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Präzipitintest - Referat



Inhaltsangabe:

1. Was ist der Präzipitintest
2. Wer erfand den Präzipitintest
3. Wie wird er durchgeführt
4. Nachteile des Präzipitintests

1.) Was ist der Präzipitintest

Der Präzipitintest ist ein Test, bei dem man den Verwandtschaftsgrad verschiedener Lebewesen testen kann. Man erhoffte sich, dass anhand des Blutes die Verwandtschaften der verschiedensten Lebewesen beweisen oder widerlegen zu können.

2.) Wer erfand den Präzipitintest

Erfunden wurde der Test Anfang des 20. Jahrhunderts vom Bakteriologen und Hygieniker Paul Uhlenhuth. Wichtig war ihm nicht nur der Beweis der Verwandtschaftsarten unter den Lebewesen, sondern er wollte diesen auch in der Verbrechensbekämpfung einsetzen.

3.) Wie wird er durchgeführt

Der Präzipitintest wird folgendermaßen durchgeführt:
Zuerst wird menschliches Blut entnommen. Dieses lässt man in einem Reagenzglas stehen, bis sich das Blut in Plasma und Serum getrennt hat. Das Serum ist der flüssige Teil des Blutes. Dieses Serum wird nun einem anderen Lebewesen injiziert, zumeist werden Kaninchen, später auch Hühner, dafür verwendet.

Nach einigen Wochen wird nun diesem Zwischenwirt, also dem Kaninchen oder dem Huhn, wiederum Blut abgenommen. Dieses wird auch wieder getrennt von seinen festen Bestandteilen und das Serum wird untersucht. Nun finden sich im Serum des Kaninchens Antikörper gegen das menschliche Serum. Wird dieses nun wieder mit menschlichem oder anderem tierischen Blut vermischt, erhält man eine sogenannte Ausfällung, das ist die Präzipitation. Die Ausfällung entsteht dadurch, dass die Antigene sofort mit Antikörpern bekämpft werden. Bei 100%iger Identität wird eine 100 prozentige Fällung definiert. Das ist der Vergleichsstandard. Je mehr Eiweiße also gebildet werden, desto mehr Verwandtschaft ist vorhanden.

In einfachen Worten noch einmal erklärt:
Einem Menschen wird Blut entnommen, das Blutserum daraus gewonnen, dieses wird einem Kaninchen oder einem Huhn injiziert.
Nach einer Weile bilden sich im Blut des Kaninchens/Huhns Antikörper gegen die Eiweiße des Menschen.
Dem Kaninchen/Huhn wird Blut entnommen und wieder nur das Serum daraus gewonnen.
Dieses Serum wird nun zu einem vorher gewonnen Serum eines Menschen, oder einem anderen Tier gegeben. Anhand des Verklumpungsgrades, also der Ausfällung, der Präzipitation kann nun der Verwandtschaftsgrad gemessen werden.
Bei
einer starken DNA Verwandtschaft ist also folglich die Ausfällung (Präzipitation) stark. Je stärker also die Ausfällung, desto näher liegen die Verwandtschaftsgrade unter den Lebewesen beieinander. Hier eine Auflistung ein paar der so erkannten Verwandtschaftsgrade:

Mensch untereinander: 100%
Zum Schimpansen sind es 85%
Zum Orang Utan 42%
Zum Rind 10%
Zum Pferd noch 2%
Zum Vogel Null %

4.) Nachteile des Präzipitintests

Nachteile des Präzipitintests: Leider ist er nach heutigen Standards sehr ungenau. Er lässt sich z.B. nicht an allen Tieren untereinander anwenden, bzw. liefert hier ungenaue bis keine Ergebnisse. Daher wird er heute nicht mehr so gerne angewendet. Heute wird ein genetischer Fingerabdruck eher mit einer DNA Sequenzierung oder der Aminosäuresequenzanalyse, Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus oder STR Analyse erstellt.

Zweifellos war dieser Test für seine Zeit aber eine Besonderheit. Es sollten ja nicht nur die Verwandtschaftsgrade der Lebewesen untereinander geklärt werden, sondern eine Erweiterung des Tests ging auch in die damalige Kriminaluntersuchung über. Es gelang z.B. nachzuweisen, dass Blutflecken von unterschiedlichen Personen stammten. U.a. konnte durch diesen Test im Jahr 1904 ein Mord in Berlin aufgeklärt werden (Mordfall Lucie Berlin).



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