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Stammesentwicklung des Menschen - Referat



Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, wo wir Menschen eigentlich herkommen? Wurden wir aus der Erde geformt, sind wir Abkömmlinge von Außerirdischen oder waren wir schon immer da? All solche Fragen beschäftigt die Menschheit schon lange. Doch die wahre Geschichte ist nicht weniger spannend als diese Schöpfungsmythen. Unsere ganze Entstehungsgeschichte geht mehrere Millionen Jahre zurück und gibt uns auch heute noch viele Rätsel auf, denn niemand der heute lebt war ja damals dabei, als die ersten Menschen lebten und sich entwickelten. Vieles aber hat man anhand von Fossilen, Teilen von Skeletten oder Gesteinsschichten herausfinden können. Was genau man entdeckt hat, welche Schlüsse man daraus gezogen hat und wie aus Urmenschen schließlich Menschen wurden, möchte ich euch heute erklären. Als Stammesgeschichte des Menschen wird das durch Evolution bedingte Auftreten und Verschwinden verschiedener Vorfahren des Menschen bezeichnet.

Dryopithecus
Der erste gemeinsame Vorfahre der Menschen und der Menschenaffen wie Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan ist der Dryopithecus, auch Baumaffe genannt. Er existierte vor ungefähr 20 Millionen Jahren in Afrika. Er lebte in Wäldern und ernährte sich von weichen Pflanzenteilen. Aufgrund dessen wird eine Fortbewegung auf allen Vieren vermutet. Einfach weil der Gang auf zwei Beinen in Wäldern eher ein Nachteil gewesen sein dürfte. Doch vor etwa 10 Millionen Jahren begann sich das Klima in seiner Heimat zu verändern. Wo vorher Urwald war, war jetzt Steppe. Das bedeutete für ihn eine Umstellung und Anpassung an die neue Situation und er musste seine Nahrung nun in der Steppe suchen. Wenn er aufrecht stand, konnte er über das Gras hinweg sehen, außerdem konnte er so mehr erkennen, schneller laufen und es ermöglichte ihm, die Hände für andere Dinge als die Fortbewegung zu benutzen.

Australopithecus
So entstanden langsam über Millionen von Jahren menschenähnliche Wesen mit aufrechtem Gang, die Australopithecen. Der Australopithecus, auch Südaffe, genannt, lebte vor etwa 4-2 Millionen Jahren in Ostafrika. Er war das erste Lebewesen mit menschenähnlichen Merkmalen, ging aufrecht und hatte ein größeres Gehirn als seine Vorgänger. Aus Fossilfunden weiß man, dass er vorwiegend in Wäldern und nahe von Flüssen gelebt hat. Der Australopithecus benutzte Äste und Knochen als Werkzeug, allerdings nur so, wie er sie vorfand, da er noch nicht wusste, wie er sich Werkzeuge bauen konnte. Er umfasste mehrere Arten, wozu auch das weltweit bekannteste Fossil „Lucy“ gehört. 1974 entdeckte der amerikanische Wissenschaftler Donald Johnson in Äthiopien die Überreste eines jungen weiblichen Urmenschen, welchen er „Lucy“ taufte. Ihr Gesicht und ihre Zähne waren affenartig, aber sie ging bereits aufrecht. Sie war nicht besonders groß, nur etwas über 1 Meter.

Homo habilis
Aus dem Australopithecus entwickelte sich später der Homo, der Homo habilis. Er lebte vor ungefähr 2-1,5 Millionen Jahren und war der erste, der sich selber Werkzeug gebaut hat, was ihn auch zu seinem Name brachte, da Homo habilis so viel wie „geschickter Mensch“ heißt. Er schlug Steine aneinander und bekam so scharfe Abschläge, mit denen er schneiden, schaben und Hartes aufspalten konnte. Der Homo habilis lebte in Ostafrika und ernährte sich von allem, was er fand wie Früchten, Vögeln, Fischen oder Wurzeln, denn er war noch kein großer Jäger. Er aß seine Beute jedoch nicht am Fundort, sondern nahm sie wahrscheinlich mit an einen sicheren Ort. Vermutlich lebte diese Art von Urmenschen auch in Gruppen
von 20-30 Personen. Dieses Gruppenleben war einfacher und sicherer als das Leben allein.

Homo erectus
Sein Nachfolger war der Homo erectus. Er lebte vor etwa 1,9 Millionen Jahren in Ostafrika, Mitteleuropa und Ostasien, wie Funde zeigen. Sein Gehirn war im Vergleich zu dem des Homo habilis stark gewachsen und so konnte er aufgrund dieses großen Gehirnvolumens seine Technik bei der Nahrungsbeschaffung und der Werkzeuge verbessern. Er war es auch, der die Angst vor dem Feuer verlor und es für viele Zwecke nutzte.

Neanderthaler, Homo sapiens
Nach dem Homo erectus lebte vor etwa 200 000 bis 300 000 der Neanderthaler und somit zur selben Zeit wie der Homo sapiens. Der Neanderthaler lebte im Europa der Eiszeit und trug bereits Kleider aus Tierfellen und wohnte in Höhlen. Wissenschaftler nehmen an, dass sie bereits etwas wie eine Religion hatten, denn die Neanderthaler pflegten bereits kulturelle Verhaltensweisen wie Bestattung. Der Homo sapiens ist sozusagen der Mensch und es gibt ihn seit ungefähr 200 000 Jahren. Er machte sich vor ca. 130 000 Jahren von Afrika auf, um die Welt zu erobern. In Europa traf er auf andere Urmenschenarten wie den Neanderthaler. Wo der Homo sapiens auftauchte, wurden andere Arten verdrängt. Woran das lag und ob er die anderen Arten bekämpft hat, ist nicht belegt. Sicher ist jedenfalls, dass der Homo sapiens überlebte und sich durchsetzte. Der Homo sapiens, also der Mensch, besitzt zu rund 98% identisches Erbgut wie Menschenaffen, also Gorilla, Schimpanse und Orang-Utan. Das zeigt, dass der Mensch und Affe miteinander verwandt sind und vor Millionen von Jahren die gleichen Vorfahren hatte, bevor der Stammbaum sich auftrennte.

Wie sich der Mensch weiterentwickeln wird und wie lange es ihn noch geben wird, kann heute noch niemand sagen. Und obwohl er direkten Einfluss auf seine Umwelt nehmen und sie mitgestalten kann, ist er vor Natureinwirkungen nicht geschützt. So könnte eine erneute Eiszeit oder Dürreperiode oder sogar ein Meteoriteneinschlag das Dasein des Menschen auslöschen. Andere Einwirkungen der Natur würden zunächst nur Teile der Menschheit ausrotten, wie zum Beispiel Klimaschwankungen, die zum Austrocknen oder Überfluten ganzer Landstriche oder Kontinente führen können. Also, denkt an unsere Umwelt, ehe unsere Rasse ausstirbt!



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