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Militärischer Widerstand gegen Hitler - 20.7.1944 - Referat



Referat:
Militärischer Widerstand – 20.Juli 1944
Gliederung:
1. Vorgeschichte bzw. Vorbereitungen des geplanten Umsturzes
2. Der 20.Juli – Bombenattentat und Scheitern des Putschversuches
3. Folgen
4. Bedeutung

1. Vorgeschichte bzw. Vorbereitungen auf den geplanten Umsturzes

- seit 1938 militär. Widerstand gegen Hitlers Kriegspläne, vor allem durch d. Generalstabschef des Heeres Ludwig Beck (Streik der Offiziere, Attentatspläne); [wg. brit. + frz. Apeasement- Politik (Beschwichtigung)
Scheitern, später wegen „schneller Siege“ wenig
Rückhalt bei anderen Offizieren]

- zahlreiche kleinere Attentatsversuche v. verschiedenen Offizieren
( z.B. Bombe im Flugzeug von Hitler) - alle fehlgeschlagen

- später Neuordnungspläne (Walküre-Pläne) für Deutschland nach dem Attentat durch:
Chef des Allgemeinen Heeresamts Friedrich Olbricht,
Beck und (Kopf d. zivilen Widerstands) Goerdeler
Sofortmaßnahmen: Verhaftung der Nazi-Führer,
Besetzung der Konzentrationslager, Einstellung des Judenmordes.
Anschließend: Bildung einer Zivilregierung und Beendigung des Krieges
[ Beck –Staatsoberhaupt; Goerdeler – Reichskanzler]

[Umsturzversuch von oben – nicht vom Volk ausgehend]

{zu Walküre-Plänen: militärischer Notstandsplan sollte ursprünglich dem Militär die vollziehende Gewalt im Falle innerer Unruhen übertragen > Tarnung}

- Planung des Staatsstreiches durch Generalmajor Henning von Tresckow und Friedrich Olbricht

- ab 1942 Oberstleutnant Claus Schenk Graf von Stauffenberg aktiv beim militärischen Widerstand;
maßgeblicher Anstoß: Kenntnis von der planmäßig betrieben Ermordung der Juden
ab Herbst 1943: Stauffenberg überarbeitet Umsturzpläne (macht Pläne für Attentat)

- Abschottung von Hitler > ein einziges Attentat ist einzige Möglichkeit


2. Der 20.Juli – Bombenattentat und Scheitern des Putschversuches

- Stauffenberg als einzigster d. Verschwörungstruppe Zugang zu Hitlers Hauptquartier „Wolfsschanze“
- am 20.Juli 1944 Bombenanschlag während Lagebesprechung auf Hitler -Stauffenberg stellt Aktentasche ab u. verlässt unt. Vorwand Raum
- Hitler nur leicht verletzt.

- Stauffenberg fliegt unbemerkt nach Berlin, meldet den
Mitverschwörern den Tod Hitlers

- Verschwörungsapparat tritt in Kraft:
u.a.
Verhängung des Ausnahmezustands
Mobilisierung des Ersatzheeres mit dem Stichwort „Walküre“
Befehl zur Festnahme Goebbels + weiterer „Nazi-Führer“
Befehl zur Absperrung des Regierungsviertels in Berlin
... [Attentat war sehr detailliert/minutiös geplant]

- Zusammenbruch d. Putschversuches durch Nachricht im Rundfunk, dass Hitler am Leben sei,
(Generaloberst Fromm, Befehlshaber des Ersatzheeres, distanziert sich von den Plänen)

- weitere Gründe des Scheiterns: Hitler am Leben, Gegenbefehle aus Führerhauptquartier, fehlender Rückhalt im Volk und zögerliche Umsetzung

- Stauffenberg, Olbricht u.a. werden am gleichen Abend erschossen.
Viele begehen Selbstmord.

- Nachts hält Hitler eine Rede im Rundfunk:
„Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissensloser und zugleich
verbrecherischer, dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet, um
mich zu beseitigen. Es ist ein ganz kleiner Klüngel verbrecherischer
Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden. Diesmal wird
nun so abgerechnet, wie wir das als Nationalsozialisten gewohnt sind.“

- Kurz nach Anschlag empfängt Hitler in der Wolfsschanze
Mussolini, der gerade auf Deutschlandbesuch ist.

Hitler äußert ihm gegenüber:
„Nach meiner heutigen Errettung aus der Todesgefahr bin ich mehr denn
je davon überzeugt, daß es mir bestimmt ist, nun auch unsere
gemeinsame große Sache zu einem glücklichen Abschluss zu bringen.“
3. Folgen

- tiefgreifende Umbesetzungen in der obersten Wehrmachtsführung (Himmler – Ernennung zum Befehlshaber des Ersatzheeres)

- mehr als 7000 Menschen werden verhaftet
- insgesamt 5000 Hinrichtungen im Zshg. mit 20.Juli
- Schauprozesse des Volksgerichtshof unter Freisler
- Verfügung über Sippenhaft (ganze Familien)

Video: 15:48 –18:40, Widerstand gegen Hitler- 20.Juli1944 (Volksgerichtshof Rudolf Freisler)

5. Bedeutung

- Zitat v. Stauffenberg kurz vor Attentat auf Hitler: "Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen."

„Das Attentat muß erfolgen, koste es, was es wolle. Sollte es nicht gelingen, so muß trotzdem in Berlin gehandelt werden, denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig“ (Tresckow zu Stauffenberg).

- Der Putschversuch trug dazu bei, dass die Alliierten Versöhnung mit Deutschland finden konnten, (laut Meinung einiger Historiker)

- Diskussion :
/> Stauffenberg: Attentat – aber auch Unterstützung Hitlers
Viele Attentäter (auch Stauffenberg) durchliefen „Lernprozesse“:
Unterstützung - Widerstand (Partizipation – Opposition)

- nach Krieg: keine Würdigung der Attentäter, sie wurden eher als Verräter betrachtet

- später wurden Attentäter verehrt:
Zitat, Bundespräsident Theodor Heuss, 1954: „ Die Scham, in die uns Hitler gezwungen hatte, wurde durch ihr [der Verschwörer] Blut vom besudelten deutschen Namen wieder weggewischt“

- auch Bundeswehr beruft sich in ihrem Traditionsbild auf Geist d. Verschwörer, die beim Staatsstreichversuch ihr Leben riskierten und starben

Quellen: „Geschichte, Politik und Gesellschaft“ (Cornelsen), Deutsche Geschichte von Tag zu Tag - Digitale Bibliothek, Wikipedia.de, Bundeswehrarchiv, Bundesarchiv, Deutschland im Umbruch (Schroedel), Bundeszentrale für politische Bildung- Publikation: „Der 20.Juli 1944“


Handout:

Militärischer Widerstand – der 20. Juli 1944


Vorgeschichte bzw. Vorbereitungen des geplanten Umsturzes

- Entwicklung des militärischen Widerstandes seit 1938 gegen Hitlers Kriegspläne, vor allem durch den Generalstabschef des Heeres Ludwig Beck.

- Neuordnungspläne (Walküre-Pläne) für Deutschland nach dem Attentat durch den Chef des Allgemeinen Heeresamts Friedrich Olbricht in Zusammenarbeit mit Beck und Goerdeler
Sofortmaßnahmen: Verhaftung der Nazi-Führer, Besetzung der Konzentrationslager, Einstellung des Judenmordes. Anschließend: Bildung einer Zivilregierung und Beendigung des Krieges
> Umsturz von oben

- Planung des Staatsstreiches durch Generalmajor Henning von Tresckow und Friedrich Olbricht. Ab Herbst 1943 Ausarbeitung der Attentats-Pläne durch Oberstleutnant Claus Schenk Graf von Stauffenberg

20.Juli – Bombenattentat und Scheitern des Putschversuches

- Stauffenberg hat als einzigster der Verschwörungstruppe Zugang zu Hitlers Hauptquartier „Wolfsschanze“ in Ostpreußen. Er verübt dort am 20.Juli während einer Lagebesprechung (24 Anwesende) einen Bombenanschlag auf Hitler. Hitler wird nur leicht verletzt.

- Stauffenberg fliegt unbemerkt nach Berlin, und meldet den Mitverschwörern den Tod Hitlers (in der Annahme Hitler sei tot)

- detaillierter Verschwörungsapparat unter Stichwort „Walküre“läuft an
Z.B.:
Verhängung des Ausnahmezustands
Befehl zur Mobilisierung des Ersatzheeres mit dem Stichwort „Walküre“
Befehl zur Festnahme Goebbels und weiterer NS-Personen

- Durch die Nachricht durch den Rundfunk, dass Hitler am Leben sei, bricht der Putschversuch in Berlin bald zusammen.

- Stauffenberg, Olbricht u.a. werden am gleichen Abend erschossen.
Andere begehen Selbstmord.

- Hitlers Rede im Rundfunk:
„Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissensloser und zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet, um mich zu beseitigen. Es ist ein ganz kleiner Klüngel verbrecherischer Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden. Diesmal wird nun so abgerechnet, wie wir das als Nationalsozialisten gewohnt sind.“

Gründe des Scheiterns
Hitler ist am Leben und befiehlt entsprechende Gegenmaßnahmen, fehlender Rückhalt im Volk und zögerliche Umsetzung.



Folgen

- tiefgreifende Umbesetzungen in der obersten Wehrmachtsführung
- mehr als 7000 Menschen werden verhaftet
- insgesamt 5000 Hinrichtungen
- Schauprozesse des Volksgerichtshof unter Rudolf Freisler
- Verfügung über Sippenhaft (ganze Familien)



Bedeutung

"Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen." – Stauffenberg kurz vor dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944

„Das Attentat muß erfolgen, koste es, was es wolle. Sollte es nicht gelingen, so muß trotzdem in Berlin gehandelt werden, denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig.“ (Tresckow zu Stauffenberg).

- Hilfe zur Versöhnung mit Alliierten

- „Zeichen für ein anderes Deutschland“

„ Die Scham, in die uns Hitler gezwungen hatte, wurde durch ihr [der Verschwörer] Blut vom besudelten deutschen Namen wieder weggewischt“ (Bundespräsident Theodor Heuss, 1954)



Einige wichtige Mitwirkende:

- Oberst i.G. Claus Graf Schenk von Stauffenberg, (* 15. November 1907; † 20. Juli
1944)
- Generaloberst Ludwig Beck, Generalstabschefs des Heers (* 1880; † 20. Juli 1944)
- Dr. Carl Friedrich Goerdeler, ehemaliger Reichspreiskommissar und
Oberbürgermeister von Leipzig bzw. „Kopf des Widerstandes“ , (* 1884; † 2.
Februar 1945)
- Oberleutnant Werner von Haeften, Adjutant von Stauffenberg (* 9. Oktober 1908;
† 21. Juli 1944)
- General der Infanterie Friedrich Olbricht, Leiter des allgemeinen Heeramts (* 1888;
† 20. Juli 1944)
- Generalmajor Henning von Tresckow (* 1901; † 21. Juli 1944, Suizid)
- Dr.Julius Leber, Sozialdemokrat, (* 1891; † 5. Januar 1945)
- Oberregierungsrat Peter Graf Yorck von Wartenburg , (* 1904; † 8. August 1944)



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