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Stress - Referat



In den vielen Jahrtausenden, in denen die Vorfahren der Menschen als Jäger und Sammler lebten, war es lebenswichtig, auf bedrohliche Situationen schnell reagieren zu können, zum Beispiel durch Flucht oder Angriff. In solchen Alarmsituationen waren Menschen zu Leistungen fähig, die sie normalerweise nicht erbracht hätten. In einer schnellen Kette von Reaktionen des Nervensystems und bestimmter Hormondrüsen wird die Leistungsfähigkeit der Skelettmuskeln so erhöht, dass schnelle, kräftige Bewegungen für Flucht oder Angriff möglich werden.

Man bezeichnet die Vorgänge, die einen Menschen schnell in einen Zustand erhöhter Leistungsbereitschaft versetzen, als Stressreaktion. Das Wort Stress stammt aus dem Englischen und bedeutet ursprünglich Spannung, Druck, Belastung. Bei allen Menschen und den meisten Wirbeltieren läuft die Stressreaktion in stets gleicher Weise ab.

Damit ist der Mensch an Belastungen und Gefahrensituationen angepasst. Im Notfall könnte er schneller laufen oder springen oder mit größerer Kraft handeln. Das war nicht nur in der Steinzeit wichtig, sondern hat auch heute eine lebenswichtige Bedeutung. Viele Gefahrensituationen im Straßenverkehr oder im Berufsleben werden mit der Stressreaktion gemeistert. Die Stressreaktion ist also durchaus positiv zu bewerten, weil sie wichtig für das Überleben sein kann. Kein Mensch kommt ohne die Stressreaktion aus, weil es viele Situationen gibt, in denen es wichtig ist, die körperliche Leistungsfähigkeit schnell zu erhöhen.

Alle Faktoren, die eine Stressreaktion auslösen bezeichnet man als Stressoren. Das könnten Reize aus der Außenwelt oder aus dem Körper selbst sein. Als positiv empfundene Reize, wie zum

Beispiel Erfolgserlebnisse, sportliche Aktivitäten, freudige Ereignisse oder Zärtlichkeiten, können ebenso eine Stressreaktion auslösen wie starke seelische oder körperliche Belastungen. Negative Stressoren können zum Beispiel Kälte, Hitze, Verletzungen, Krankheiten, Gefahren, Schreck, Lärm, schlechte Arbeitsbedingungen, Ehe- und Partnerkonflikte, Wohnortwechsel, falsche Ernährung, Zeitdruck, Bewegungsmangel, Angst, räumliche Enge, Eifersucht, berufliche Probleme oder Schuldgefühle sein. Man unterscheidet Stress in nützlichen Eustress und schädlichen Distress. So erfährt ein Sportler, dessen körperliche Leistungsfähigkeit mobilisiert wurde, Eustress. Als Distress bezeichnet man alle Formen von Stress, die nicht in körperliche Aktivität umgesetzt werden. Dauerhafter Distress kann bestimme Organschäden und Erkrankungen begünstigen. So kann eine dauerhafte Erhöhung des Blutdruckes das Herz-Kreislauf-System bis hin zum Herzinfakt schädigen. Auch kann das Immunsystem geschwächt werden.

Stress beim Urmenschen:
Ein Urmensch liegt an seiner Feuerstelle und ruht sich aus. Plötzlich ein Knacken. Ein Raubtier nähert sich. Alarm! Ohne lange nachzudenken, reagiert sein Körper automatisch auf diese Stressoren mit einer schneller Erhöhung
der körperlichen Leistungsfähigkeit. Über Auge und Ohr werden Impulse ab das Großhirn und von dort an das Limbische System, einen Teil des Zwischenhirns, gesendet. Das Limbische System signalisiert sofort Angst. Nervenimpulse laufen zum Hypothalamus. Von dort verzweigt sich die Signalkette. Blitzschnell gelangen Nervenimpulse über Sympatikusnerven zum Herzen, zu Blutgefäßen und zum Nebennierenmark. Herzfrequenz und Blutdruck steigen und Blutgefäße verengen sich. Im Nebennierenmark werden die Hormone Adrenalin und Noradrenalin in das Blut ausgeschüttet, die ebenfalls den Herzschlag beschleunigen.

Adrenalin regt Leber und Skelettmuskeln zur Freisetzung von Glucose an. Glucose ist ein energiereicher Stoff, der in Muskeln für Bewegungen benötigt wird. Jetzt kann der Mensch „Vollgas“ geben. - Zeitgleich regt der Hypothalamus über Hormone die Hypophyse an, bestimmte Hormone in das Blut abzugeben. Diese Hormone stimulieren die Schilddrüse und die Nebennierenrinde, ihrerseits Hormone abzugeben. Das Schilddrüsenhormon steigert den Stoffwechsel in allen Zellen. Virtuoso aus der Nebennierenrinde bewirkt eine Ausschwemmung roter Blutzellen aus dem Blut bildenden Gewebe, dem Knochenmark, so dass mehr Sauerstoff transportiert werden kann. Vorzusorgen beschleunigt auch die Blutgerinnung; so können sich Wunden im Fall einer Verletzung schneller schließen. Außerdem hemmt Cortisol Verdauungsprozesse, Entzündungen und Sexualfunktionen, so dass alle Energie für die Begegnung mit der Gefahr zur Verfügung steht.



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