Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Sprachwandel und Sprachtheorien - Referat



Die Dreidimensionalität sprachlicher Zeichen (nach Helmut Seiffert):
1. Die syntaktische Zeichendimension hat es mit den Beziehungen der Zeichen untereinander zu tun.
2. Die semantische Zeichendimension hat es mit den Beziehungen zwischen den Zeichen und wofür sie stehen zu tun.
3. Die pragmatische Zeichendimension hat es mit den Beziehungen zwischen den Zeichen, dem, wofür sie stehen, und dem, was das Bezeichnete für die beteiligten Personen als Handlungsaufforderung darstellt, zu tun.
- ein sprachliches Zeichen ist z. B. „Lächeln“

Sprache – Denken – Wirklichkeit
- Beziehung zwischen Sprache, Denken, Wirklichkeit ist ein wichtiger Gegenstand philosophischer/sprachwissenschaftlicher Betrachtungen
- 3 Positionen:
--> „Prinzip des sprachlichen Relativismus“: Wahrnehmung der Wirklichkeit wird durch das Sprachsystems (Lexikon, Grammatik) des Sprechers bestimmt --> alles Denken + die Sicht der Welt sind von der jeweils gesprochenen Sprache abhängig (Benjamin L. Whorf)
--> Kognitionstheoretischer Ansatz – Sprachkompetenz ist angeboren: alle Sprachen verfügen über gleiche logische Grundstrukturen, die dem jeweiligen grammatischen System der Einzelsprache zu Grunde liegen --> allen Sprechern ist eine identische sprach-liche Fähigkeit vorgegeben, Wirklichkeit wahrzunehmen (Noam Chomsky)
--> Neurolinguistischer Ansatz: Beziehungsgeflecht von Sprache, Denken, Wahrnehmung ist sehr komplex gestaltet --> nicht nur sprachliche Strukturen, sondern auch räumliche Kategorien und bildhafte Vorstellungen steuern den Wahrnehmungsprozess (Denkvorgänge, Bewusstseinsbildung, Wahrnehmung der Welt)

Web-Kommunikation – Sprachwandel durch die Neuen Medien:
- „Web-Kommunikation“ = alle Formen von Kommunikation, die einen interaktiven Text-Bild-Dialog ermöglichen (z. B. E-Mails, Chats, Blogs, SMS, ins Netz gestellte Hypertexte)
- neue Tendenzen durch Kommunikation im Netz:
--> Plauderton/Parlando: Übertragung des privaten Plaudertons bei Chats in Schreibprodukte von Jugendlichen außerhalb des Netzes (z. B. Hasse das gehört?)
--> Zusammenziehungen, Auslassungen: Laute/Redeteile werden ausgespart, weil man sich auf ein gemeinsames Situationswissen bezieht (z. B. Nich gut das)
--> Elliptisierung der Syntax: unvollständige Sätze (z. B. Bin dabei)
--> Aufgeben von Kohärenznormen: Darbietung nicht zusammenhängender Textteile und schnelle gedankliche/sprachliche Wechsel (so genannte „turns“)
--> veränderte Schriftpraxen: Vermischung von Zeichen zu Zahlen- und Buchstabenzeichen (z. B. 1halt, 4u); Mischung zwischen Groß- und Kleinschreibung, Großbuchstaben zur Hervorhebung; Zunahme von Floskeln/Akronymen/Abkürzungen (z. B.
lol);Verwendung von Emoticons/Smileys/Inflektiven (z. B. ;-) ; seufz; gähn)

Spracherwerbstheorien – Forschungsansätze:
- beim Erstspracherwerb (Erwerb der Muttersprache) nachvollzieht jedes Individuum die Entwicklung von Sprache unter dem Einfluss seiner sozialen Umgebung
- kindlicher Spracherwerb vollzieht sich bei allen Kindern ungefähr gleich Nativismus:
- geht davon aus, dass dem Menschen bestimmte Modelle bzw. „Wahrnehmungsmodelle“ angeboren sind (--> „Universalgrammatik“)
--> ermöglichen ihm den Erwerb + den kreativen Umgang mit einer oder mehreren Sprachen

Kognitivismus:
- Fokus auf der Untersuchung innerpsychischer Prozesse (z. B. Erkennen, Begreifen, Urteilen, Schließen)
--> werden als Informationsverarbeitungsprozesse betrachtet, mit denen sich Vorgänge wie Lernen/Planung/Einsicht/Entscheidungen erklären lassen
- Spracherwerb als Prozess der Reifung, der in verschiedene Stadien untergliedert werden kann

Interaktionismus:
- verweist darauf, dass der Spracherwerb ohne Vorbilder und Anregungen in der sozialen Umgebung des Kindes nicht möglich ist
--> Sprache ist durch soziale Gemeinschaften geprägt + Ergebnis der Interaktionen in einer spezifischen Kultur

Neurobiologie bzw. Gehirnphysiologie:
- Studium des Spracherwerbs unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten
--> Gehirn wird daraufhin untersucht, wo es bestimmte Sprachinformationen aufnimmt/zusammenfügt/speichert




Kommentare zum Referat Sprachwandel und Sprachtheorien: