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Periphere arterielle Verschlusskrankheit - das Schaufenstersyndrom - Referat
Was ist eine Periphere arterielle Verschlusskrankheit?
Die PAVK ist eine arterielle Durchblutungsstörung in den Extremitäten, also den Armen und Beinen, die aber auch an anderen Gefäßen des Körpers auftreten kann. Dabei kommt es immer wieder zu krampfhaften, teils sehr unerträglichen Schmerzen. Diese kommen daher, dass durch die mangelhafte Durchblutung nicht genügend Sauerstoff an Arme und Beine geliefert werden kann. Bei Bewegung wird mehr Sauerstoff gebraucht, weshalb die Schmerzen bei Bewegung schlimmer werden. Besonders oft tritt dies in der Wadenmuskulatur auf, daher wird die PAVK oftmals als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet, da bei Betroffenen meist nach einer bestimmten Gehstrecke Schmerzen in den Beinen auftreten und sie versuchen ihre Beschwerden in der Öffentlichkeit zu verbergen, indem sie z.B. vor Schaufenstern stehen bleiben. Doch so harmlos wie die Schaufensterkrankheit klingt ist sie nicht. Es kommt zur Verengung der Arterien durch Gefäßverkalkungen. In extremen Fällen kann es passieren, dass das Ausmaß bis zum völligen Verschluss der Arterien ausreicht.
Typen der PAVK
OBERSCHENKELTYP: die Hälfte aller PAVK-Betroffenen leiden unter diesem Typ. Dabei ist die Oberschenkelarterie betroffen. Es kommt zu Schmerzen in der Wade. Am Fuß bzw. in der Kniekehle ist kein Puls mehr tastbar.
BECKENTYP: dieser Typ kommt unter etwa 30% der Fälle vor und die Gefäßverengungen treten hier im Beckenbereich der Hauptschlagader auf. Die Schmerzen verspürt der Betroffene im Gesäß, Oberschenkel und/oder Wade. In der Leiste, Kniekehle und am Fuß ist kein Puls mehr tastbar.
PERIPHERER TYP: dieser Typ betrifft etwa 20%. Hier befinden sich die Verengungen in den Arterien des Fußes und des Unterschenkels. Schmerzen können an der Fußsohle auftreten und am Fuß ist kein Puls mehr tastbar.
Ursachen/Risikofaktoren:
In den meisten Fällen liegt die Ursache für eine PAVK bei einer Arteriosklerose. Das ist die krankhafte Einlagerung von Fetten in der inneren Wandschicht der arteriellen Blutgefäße. Auch Verletzungen, Entzündungen oder Embolien können die Ursache sein, allerdings in den seltensten Fällen.
Die bedrohlichsten Risikofaktoren sind: Rauchen, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte oder Bluthochdruck.
Weitere können sein: genetische Veranlagung, das Geschlecht = Männer sind öfter davon betroffen, Adipositas (Übergewicht), Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährungsweise oder auch das Alter (junge Menschen sind seltener betroffen).
Symptome
Auch hierbei kann man die PVAK unterteilen, nämlich in vier verschiedene Stadien, je nach Schweregrad und Art der Symptome:
Stadium 1:
Es treten noch keine Beschwerden auf.
Stadium 2:
Die jeweilige Muskulatur, die hinter der Verengung liegt wird bei Bewegung nicht mit genügend Sauerstoff versorgt. Die Schmerzen zwingen einen oftmals zum Stehenbleiben. Nach einigen Ruheminuten ohne Belastung kann der Weg fortgesetzt werden, Hierbei wird nochmal in Stadium 2a (= schmerzfrei gehbare Strecke ist mehr als 200 Meter) und Stadium 2b (= schmerzfrei gehbare Strecke ist weniger als 200 Meter) unterteilt.
Stadium 3:
Die Schmerzen treten schon im Ruhezustand der Gelenke auf.
Stadium 4:
Durch die mangelnde Sauerstoffzufuhr kommt es zur Zerstörung vom Gewebe (=Nekrose)
Zwar sind die starken Schmerzen die auffallendsten Symptome der PAVK, aber auch andere Zeichen können auftreten wie beispielsweise die Blässe und Kälte der betroffenen Bereiche, fehlender Pulsschlag, Muskelschwäche insbesondere bei Belastung oder auch das schlechtere Heilen von Wunden oder Geschwüren durch die verminderte Durchblutung.
Diagnostik
Zuerst führt der Arzt die auf die Krankheit spezialisierte Anamnese (Befragung) durch und erkundigt sich nach den Schmerzen (ob belastungsabhängig, welche Stärke, Gefühl,...), nach Risikofaktoren wie z.B. das Rauchen oder der Familiensituation bezüglich der Krankheit (genetische Veranlagung). Bei der tatsächlichen Untersuchung wird auf Hautfarbe sowie deren Temperatur geachtet. Der Puls wird abgetastet, Blutdruck wird gemessen und die Herztöne werden abgehört. Beim „Test nach Ratschow“ werden die Beine des Patienten etwa eine Minute lang hochgelagert, während die Füße kreisende Bewegungen ausführen sollen. Sollte ein Verschluss der Gefäße bestehen, so wird der Fuß während des Hochlagerns erblassen. Wenn der Patient die Beine wieder herabhängen lassen darf, wird der betroffene Fuß später als der andere wieder rosig. Eine Blutuntersuchung gibt weiteren Aufschluss. Hier sind vor allem die Blutfettwerte und die Werte des Blutzuckers interessant, der auf den Risikofaktor Diabetes hinweisen kann. Die Dopplerdruckmessung bei der mit einem Ultraschallgerät der Blutdruck in den Beinen bestimmt wird, ist ebenfalls eine hilfreiche Methode zur Diagnose.
Um das Ausmaß bestimmen bzw. die verengten Stellen orten zu können wird auf spezielle Diagnoseverfahren durch Spezialisten zurückgegriffen. Das können sein:
- eine Angiografie
- ein MRT
- eine Ultraschall-Untersuchung
Behandlung
Die Therapie der PAVK setzt eher an den Risikofaktoren an, die so gut wie möglich beseitigt/gestoppt werden. Besonders wichtig ist es mit dem Rauchen aufzuhören. Weiterhin kann medikamentös entgegengewirkt werden, indem man mit Medikamenten das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt sowie mit welchen, die die Durchblutung fördern. Vor allem im zweiten Stadium braucht es Bewegungstherapie in der es um Übungen für Gehtraining und Fußrollübungen geht, um die Bewegung zu verbessern sowie im dritten Stadium, um die Extremitäten zu retten. In manchen Fällen kann man auf operative Verfahren setzen wie beispielsweise die Bypass-Operation bei welcher ein Teil einer Vene aus einem gesunden Körperbereich entnommen wird und als „Ersatz“ an der betroffenen Stelle eingefügt wird. Auch kann das eine Kunststoffprothese statt einer körpereigenen Vene sein.
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