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Pygmalion - Referat
Pygmalion
von George Bernhard Shaw
Inhaltsverzeichnis
• ) Biographie George Bernhard Shaw Seite 2
• ) Das Werk Seite 3
• ) Interpretation Seite 4
• ) Weitere Werke Seite 5
• ) Quellen Seite 5
1 Biographie George Bernhard Shaw
George Bernhard Shaw wurde am 26. Juli 1856 in Dublin geboren. Schon als 15-jähriger muss er die Schule verlassen, weil seinen Eltern das Geld für eine weitere Bildung fehlt. Shaw entfremdet sich zusehends von seinem Elternhaus. Shaw zog als junger Mann nach London, um seine Karriere als Literat voranzubringen. Er schrieb fünf Romane, die von verschiedenen Verlagen zurückgewiesen wurden, bis er schließlich seine ersten Erfolge als Musikkritiker bei der Zeitung "Star" feierte, für die er meisterhaft ironische Kommentare schrieb. Die Kompositionen von Ethel Smyth beispielsweise besprach er unter dem Pseudonym "Corno di Basseto" (Bassethorn). Shaw war einer der ersten Musikkritiker, der sich weigerte, dem Geschlecht des Komponisten irgendeine Bedeutung in der Beurteilung des Werkes beizumessen. 1923 fragte er die inzwischen geadelte Ethel Smyth in einem Brief, wie männlich das Werk von Händel und wie feminin die Arbeiten von Mendelssohn und Arthur Sullivan eigentlich seien.
Hauptsächlich beschäftigte er sich mit Politik und war ab 1897 jahrelang Ratsmitglied im Bezirk St. Pancras in London. Er fühlte sich als Sozialist und spielte eine führende Rolle in der "Fabian Society", einer Partei von Radikalsozialisten.
1895 wurde er Theaterkritiker bei der "Saturday Review". Dies markierte einen ersten Schritt seines Lebenswerkes als Dramatiker. 1898 heiratete er Charlotte Payne-Townshend. Im selben Jahr erschien sein erstes erfolgreiches Stück, "Candida". Mehrere Komödien schlossen sich dem an wie "Der Teufelsschüler" (1897), "Arms and the Man" (1898), "Frau Warrens Beruf" (1898), "Captain Brassbound's Conversion" (1900), "Mensch und Übermensch" (1902), "Cäsar and Cleopatra" (1901), "Major Barbara" (1905), "Androkolus und der Löwe" (1912) und "Pygmalion" (1913). Nach dem Ersten Weltkrieg, den er aus einem kontroversen Standpunkt heraus betrachtete, schrieb er ernstere Dramen wie "Haus Herzenstod" (1919) und "Die Heilige Johanna" (1923).
Eine Besonderheit von Shaws Publikationen sind die langen Vorworte. In diesen stellt er die in den Theaterstücken behandelten Themen und Probleme ausführlich dar, sodass die Vorworte oft länger sind als die Stücke selbst.
Shaws Briefwechsel mit Stella Patrick Campbell wurde ebenfalls als Drama von Jerome Kilty mit dem Titel "DEAR LIAR: A Comedy of Letters" auf die Bühne gebracht. Seine Briefe an die berühmte Schauspielerin Ellen Terry sind ebenfalls veröffentlicht und als Theaterstück adaptiert worden.
Noch vor seinem Tod war Shaws Name weit über die britischen Inseln hinaus bekannt. Aufgrund seines Ärgers über die englische Orthografie spendete er einen Teil seines Vermögens für die Schaffung eines neuen englischen phonetischen Alphabets, das den Namen "Shavian Alphabet" trug.
Pygmalion
Professor Higgins, ein berühmter Sprachforscher und Dialektkenner, wird nach einem Theaterbesuch an einer Straßenecke auf die ungewöhnlichen Laute eines ganz gewöhnlichen Blumenmädchens aufmerksam. Während er sich phonetische Notizen macht, tritt Oberst Pickering, sein Fachkollege, auf ihn zu, mit dem er schon lange Kontakt aufnehmen wollte. Im Gespräch meint Higgins, aus dem Mädchen sei bestimmt eine Dame zu machen.
Tatsächlich findet sich Eliza wenig später bei ihm zu Sprechstudien ein. Schließlich fesselt ihn das Experiment so sehr, daß er mit Pickering wettet, Eliza werde es einst mit jeder Aristokratin. aufnehmen können. Die erste Vorführung der veränderten Eliza im Hause von Higgins Mutter geht schon recht gut, aber Elizas Wandlung ist nicht nur äußerlich, sie beginnt sich als Frau für Higgins zu erwärmen, während sie für ihn scheinbar immer nur ein Versuchsobjekt ist.
Diese Erkenntnis führt zu einer heftigen Auseinandersetzung, aus der Eliza instinktiv entnimmt, wie sehr sie ihn wirklich in der Hand hat. Die Drohung zu gehen fuhrt sie wirklich aus, allerdings nicht weiter als bis ins Haus seiner Mutter. Dort erscheint auch Higgins, ohne daß er von Elizas Anwesenheit erfährt.
Noch ein anderer Bekannter taucht wieder auf, nämlich der Vater des Mädchens, ein philosophierender Müllkutscher, der durch Higgins Vermittlungen mit reichlichen Zuwendungen eines amerikanischen Mäzens bedacht wird und nun seine Tochter selbst versorgen will. Damit ist aber Higgins durchaus nicht einverstanden, denn Eliza gehöre ihm - als weiteres Versuchsobjekt, in das er sich natürlich verliebt hat, ohne es zuzugeben.
Schließlich läßt Frau Higgins die völlig verwandelte Eliza zu eigener Entscheidung hereinholen. Diese erkennt in letzter Konsequenz sehr wohl, daß sie das arme Blumenmädchen bleiben wird und ihr zu einer höheren gesellschaftlichen Stellung keine noch so gelungene äußere Veränderung helfen kann - nur eine Heirat.
Ob sie aber wirklich die Frau ihres Neuschöpfers werden wird oder aber die Freddy Hills, dem sie bei ihrer ersten Party bei Higgins Mutter auffiel, bleibt am Schluß des Stückes offen.
Interpretation
Witzige Komödie über ein durchaus ernstes Thema: Ein versnobter englischer Wissenschaftler beweist seine Theorie, die gesellschaftliche Stellung eines Menschen sei eine Funktion seiner Sprache, ohne sich Gedanken über Folgen seines Experiments für die Versuchsperson zu machen.
Im Vorwort zu seiner Komödie schreibt George Bernard Shaw: "Es ist einem Engländer unmöglich, den Mund aufzumachen, ohne sich den Hass oder die Verachtung irgendeines anderen Engländers zuzuziehen. Deutsch und Spanisch sind Fremden zugänglich, Englisch ist nicht einmal Engländern zugänglich."
Die gesellschaftliche Stellung eines Menschen sei eine Funktion seiner Sprache, glaubt Professor Henry Higgins und will es beweisen, indem er einer Londoner Blumenverkäuferin Sprachunterricht erteilt und sie nach Abschluss der Dressur erfolgreich als Herzogin ausgibt.
Professor Higgins schuf "Herzogin Eliza". Der Titel der Komödie erinnert an eine griechische Sage, derzufolge König Pygmalion die Statue der schönen Galatea formte, die von Aphrodite zum Leben erweckt wurde. Pygmalion hatte sich in die Statue verliebt und deshalb die Göttin gebeten, sie zum Menschen zu machen. Dem eingefleischten Junggesellen Higgins dagegen liegt nichts ferner, als seine Schöpfung als seinesgleichen zu akzeptieren oder sich gar in sie zu verlieben. Zu keinem Zeitpunkt kommt ihm der Gedanke, dass er es dabei nicht mit einer Puppe, sondern mit einem Menschen zu tun hat. Für ihn bleibt Eliza auch nach dem Erfolg das Blumenmädchen, deren gesellschaftliche Klasse in seinen Augen keinen Anspruch auf Menschenwürde erheben kann.
George Bernard Shaws Komödie wurde 1913 in Wien in deutscher Sprache (!) uraufgeführt. Anthony Asquith verfilmte sie 1938 mit Leslie Howard als Professor und Wendy Hiller als Blumenmädchen. 1956 machten Frederick Loewe und Alan Jay Lerner daraus das Musical "My Fair Lady". Es wurde ein Welterfolg. Unter demselben Titel drehte George Cukor 1964 mit Rex Harrison und Audrey Hepburn einen weiteren Film über Professor Higgins und Eliza Doolittle. Aber auch das Original hat bis heute nichts von seinem Witz eingebüßt. Nicht umsonst wird George Bernard Shaw als "Molière des 20. Jahrhunderts" gepriesen. Am 10. Dezember 1926 erhielt er den Literatur-Nobelpreis für das Jahr 1925.
Weitere Werke
Widower's Houses (Die Häuser des Herrn Sartorius)
The Devil's Disciple (Der Teufelsschüler)
Cäsar and Cleopatra (Cäsar und Cleopatra)
Man and Superman (Mensch und Übermensch)
Androcles and the Lion (Androklus und der Löwe)
Pygmalion (Pygmalion)
Saint Joan (Die heilige Johan
Zitate
Wenn der Mensch den Tiger umbringen will, nennt man das Sport. Wenn der Tiger den Menschen umbringen will, nennt man das Bestialität."
Georg Bernhard Shaw
"Die Strafe des Lügners ist nicht die, dass ihm niemand mehr glaubt, sondern, dass er selbst niemandem mehr glauben kann."
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: canufuk
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