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Nordrhein-Westfalen - Referat
1. Einleitung
In dem folgendem Referat möchte ich die demographische Lage und Entwicklung von Nordrhein-Westfalen darstellen und die Prozesse, die dazu geführt haben versuchen zu erklären. Doch zuerst ein Paar Daten zur geographischen Lage des Bundeslandes: Nordrhein-Westfalen liegt im westlichen Teil Deutschlands und grenzt im Norden an das Bundesland Niedersachsen, im Osten an Hessen, im Süden an Rheinland-Pfalz und im Westen an Belgien und Niederlande. Es hat eine Fläche von 43084km²1 und hier leben ca. 18 Mio. Einwohner1.
2. Darstellung der Demographischen Lage und Entwicklung von Nordrhein-Westfalen
2.1. Bedeutung demographische Lage bzw. Entwicklung
Bevor ich zu der Darstellung übergehe möchte ich zuerst erklären, was demographische Entwicklung einer Region bedeutet und welche Aspekte dabei betrachtet werden müssen. Demographische Entwicklung zeigt die Veränderungen, der menschlichen Bevölkerung in Hinsicht auf ihre Zahl, räumliche Verteilung und die Faktoren, die als Ursache für die Veränderungen gelten, wie zum Beispiel: Geburtenrate, Sterberate etc. Folgende Objekte werden dabei untersucht: Bevölkerungsentwicklung, Bevölkerungsverteilung und Bevölkerungswandel.
2.2. Demographische Lage und Entwicklung im Ruhrgebiet
Nun möchte ich mich der Darstellung der Bevölkerungsentwicklung im Ruhrgebiet zuwenden. Das Ruhrgebiet (RVR) liegt mitten in Nordrhein-Westfalen. Zum RVR gehören die kreisfreien Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie die Kreise Recklinghausen, Unna, Wesel und der Ennepe-Ruhr-Kreis.
Diese Städte waren noch bis zu den 70-ger Jahren große Standorte für die Schwerindustrie, doch mit der zunehmen billigeren Kohle aus dem Ausland wurden der Betrieb in den Zechen immer mehr eingestellt und sie wurden geschlossen, wodurch viele Arbeiter ihre Jobs verloren. Der Strukturwandel zeigte auch seine Auswirkungen auf den Dienstleistungssektor. Aufgrund der fehlenden Arbeitgeber und Kaufkraft wurden viele Branchen geschlossen, wodurch noch mehr Arbeiter entlassen wurden. Nun ist das negative Wachstum der Bevölkerung damit zu erklären, dass die Menschen immer mehr aus dem Ruhrgebiet ins Umland, aufgrund der dort bessern Situation auf dem Arbeitsmarkt, wegzogen.
In Städten wie Borken oder Gütersloh eine hohe Bevölkerungswachstumsrate herrscht. Die entstehenden wirtschaftlichen Disparitäten zwischen dem Ruhrgebiet und dem Umland bringen große soziale Probleme mit sich. Durch Segregationen entstanden so in Städten des Ruhrgebiets ganze Stadtteile, wo Menschen mit sehr niedrigen Einkommen leben. Den größten Teil dieser Menschen machen Migranten aus. Denn als nach dem zweiten Weltkrieg dringen Arbeitskräfte in der Schwerindustrie gebraucht wurden, da kamen diese aus dem Ausland und siedelten sich in Arbeitervierteln an, wo die Wohnungen am kostengünstigsten waren.4 Ein Beispiel für so einen Viertel ist die Dortmunder Nordstadt. Anfangs lebten dort alle Arbeiter, sowohl einheimische, als auch ausländische, zusammen. Doch nach der Schließung der Zeche sind qualifizierte Arbeiter und ihre Familien nach und nach dahin weggezogen, wo sie eine bessere Perspektive auf einen guten Job hatten, welche es meistens außerhalb des Ruhrgebiets gab. Dies hatte zu folge, dass die Migranten, welche in der Regel keine ausreichende Bildung hatten, sozial Schwache und alte Leute zurückblieben.4 So entstanden zwei Probleme. Erstens soziale Probleme in Armen- und Migrantenvierteln und Überalterung in Städten.5 Folgende Darstellung zeigt, dass der Altenquotient in den Städten des Ruhrgebiets durchschnittlich viel höher ist, als der Altenquotient in der Umgebung. Außerdem ist sein Wachstumsrate auch viel höher im Ruhrgebiet.
Es zeigt sich außerdem, dass dadurch, dass sehr viele junge, reiche Familien wegziehen der Anteil an Kindern an der Gesamtbevölkerung des Ruhrgebiets sinkt, weil durch die Überalterung die Geburtenrate insgesamt sinkt6. Die folgende Grafik zeigt, dass in den kinderärmeren Städten des Ruhrgebiets die Kinder unter ärmeren Bedingungen aufwachsen müssen.
Durch die wachsende Armut, Arbeitslosigkeit und Diskriminierung entstanden nach und nach solche sozialen Probleme wie Gewalt und Kriminalität in sozial schwachen Vierteln.8 Für die meisten Verbrechen werden dort die Kinder und Jugendliche verantwortlich gemacht. Dadurch, dass die Geburtenrate bei der ausländischen Bevölkerung überdurchschnittlich hoch ist, erwartet man, laut einer Prognose, bis 2010 einen starken Zuwachs der Kinder der Migranten, was die soziale Situation nicht unbedingt verbessert. So soll bis 2010 mehr als Hälfte aller Kinder, Kinder mit nicht-deutscher Nationalität im Ruhrgebiet leben.8
2.3. Demographische Lage und Entwicklung am Rhein
Wie bereits erwähnt nimmt die Bevölkerung außerhalb des Ruhrgebiets wie zum Beispiel am Rhein aufgrund der guten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt durch den räumlichen und natürlichen Bevölkerungswandel enorm zu. Mit dem Strukturwandel siedelten sich zum Beispiel in Köln neue Unternehmen, unter anderem Medienunternehmen an9, wodurch die Stadt zu einem Medienstandort wurde und damit seine wirtschaftliche Situation sicherte. Die dortige Regierung subventionierte nicht wie etwa im Ruhrgebiet die Schwerindustrie, sondern die Bildung und nun zieht die Stadt Köln mit ihrem bemerkenswerten Bildungsangebot immer mehr Junge Menschen zu sich. 40% der Kölner sind nicht älter als 35 Jahre. Besonders für Frauen wirkt dieses Bildungsangebot anziehend. So gibt es dort einen weiblichen Überschuss, nämlich 110 Frauen pro 100 Männer.9
2.4. Demographische Lage und Entwicklung von Westfalen
In Westfalen sieht die Lage ähnlich aus wie im Rheingebiet. Dort herrscht, aufgrund der Tatsache, dass das Gebiet nie von der Schwerindustrie abhängig war und eine Vielzahl an Unternehmen aufzuweisen hatte10, Wohlstand und ein umfangreiches Jobangebot, was ein Pull-Faktor für viele Menschen, unter anderem auch aus dem Ruhrgebiet, ist. Durch die hohe Zahl an jungen, qualifizierten Zuwanderern ist eine Überproportionalität an jungen Menschen dort entstanden. Es ist zu einem Gebiet für wohlhabende Familien geworden, welches eine hohe Geburtenrate aufweist.11
3. Fazit
Das Ruhrgebiet weist demographisch gesehen eine schlechtere Situation auf als andere Gebiete in Nordrhein-Westfalen. Es weist mehr Push- als Pull-Faktoren auf. Die Folgen davon sind eindeutig. Die Leute Verlassen das Gebiet, weil die wirtschaftliche Situation woanders, wie zum Beispiel in Westfalen einfach besser ist. So verliert das Ruhrgebiet immer mehr an Bevölkerung und leidet an Überalterung. Die Folge davon wird wohl eine Verschlechterung der Wirtschaft und damit noch höhere Verschuldung sein. Meiner Meinung nach sollte die Landesregierung versuchen das Ruhrgebiet für Unternehmen, durch Deregulierungen oder auf anderen Wegen, attraktiver zu machen, um sie anzulocken und auf diese Weise zu versuchen die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Denn wenn sich hier mehr Unternehmen ansiedeln, entstehen neue Arbeitsplätze und mehr qualifizierte, junge Arbeiter und ihre Familien würden hierher ziehen. Außerdem sollte mehr in Bildung, also in Universitäten, Fachhochschulen und andere Bildungseinrichtungen investiert werden, um das Gebiet für jungen Menschen attraktiver zu machen. Außerdem finde ich es wichtig, dass die Regierung ihr Augenmerk auf den Punkt Integration der ausländischen Bevölkerung wirft und da in entsprechende Einrichtungen investiert, welche sich um die Integration der Migranten kümmern. Ich denke das würde helfen sowohl die soziale, als auch die wirtschaftliche Situation der Migranten in segregierten Regionen zu verbessern.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: r4z0r925
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