|
Motivation - Referat
Motivation
Der Begriff Motiv (lat. movere: bewegen) ist ein Sammelbegriff für Trieb, Drang, streben, Wollen oder Bedürfnis. Egal ob beim Einkaufen, der Studienwahl oder anderen Wahl- und Entscheidungssituationen, Motive spielen in unserem Leben eine große Rolle. Sie lösen menschliches Verhalten aus und erklären diese auch. Die Ansammlung von Motiven, die einen Menschen zu einer bestimmten Handlung bewegen, nennt man Motivation. Durch sie lenken wir unsere Energie auf ein erwünschtes Ziel hin, daher kann man auch sagen: motiviertes Handeln ist zielgerichtetes Handeln.
Der Motivationsforscher Steven Reiß hat entdeckt, dass jeder Mensch ein individuelles Motivationsprofil hat, durch das es sich von der grauen Masse abhebt. Dieses Profil macht unter anderem unsere Persönlichkeit aus.
Um herauszufinden, was uns im Leben antreibt, müssen wir uns bewusst machen, was wir im Leben brauchen, um glücklich zu sein: was motiviert mich? Was kann ich besonders gut und was weniger? Wenn wir eine Antwort auf all diese Fragen haben, können wir unser Leben dementsprechend gestalten und werden zufriedener sein.
Motivation ist die Frage nach den Gründen für ein bestimmtes Verhalten: wenn ein angestrebtes Ziel erkennbar ist (z.B. die Matura zu bestehen), fragt die Motivationspsychologie nach den Gründen für dieses zielgerichtete Verhalten, wie engagiert wir Ziele verfolgen und warum wir mache enthusiastischer angehen als andere. Sogenannte Motivationstheorien versuchen herauszufinden, was Motivation verursacht (inwiefern Situationsfaktoren bzw. personenspezifische Faktoren unsere Motivation beeinflussen).
• Steven Reiß nennt 16 Lebensmotive, die unser Handeln beeinflussen und maßgeblich für unser Zufriedenheitsgefühl sind.
• Die Triebreduktionstheorie geht davon aus, dass unser Verhalten durch unsere Triebe (Hunger, Durst, Sexualität) reguliert wird.
Motive sind ein individuelles Bedürfnis, das wir befriedigen wollen (Verlangen nach Nahrung, Intimität, Zugehörigkeit, Erfolg…) und löst ein Verhalten in uns aus. Motivation steht also für die Handlungsbereitschaft, Bedürfnisse (Hunger, Durst…) zu befriedigen.
• Primäre Motive verfolgt der Mensch instinktiv; sie umfassen angeborene Bedürfnisse
• Sekundäre sind umweltbedingt (z.B. Streben nach Macht/Prestige)
Abraham Maslow unterscheidet zwischen Grund- und Wachstumsbedürfnissen:
1. Grundbedürfnisse sind physiologische/soziale, Sicherheits- und Anerkennungsbedürfnis. Werden diese nicht befriedigt, führt dies zu einem Mangelzustand (Defizit). Sie müssen immer in einem bestimmten Ausmaß befriedigt sein, damit wir uns gesund fühlen. (Bedürfnis nach Wasser nicht gestillt  beruflicher Erfolg wird nebensächlich)
2. Wachstumsbedürfnisse (Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und Transzendenz) sind notwendig für psychologische Gesundheit und Weiterentwicklung. Merkmale für einen erfüllten Menschen sind unteranderem Wahrnehmung der Realität, Selbstakzeptanz, Kreativität, Spontanität und tiefgehende zwischenmenschliche Beziehungen.
Triebreduktionstheorie: Ein physiologisches Bedürfnis (nach Nahrung) erzeugt einen inneren Spanungszustand (Hunger), dadurch erfolgt der Trieb zu einem bestimmten Verhalten (Essen).
Ziel: Homöostasie (Erhaltung eines stabilen inneren Zustandes, z.B. Blutzucker auf bestimmter Höhe).
Hunger aus physiologischer Sicht:
-Magenknurren = Hungersignal (bei Bewegung der Magenwände wird Luft und Magensaft im leeren Magen herumgewirbelt, Magen zieht sich zusammen)
- chemische Prozesse: Appetithormone verstärken/verringern Hunger. Nutzung bei Diätpillen: hemmen Hunger-auslösende Hormone (Orexin, Ghrelin), stärken Sättigungsgefühl (PYY, Leptin).
-Magen/Darm/Leber meldet dem Gehirn, ob ausreichend Glukose vorhanden ist. Hypothalamus überwacht Blutzuckerspiegel und reguliert Körpergewicht und –temperatur.
Hunger aus psychologischer Sicht:
-Erinnerungsvermögen: Hunger, wenn fixe Essenszeit naht.
-äußerer Anreiz durch Essensgeruch, auch werbestrategisch genutzt
-kulturelle Normen beeinflussen Essverhalten, dadurch teils essen ohne Hunger oder hungern.
Experiment von Ancel Keys: Nahrung bei Testperson für 6 Monate halbiert (ähnlich bei Viktor Frankl)
physische Folgen: Körpergewicht auf 75% des Ausgangsgewichts reduziert.
psychische Folgen: lustlos, keine Interesse an Sex/soz. Aktivitäten. Gedanken andauernd beim Essen.
Extrinsische Motivation: Verhalten durch äußere Faktoren für Belohnung (Geld, Anerkennung)
Intrinsische Motivation: Interesse/Wissensdrang treiben an (länger/effektiver als extr. Motivation)
Experiment von Lepper, Greene, Nisbett:
Kinder, die gern malen, in 3 Gruppen geteilt: 1)Belohnung:neue Stifte, 2)unerwartete B., 3)keine B.
Nach 2Wochen malen alle ohne Belohnung: Gruppe 1 malte weniger gerne.
Korrumpierungseffekt: Int. M. durch extr. M. verdrängt, wenn Belohnung für gern-gemachtes.
Materielle Belohnung beeinflusst mehr als verbale, erwartete korrumpiert stärker als unerwartete.
Man kann trotzdem int. motiviert eine Arbeit machen und extr. motiviert durch die Belohnung sein.
Flow-Erlebnis (Bestandteil der int. M. und Schlüssel zur Motivation) von Mihaly Csikszentmihaly
Völliges Aufgehen in einer Tätigkeit, dadurch werden andere Gedanken/Sorgen/Zeit/phys. Bedürfnisse ausgeblendet. Man muss dieser Arbeit aber gewachsen sein, bei Unterforderung herrscht Langweile, bei Überforderung Nervosität und Angst.
Selbstmotivation: (Fähigkeit, aus eigenem Antrieb Handlungen zu machen, um Ziel zu erreichen)
- herausfinden, was motiviert (z.B. Freunde sehen) und nutzen (z.B. gemeinsam lernen)
- visualisieren: vorstellen, wie man sich nach Beendigung fühlt
- positive Einstellung: sich zureden, dass die Aufgabe leicht und machbar ist
- Belohnung
- künstlichen Zeitdruck durch Deadline machen
- Pläne machen und Erledigtes durchstreichen
- Eigenlob: Leistungen anerkennen/wertschätzen
- notfalls Auszeit: wenn nichts mehr weiter geht, etwas ganz anders machen.
Kommentare zum Referat Motivation:
|