Hugo wird kopfüber aufgehängt und in die automatische Schlachtmaschine gefahren! Bevor er zur nächsten Station fährt, fährt er durch einen blauen Raum, der beruhigend wirken
soll. Jetzt geht’s zum Elektrobad. Da werden die Köpfe durch unter Strom stehendes Wasser gezogen. Blitzschnell ist Hugo betäubt. Das automatische Messer, was seine Halsschlagader
aufschlitzt, spürt er schon gar nicht mehr. Die Männer lassen ihn und die anderen ausbluten. Nun werden sie im heißen Wasser maschinell gerupft. Als nächstes werden ihnen der Kopf und die Unterschenkel abgetrennt und der After erweitert. Entweder kommen zwei Metallfinger oder die bloße Hand, um die Gedärme raus zuholen. Damit Verdächtig aussehende nicht als Ware verkauft wird, kontrollieren amtliche Fleischkontrolleure das Fleisch. Schlechtes Fleisch landet im Hundefutter.


Schweine

Mastschweine leben heutzutage in Kastenständen.
In ihrem Stall ist es immer dunkel. Sie können sich nicht umdrehen oder umherlaufen. Das einzige was sie können, ist aufstehen und abliegen, bzw. absetzten auf dem kalten, einstreulosen, von Kot beschmiertem Spaltenboden.

Abferkelbuchten
Die Abferkelbuchten sind die Ställe, wo die Säue ihre Ferkel
bekommen (abferkeln).
Er ist normalerweise so eingerichtet, dass es den Ferkeln wie auch der Sau gerecht wird. Meistens ist es aber so, das die Muttersäue sogar in so welchen Kastenständen leben. Nach vier Monaten Trächtigkeit, werden sie in solche Buchten getrieben, um dort ihre Ferkel zu werfen. Hier können sie sich auch weder umdrehen. Sie können nur liegen oder stehen. Damit soll verhindert werden, dass sich die Säue auf ihre Ferkel legen, bzw. dass sie ihre Jungen dauernd säugen.

Aggressionen
Durch dir Langeweile die die Schweine in
ihren Ställen bekommen, machen sich Verhaltensstörungen, wie zum Beispiel unbefriedigtes Kaubedürfnis, was die Schweine mit Stangenbeißen abzureagieren versuchen, bemerkbar.

Manche kauen aber auch stundenlang auf ihrem eigenen Speicheln (man nennt es auch “Leerkauen”). manchmal sind die Verhaltensstörungen aber auch so doll ausgeprägt, dass sie auf den
Ohren oder Schwänzen des anderen rumkauen.

Schlachtung
Nach etwa 19 Wochen werden Schweine unter Fußtritten, Schlägen auf Kopf und Augen und Elektroschocks auf empfindliche Weichteile (wie z.B. Geschlechtsteile) müssende Schweine in den LKW gebracht. Aber da sie ja nie richtig laufen gelernt haben, brechen viele Tiere auf dem weg zusammen.

Da Schweine hoch sensibel sind, und das Blut ihrer Artgenossen riechen, brechen die meisten in Panik aus und können nur durch die ständig schmerzenden Nasenringe gebändigt werden.

Danach steigen sie in den LKW ein.
Bei starken Kurven oder Bremsmanövern fallen sie durcheinander, Panik bricht aus und viele Tiere werden dadurch verletzt oder einfach tot getrampelt.

Rinder
Rinder in Mastställen können am Tag bis zu 1.500gramm an Gewicht zu nehmen. Sie fressen am Tag rund 80 Kilogramm und kauen am Tag mehr als 56.000-mal.

In Bayern wurden 2006 fast 320.000 Tonnen Rindfleisch und 3.300 Tonnen Kalbsfleisch produziert.
Durch die große Produktion von Rindern wird viel Methangas ausgeschüttet, das zur Beeinflussung des Klimawandels beiträgt.

Tiertransport
In Deutschland leben rund 13 Millionen Rinder, 27 Millionen Schweine, 54 Millionen Masthühner, 50 Millionen Legehennen, 10 Millionen Puten, 2,6 Millionen Enten, 400.000 Gänse, 22 Millionen Kaninchen, an die 3 Millionen Schafe und 160.000 Ziegen.
Davon werden jährlich über 50 Milliarden lebendig transportiert.
Normalerweise liegen zwischen Herkunfts- und Ankunftsort immer tausende Kilometer.

· 50 Milliarden Tiere (außer Wassertiere) werden weltweit pro Jahr in Schlachthäusern geschlachtet. Jedes Tier wird dafür mindestens einmal transportiert.
· 30.000 Pferde werden pro Jahr von Polen nach Italien transportiert, z.B. nach Bari. Entfernung: 2.000 Kilometer
· Jährlich werden rund 170.000 Lämmer von Frankreich nach Spanien exportiert - und 105.000 Lämmer von Spanien nach Frankreich.

Tierschutztransportverordnung
Der Schutz bei Tieren bei Transporten ist von der Tierschutztransportverordnung vorgegeben. Das ist eine Verordnung bzw. ein Gesetz was bestimmt wie Tiere transportiert werden dürfen.
Nach dem Gesetz heißt es:
- Ein Tier darf nur transportiert werden, wenn es körperlich so fit ist, das es den Transport übersteht.
- Das Tier muss ohne Schmerzen, Leiden oder Schäden an den Bestimmungsort kommen.
- Tiere müssen nach 24 Stunden gefüttert und nach 12 Stunden getränkt werden.
- Es muss immer möglich sein die Tiere schnell zu entladen.
- Wenn Tiere während der Fahrt schwer erkranken, muss sichergestellt werden, dass sie sofort tierärztlich behandelt werden oder dass es notgeschlachtet wird.
- Wenn ein Transport länger als 8 Stunden dauert, muss man einen Transportplan führen: es muss geschrieben werden, wann und wo die Tiere gefüttert werden.
- Wenn der Transport länger als 50km ist muss eine Transportbescheinigung vom Veterinäramt(Tierarzt) geholt werden.

Unfälle
- 2000 sind bei Tiertransporten 30 Kälber, 7.000 Hühner, 1.134 Schweine, 21 Bullen, 70 Puten, 20 Schafe, 68 Hirsche, 400 Kaninchen ums leben gekommen. Verletzt wurden 54 Schweine und 100 Hühner
Das sind insgesamt 8.908 Tiere.
- 2001 starben 5.400 Hühner, 50 Puten, 438 Schweine, 20 Kälber, 16 Bullen, 7 Menschen. Verletzt wurden 50 Schweine und 54 Menschen.
Das sind insgesamt 5.992 Tiere.
- 2002 waren es insgesamt 85 Unfälle. Daran waren 130.295 Tiere beteiligt. 14.500 Schafe, 3.983 Schweine, 1.103 Rinder, 13 Pferde und 110.640 andere Tiere wurden verletzt. 53.542 Tiere wurden getötet.
- 2003 waren 38.627 Tiere von Unfällen betroffen. 2.703 Schweine, 172 Rinder und 164 Kälber, 200 Schafe, 13 Pferde, 29.800 Federtiere und 6.816 andere Tiere. 16.864 Tiere wurden getötet.
- 2004 waren 23.422 Tiere an Unfällen beteiligt. 3615 Schweine, 940 Schafe, 15.500 Geflügeltiere, 129 Rinder und 2012 sonstige Tierarten. 3443 Tiere und 11 Menschen wurden getötet.
- 2005 wurden 5.540 Schweine, 476 Rinder, 46.140 Geflügeltiere, 10.000 Fische und 2000 Hasen verletzt und 21.415 Tiere wurden getötet.Insgesamt waren es 60.544 Tiere.
- 2006 waren 11722 Tiere an Unfällen beteiligt. 4543 Schweine, 542 Rinder, 2000 Puten, 39000 Hühner/Küken und 38 Pferde wurden verletzt. 4915 Tiere wurden getötet.
- 2007 waren bisher 8019 Tiere an Unfällen beteiligt: 1703 Schweine, 3 Pferd, 94 Bullen/ Rinder, 1200 Puten und 5000 Kaninchen. 814 Tiere wurden getötet.

Probleme
Durch die Massentierhaltung ist es möglich so viel Nahrung zu produzieren, dass das immer genug Nahrung da ist. Es wird sogar so viel produziert, dass immer etwas übrig bleibt. Diese Überschüsse werden z.B. vernichtet oder auf dem Weltmarkt, oft unter den Kosten, die bei der Erzeugung entstanden sind, angeboten. Dadurch werden die Produktionen in den Entwicklungsländern nicht Gewinn bringend. Die Landbewohner können dadurch ihren Lebensunterhalt nicht verdienen.
Der entstehende Preisverfall ist eine Ursache für die veränderten Nahrungsgewohnheiten der Menschen und dadurch ist es eine Ursache für die Zunahme von Zivilisationskrankheiten (Herzinfarkt, Übergewicht, etc.) in den westlichen Ländern. Das ist besonders stark in den USA vertreten, wo an fast jeder Ecke ein Fastfood- Restaurant steht.
In den Industrieländern (USA, Kanada, Europa, Australien usw.) können die kleineren Viehhalter wegen höherer Erzeugungskosten und geringeren Preise nicht mit den großen Betrieben konkurrieren.

Umweltverschmutzung
Bei der Massentierhaltung wird viel Gülle in Überschüssen produziert. Gülle ist der Kot von Tieren. Insbesondere bei Schweinen und Rindern. Gülle ist ein gutes Düngemittel und wird oft auch als solches verwendet. Es gibt eine Verordnung, die vorschreibt, wie viel Gülle auf das Feld gebracht werden darf. Im Winter z.B. darf keine oder nur wenig Gülle auf Felder gesprüht werden. Das kommt ganz darauf an, was auf den Feldern angebaut wird. Wenn zu viel Gülle aufs Feld kommt, kann der gesamte Boden geschädigt werden und es können große Kosten bei der Trinkwasseraufbereitung entstehen. In Oberflächengewässern (wie Flüsse oder auch Seen) verstärkt die hohe Nährstoff Versorgung das Wachstum von unter anderem Grünalgen und Cyanobakterien (Blaualgen). Die Algen vermehren sich sehr schnell und sondern ein bestimmtes Algengift ab, und das kann dazu führen, dass es eine Sauerstoff Armut im Wasser gibt - man kann auch sagen, dass das Wasser umkippt.
Das ist z.B. mal im Kiessee passiert. Da waren so viele Blaualgen im Wasser das es ein ganz großes Fischsterben gab.







Literaturverzeichnis:

Internetseiten:
- Wikipedia.de -Massentierhaltung; -Tiertransport
- vgt.at/index.php
- saarpfalz- kreis.de/buergerservice/leistungen/832.htm
- gruener-pfad.de/steckbriefe/rindmasttext.html
- fnl.de/tierschutztransportverordnung.html
- bundesrecht.juris.de/tierschtrv/
index.html#BJNR034800997BJNE003501308
- animals-angels.de/Transporte_Tiertransporte,8.html


Zeitschrift:
- SternTV (8/2005)




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