Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Parasitismus und Räuber-Beute-Beziehung - Referat



Parasitismus


Definition und Kennzeichen

Eine Beziehung, bei der ein Organismus (Parasit / Schmarotzer) auf Kosten eines anderen (Wirt) lebt, ist im Pflanzen- und Tierreich weit verbreitet.

Der Parasit entzieht seinem Wirt Nahrung ohne ihn zu töten, ist besonders weitge-hend an ihn angepasst und ist von ihm abhängig.

Auch wenn Parasitenbefall den Wirt nicht lebensbedrohlich schädigt, wirkt er sich dennoch negativ auf Wachstum, Fortpflanzung oder Lebensdauer aus.


Formen des Parasitismus

Ektoparasitismus: Ektoparasiten halten sich an ihrem Wirt von außen fest.
Bsp.: Flöhe, Bettwanzen, Läuse, Zecken, die Blut saugen und
dabei oft Krankheiten übertragen

Endoparasitismus: Endoparasiten leben im Inneren ihres Wirtes.
Bsp.:
- Im Blut parasitierende Malariaerreger, Erreger der Schlaf-krankheit (Übertragung durch Blut saugende Insekten)
- Im Darm findet man Einzeller und Würmer (z.B. Spul- und Bandwürmer --> ernähren sich vom Darminhalt)
- Muskelparasiten: Trichinen, Finnen (Zwischenstadium d. Bandwürmer)

Halbschmarotzer: Entziehen ihrem Wirt Wasser und Nährsalze, betreiben aber selb-ständig Photosynthese.
Bsp.: Mistel

Vollschmarotzer: Entziehen ihrem Wirt sowohl Wasser und Nährsalze als auch orga-nische Nährstoffe.
Bsp.: Kleeseide


Anpassungen

- Haft- und Klammerorgane verhindern, dass die Parasiten den Wirt verlieren, was in der Regel ihren Tod zur Folge hätte.
Bsp.: Klammerbeine der Läuse; Saugnäpfe und Hakenkränze der Bandwürmer
- Rückbildungen (für viele kein Nachteil):
Bsp.: - Flöhen, Läusen und Federlingen fehlen die Flügel
- endoparasitische Würmer kommen ohne Sinnes- und Verdauungsorga-ne aus
- die Mistel hat keine Wurzel
- Kleeseide hat keine Blätter
- der Sommerwurz fehlt Chlorophyll
- Große Eizahlen und komplizierte Entwicklungs- und Übertragungswege sichern die Fortpflanzung und das Auffinden eines Wirts.
Bsp.: Fuchsbandwurm
--> Mit jedem Bandwurmglied, das mit dem Fuchskot nach außen gelangt, werden 350 staubfreie Eier freigesetzt.
--> können Mäuse als Zwischenwirte infizieren bzw. Pflanzen / Früchte…
--> bilden in der Leber ungeschlechtliche Vermehrungsstadien, Finnen
--> fressen Hunde, Katzen oder Füchse (Endwirt) finnenhaltige Maus -> Neuinfekti-on ziemlich sicher
--> Mensch: „Fehlwirt“, kann sich zufällig infizieren (nur durch Mund möglich)
-> stirbt an den Finnen in Leber oder Gehirn
Zwar Gefahr für den Menschen relativ gering, aber trotzdem Vorsicht.
Bodennah wachsende Früchte etc. (Waldfrüchte, Pilze, Kräuter) sollten vor dem Verzehr gründlich unter fließendem Wasser gewaschen und möglichst oder gekocht werden
--> Beim Erhitzen auf mindestens 60 Grad sterben die Eier ab
--> Einfrieren nützt nichts: Die Eier des Fuchsbandwurms überleben Minustempera-turen bis 80 Grad Celsius


Parasitenabwehr

- Von Parasiten befallenes
Gewebe kann absterben und Abwehrstoffe freisetzen
- In der Umgebung setzt eine schützende Schorfbildung ein --> das Gewebe verkorkt
- Tiere:
- Bekämpfung der Ektoparasiten durch Putzen und Baden
- Bekämpfung der Endoparasiten: z.T. Einkapselung oder Angriff durch Ab-wehrzellen, Antikörper und Enzyme


Räuber-Beute-Beziehung

Zwei Typen von Fressfeinden:
- Räuber und Beutegreifer töten und fressen andere Lebenswesen
- Pflanzenfresser fressen meist nur Teile von Pflanzen ohne diese „Beute“ in der Regel zu töten

Alle Lebewesen, die andere fressen, sind an diese Lebensweise in Körpergestalt, Organen und Verhalten angepasst. Je effektivere Fangeinrichtung sich dabei in ei-nem langen Evolutionsprozess beim Feind entwickelt haben, desto wirksamere Ab-wehreinrichtungen haben sich bei der Beute herausgebildet: Ko-Evolution der Merkmale.

• Beutespektrum:

- Allesfresser haben ein sehr breites Nahrungsspektrum
(Bsp.: Wanderratte, Silbermöwe, Stubenfliege)
- Die meisten Fressfeinde sind auf bestimmte Beutearten spezialisiert
 Durch Sinnesorgane, Fangorgane, Mundwerkzeuge, Verdauungssystem
- Selten: Ein Fressfeind ist auf eine einzige Nahrung festgelegt.  Monophag
 Koalabär Australiens (lebt nur von Eucalyptusblättern)

• Beuteerwerb:

Fressfeinde haben viele Techniken des Beuteerwerbs und der Nahrungsaufnahme entwickelt:

- Filtrierer: Filtern Nahrung bestimmter Größe aus dem Wasser
(Enten, große Bartenwale, Seepocken)
- Strudler: Erzeugen zum Ausfiltern der Nahrung einen Wasserstrom
(Rädertierchen, Muscheln)
- Sammler: Lesen gezielt einzelne Beuteobjekte auf
(viele Vögel)
- Weidegänger: Beißen Pflanzenteile ab und zerkleinern sie
(Huftiere, Schnecken)
- Fallensteller: z.B. Netze bauen (Spinne), Fallgruben im Sand anlegen (Amei-senlöwe)
- Jäger: lauern der Beute auf (Fangschrecke, Anglerfisch) oder erjagen sie im Lauf (Gepard), im Flug (Fledermaus) oder schwimmend (Hai)

• Feindabwehr:

Viele Abwehrstrategien der Beute stehen der Bedrohung durch Feinde gegenüber:

- Flucht
- Tarnung
- Schwarmbildung
- Stacheln
- Abwehrdüfte
- Fraßgifte
- Panzer
- Schalen
- Warntrachten

 Wirken aber nicht gegen alle Feinde. Beispiel: Weiden schützen sich vor Pflan-zenfressern mit Gift, aber Blattkäferlarven hindert das nicht am Fressen: Sie stel-len daraus einen eigenen Abwehrstoff her!

Quelle(n) für dieses Referat: - Cornelsen: Biologie Oberstufe - Schülerduden Biologie



Kommentare zum Referat Parasitismus und Räuber-Beute-Beziehung: