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Schuluniform - Referat
Jetzt hat sich bereits die dritte staatliche Berliner Grundschule für den Einheitslook im Klassenzimmer entschieden. Doch im Gegensatz zu den anderen beiden Schulen muss die Schulkleidung an der Turnvater-Jahn-Grundschule jeden Tag getragen werden – die Eltern hoffen damit Probleme, z.B. das der Konkurrenz um angesagte und vor allem teure Markenklamotten, lösen zu können.
Zwar ist das durchaus wahr, Schüler werden in Zukunft ihre Marken-T-Shirts und Hosen nur nachmittags zur Schau stellen. Doch was ist mit Taschen, Schuhen, Schmuck?
Es ist kaum vorstellbar und schwer zu realisieren, auch hier Wert auf Einheitlichkeit zu legen; Einheitsschmuck, Einheitstaschen oder gar Einheitsfrisur können letztendlich auch keine Lösung sein. Diese sind durchaus teurer, was das elterliche Portemonnaie nicht gerade entlastet. Wahrscheinlich werden Schüler in Zukunft während der Schule um diese Accessoires konkurrieren, und die Schuluniform würde hier dem Markenwahn nicht entgegenwirken, sondern ihn im Gegenteil noch verstärken.
Weiterhin ist es nicht lobenswert, den Kindern das Tragen ihrer Lieblingsklamotten zu verbieten. Zwar verhindert eine einheitliche Kleidung Ausgrenzungen aufgrund von Klamotten. Viele der Schüler fühlen sich in der Schuluniform jedoch sicher unwohl. Es ist schwer, wenn nicht gar unmöglich, eine Farbe und einen Schnitt zu finden, der allen steht, für manchen wird die Schulkleidung sicher unvorteilhaft sein.
Mit der Individualität der einzelnen Schüler wäre es dann auch endgültig vorbei. Alle sehen gleich aus, was den Schulalltag gleich eintöniger und langweiliger scheinen lässt. Viele Schüler entwickeln ihren eigenen Style oder identifizieren sich mit Gruppen eines Styles, um sich von anderen abzugrenzen. Das ist ihr gutes Recht und sollte nicht verboten werden.
Ein weiterer Punkt sind die generell existierenden Antipathien zwischen den Schülern vereinzelter Schulen, basierend auf Vorurteilen, Gerüchten oder Neid. Diese rivalisierenden Schulen haben es nun geradezu kinderleicht, ihre Gegner anhand der Schulkleidung zu erkennen, da diese mit ihrer Uniformität ins Auge fallen.
Die Einheitskluft schafft neue Probleme. Das Mobbing wegen Klamotten wird nicht gestoppt. Es geht dann nicht mehr um C&A oder Gucci, sondern um eine rote oder grüne Schuluniform.
Letztendlich mag die Schulkleidung vielleicht tatsächlich einige Problem lösen, sie bringt aber auch neue mit sich. Ganz sicher wird die Konkurrenz um kostspielige Markenklamotten nicht ganz verschwinden, sie wird lediglich durch die einheitliche Bekleidung in eine andere Richtung verschoben. Auch die Individualität aus den Berliner Klassenzimmern zu verbannen, ist äußerst fragwürdig. Zuguterletzt – eine qualitativ hochwertige Schuluniform ist auch nicht zum Schnäppchenpreis zu bekommen.
Ob die Schuluniform sich in Zukunft an weiteren Schulen und Schultypen durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Das Thema jedenfalls wird weiter heftig umstritten bleiben.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: _-oOxHoNeYxOo-_
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