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Raumanalyse: Altes Land in Deutschland - Referat



Raumanalyse: Altes Land


Das Alte Land ist ein Teil der Elbmarsch südlich der Elbe in Hamburg und in Niedersachsen um die Städte Stade, Buxtehude, die Gemeinde Jork und die Gemeinde Lühe. In Hamburg umfasst es die Stadtteile Neuenfelde, Cranz, Francop und Finkenwerder. Weil das Alte Land nur etwa 30m über dem Meeresspiegel liegt, musste man Deiche bauen um das Gebiet vor Hochwasser zu schützen. Das Alte Land ist bekannt für seinen guten Boden und seinen Obsthandel. Dort wird auf einer Fläche von 14.300 Hektar Baumobst angebaut. Damit ist es das größte geschlossene Obstanbaugebiet Europas. Das Obst in der Marsch wird gespritzt. So schön die Früchte dadurch gedeihen, so schädlich sind die Pestizide für Kleinstlebewesen in Gräben und Erde. Die Chemikalien werden größtenteils durch Regen in die Erde gespült. Bereits Ende der siebziger Jahre setzten sich die Mitglieder der AJON (Aktionsgemeinschaft junger Obstbauern Niederelbe) gegen die Einflüsse der Chemie zur Wehr. Sie lehnten den konventionellen Obstanbau ab, bei dem mit „chemischen Keulen“ auf alle Schädlinge - und natürlich auch die Nützlinge - geschlagen wurde. Pestizide, Herbizide und Fungizide wurden jetzt nur noch eingesetzt, wenn es unausweichlich war. Da diese jungen Bauern inzwischen zur bestimmenden Generation gehören, wurde der Einsatz von Chemikalien weitestgehend abgeschafft. Inzwischen gibt es im Alten Land eine steigende Anzahl von kontrollierten ökologischen Obstbaubetrieben.

Das Klima im Alten Land ist Aufgrund der maritimen Einflüsse milder als im östlichen Hinterland. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 17,0 °C, der kälteste der Januar mit 0,0 °C. Temperaturen über 25 °C sind im Hochsommer keine Seltenheit. Seit den 1990er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurden – möglicherweise im Zuge der globalen Erwärmung – auch Spitzentemperaturen von bis zu 37,3 °C gemessen. Im Laufe eines Jahres fallen durchschnittlich 714 mm Niederschlag und an 52 Tagen im Jahr senken sich Nebelbänke über die Stadt; im Winterhalbjahr kann es sehr stürmisch werden. Das Klima ist ganzjährig humid. Wenn es während der Obstblüte friert, geht ein Großteil der Blüten ein, was natürlich die Ernte erheblich reduziert. Eine Maßnahme dagegen ist die Beregnung: Sinken zur Blütezeit die Temperaturen unter den Nullpunkt, springen Pumpen an und drücken Wasser in ein Netz von Beregnungsrohren. Tausende von Düsen besprühen dann die blühenden Obstbäume mit einem feinen Wasserschleier. Beim Gefrieren dieses künstlichen Regens wird im Wasser enthaltene Wärme frei, die die empfindlichen Blüten schützen soll. Auf diese Weise kann die Obstblüte nach Ansicht von Experten bei

Temperaturen bis zu acht Grad Minus geschützt werden. Bei stärkerer Kälte kann es passieren, dass sich Eiszapfen an den Zweigen bilden, unter deren Gewicht die Äste brechen.

Für Hamburg sind die wichtigste Wirtschaftszweige Konsumgüterindustrie, Luftfahrtindustrie (drittgrößter Standort weltweit), Chemie, Elektrotechnik, Maschinen- und Schiffbau, Mineralölwirtschaft, Banken und Medien. In den letzten 50 Jahren hat aber auch die Industrie in im Alten Land zugenommen. Der Konzern ´´Down Chemical´´ sowie die Aluminiumwerke siedelten sich im Raum Stade an. Die in der Elbemündung in der Nordsee gelegenen Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn sowie der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer gehören auch zum Hamburger Stadtgebiet.
Der Hamburger Hafen, auch „Hamburgs Tor zur Welt“ genannt, ist der größte Seehafen in Deutschland und der zweitgrößte in Europa
und neuntgrößte weltweit. Für einige Spezialgüter, zum Beispiel Rohkaffee oder Teppiche ist er der größte Umschlaghafen weltweit. Das Hafengebiet umfasst etwa 7.399 ha. Angesichts immer größer werdender Schiffe droht Hamburg jedoch Anteile am Containerverkehr zu verlieren und fordert deshalb die Vertiefung der Elbe. Dieses Projekt ist ökologisch sehr umstritten. Die bisherigen Eingriffe in die Elbe haben bereits dazu geführt, dass von dem ehemaligen Stromspaltungsgebiet in Hamburg mit vielen Inseln und Elbarmen praktisch nur noch die Süderelbe und Norderelbe verblieben sind. Durch Strombaumaßnahmen und Eindeichungen sind in den letzten 30 Jahren ca. 75 % der Vordeichsflächen vernichtet worden und die Regenerationsfähigkeit der Elbe wurde weitestgehend zerstört. Viele Aufwuchsgebiete und Lebensräume für Fische und vieles andere ging verloren. Hierzu zählen auch die Nebengewässer, Schilfgürtel und Watten. Diese Ausbaumaßnahmen haben dazu geführt, dass die Sturmfluten um etwa 60 cm höher auflaufen.
Eine andere Alternative Wäre wenn man den Hafen von Hamburg nach Neuwerk umsiedeln würde. Dann müssten die großen Schiffe nicht mehr durch die Elbe. Man will eine Autobahn (A26) von Drochtersen über Stade und Horneburg nach Hamburg und durch das Alte Land führen. Sie soll die als „Todesstrecke“ bekannte Bundesstraße 73 zum Teil ersetzen. Doch wer soll diese Autobahn bezahlen?! Entweder zahlt das land Niedersachsen oder Hamburg. Da aber keiner von beiden bereit ist diese Autobahn zu bezahlen gehen die Diskussionen erst einmal weiter.


Der Hamburger Flughafen soll erweitert werden und dafür muss man die Start/Landebahn bis in die Obstwiesen reichen, also bis fast in den Ortskern. Für die gestreckte Version des A3XX müsste die Landebahn um 500 Meter außerhalb des Werksgeländes verlängert werden und das geht nur in diese Richtung, denn auf der anderen Seite liegt die Elbe.
Eine verlängerte Landebahn würde die gewachsene Struktur des Dorfes zerstören. Und der Bau des A 3XX brächte erheblich mehr Lärm und Abgase. Airbus rechnet mit jährlich 1100 zusätzlichen Starts und Landungen in Finkenwerder. Dadurch würde auch der Schadstoff der Luft erhöht werden. Dadurch leidet natürlich dann auch das Obst.
Auch lokale Klimaveränderungen, zum Beispiel eine Zunahme des Bodenfrostes, befürchten die Obstbauern.
Wie es sich auch in der nächsten Zeit mit dem Alten Land entwickeln wird, auf jeden Fall sieht es nicht besonders gut aus. Hoffen wir das bei all der Gewinnung von Arbeitsplätzen und Geld die Bauern vom Alten Land nicht zu kurz kommen.







Dieses Referat wurde eingesandt vom User: blatt999



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