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Partnerschaft und Familie - Referat
Definition „Familie":
Lat.: Hausgemeinschaft
(Lebens)-Gemeinschaft der Eltern/meist Ehepartner und ihrer Kinder einschließlich der Verwandtschaft
Im ländlichen Bereich Mitteleuropas früher auch Hausgenossenschaft einschließlich der Bediensteten
Geschichte der Familie:
Zeit der Reformation: Idee der christlichen Hausgemeinschaft, starke Auswirkungen auf Arbeits- und Berufsauffassung
Im 18. Jhd.: Verdrängung christlicher Hausgemeinschaften durch bürgerliche Kleinfamilien; Differenzierung Hausarbeit/ Erwerbsarbeit; außerhäusliche Ausbildung der Kinder
19. Jhd.: industrielle Revolution, proletarische Familien, größte soziale Gruppe, Verelendung, Beschäftigung aller arbeitsfähigen Familienmitglieder
Nach dem 2.WK: Technisierung der Haushalte-> Berufstätigkeit beider Ehepartner möglich, weniger Kinder, Änderung der Wohnverhältnisse, verlängerte Ausbildungszeit, Wachsen des Freizeitangebots
Familie heute:
Großes gesellschaftliches Interesse an Erziehungsaufgaben, Weitergabe von Kultur, etc.
Besonderer Schutz der Ehe und Familie in Grundgesetz verankert
Familie als kleinste "Keimzelle" des Staates
Unterschiedlichste Familienformen (z.B. Patchwork-Familie, Großfamilie, Alleinerziehende, etc.) abhängig von Lebensentwürfen, Partnerschaftskrisen, Ehescheidungen, Armut, berufliche Vorstellungen
Sozialer Rückhalt und emotionale Unterstützung
Leistungen der Gemeinschaft, z.B. Mutterschafts-, Kinder-, Elterngeld, Kinderbetreuung durch den Staat (Ganztagsschulen, Krippen), etc.
Zugenommen hat:
das Heiratsalter (z.B. bei Frauen 1991: 26,1 Jahre, 2013: 30,9 Jahre)
die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften (Ehe als finanzielles Risiko angesehen)
die Zahl der nichtehelicher Geburten (1970: 7,2%, 2013: 34,8%)
die Zahl der Alleinerziehenden (1996: 13,8%, 2014: 20, 3%)
die Zahl der Scheidungen (1960: 10,66%, 2013: 45,45%)
die Zahl der erwerbstätigen Mütter (2011: 68% aller Mütter erwerbstätig)
Gründe für sinkende Geburtenrate (2012: 1,38 Kinder pro Frau):
Höhere Belastung für Eltern, alleinige Erziehungsaufgabe, nicht wie früher in Hausgemeinschaft mit Großeltern und Bediensteten
Familie als sozialer Zusammenhalt nicht mehr notwendig, Selbstverwirklichung, Berufs- und Konsumorientierung wichtiger
Emanzipation der Frau
Verhütung
Daraus resultierende Probleme:
Zusammenhalt in Gesellschaft verloren
Überalterung der Gesellschaft, in fast jedem dritten Haushalt leben 2014 Senioren (über 65 Jahre alt)
Familienlosigkeit führt zu Halt- und Orientierungslosigkeit, Vereinsamung
Christliches Familienleitbild:
Natürliche Aufgaben der Familie (laut katholischem Katechismus):
Paarbeziehung Mann Frau (Ehe)
Weitergabe des Lebens (im Schöpfungsbericht: „Seid fruchtbar und mehret euch!")
Verantwortung und Erziehung der Eltern gegenüber Kindern
-Schutz und Achtung der Menschenwürde nimmt hohen Stellenwert ein (Alte, Kranke, Behinderte, etc.)
-Lernort des Glaubens, der Wertevermittlung, der Kultur und der Solidarität
-Verbindung mit Gott als beste Voraussetzung für Ehe und Familie, Liebe, Geborgenheit und Halt (menschliche Grundbedürfnisse)
-Ehe als verlässlicher rechtlicher Rahmen, wirkt Aufbrechen von Tabus (Sechstes Gebot: Du sollst nicht Ehe brechen!) entgegen
-Ehe ist Sakrament (bezeugt Gegenwart Gottes), Unauflöslichkeit der Ehe, nach katholischem Kirchenrecht gibt es keine Scheidung
-Kirche lehnt gleichgeschlechtliche Paare ab, „von Gott nicht vorgesehen"
Ansätze zur Problemlösung:
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen für christliches Leitbild müssen familienfreundlicher gestaltet werden
Bewusstsein für Bedeutung der Familie stärken (höheres Familiengeld, familiengerechte Steuern, etc.), familienfeindlicher Einstellung und Überalterung der Gesellschaft entgegenwirken
Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern (z.B. durch Freistellung eines Elternteils in frühen Lebensjahren und bei Krankheit des Kindes, großes Angebot an Teilzeitbeschäftigungen, familienfreundliche Arbeitszeiten, etc.)
„Das Schicksal der Familie ist über kurz oder lang das Schicksal des Landes." Adolph Kolping
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