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RAF - Referat
Vorwort:
Dies ist wie der Titel schon sagt ein Referat über die Rote Armee Fraktion.
Wer das Referat als Word-Dokument haben möchte kann sich bei mir über ICQ melden
meine Nummer: 348-871-861
Wer will kriegt dann von mir auch noch Die PowerPoint zum Referat.
Verbesserungsvorschläge und Kritik sind erwünscht!!! (Lob nehm ich auch gern an^^)
NUN DAS REFERAT
Wer oder was war die RAF???
Hier eine Definition aus dem 12. Band des Lexikons „Die Zeit – Das Lexikon |mit dem besten aus „Die Zeit“ in 20 Bänden|“
Rote-Armee-Fraktion, Abk. RAF,
linksextremist. terrorist. Vereinigung, her
vorgegangen aus der Baader-Meinhof-
Gruppe; verübte Attentate gegen Perso
nen und Einrichtungen, die ihr als reprä
sentativ galten für eine »kapitalistisch«
und »imperialistisch« bestimmte Gesell
schaft. Zu ihren Opfern zählten u. a. H. M.
Schleyer, J. Ponto, A. Herrhausen und
(vermutlich) D. K. Rohwedder. Die RAF
unterhielt Verbindungen zu gleich gesinn
ten Gruppen im Ausland. In den 1980er-
Jahren unterstützte die DDR-Führung das
Untertauchen von RAF-Mitgl.; nach dem
Zusammenbruch der DDR wurden diese
verurteilt. Seit 1985 läuft vonseiten der
Strafverfolgungsbehörden ein Programm,
das Terroristen den Ausstieg aus dem
RAF-Kreis ermöglichen soll. Im April
1998 gab die RAF ihre Selbstauflösung be
kannt
Dies ist also die Definition der RAF.
Doch die RAF war sicherlich mehr als in 21 Zeilen geschrieben ist.
Also noch mal die Frage: Wer oder was war die RAF???
Die ersten beiden Zeilen sind zutreffend. Die RAF war eine linksextremistische, terroristische Vereinigung von jungen Erwachsenen die größtenteils studierten.
Ihr Ziel war es Deutschland vom Kapitalismus zu „befreien“ und die Faschisten aus den hohen Ämtern zu entlassen.
Es gibt aber auch verschiedene Meinungen zu diesem Thema und in linken/linksextremen Kreisen wird die RAF nicht als terroristische Vereinigung angesehen sondern als Gruppe die „bewaffneten Widerstand“ leistete.
Ideologie/Gründe des Handelns der RAF
Die Gründe der RAF sind nicht sehr leicht nachzuvollziehen. Warum bringen Menschen andere Menschen um?
Die Wurzeln der RAF liegen wahrscheinlich in den Studentenbewegungen Ende der 60er Jahre. Die damaligen Studenten (es waren nicht nur Studenten, sondern auch andere Erwachsene der gleichen Altersgruppe) macht verstärkt Demonstrationen und setzten sich oft auch mit der Polizei auseinander. Dies taten sie aus mehreren Gründen.
Einmal war da der Vietnamkrieg. Die USA führte
einen fast aussichtslosen Krieg gegen den kleinen
südasiatischen Staat. Der Grund dafür war, dass
die USA vermutete, dass die feindliche Sowjetunion
sich ein Regime in dem Land aufbauen wollte. Das
wollte die USA nicht zu lass, also führten sie Krieg.
Dabei kamen eine Menge Amerikanischer Soldaten
ums Leben und es lief auf ein Patt heraus. Jedoch
schickte die amerikanische Regierung immer weiter
Soldaten nach Vietnam. Viele Menschen demon-
strierten gegen das Verhalten der USA, unter
anderem auch in Deutschland.
Ein anderer Grund für die Demonstrationen der
sogenannten 68er Generation war, dass es, obwohl
der 2. Weltkrieg bereits mehr als 20 Jahre vorbei
war, immer noch Nazis in den Führungsämtern
gab. Außerdem unterstellte man den Eltern das
Verschweigen der Graultaten der Nazis. Man
würde es unter den Teppich kehren, anstatt es offen zu
diskutieren.
Der dritte Grund für das Verhalten der 68er Generation ist, dass Verhalten der USA in Südamerika. Die USA nutzte nach Ansicht der Demonstranten die armen Staaten aus und würde Diktaturen unterstützen, um ein Bollwerk gegen die kommunistische Sowjetunion aufzubauen. Dies ginge auf Kosten der armen Bevölkerung und würde ein Verstoß gegen die Menschenrechte sein. Die Revolution Che Guevaras
und Fidel Castros auf Kuba, war für viele eine
Heldentat. Der Grund dafür ist einfach, denn
nicht nur, dass die Revolution einen Diktator stürzte,
sondern Guevara und Castro verbündeten sich
anschließend mit der Sowjetunion. Das passte
der USA natürlich gar nicht, da die
feindliche Sowjetunion nun einen Verbündeten
genau vor den Toren Amerikas hatte.
Das Aufbäumen gegen die USA brachte den
Revolutionären Heldenstatus bei den
Demonstranten ein.
All diese drei Gründe vermischten sich miteinander
und viele junge Leute ergriffen nun Partei.
Verschärft wurde die ganze Situation noch durch die Tode von mehreren Demonstranten wie zum Beispiel von Rudi Dutschke und Benno Ohnesorg. Auf Rudi Dutschke wurde 1968 ein Attentat und zwar schoss ihn der Hilfsarbeiter Josef Bachmann auf offener Straße ab. Obwohl Rudi Dutschke in den Kopf geschossen wurde starb er nicht, hatte aber danach Epileptische Anfälle. Im Winter 1979 starb er dann schließlich. Er ertrank in einer Badewanne. Man vermutet, dass er beim Baden einen Anfall gekriegt hatte und dann ertrunken war. Benno Ohnesorg wurde am 1. Juni 1967 von einem Polizisten erschossen, obwohl er nur an einer Demonstration teilgenommen hatte, die bis dahin hauptsächlich friedlich verlaufen. Doch plötzlich breitete sich Panik aus und in den Unruhen wurde Ohnesorg dann erschossen.
Bald brach die ganze Bewegung in ganz Mitteleuropa aus, unter anderem in Frankreich und sogar in Tschechien.
Dies war der Nährboden der RAF, denn durch diese angespannte Lage empfanden fast alle jungen Leute genauso wie die Demonstranten.
Ungefähr ein Jahr später glätteten sich die Wogen und die Ausschreitungen gingen zurück. Doch es gab auch immer noch viele die immer genauso dachten und viele wollten nicht einfach so tatenlos herumsitzen.
Einer größten Gründe der RAF gewaltbereit zu sein bestand wohl darin, dass viele meinten es würde nichts mehr nutzen friedlich zu demonstrieren. Man müsse Zeichen setzen, die die Regierung zum Handeln zwängen würden. Das war der Grund für das Handeln der RAF. Viele waren verzweifelt, da sie meinten es würde nichts mehr nutzen friedlich zu sein, trotzdem müsse was passieren. Aus diesen Gedanken gründete sich dann nach und nach die „Rote Armee Fraktion“. Natürlich gab es auch hier Leute, die nur aus Neugier beitraten oder weil sie einfach Spaß an der Gewalt hatten. Andere erhofften sich Anerkennung und Respekt. Aber natürlich gab es auch welche die so besessen von den Ideen waren, dass sie ihr ganzes Leben aufgaben, nur um in der Gruppe aktiv zu werden. Bestes Beispiel ist dafür Ulrike Marie Meinhof. Sie war eine anerkannte Journalistin und hatte einen Mann und zwei Töchter. Es ging ihr also ausgezeichnet und trotzdem gab sie ihr Leben auf und widmete es ganz der RAF.
Folglich war die Ideologie der Gedanke das der trotz des Ende des 2. Weltkriegs teilweise faschistische geführte Staat (Altnazis hatten hohe Ämter) und das sogenannte Ausbeutersystem bekämpft werden müsse.
Die RAF war aber auch ein großer Feind der deutschen Staatsmaschinerie und des Kapitalistensystems.
Wichtige Persönlichkeiten Der RAF
Andreas Baader:
Geboren am 6. Mai 1943 und am 18. Oktober 1977 in Stammheim tot in der Zelle aufgefunden.
Andreas Baader verlor seinen Vater vermutlich im Krieg und hatte somit schon in der Jugend keinen Vater mehr. Seine Strafakte hatte schon in dieser Jugend eine beträchtliche Länge, auch bevor er in den radikalen Untergrund ging.
Seine ehemalige Lebensgefährtin mit der eine Tochter hatte beschrieb ihn als äußerst gewaltbereit und auch provokant.
Er wurde 1968 mit Gudrun Ensslin, aufgrund zweier auf politischem Hintergrund basierenden Brandanschläge auf Kaufhäuser zu drei Jahren Haft verurteilt.
Ulrike Meinhof jedoch veranlasste, mit Unterstützung des Anwalts Horst Mahler, eine Befreiungsaktion in der unter Vorgabe eines geplanten Buches ein Ausgang in das Berliner Zentralinstitut für Soziale Fragen erlangt wurde. Dort wurden die Wachmänner mit Waffengewalt überwältigt (einer erlag später seinen Verletzungen) und die „politischen“ Häftlinge befreit. Heute gilt die darauffolgende Flucht als Geburtsstunde der RAF.
Andreas Baader war an zahlreichen Anschlägen sowie Banküberfällen beteiligt. Diese Taten machten ihn zu einem der meist gesuchten Terroristen in der BRD.
Am 1. Juni 1972 wurde er schließlich verhaftet und am 28. April 1977 zu lebenslanger Isolationshaft in Stammheim verurteilt. Die Verhandlung begann im Mai 1975 und dauerte fast 2 Jahre.
Am 18. Oktober 1977 wurde er tot in seiner Zelle aufgefunden wie auch Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Einzig Irmgard Möller überlebte.
Es wurde als kollektive Suizidaktion dargestellt doch Irmgard Möller die mit Messerstichen in der Herzgegend stark verletzt aufgefunden wurde (die Messerstiche verfehlten alle den Herzbeutel) spricht bis heute von einer Tötungsaktion die vom Staat veranlasst wurde.
Zu Andreas Baader gibt es viele Bücher und auch Filme die sein Leben und die Handlung der RAF darstellen.
Gudrun Ensslin:
Gudrun Ensslin wurde am 15. August 1940 in Bartholomä , Baden-Württemberg geboren und wurde am 18. Oktober 1977 tot in ihrer Einzelzelle in Stammheim aufgefunden.
Gudrun Ensslin war gleich Andreas Baader eine der Köpfe in der RAF. Im „883“, dem Gegenblatt zur „Roten Presse Korrespondenz“, begründete sie den Aufbau der RAF.
Gudrun Ensslin kam aus einem schwäbischen Elternhaus in dem der Vater das Amt einess Pfarrers ausübte. Der Ort in dem sie aufwuchs hieß Tuttlingen. Sie studierte eine Zeit lang die Fächer Anglistik, Germanistik und Pädagogik an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen.
Anschließend wechselte sie zur Freien Universität in Berlin. Sie bekam wie auch Ulrike Meinhof ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Mit ihrem Mann Bernward Vesper hatte sie einen Sohn mit Namen Felix Robert Ennslin welchen sie am 13. Mai 1967 in Berlin gebar.
Nach zwei Brandanschlägen auf Kaufhäuser die auf politischen Hintergrund basierten und aufgrund sehr zahlreicher Banküberfälle gehörte Ensslin zu den meist gesuchten Terroristen in Westdeutschland.
Ihre entgültige Verhaftung fand am 8. Juni 1972 statt.
Nach nur wenigen Monaten Isolationshaft in Stammheim erhängte sie sich angeblich mit einem Telefonkabel in ihrer Zelle, dies war Teil einer vermutlichen Suizidaktion, die jedoch bis heute noch umstritten ist.
Horst Mahler
Vom extremen LINKEN Rand der Politik gewandert zum..........
...........extremen RECHTEN Rand.
Horst Mahler wurde am 23. Januar 1936 in Haynau, Schlesien geboren, er ist heute Rechtsanwalt der Nationaldemokratischen Parte Deutschlands, NPD, welcher er in Verbotsverfahren etc. zur Seite steht.
Um 1970 herum jedoch stellte er seine Dienste der Roten Armee Fraktion, RAF, zur Verfügung.
Er war Student an der Freien Universität in Berlin.
Dort studierte er Jura. 1964 gründete er in Berlin seine eigene Anwaltskanzlei und verteidigte viele der RAF-köpfe während er heute die NPD vertedigt.
Aufgrund seiner Mitglied im SDS, Sozialistischer Deutscher Studentenbund, wurde er aus der SPD ausgeschlossen. Später schloss er sich der APO an (Außer-Parlamentarische Opposition).
Bei der Gerichtsverhandlung die der Verhaftung am 8. Oktober 1970 folgte wurde er verteidigt durch den späteren bzw. heute ehemaligen Innenminister Otto Schilly. Zu dieser Zeit war er Mitglieder der Roten Armee Fraktion, aus welcher er jedoch später aufgrund der Mitgliedschaft in der KPD, aber auch wegen Differenzen mit Andreas Baader, ausgeschlossen wurde. Im Gefängnis entwickelte er sich wegen dem Lesen von Schriften und Zusammenarbeit mit politischen Funktionären immer mehr zum politischen Funktionär der rechten Szene. 2000 trat er in die NPD ein und übernahm dort das Amt des Anwalts. Doch auch er selber hatte schon Probleme mit dem Staat aufgrund von Volksverhetzung. Einen guten Einblick von dieser kann man sich auf seiner Homepage machen. http://www.deutsches-kolleg.org
Irmgard Möller:
Irmgard Möller, geboren am 13.Mai 1947, war in den ´70ern ein Mitglied der Roten Armee Fraktion, RAF.
Sie war Tochter eines Oberstudienrates und studierte, wie auch einige andere Mitglieder der Roten Armee Fraktion Germanistik.
Wegen Teilnahme an Bombenanschlägen und Banküberfallen wurde sie 1972 verhaftet und 1976 zu lebenslanger Isolationshaft verurteilt.
Sie ist die einzige überlebende der Stammheimer Todesnacht. Sie wurde mit mehreren tiefen Schnitten schwer verletzt in ihrer Zelle aufgefunden und vertritt bis heute die Ansicht das es ein behördlich angeordneter Zug war. Die Zeit von 1979 bis 1995 verbrachte sie in Isolationshaft und heute lebt sie anonym mit ihrem Lebensgefährten in Süddeutschland.
Ulrike Meinhof:
Geboren wurde Ulrike Meinhof 1934 in Oldenburg. Sie war Tochter eines Kunsthisthorikers namens Dr. Werner Meinhof der jedoch 1939 aus dem Leben wich. Ihre Mutter starb 1948, die Vormundschaft der damals 14-jährigen übernahm Renate Riemeck.
Nach dem Ulrike Meinhof 1955 und 1956 Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik in Marburg studierte engagierte sie sich stark für die evangelische Reformbewegung. Zur Westfälische Wilhelms-Universität in Münster wechselte sie im Jahre 1957, dort schloss sie sich auch dem Sozialischtschen Deutschen Studentenbund, SDS, an und wurde während sie sich an den Demonstrationen gegen die Aufrüstung Deutschlands unter der CDU-Regierung Adenauers Sprecherin des „Anti-Atomtod-Ausschusses“.
Als Journalistin arbeitete sie für verschiedene Blätter, meist linke. Von 1959 bis 1969 schrieb sie für die Zeitschrift „konkret“, wessen Chefredakteurin sie von 1962 bis 1964 war. Als dann das Gegenblatt zur "Roten Presse Korrespondenz" „883“ erschien gehörte sie dessen Redaktion an.
Mit dem 1961 geheirateten und 1968 geschiedenen Klaus Rainer Röhl, Herausgeber der Zeitschrift „konkret“, hatte sie 2 Kinder, die Zwillinge Regina und Bettina. Bettina Röhl ist heute Journalistin. Beim Frankfurter Kaufhaus-Brandstifterprozess, über den sie publizierte, lehrnte sie die späteren RAF-Gründer Andreas Baader und Gudrun Ensslin kennen.
Ulrike Meinhof wurde immer radikaler und auch kompromissloser und nahm am 14. Mai 1970 an der Befreiungsaktion Baaders teil. Sie schloss sich anschließend der Roten Armee Fraktion, RAF, an.
Im radikalen Untergrund beteiligte sie sich an zahlreichen Banküberfällen und Bombenanschlägen die sich gegen die Autorität des Staates richteten, also gegen „das System“.
Meinhof musste untertauchen, dies gelang ihr einige Zeit bei einem Lehrer, doch sie wurde augespürt und nach der Gerichtsverhandlung schließlich am 29. November 1974 zu 8 Jahren Isolationshaft verurteilt. Nach der vermeindlichen Suizidaktion wurde sie erhängt in ihrer Zelle aufgefunden. Wie in den anderen Biographien schon erwähnt, ist dies immer noch eine umstrittene Frage.
Die 3 Generationen
Die 1. Generation der RAF
Die erste Generation, die von 1970 bis 1972 wirkte, war die politisch motivierteste Generation, die auch zahlreiche populäre Namen beinhaltete.
Die Spitze der ersten Generation der RAF wurde 1972 verhaftet und 1977 nach 192 Prozesstagen verhaftet.
Die Häftlinge wurden in Stammheim inhaftiert und klagten dort über die Haftbedingungen, die sie als „Isolationsfolter“ bezeichneten.
Um gegen diese zu protestieren traten sie in Hungerstreiks, an denen Holger Meins starb.
Weitere Häftlinge starben in der Stammheimer Todesnacht in der nach der offiziellen Erklärung eine Suizidaktion statt gefunden hat. Diese Version wird bis heute noch angezweifelt, insbesondere von Irmgard Möller, der einzigen Überlebenden dieser Nacht.
Beim Prozess wurden sie teilweise verteidigt von Horst Mahler der, später selbst vor Gericht stand und dort von Otto Schily verteidigt wurde. Auch Ströbele gehörte zu den Anwälten der RAF.
Es gab einige Aktionen bei denen die Forderung gestellt wurde das RAF-Häftlinge frei gelassen werden.
Beispielsweise die Geiselnahme von Stockholm bei der die deutsche Botschaft gestürmt wurde und 2 Beamte ermordet wurden. Auch zwei der sechs Terroristen ließen dort ihr Leben, die anderen Vier wurden vor Gericht gezogen.
Diese erste Generation hatte die Ideologie noch im Herzen und tief verwurzelt, die folgenden Generationen jedoch nicht. Ihr Ziel war nur noch die Befreiung der Stammheimer Häftlinge.
Sicherlich war es kein Kavaliersdelikt Menschen zu töten, aber die Ideologie bzw. die Entstehung ihrer Ideologie ist verständlich. Denn Faschisten in hohen Ämtern eines Landes das erst 20 Jahre zuvor von einem faschistischen Herrscher befreit wurde kann es sich nicht leisten Faschisten in der Macht zu haben.
Die 2. Generation der RAF
Insgesamt gesehen bildet die 2. Generation den Höhepunkt von Gewaltakten und von Gewaltdelikten der RAF. Im Unterschied zur 1. Generation, wo die Gründe noch eine große Rolle spielten, waren bei der 2. Generation die Gründe nicht mehr im Vordergrund. Natürlich gab man die Gründe der 1. immer noch als Ideologie vor, doch so langsam verlor man sich in den Gewaltakten, die auch zunehmend schlimmer wurden. Im Gegensatz zur 1. Generation, die meistens nur kleine Delikte beging wie zum Beispiel Banküberfälle, Raub und Körperverletzung, wurden von der 2. Generation immer öfters Entführungen, Anschläge und Morde begangen.
Die 2. Generation bildete sich nach der Festnahme der hochrangigen Köpfe der 1. Generation. Die ersten beiden Jahre ging es ruhig vor und die Regierung wog sich in Sicherheit. Doch im Geheimen strukturierte sich die RAF neu. 1975 passierten dann die ersten Delikte. Am 27. Februar wurde der Berliner CDU-Landesvorsitzende von Berlin, Peter Lorenz, entführt. Die Gruppe die sich zu der Tat bekannte, war die „Bewegung 2. Juli, die aus der 1. Generation entstanden war. Sie wollte durch die Entführung Gefangene, die zur Baader/Meinhof-Gruppe gehörten, frei pressen. Schließlich gab die Regierung nach, was sich in den nächsten Jahren als großer Fehler erweisen würde, und flog die geforderten Häftlinge in den Jemen aus. Danach wurde Peter Lorenz von den Entführern freigelassen. Durch dieses Einlecken jedoch zeigte sich die Bundesregierung erpressbar, was die RAF zu weiteren Anschlägen bewog. Noch im selben Jahr wurde die deutsche Botschaft in Stockholm von Terroristen besetzt. Die Gruppe nannte sich „Kommando Holger Meins“. Sie stellte die Forderung, wieder RAF-Gefangene freizulassen. Ansonsten würden sie die Botschaft sprengen. Diesmal gab die Bundesregierung nicht nach und als Antwort machten die Terroristen ihre Drohung war- sie sprengten die Botschaft. Es kamen insgesamt vier Menschen ums Leben. Ende 1975 zeigte sich, dass nicht nur Deutschland vom Terrorismus betroffen war. In Wien, wo im Dezember 1975 die Opec-Konferenz stattfand, wurden 59 Geiseln entführt und zusätzlich noch 11 verschiedene Ölminister. Unter den Entführern waren auch Deutsche, was zeigt, dass die RAF damals auch immer weiter im Ausland operierte.
Die nächsten zwei Jahre vergingen ruhig. Es passierten zwar kleine Delikte, die sich aber gut kontrollieren ließen.
Erst 1976 begann die RAF wieder verstärkt tätig zu werden. Ausgelöst wurde dies durch den Selbstmord von Ulrike Marie Meinhof in ihrer Zelle in Stammheim. Die RAF-Terroristen glaubten, dass jemand sie dort umgebracht habe, obwohl die Beweise eindeutig dagegen sprachen. Auf jeden Fall folgten eine Menge von Anschlägen im Inn - und Ausland . Dies gipfelte in Ende Juni 1976 in eine Flugzeug-Entführung, wo wiederum Deutsche RAF-Terroristen beteiligt waren. Die Terroristen entführten ein französisches Verkehrsflugzeug und flogen damit nach Uganda. Dort angekommen stellten sie ihre Forderung: Die hauptsächlich israelischen Passagiere sollten gegen 53 verschiedene Terroristen, die in unterschiedlichen Ländern inhaftiert waren, freigelassen werden. Die Regierungen gingen darauf nicht ein und schließlich stürmte eine israelische Spezialeinheit das Flugzeug. Dabei überlebten alle Geisel, nur zwei Terroristen starben.
Um gegen den wachsenden Terrorismus und dessen verbreitete Sympathie in der Bevölkerung Herr zu werden, erließ man verschärfte Gesetze und versuchte gegen den Terrorismus mobil zu machen. Einmal mit Aufklärung der Bevölkerung und einmal mit verbesserten Ausbildungen für Spezialeinheiten. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt sagte sogar: „ Ich bin bereit bis an die Grenzen dessen zu gehen, was der Rechtsstaat gebiete oder erlaube."(1)1977 zeigte sich, dass dies auch von Nöten war.
(1): Zitat aus „Geschichte der Bundesrepublik Deutschland; Republik im Wandel 1974-1982, Die Ära Schmidt; Seite 75 oben
1977 war der Höhepunkt des Terrorismusses in Deutschland erreicht. Auch die Polizei vermutete dies. Denn bei einer Hausdurchsuchung des ehemaligen Baader/Meinhof-Anwalts Siegfried Haag, die am 30. November 1976 stattfand, fand man Unterlagen, woraus man erfuhr, dass die RAF eine Reihe von Geiselnahmen, Morde und Anschläge plante. Die Polizei vermutete, dass dies 1977 passieren sollte und machte sich bereit. Man schmiedete Notfallpläne und stellte die Polizisten auf die nahenden Ereignisse ein. Jedoch kam es schlimmer als man erwartete.
Der erste Anschlag passierte am 7. April. Der
Generalbundesanwalt Siegfried Buback wurde
in seinem Auto mit zwei seinen Mitfahrern
ermordet. Die RAF rechtfertigte die Ermordung
als gerechte Strafe und nannte sie deshalb eine
„Hinrichtung“. Die Mörder, die sich zu einem
„Kommando Ulrike Meinhof“ zählten, wurden
zwar wenig später festgenommen und es konnten
kleine Erfolge erzielt werden, etwa in der
Aufdeckung des RAF-Netzes in der Schweiz.
Doch die Anschlagsreihe ging weiter.
Am 30. Juli wurde der Vorstandsvorsitzende
der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, in seinem
Haus von einer RAF-Gruppe erschossen. Das
Hinterrügsee daran war, dass eine Frau namens Susanne Albrecht an dem Mord beteiligt war. Von dessen Schwester war der Bankier der Patenonkel. Susanne Albrecht konnte der Gruppe also freien Eintritt in das Haus geben.
Nach diesen beiden Morden, die hauptsächlich auf das Auslöschen der Personen gerichtet waren, änderte sich das Vorgehen.
Am 5. September wurde der Präsident der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hanns Martin Schleyer, entführt. Drei ihn begleitende Polizeibeamte und sein Fahrer wurden sofort ermordet. Die Entführer forderten die Freilassung von 11 RAF-Gefangenen, die zusätzlich mit jeweils 100 000 DM ausgestattet werden sollten. Außerdem sollten alle Ermittlungen und Fahndungen gegen mutmaßliche RAF-Terroristen eingestellt werden.
Diese Entführung war der Auslöser zu einem
Ausnahmezustand, wie es die Bundesrepublik
Deutschland bis dahin noch nicht erlebt hatte.
Die Regierung reagierte sofort. Man bildete
zwei Sitzungen. Einmal die sogenannte „Kleine
Lage“ und einmal den „Großen Politischen
Beratungskreis“. Bei der ersten Sitzung nahmen
neben dem Bundeskanzler auch noch mehrere
hochrangige Leute aus seinem Kabinett teil. Bei
der zweiten Sitzung, die nicht so häufig stattfand
wie die erste, waren neben den Leuten der ersten
Sitzung auch noch Parteivorsitzende verschiedener
Parteien und Ministerpräsidenten beteiligt. Die
Sitzungen sollten dem schnellen Nachrichtenaustausch dienen, um schnell zu reagieren und möglichst viele Informationen besaß. Da bei diesen Sitzungen alle Parteien
zusammen arbeiteten und nicht als Feinde agieren konnten, sprach man auch von der „Solidarität der Demokraten“. Als Ziele setzten die Gremien sich folgendes:
- die Geisel Hanns Martin Schleyer lebend zu befreien;
- die Entführer zu ergreifen und vor Gericht zu stellen;
- die Handlungsfähigkeit des Staates und das Vertrauen in ihn im In –und Ausland nicht zu gefährden; das bedeutet auch: die Gefangenen, deren Freilassung erpresst worden sollte, nicht freizugeben.
Neben den Ereignissen auf politischer Ebene änderte sich der Alltag fast vollkommen. Es wurden drastische Sicherheitsmaßnahmen eingeführt und in der Bevölkerung bildete sich zunehmend Angst und Schrecken. In Bonn zum Beispiel rollten Panzer über die Straßen, die Ministerien wurde abgesperrt und Wachen mit Maschinenpistolen patrouillierten im Regierungsbezirk. Kurzgesagt: Es herrschte ein Ausnahmezustand in ganz Deutschland.
Zu den oben genannten Maßnahmen, wurde wenig später noch eine Sache durchgesetzt. Es war die Nachrichtensperre. Diese Regelung, die nur für kurze Zeit bestimmt war, ging scharf zwischen der Grenze des Erlaubten und des Verbotenem her. Jedoch wurde sie mit Journalisten abgesprochen und diente dem Zweck, die Ermittlungen der Regierung nicht an die Entführer durch Informationen seitens der Presse weiterzugeben. Dadurch erhoffte sich die Regierung mehr Zeit im Entführungsfall. Dies klappte sogar am Anfang. Durch einen Anwalt, der von der RAF ausgewählt worden war, wurde tagelang verhandelt und ein Ultimatum nach dem anderen verstrich. Dadurch konnte die Polizei im Geheimen ermitteln, jedoch kam man dem Versteck der Entführer nicht auf die Spur.
Am 13. Oktober hatte diese Verschleppungstaktik ein plötzliches Ende. Die Lufthansa-Maschine „Landshut“ wurde von einem „Kommando Martyr Halimeh entführt. In dem Flugzeug befanden sich insgesamt 91 Menschen. Die Terroristen, so zeigte sich nach kurzer Zeit, waren Verbündete der Schleyer-Entführer und wollten mit dem Kapern des Flugzeuges Druck auf die Regierung ausüben, zur Erfüllung der genannten Forderungen. Zusätzlich forderten sie 15 Millionen US-Dollar und die Freilassung von zwei palästinensischen Terroristen aus einem Gefängnis in Istanbul. Wenn dies nicht binnen 3 Tagen passieren würde, würde das Flugzeug in die Luft fliegen und zeitgleich Hanns Martin Schleyer umgebracht werden.
Die Bundesregierung hielt jedoch an ihrem Kurs fest und dachte sofort an eine polizeiliche Stürmung der „Landshut“. In den nächsten Tagen flogen die Entführer quer durch den Mittemeerlraum über Rom, Larnaca, Zypern und Bahrein bis sie schließlich in Dubai landeten. Sofort reisten Diplomaten, Polizisten und auch Staatsminister Wischnewski. Es wurde versucht zu verhandeln, jedoch wollte die Regierung dies nicht in ihrem Land dulden. Also flog die „Landshut“ weiter nach Mogadischu.
Auf dem Flug dorthin ermordeten die
Terroristen den Piloten. In Mogadischu
wurde weiter verhandelt. Viele
Ultimaten verstrichen,
jedoch passierte nichts. Schließlich um
23.15 Uhr wurde begonnen das Flugzeug
zu stürmen. Ein „GSG 9-Team“ konnte
das Flugzeug schon nach kurzer Zeit
unter Kontrolle bringen. Bei der
Erstürmung wurden alle Terroristen
getötet und alle Geiseln überlebten.
Über die erfolgreiche Aktion konnte man sich nicht lange freuen, denn danach machten die Schleyer-Entführer ihre Drohung war und ermordeten Hanns Martin Schleyer. Sie meinten, dass damit der Tod der Gefangenen von Stammheim und dass damit das von ihnen benannte Massaker von Mogadischu zum Teil gerecht wurde, doch der Kampf habe erst gerade begonnen.
So kam es nicht. Nach 1977 schwächte sich der Terrorismus in Deutschland immer mehr ab. Es gab zwar immer noch vereinzelte Anschläge, doch die waren lange nicht mehr so schlimm, wie die von 1977.
3. Generation der RAF
In den 80ern tritt offenbar die 3. Generation von Terroristen das Erbe der RAF an. Sie bestand aus rund 250 Mitgliedern. Der „harte Kern“ dagegen umfasste nur etwa 15 - 20 Personen. Diese 3. Generation war, genau wie die 2., nicht mehr politisch angagiert, sondern war nur noch darauf aus RAF Mitglieder zu befreien oder rache akte zu verüben.
Zu ihren Opfern gehörten Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts, Ministerialdirektor Gerold von Braunmühl, der vor seinem Haus erschossen wurde, und im November 1989, kurz nach dem Mauerfall, Alfred Herrhausen, Deutsche-Bank-Chef.
Im Gegensatz zu ihren Vorgängern versuchten diese Mitglieder weitere unschuldige Tote zu vermeiden. Deshalb kündigten sie viele ihrer Anschläge vorher schriftlich oder telefonisch an, damit betroffene Gebäude geräumt werden konnten.
Trotzdem wurden bei einigen weiteren Anschlägen viele Menschen verletzt und auch einige getötet.
Beim letzten Anschlag der Terroraktion, am 27. März 1993, sprengten sie den 123 Mio. DM teuren Gefängnisbau in Weiterstadtin die Luft.
Da das Gebäude noch nicht ganz fertig gestellt worden war, wurde niemand getötet oder verletzt.
Am 20. April 1998 schließlich gibt die RAF ihre Selbstauflösung bekannt. Die 8-seitige Erklärung dazu endet mit dem Satz: ,,Heute beenden wir dieses Projekt. Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte." Diese - allgemein als authentisch bewertete - Erklärung rechtfertigt die Annahme, das es die terroristische Vereinigung "Rote Armee Fraktion (RAF)" seither nicht mehr gibt.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Glatzkopp
Kommentare zum Referat RAF:
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