Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Migration - 2.Version - Referat



Was ist Migration?


„Wanderung, Wechsel von einem regionalen oder sozialen Raum in einen anderen.“
(Zitat: Schulbuch „Zeit für Geschichte“ S.168)


Es ist der dauerhafte Wechsel des Lebensumfeldes. Man zieht folglich also nicht nur um, sondern verlässt seine Heimat für einen längeren Zeitraum wenn nicht sogar für immer. Emigration stellt dabei die Auswanderung und Immigration die Einwanderung dar. Migranten sind also Menschen, die aktiv ihr Heimatland verlassen haben um in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen. Menschen mit Migrationshintergrund sind dagegen z.B eingebürgerte Ausländer, deutsche Kinder mit mindestens einem ausländischen Elternteil oder in Deutschland geborene Ausländer.

Migranten haben es aber nicht immer leicht sofortigen Anschluss zu finden. Deshalb ist eine Grundvoraussetzung der Integration in die neue, und vor allem fremde Gesellschaft das Beherrschen der Sprache. Dies trägt nicht nur zur Integration in die Gesellschaft bei, sondern auch in die neue Arbeitswelt. Dadurch steigen die Chancen einer Zukunft ohne dauerhafte Arbeitslosigkeit. Eine weitere Voraussetzung ist eine gewisse Offenheit der Gesellschaft gegenüber den Migranten.

Erfahren sie diese Akzeptanz, so ist die Wahrscheinlichkeit einer Bildung der sogenannten „Parallelgesellschaft“ um einiges geringer. Eine Parallelgesellschaft bildet sich vor allem wenn die Integration teilweise gescheitert ist. Migranten beherrschen die neue Sprache nur mangelhaft und versuchen sie deswegen so wenig wie möglich anzuwenden, was natürlich am besten funktioniert wenn man unter seinen Gleichgesinnten verbleibt.
Oder wenn Migranten schon öfters in Kontakt mit Missachtung und Diskriminierung gekommen sind ist es nachvollziehbar, dass sie sich mit den Menschen umgeben die sie akzeptieren: Ihren eigenen Landsleuten.

Sie treffen in diesem sozialen Umfeld auf Verständnis, da die meisten die gleichen Probleme teilen. Sie fühlen sich sicherer weil hier jeder ihre heimatliche Sprache spricht und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit aufkommt.
Auffällig ist dabei, dass Kinder die in Deutschland geboren sind aber einen Migrationshintergrund erfahren haben, es meist um einiges leichter haben sich zu integrieren. Das liegt daran, dass sie mit der fremden Sprache aufwachsen und sie in der Schule erlernen. Sie wachsen mit der neuen Kultur schon seit je her auf. Und ihr soziales Umfeld bildet sich größten Teils nicht nur aus Menschen mit dem gleichen Migrationshintergrund, sondern auch mit Personen der Wahlheimat.

Glücklicherweise ist heutzutage die Verbreitung von Rassismus und radikaler Diskriminierung stark gesunken im Vergleich zum letzten Jahrhundert. Jedoch ist Rassismus immer noch ein aktuelles Thema gegen das nur Aufklärung wirkt. Deshalb würde mehr Aufklärung zur besseren Integration beitragen und vielen Migranten den Einstieg in ein neues Leben vereinfachen.

2. Gründe für Migration

Es gibt verschiedene Gründe weshalb Menschen ihre Heimat verlassen. Hauptursache jedoch ist meistens die problematische politische Lage in der Heimat.
Es kann zur Verfolgung im eigenen Land kommen, durch z.B. angehören einer nicht akzeptierten Religion oder sich öffentlich dazu bekennen gegen das Oberhaupt des Landes zu sein. Dies beinhaltet natürlich auch fatale Folgen für die Familien der Verfolgten, da sie meistens dann auch missachtet, bedroht oder sogar angegriffen wird.
Aus Angst um ihr Leben fliehen diese Menschen aus ihrem eigenem Lande, in welchem sie groß geworden sind und Zuhause waren.Viele wollen ihr Zuhause gar nicht verlassen doch sie haben keine andere Wahl mehr. Das Fliehen beinhaltet gravierende Konsequenzen für die Flüchtlinge. Zum einen die Ungewissheit was die Zukunft bringen mag, zum anderen die oft traumatischen Erlebnisse die die Flüchtlinge erleben müssen. Die politische Lage kann sich aber auch so weit zu spitzen, dass es zu einem Bürgerkrieg kommen kann. Die einzige Lösung bleibt daher weitgehend nur die Migration in ein fremdes Land.
Aber nicht nur politische Verfolgung und Bürgerkriege sind Gründe für Migration, auch Länder die durch Naturkatastrophen geprägt sind weisen meist eine hohe Migrationsrate auf.
Naturkatastrophen machen landwirtschaftliche Arbeit kaum noch möglich, da die Zerstörungen oftmals zu schwerwiegend sind. Für die meisten Menschen grade in diesen betroffenen Ländern ist dies aber die einzige Möglichkeit Geld zu verdienen. Entfällt ihn dieser Zweig, sind sie gezwungen in ein anderes Land zu reisen und dort ein neues Leben zu beginnen, da dort die Chancen größer sind auf Arbeit und auf ein besseres Leben. So können vor allem Eltern ihre Familie weiter ernähren und gleichzeitig ihren Kindern möglicherweise eine bessere Zukunft ermöglichen.

Heutzutage ist die Technik schon so weit, dass es leicht ist aus einem Land auszuwandern weil man es so will. Zum Beispiel aufgrund von Interesse an einem anderen Land, Abenteuerlust oder ein Job Angebot etc. Nicht nur Deutsche reizt vor allem Amerika. Viele wollen den amerikanischen Traum leben und am besten auch noch das schnelle Geld ergattern.

3. Geschichte der Migration

Vor der industriellen Revolution gab es die Migration fast nur in Form von Binnenmigration. Erst mit aufkommen der industriellen Revolution kam es zur internationalen Migration. Das lag daran, dass durch die Revolution viele neue Arbeitsplätze geschafft wurden ( z.B in Fabriken o.ä.) und die Menschen deshalb in Gebiete siedelten die industriell fortgeschritten waren. Ein weiterer Grund war, dass es nun öffentliche Verkehrsmittel zu Verfügung standen die kostengünstig und schnell transportierten (z.B. Eisenbahn, Dampfschiff).
Zwischen 1750 und 1950 gab es ca. 70 Millionen Migranten auf der ganzen Welt. Es waren vor allem Menschen, die auf Grund ihrer politischen/religiösen Einstellung nicht in ihrer Heimat bleiben konnten, Arme oder Besitzlose und zum kleinen Teil waren es auch Menschen die aus freien Stücken ihr Land verließen um etwas neues zu entdecken.
Im 19. Jahrhundert begann auch die Arbeitsmigration. Innerhalb des britischen Empire siedelten Inder nach Afrika, in die Karibik und auch nach Fiji um dort zu arbeiten.
Amerika und Kanada holten Chinesen zu sich (Ende 19. /Anfang 20. Jahrhundert) als billige Arbeitskräfte für den Eisenbahnbau. Die Arbeitsmigration zu dieser Zeit war natürlich auch geprägt durch den Sklavenhandel. Afrikaner wurden nach Süd- und Nordamerika geholt um dort Sklavenarbeit zu verrichten.

Die größten Migrationsströme jedoch gab es im 20. Jahrhundert, verursacht durch Vertreibung und Flucht was das Resultat zweier Weltkriege war. 45 Millionen Menschen migrierten in diesem Jahrhundert aus ihrer Heimat in ein anderes Land.

Ereignis (alle im 20. Jahrhundert) Anzahl der Migranten
Russische Oktoberrevolution 1,5 Mio.
Türkisch/griechischer Krieg 2 Mio.
Nationalsozialismus 6 Mio. Opfer / 8,5 Mio. Zwangsarbeiter
Ende WW 2 12 Mio. Deutsche
12 Mio. Polen/Ukrainer
Gründung Indiens/ Pakistans 11 Mio. Moslems / Hindus
Gründung Israels 0,8 Mio. Palästinenser

4. Bootsflüchtlinge

Es gab schon immer Migranten die aus verschieden Gründen über das Meer flüchteten. Näher betrachten möchte ich aber vor allem die Bootsflüchtlinge Afrikas, die bis heute ein aktuelles Thema sind.
Wie auf dem Bild zu erkennen ist, kommt ein großer Teil aus Tunesien, Ägypten und Libyen, aber auch aus anderen afrikanischen Ländern. Sie kommen auf Grund der angespannten politischen Lage die in ihrem Land herrscht, aber auch wegen der Hoffnungslosigkeit und der Armut. Sie hoffen auf ein besseres Leben in Europa und bezahlen dafür die gefährliche Fahrt mit all ihrem Erspartem.
Sie sind sich dessen bewusst welch hohes Risiko diese Bootsfahrt mit sich bringt. Die Boote sind meistens einfache Holzboote und nicht geeignet für so viele Passagiere. Die Menschen müssen auf kleinstem Raum für ein paar Tage sitzend oder stehend verbleiben. Das Essen und Trinken auf solchen Fahrten ist natürlich auch sehr knapp. Es gibt gewiss auch keine Toilette oder ähnliches an Bord, d.h. Sie müssen für längere Zeit in Fäkalien ausharren. Viele vertragen die Wellen nicht und werden seekrank, was nochmals ein Gesundheitsrisiko darstellt.
Aber ihnen bleibt nichts anderes übrig, weil es in ihrer Heimat so ziemlich an allem fehlt. Nicht nur an täglichem Essen oder sauberem Wasser, sondern vor allem an Rechten. Daher ist Europa ihre letzte Hoffnung.

Da stellt sich die Frage: Wie reagiert Europa auf die Flüchtlinge?

Es ist klar, dass die meisten Flüchtlinge nach Deutschland wollen und nicht nach Spanien oder Italien. Jedoch ist es so vorgeschrieben, dass jenes Land welches die Flüchtlinge erreichen, dieses sich auch um sie kümmern muss bzw.
verantwortlich für sie ist. Da Deutschland aber im inneren Festland Europas liegt, haben die Flüchtlinge gar keine Chance auf direktem Wege nach Deutschland zu gelangen. Sondern sie erreichen klarer Weise zuerst die Küstenländer, wie Spanien und Italien. Damit ist Deutschland sozusagen „fein raus“. Spanien und Italien bitten nun Europa und speziell auch Deutschland um Hilfe. Jedoch weigert sich Deutschland bislang weitere Flüchtlinge aufzunehmen.
Tausende von Flüchtlingen warten heutzutage in Deutschland darauf, dass ihr Asylantrag genehmigt wird. Solange müssen sie in sogenannten Asylheimen verbleiben ohne die Gewissheit, ob sie in Deutschland bleiben dürfen oder nicht.

Migration in Deutschland

Migration ist aus Deutschland gar nicht mehr wegzudenken. Schon seit den 1950er Jahren leben Migranten in Deutschland. Durch die florierende Wirtschaft zu dieser Zeit, brauchte die Bundesrepublik zusätzliche Arbeitskräfte. Deshalb traf Deutschland mit verschieden Ländern ein Anwerbe-abkommen, darunter waren: Griechenland, Spanien, Türkei, Marokko und dem ehemaligen Jugoslawien.

Vor allem männliche Gastarbeiter kamen nun nach Deutschland um hier zu arbeiten. Die Gastarbeiter lebten meist in einfachen Baracken oder Wohnheimen und verrichteten körperliche Arbeit wie z.B. Bergbauarbeit. Das verdiente Geld schickten sie an ihre Familien in der Heimat. Vereinbart war, dass sie nur für eine begrenzte Zeit in Deutschland arbeiten würden und danach zurück in ihre Heimat kehren würden. In den 1970er Jahren wurde die Anwerbe von Gastarbeitern wieder gestoppt, damit versuchte man die Anzahl an Migranten in Deutschland zu senken.
Jetzt holten aber viele der Gastarbeiter ihre Familien nach Deutschland. Dadurch stieg die Anzahl der in Deutschland lebenden Ausländer sogar.
Die Familien gewöhnten sich an Deutschland und lebten sich schnell ein. Nun war klar, dass dies kein begrenzter Aufenthalt mehr war.
Diese Gastarbeiterfamilien von damals, leben heute schon oft in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland und besitzen meist auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Aus Fremden wurden Einheimische.
Auch heutzutage sind Politiker, Sportler oder andere wichtige Menschen mit Migrationshintergrund gang und gäbe in Deutschland. Und das ist auch GUT so!

6. Quellen/Versicherung

Informationen:

http://infomig.wordpress.com/migration-ein-kurzuberblick/was-ist-migration-2/
http://www.soziales-hameln-pyrmont.de/Was-ist-Migration.365.0.html
http://mediendienst-integration.de/migration/wer-kommt-wer-geht.html
http://oikoumene.net/regional/bonnhannover/bonnhannover.teil1/bonnhannover.3.3/index.html
http://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge222.html
http://www.zeit.de/aktuelles/2013-10/lampedusa-deutschland-fluechtlinge-hilfe-aufnahme-kritik
Schülerbuch „Zeit für Geschichte“ (11) S. 168

Bildquellen (passend zur Thematik):
http://www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/sites/default/files/medien/images/Personen/menschen_multikulti.jpg
http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/karte178~_v-videowebl.jpg
http://polpix.sueddeutsche.com/bild/1.1787486.1380901958/860x860/fluechtlingsboote-lampedusa.jpg
http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/lampedusa-gruene100~_v-videowebl.jpg
http://archiv.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/wp-content/uploads/2011/03/6_kino1-600x369.jpg
http://www.gemeinsam-fuer-afrika.de/wp-content/uploads/2012/11/Fluechtlingsstrom1-550x299.jpg
http://www.ndr.de/geschichte/chronologie/nszeitundkrieg/fluechtendefrauen100_v-contentgross.jpg
http://news.bizzlounge.com/blogs/files/2010/09/gastarbeiter_tuerken.jpg




Kommentare zum Referat Migration - 2.Version: