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Mutter Courage - Bert Brecht - Referat



Mutter Courage – ein episches Drama:

Bert Brechts Anliegen war es, in jedem seiner Werke die Menschen sehend zu machen, ihnen Einsichten zu vermitteln und sie schließlich zu verändern.

Das Werk Mutter Courage ist ein Lehrstück. Bert Brecht will, dass das Publikum aus den Fehlern der Figuren etwas lernt. Seine Figuren sind absichtlich nicht perfekt. Sie haben machen ganz offensichtliche Fehler, die jeder Zuschauer erkennen kann. Aus diesen Fehlern soll der Zuschauer lernen. Er will, dass das Publikum mitdenkt und nicht mit leidet. (Zorn der Darstellerin über die von ihr dargestellte Person –dieses Verhalten entspricht seinen Vorstellungen; keine Schauspielerin, die mit leidet, wie die bei der Uraufführung). Dieses Verhalten der Schauspielerin entspricht ganz den Ideen Brechts.

Mutter Courage zieht mit dem Krieg und dem Tross mit ihrem Wagen und ihren Kindern mit, um zu überleben, um das Nötigste zu bekommen. Sie will vom Krieg lernen, aber ihm nichts geben. Das gelingt ihr aber nicht, denn der Krieg nimmt ihr alle drei Kinder und sie ist alleine. Sie sieht bis um Schluss ihren Fehler nicht ein und als Schweizerkas und Kattrin tot sind, klammert sie sich an die Hoffung, dass Eilif lebt. Brecht schuf dieses Werk 1939. Ich glaube, er schrieb es, um die Menschen vor dem Krieg zu warnen.

Brecht verwendet den Verfremdungseffekt in seinem Werk und macht es so zu einem epischen Drama. Das heißt, die Wirklichkeit auf dem Theater wird verfremdet. Alltägliche und selbstverständliche Situationen werden auf eine ungewohnte Weise dargeboten, damit der Zuschauer aufmerksam wird, aus seiner Haltung herausgerissen und in den Prozess der Problemlösung miteinbezogen wird. Er will den Zuschauer dazu anregen, aktiv und kritisch mitzudenken. Es geht ihm nicht um Wortmagie, er will nicht verzaubern, sondern entzaubern.

• Der Zuschauer soll sich nicht mit der Hauptfigur identifizieren.
• Er soll mit einer ihm unverständlichen Handlung konfrontiert werden, damit sich in ihm Widerspruch regt und er über das Dargestellte, die Fehler und Ursachen nachzudenken beginnt.  Lehrtheater

Die Mittel zur Erreichung dieser Ziele sind die Verfremdungstechniken, die im Text, in der Komposition und in den Regieanweisungen zu finden sind.

• Montagetechnik: Brecht lässt zu Beginn jeder Szene einen Titel auf den Vorhang projizieren, der den Inhalt der folgenden Szene kurz beschreibt. So wird dem Zuschauer die Spannung genommen und er gewinnt die Möglichkeit zur kritischen Distanz.
Im Werk Mutter Courage verwendet Brecht die Montagetechnik ebenfalls. Im Text stellt er jeder Szene eine kurze Zusammenfassung voran.
• Songs – sie unterbrechen die Handlung immer wieder. Sie deuten und interpretieren die Handlung und tragen so zu Desillusionierung bei. (nicht die Courage singt, sondern die Darstellerin der Courage). Die Zuschauer sollen zu einer kritischen Überlegung veranlagt
werden ob das Geschehene so sinnvoll ist, wie es dargestellt wird, oder ob es nicht auch andere Lösungen gibt.
• Zeit, Ort: z.B: Es gibt im epischen theater keine Einheit von Ort und Zeit. Aus dem Leben der Mutter Courage wird ein Zeitraum von zwölf Jahren in kurzen Abschnitten auf der Bühne dargestellt. Die Orte sind nicht die gleichen. Sie befinden sich zwar alle in Südschweden und Norddeutschland, jedoch nicht am gleichen Ort.


Aufgaben der Songs: Im Stück Mutter Courage gibt es zwölf musikalische Einlagen, ungleichmäßig verteilt auf die zwölf Szenen. Diese Songs dienen nicht zur Entspannung der Zuschauer zwischen den Szenen, sondern:

• Einerseits wird dadurch dem Schauspieler ermöglicht, sich von seiner Rolle distanzieren.
• Andererseits ist der Song dazu da, um einer allzu großen Einfühlung des Zuschauers ins Geschehen vorzubeugen. Dem Publikum soll an solchen Stellen klargemacht werden, dass es einer Handlung gegenübergesetzt und nicht in sie hineinversetzt wird.

Die Songs entwickeln sich aus dem Geschehen der jeweiligen Szene und sind mit ihr verflochten. Die vortragenden Personen treten aus ihren Rollen heraus.

In manchen Songs lernen die Personen aus den Songs (Soldat aus dem „Lied von der großen Kapitulation der Courage“).
In anderen Songs lernen die Personen nichts (Eilif aus dem „Lied vom Weib und Soldaten“).

In wieder anderen Songs erklären die Songs die Wahrheit über den Zustand der Anna Fierling, die sie selbst nicht begreift. („Uns hat ein Ros ergetztet“). - Die Courage zieht mit Katrin ihren Wagen, während aus einem Bauernhaus ein feierlich religiöses Lied zu hören ist. Es steht im krassen Widerspruch zum dramatischen Kriegsgeschehen. Dieser Gesang vermittelt den Kontrast zwischen gesellschaftlich begründeter Geborgenheit und Ungeborgenheit.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: felixh



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