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Rezension "Andorra" (Max Frisch) - Referat



Bei dem Werk „Andorra“ handelt es sich um ein Drama des Autors Max Frisch, welches vom Verlag „Suhrkamp“ verlegt wird. Das Drama umfasst 144 Seiten und kostet in Deutschland sechs Euro (dies kann je nach Auflage variieren). Die Erstveröffentlichung geht auf das Jahr 1961 zurück.
Das Stück ist in 12 Bilder unterteilt und erzählt die Geschichte des vermeintlichen Juden Andri, welcher mit den typischen Klischees und Vorurteilen gegenüber Juden zu kämpfen hat und auch noch in eine Frau verliebt ist, bei der es sich um seine Halbschwester handelt, was zu Beginn der Geschichte keiner der beiden weiß.
„Andorra“ ist meiner Meinung nach sicherlich ein Werk, auf das es sich lohnt, einen Blick zu werfen. Für ein Theaterstück eher ungewöhnlich ist es auch als Buch noch relativ gut lesbar und obwohl es auf der Bühne (wofür es ja gedacht ist) vermutlich schöner ist, kann man es dennoch flüssig lesen. Auch die Handlung verläuft flüssig und verfolgt einen meiner Meinung nach gelungenen Spannungsverlauf, bei dem keine Langeweile, aber auch keine Hektik hervorgerufen wird.
Besonders gefallen hat mir, wie sich die Handlung immer weiter zuspitzt und am Ende auch wieder auf den Beginn des Dramas zurückkommt, wodurch die gesamte Geschichte abgerundet wird. Die Handlung selbst ist größtenteils interessant und originell.
Einer der wichtigsten Aspekte „Andorras“ ist definitiv die Aussage. Das Drama vermittelt, was für schlimme Auswirkungen Vorurteile haben und wie gefährliche Zuschauer und Mitläufer sein können. Dies ist eine Aussage, die ich durchaus unterstütze und auch so weitergeben würde.
Allerdings schwingt mir „Andorra“ etwas zu sehr mit der „Moralkeule“, wodurch auch der Spaß am Lesen etwas abgebremst wird. Die Moral der Geschichte ist nicht nur erkennbar, sondern gar nicht zu übersehen und auch aufdringlich. Die Bewohner Andorras werden meiner Meinung nach „klischeehaft klischeehaft“ dargestellt, sind also ebendies, wogegen das Buch aussagt. Ich finde, wenn man einem Buch eine Aussage gibt, welche sich gegen Vorurteile ausspricht, sollte man die Personen, welche als Beispiel dafür dienen, nicht selbst so stereotypisch darstellen.
Mich stört außerdem, dass nur wenige Charaktere wirklich Charakter haben, was aber ein Stilmittel ist, welches durchaus auch positiv empfunden werden kann, je nach persönlichem Geschmack.
Die Hauptperson ist es, mit der ich mich einfach nicht anfreunden kann. „Andri“ ist mir schlichtweg unsympathisch, obwohl er vermutlich Mitleid und Sympathie wecken soll. Meiner Meinung nach ist er beim Lesen aber sehr nervig, da er immer nur über sein Schicksal klagt und nie selbst die Initiative ergreift, weshalb ich mich mit ihm als Hauptperson einfach nicht abfinden kann.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass „Andorra“ eine interessante Geschichte erzählt und auch nicht langweilig wird, aber zu sehr die Moral ansprechen möchte und keine überzeugende Hauptperson aufweist.



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