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Nachts schlafen die Ratten doch - Referat
Textbeschreibung zu Wolfgang Borchert: „Nachts schlafen die Ratten doch“
In der Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert, erzählt der Autor von einem kleinen Jungen der den Körper seines toten Bruders beschützen soll. Die Geschichte spielt in einer deutschen Stadt nach einem Bombenangriff.
Der neun-jährige Jürgen verliert seinen kleinen vier-jährigen Bruder bei einem Bombeangriff. Er passt auf dessen toten Körper auf, damit die Ratten ihn nicht fressen. Als ein alter Mann kam und wissen will, was Jürgen beschützt, bekommt er keine genaue Antwort und versucht dem Jungen ein Angebot zu machen. Erst ist Jürgen noch skeptisch, doch mit der Zeit gewinnt er vertrauen und erzählt dem alten Mann was er beschützt und warum er das tut. Dieser lügt ihn an, indem er ihm erzählt, dass nachts die Ratten schlafen und Jürgen sich seine Kaninchen anschauen könnte. Der Mann verspricht ihm am Abend wiederzukommen. Ob der Mann wirklich wieder zurückkommt, bleibt jedoch offen.
Der Autor beschreibt die Landschaft nach dem Krieg. Er personifiziert die „vereinsamte Mauer“ die „in der frühen Abendsonne gähnte“ und „die Schuttwüste“ die „döste“. Damit will er zum Ausdruck bringen, wie leer, verlassen und einsam alles ist.
Da der Junge am Anfang der Geschichte die Augen zu hat, denkt der fremde Mann, er würde schlafen. Doch er ist wach.
Als er dann merkt, dass jemand vor ihm stand, will er als erstes nicht wirklich hinsehen, da er denkt „das sie ihn haben“ womit er höchstwahrscheinlich die Polizei oder die Soldaten meint. Doch er getraut sich „zu blinzeln“ und entdeckt nur „zwei etwas ärmlichere krummen Beine“ die auf eine mögliche Verletzung während des Krieges deuten wollen. Da der Mann „von oben auf das Haargestrüpp“ herunter schaute, zeigt, dass der Junge noch ziemlich klein ist. Als der Alte ihn fragt, ob er „hier aufpasse und dafür den großen Stock habe“ will Jürgen mutig, tapfer wirken, bejaht dies und „hielt den Stock fest in den Händen.“
Der Junge kann dem Mann nicht vertrauen, er kann ihm nicht sagen worauf er aufpasst. Der Mann versucht ihn zu verlocken, verführen, ihm ein Angebot zu machen. Erpressung ist es nicht. Er bietet ihm an, zu sagen was er in seinem Korb hat, aber nur, wenn Jürgen erzählt, auf was er aufpasst. Da der Junge aber nicht dumm ist, weiß er auch so, dass sich in dem Korb Kaninchenfutter befindet. Der Mann meint, dass Jürgen „ein fixer Kerl“ sei, er fragt ihn nach seinem Alter und bekommt als Antwort „neun“ zu hören.
Der Mann tut beeindruckt, damit sich der Junge geschmeichelt fühlt. Als der Alte dann auch noch fragt, ob Jürgen auch wisse was „neun mal drei“ ist, erwidert er mit „klar“ und „das ist ja ganz leicht“ um Zeit zu gewinnen. „27, das wusste ich sofort.“
Der Mann war erstaunt und meint er habe genauso viele Kaninchen, um den Jungen zu beeindrucken. Und tatsächlich zeigt der Junge Interesse, war erstaunt und beeindruckt. Als der Mann ihm anbot, die Kaninchen anzuschauen, war der Junge sichtlich unsicher und vielleicht sogar ein bisschen deprimiert, da er ja „immerzu“ aufpassen muss. Er geht noch nicht einmal zum essen heim. Der Mann versucht immer noch, den Jungen zu verlocken. So damit er trotzdem mitkommt. Jürgen ist traurig und zeigt Enttäuschung.
Als der Mann sich umdreht und weggehen will, zeigt der Junge doch Interesse und lässt sich von dem Angebot beeindrucken. Er erzählt dem Mann von seinem Problem, worauf er aufpasst und warum.
Er war total traurig, erzählt es leise. Kann es immer noch nicht fassen. „Er war viel kleiner als ich. Erst vier. Er muss hier noch sein“ Der Junge wiederholt sich, kann es einfach nicht fassen, glauben, will es einfach nicht wahrhaben. Der Mann erzählt dem kleinen Jungen, dass nachts die Ratten schlafen, um ihn zu ermutigen und ihn von diesen negativen Gedanken wegzubringen. Er will, dass der Junge zurück nach Hause geht und nicht auf den Leichnam aufpasst, da es ja eigentlich sinnlos ist. Entweder der tote Körper verwest, wird von Bakterien zerfressen oder die Ratten ernähren sich davon. Aber der Junge passt wahrscheinlich nur aus Liebe auf die Leiche auf.
Der Mann wiederholt das mit den Ratten, gewinnt das Vertrauen des Jungen, der ihm glaubt und sich auf einmal ganz müde und schwer fühlt, da er ja normalerweise ins Bett gehen könnte wenn die Ratten nachts schlafen.
Er war ziemlich müde, das merkt man daran, weil er „lauter kleine Betten“ in den Schutt malt. Der Mann zittert mit den Beinen als er sagt, dass er den Jungen sobald es dunkel wird abholt. Es zeigt, dass er vielleicht doch ein schlechtes Gewissen hat, weil er den Kleinen angelogen hat. Er bietet ihm an ein Kaninchen mitzubringen. Aber der Junge zögert, „malt lauter kleine Kaninchen in den Schutt. Weiße, graue, weißgraue.“ Doch er fragt noch einmal nach um sich wirklich sicher zu sein, dass die Ratten nachts schlafen. Und der Mann betont nochmals, „dass der Lehrer einpacken könnte, wenn er dass nicht wüsste.“ Der Junge war zufrieden mit der Antwort und würde gerne „ein weißes Kaninchen“ bekommen. Als der Alte meint er müsse noch mit Jürgens Vater reden, würde er bestimmt nicht nur darüber sprechen, wie man einen Kaninchenstall baut, sondern wahrscheinlich auch, wie es ihnen in den Sinn kam, den Jungen hier so alleine eine Leiche zu beschützen lassen.
Als der Junge zum Schluss dem alten Mann noch hinterher ruft, dass er daheim noch alte Bretter hat, kann man seine Freude merken. Er hat das mit seinem Bruder vergessen. Macht sich keine Gedanken mehr wegen den Ratten. „Aber das hörte der Mann schon nicht mehr.“
Man sieht zum Schluss nur noch die krummen Beine des alten Mannes und wie der Sonnenuntergang hindurchscheint. „Der Korb schwenkte hin und her. Kaninchenfutter war da drin. Grünes Kaninchenfutter, das war etwas grau vom Schutt“ Dieses „grüne Kaninchenfutter“ will die Hoffnung ausdrücken, die jeder in der Zeit hatte. Die Hoffnung, dass die Geschichte eventuell noch gut ausgeht und der Mann zurückkommt. Aber ob der Mann tatsächlich mit einem weißen Kaninchen zurückkommen wird, bleibt leider offen.
Erzählt wird diese Geschichte von einem allwissenden Erzähler. Er erzählt oft nur von den Gedanken und Gefühlen des kleinen Jürgens. Aber mit der Zeit wird auch erzählt, was der alte Mann fühlt. „Und seine krummen Beine waren ganz unruhig dabei“
Die Handlung beginnt schon, als der Mann vor dem Jungen mit den geschlossenen Augen steht. Oft ist es eine spannende Konversation zwischen den beiden Personen. Am Ende dreht sich alles einmal und kommt ganz anders als erwartet. Was zum Schluss passiert, wie die Geschichte weitergeht bleibt allerdings offen, damit die Leser sich eine eigene Vorstellung bilden können. Dieses Beispiel ist ein typisches Merkmal für eine Kurzgeschichte.
Die Gedanken wiederholten sich bei dem Jungen oftmals, „Lauter kleine Betten … alles kleine Betten.“
Es kommen auch des öfteren Metapher vor, „Hosenbeine.“ Das bedeutet, dass hierbei neue Wörter mit einer neuen Bedeutung entstehen. Am Anfang der Geschichte personifiziert der Autor auch viele Dinge, die darauf deuten sollen, dass vieles einfach einsam und verlassen ist. „Die Schuttwüste döste“ Er ordnet den Gegenständen Verhaltensweisen zu. Der Autor bringt auch viele Symbole in die Geschichte, wie z.B. die krummen Beine des alten Mannes, für den Krieg, das grüne Kaninchenfutter, als Hoffnung für all das was noch kommen wird.
Der Autor will mit diesem Text sagen, dass man nicht sein ganzes Leben damit verbringen sollte einem hinterher zu trauen, weil derjenige dadurch auch nicht wieder lebendig wird. Das Leben ist viel zu kurz um allem Möglichen hinterher zu trauern. Man sollte schnell auf andere Gedanken kommen und einfach die Vergangenheit hinter sich lassen.
Ich finde, dass der kleine Junge zu recht erst verunsichert und noch sehr schüchtern war. Er kennt diesen Mann nicht und der fragt ihn schon gleich nach solchen Sachen. Und es ist selbstverständlich, dass Kinder in solchem Alter den wirklichen Sinn des Lebens noch nicht richtig verstehen und müssen es erst lernen mit solchen Situationen umzugehen. Die Lüge des alten Mannes war zwar nicht gerade toll, aber was sollte er sonst dem Jungen erzählen um auf andere Gedanken zu komm
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: kitty1991
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