|
Nürnberg - Referat
Nürnberg
Allgemein:
ist eine Stadt an der Pegnitz und mit 486600 Einwohnern die zweit-größte Stadt Bayerns. Sie ist im Westen mit Fürth verwachsen und ist Verwaltungs- und kulturelles Zentrum Mittelfrankens. Außerdem befinden sich dort der Sitz der Bundesanstalt für Arbeit, die Ober-finanzdirektion, das Oberlandesgericht, die Fakultäten der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie die Erziehungswissenschaften der Universität Erlangen-Nürnberg. Dann gibt es noch die Akademie der bildenden Künste, die Fachhochschule, die Evangelische Fachhochschule für Sozialwesen, das Staatsarchiv, das Opernhaus, das Schauspielhaus, die Kammerspiele sowie das Germanische Nationalmuseum, das Natur-historische-, das Verkehrs-, Gewerbe -, Spielzeugmuseum, das neue Museum (Museum für Kunst und Design, 2000 eröffnet) und der zoo-logische Garten. Der wichtigste Industriezweig ist die Elektrotechnik, gefolgt von Maschinen- und Fahrzeugbau, Druck-, chemischer, Metall-waren-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Lebkuchen), Bleistift-herstellung und Spielwarenindustrie. Alljährlich findet eine Spielwaren-messe von internationaler Bedeutung und der um 1640-50 entstandene „Christkindlesmarkt“ statt.
Stadtbild:
Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg lässt Nürnberg nach dem Wiederaufbau das historische Stadtbild erkennen. Die Pegnitz teilt die Altstadt in die ältere Sebalderstadt (im Norden) und in die seit dem 12. Jahrhundert entstandene Lorenzerstadt (im Süden). Die Stadtbe-festigung mit mehreren Türmen (14./ 15. Jahrhundert) ist größtenteils erhalten. Der riesige Komplex der Burg besteht aus der im 12. Jahr-hundert entstandenen Burggrafen- und Kaiserburg (heute Museum), den Kaiserstallungen (heute grafische Sammlung) sowie der staufischen Doppelkapelle (um 1180 erbaut). Viele der beschädigten mittelalterlichen Bauwerke sind wieder hergestellt, so die nach 1350 vollendete Lorenz-kirche mit spätgotischem Hallenchor (1439 – 77). Nordwestlich dieser Kirche steht der Tugendbrunnen (1585-89), auf der Ostseite des Haupt-marktes die Frauenkirche (seit 1352) mit dem »Tucheraltar« (um 1440/50). Der Schöne Brunnen (14. Jahrhundert) wurde 1902/03 erneuert. Das Rathaus (14. Jahrhundert, seit 1616 im Stil eines italie-nischen Stadtpalastes neu errichtet) wurde wieder hergestellt. Die Sebalduskirche (um 1240-73) birgt das von P.Vischer dem Älteren und Söhnen gegossene Sebaldusgrab (1508-19). Erhalten oder wieder herge-stellt sind: Fembohaus (1596, heute Museum), Albrecht-Dürer-Haus (wohl 2.Hälfte des 15.Jahrhunderts), Weinstadel, Pilatushaus (auch »Haus zum geharnischten Mann«, 1489), Unschlitthaus, Tucher-schlösschen, Mauthalle. Das Pellerhaus (1602-05) wurde weitgehend zerstört (heute sind Teile wieder hergestellt und in den Neubau von Stadtarchiv und -bibliothek einbezogen).
Geschichte:
Die Stadt entstand bei der 1050 erstmals genannten Reichsburg Nürnberg. Burggrafen waren seit 1191 die Hohenzollern. Sie erhielt 1200 Stadtrecht. Kaiser Karl IV. verpflichtete 1356 (Urkunde „Goldene Bulle“) jeden Römischen König, in Nürnberg den 1. Reichstag abzuhalten. 1427 erwarb die Stadt die Burg und viele Rechte. 1424-1796 (sowie 1938-45) war Nürnberg Aufbewahrungsort der Reichsinsignien (Reichskrone, Reichsapfel, Reichszepter, Reichsschwert). Sie wuchs zur gebiets-mächtigsten deutschen Reichsstadt heran und erlangte im 15./16. Jahrhundert politische Bedeutung und wirtschaftliche sowie kulturelle Blüte: u.a. Maler und Grafiker (M.Wolgemut, A.Dürer), Bildhauer (A.Krafft, V.Stoß), Erzgießer (Familie Vischer), Gelehrte (W.Pirckheimer, Regiomontanus, M.Behaim), Meistersinger (Hans Sachs). Im Dreißig-jährigen Krieg wurde Nürnberg stark geschwächt. Ein erneuter Aufschwung setzte nach dem Erwerb Nürnbergs durch Bayern ein (1806): Industrialisierung, Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahn Nürnberg-Fürth (1835), Bau des Donau-Main-Kanals (1843-45). 1933 erklärte Adolf Hitler Nürnberg zur »Stadt der Reichsparteitage« (1927, 1929 und 1933-38). 1945-48 war die Stadt Schauplatz der Nürnberger Prozesse.
Nürnberger Gesetze:
Sie wurden 1935 „zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ auf dem nationalsozialistischen Reichstag verkündet. Durch sie wurden Ehen zwischen Deutschen und Juden verboten, Juden konnten keine Reichsbürger mehr sein, Beamte, Soldaten, Bauern, Studenten u.a. mussten nachweisen, dass sie arisch, also nicht „jüdischen Blutes“ waren. Die Nürnberger Gesetze bildeten die Grundlage für die Diskriminierung und Verfolgung der Juden.
Nürnberger Prozesse:
„Nürnberger Prozesse“ ist eine Sammelbezeichnung für die von 1945-49 in Nürnberg durchgeführten Gerichtsverfahren gegen führende National-sozialisten und Verantwortliche für nationalsozialistische Verbrechen. Hauptanklagepunkte waren: Verbrechen gegen den Frieden (Führen eines Angriffskrieges), Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie sie z.B. in Konzentrationslagern begangen worden waren. Im Hauptprozess wurden 12 Angeklagte zum Tode, drei zu lebenslänglicher Haft, vier zu langen Gefängnisstrafen verurteilt, drei wurden freigesprochen. Herman Göring (Reichsmarschall) beging Selbstmord. Außerdem wurden die SS (Schutzstaffel), die Gestapo (Geheime Staatspolizei) und andere Organisationen als verbrecherisch verurteilt.
Quellen:
- Der Brockhaus multimedial, 2001 (Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG)
- Der Jugend-Brockhaus, 2005 (Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG)
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: pauley93
Kommentare zum Referat Nürnberg:
|