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Techno - Referat



1. Was ist Techno?

Techno ist eine Form der Popmusik. Viervierteltakt und gleichmäßige Betonung jedes Takt-Viertels („4-to-the-floor-Rhythmus”) und einem Tempo zwischen 130 und 200 bpm (beats per minute*) sind charakteristisch für die Techno-Musik. Meistens werden jedoch 135-140 bpm verwendet.
Sie wird vor allem elektronisch erzeugt. Synthesizer, Sampler** und Drumcomputer sind hierbei die am häufigsten eingesetzten Mittel (auch „Tracking“*** genannt). Daher entspricht Techno-Musik nicht dem Rock-üblichen Schema (Strophe, Refrain und Solo) sondern setzt sich zusammen aus der Abfolge und Überlagerung verschiedener rhythmischer Motive (auch Samples genannt), die 2-8 Takte lang sind.
Das Zentrum eines Songs bildet ein gerader, harter Beat, zusammen mit einer Synthesizer-Bassline und eines reduzierten Melodiearrangements. Somit ist der Techno Instrumentalmusik, nur selten kommt eine roboterhafte Stimme hinzu.
Heute gibt es viele Untergenres von Techno (Rave, Trance, Hardcore, House, Dance) aber auch die „Extremrichtungen“ (Gabba, Terror, Splitter, Deathcore).


2. Herkunft/Geschichte

Mitte der 80er Jahren gewann Techno immer mehr an Bedeutung. Damals ein Synonym für die Begriffe Electronic Body Music oder Industrial Music (elektronisch erzeugte Rockmusik) ist Techno heute weit verbreitet und mittlerweile keine bestimme Musikrichtung mehr anzeigt, sondern eher eine Art und Weise beschreibt, Musik zu komponieren und Parties zu feiern.
Diese Entwicklung haben wir u.a. den die Detroiter Musikern Juan Atkins, Derrick May und Kevin Saunderson, die die Produktionsmethoden der in Chicago und New York entstandene House Music mit Einflüssen europäischer elektronischer Musik (von der Gruppe „Kraftwerk“ und „Depeche Mode“) und afroamerikanischer Funk-Musik (z.B. des P-Funk-Imperiums um George Clinton) verbanden und die „Mischung“ Techno nannten und somit dem Techno eine eindeutigere Definition gaben.
Die Musik wurde 1988 weltweit verbreitet, fand aber dennoch wenige Anhänger aufgrund der damaligen Popularität der Hiphop- und Rockmusik in Amerika und der in Europa dominierender „Acid-Sound“. Der Acid-Sound hatte zwar Verbindungen zu den Produktionsmethoden des Techno, wurde aber ausschließlich mit dem „Roland TB-303“, einem speziellen Synthesizer, erstellt.
Die damaligen Acidhouse-Parties ebneten mit ihren Merkmalen (nicht aufhörende, ineinandere gemische Musik, künstlicher Nebel, Stroboskop-Geflacker und der noch heute aktuellen Modedroge Ecstasy) den Weg zu heutigen Rave-Parties.
Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten des „Roland TB-303“ verloren bald Musiker sowie Publikum ihr Interesse am Acid-Sound. Die Folge: Ein freieres Klangkonzept mit einem attraktiven Namen wurde gesucht. Das Ergebnis: Es wurde zur Techno-Musik gegriffen. Dabei entstanden Szenen und sammelten sich um neue, kleine Plattenfirmen (Warp, Low Spirit,...). Die aus Belgien und Deutschland stammende, agressivere Musik wurde schnell erfolgreicher als die aus Detroit.
Die neue Stilrichtung brachte neue populäre DJs (Westbam, Sven Väth), während sich die Musiker hinter Pseudonymen versteckten oder anonym ihre Musik veröffentlichten, da sich Techno zu der Zeit gegen den Star-Rock richtete und die Musiker nicht wollten, dass man ihre Namen publik machte.
Zwar fanden Techno-Parties in riesigen Hallen oder auch in Zelten statt (MayDay in Deutschland, Universe in England), trotzdem war Techno eher eine „Untergrund-Musikrichtung“. Dies endete sich als immer mehr als „Demonstrationen“ für einen oft nicht genau genannten guten Zweck angekündigte Umzüge durch europäische Großstädte stattfanden. Lastwagen wurden mit leistungsfähigen Musikanlagen beladen, Techno wurde gespielt und man zog friedlich durch die Stadt. Nun wurde Techno endgültig zur bedeutenden Jugendmusik.
Die bekanntesten Umzüge sind die 1989 entstandene Berliner „Love Parade“, die sehr schnell an Anhängern gewann, der Kölner „Night Move“ und die Züricher „Street Parade“, die bis heute sehr aktuell und bekannt sind.
Durch die immer populärer werdende Musikrichtung entstand mehr und mehr Musik, die Technoelemente mit anderer populärer Musik (Rap, Schlager) verband, um erfolgreicher zu werden. Diese Entwicklung führte dazu, dass heute Techno wie gesagt keine eindeutige Mjusikrichtung beschreibt, sondern viel mehr eine Art, Musik zu produzieren und sie zu genießen.


3. Die verschiedenen Subgenres
(Es werden nicht alle aufgelistet, da es zu viele verschiedenen Subgenres gibt. Auch gibt es Meinungsverschiedenheiten ob eine Stilrichtung zu Techno gehört)

Acid:
- abgeleitet von Chicagoer-House-Musik
- ausschließlich mit der Roland TB 303 Bassmaschine (Synthesizer) produziert
- es wird versucht, den Zuhörer in einen hypnotischen Zustand zu versetzen

Ambient - (deutsch: Umgebungsmusik):
- ruhigere Musik zum Entspannen („Chill Out“)
- wurde entwickelt, um eine „Ruhepause“ zwischen den lang andauernden Techno-Parties mit den schnellen Beats zu schaffen, weil die Musik nur nebenher aufgenommen wird
- bezieht sich immer auf den Raum, in dem man sich befindet (z.b. Fahrstuhl --> Fahrstulhmusik)

Breakbeat:
- die aus England kommente Musik weist schnelle, aufeinanderfolgende Hi-Hat-Schläge und nicht-rhythmische Bass-Drums auf
- soll in Verbindung von Jungle-Musik (ähnlich wie Breakbeat, jedoch mit Naturgeräuschen und Sprechgesang) dem Hörer ein besseres Lebensgefühl vermitteln

Disco:
- 4/4-Takt als Basis
- Verwendung von afroamerikanischen Einflüssen
- nachschlagender Hihat, treibende, teils abgehackte Basslinien
- Arrangements aus Streichern, Bläsern und mehreren Vocals möglich
- feierte 1970 ein Comeback, als Diskos wieder oft besucht wurden

Drum & Bass:
- Breakbeats (unregelmäßige Taktarten) als Kernelement
- Infraschall (Bässe unter 20 Hz), die nur mit dem Körper (aber nicht mit dem Ohr)
wahrgenommen werden können
- komplexere Rhythmen als bei House
- entstand nach 1990, aber hat an Bedeutung verloren

Electro:
- ein 1980 in den USA entstandenes Subgenre
- Musik wird komplett computergeneriert, daher keine Live-Performance
- die Mischung aus der Musik der Gruppe Kraftwerk und afroamerikanischen Merkmalen wie bestimmte Rhythmen, Soul und Funk verleiht dieser Musik einen futuristuschen Klang

Gabber, auch Hardcore oder „Gabba“ genannt:
- engl. „Kumpel“
- aus Holland stammendes Untergenre, das vorallem bei holländischen Hooligans beliebt ist
- zeichnet sich durch eine sehr hohe Geschwindigkeit (200bpm und mehr) aus
- sehr hohe Lautstärke und Geräuscheffekte
- makabre Songtitel bzw Lyriks.
- Gabba ist eine noch härtere Version von „Gabber“

Garage:
- ähnliche Merkmale wie Disco-Sound
- entstand vor 1980
- wurde zum Vorläufer der House-Musik
- heftige Bässe und zwischendrin gospelartige Stimmeneinsätze sind Kennzeichen für das nach dem New Yorker Club „The Paradise Garage“ benannte Subgenre

Goa:
- Geschwindigkeit beträgt zwischen 130 und 150 bpm
- Mischung aus (Hard)Trance- und Ethno-Synthesizern Elementen
- erzeugt eine etwas ruhigere, „wärmere“ und doch treibende Tanz- und ChillOut-Musik
- Einfließung von fernöstlicher Spiritualität wie z.B. Esoterik (daher auch Ethno-Elemente) und indischen Göttern

House:
- entstand Anfang 1980, als Diskos in Chicago an Popularität verloren haben
- simple Basslinien, ähnliche Musik wie in den 70er Jahren und Keyboardklänge sind ebenso Merkmale von House wie die Vermischung des alten Disco-Sounds mit neuer Dance-Musik

Rave:
- 1992 entstanden, hat es mit harten, aber melodischen Klängen und einer Geschwindigkeit von 150-180 bpm geschafft, den Techno noch populärer zu machen
- das Ziel ist es, ein ständig pfeifendes und schreiendes, enthusiastisches Publikum zu haben, das nicht aufhört zu tanzen (z.B. auf der Loveparade)

Trance:
- relativ langsame (90-140 bpm), durch eher weiche Beats und trällender Melodie glänzendes Subgenre, die den Hörer in einen entspannenden, „höheren“ Zustand versetzen soll
- vor ein paar Jahren noch aufgrund des Kommerzes und der im Vergleich zu Rave „lahmen, soften“ Tracks in Verruf geraten, ist sie heute auch bei den „richtigen“ Techno-Hörern beliebt


4. Wichtige Vertreter

Kraftwerk:
Die deutsche Popgruppe Kraftwerk, wurde von Ralf Hütter (*1946) und Florian Schneider (*1947) unter dem Namen „Organisation“ gegründet. Erst 19xx, als Karl Bartos und Wolfgang Flür beitraten, wurde der Name in „Kraftwerk“ geändert. Die beiden Gründer stammen aus reichen Familien und hatten daher die Möglichkeit, auch mit teuren elektronischen Geräten ihre musikalischen Experimente im eigenen Tonstudio durchführen zu können. Sie waren die ersten, die sich Rhythmusmaschinen und Sequenzer zunutze gemacht haben.
Diese Experimente waren so erfolgreich, dass sie bald zu einem Selbstverständnis in der Popmusik wurden. Heute sind deshalb viele aktuellen Trends, vor allem Techno, von diesen „Experimenten“ geprägt. Sie haben mit ihren Musikideen neue Maßstäbe gesetzt und die Techno- und Popszene sehr weit vorangebracht.
Das Album „Radio-Aktivität“ (1975) erreichte die Spitze der französischen Charts. „The Model“, ein Stück, war 1981 ein Nummer-1-Hit in England und feierte seinen Welterfolg. Später gab „Kraftwerk“ bis 1997 keine weiteren Konzerte mehr. Das neuste Album „Tour de France Soundtracks“ hat die Band dem Ratsport zuliebe gemacht. Auch diese LP war recht erfolgreich.

Sven Väth:
Sven Väth, in Offenbach geboren am 26. Oktober 1964, ist ein bekannter deutscher Techno-DJ und gehört, zusammen mit anderen Gruppen wie „Snap!“ zur Kerngruppe des deutschen Technos. Der gelernte Bauschlosser hat wie kein anderer vorallem die Club-Kultur vorangetrieben.
Zum ersten mal in Erscheinung trat er Ende der 80er Jahre in einer Frankfurter Diskothek. Mit seinen Kollegen Michael Münzing und Luca Anzilotti entwickelte Sven aus einer Verbindung von schnellen Beats und verschiedenen Samples eine weiterentwickelte House-Musik. Zwar legte er auch Acid-Musik in Diskotheken auf, ab 1990, als der Techno nach Deutschland kam, erlag er dieser und widmete sich ausschließlich dem neuen Sound. Mit der Zeit avancierte er zum Star der Rave-Szene, indem er oft eine ruhigere Musik in seine Musikideen einbrachte.
Ein besonderes Album ist das 1992 erschienene „An Accident in Paradise“, eine Mischung aus deutschem Elektropop (wie z.B. von Kraftwerk), indischen Klängen und Tanzrhythmen.
Ab 1997, als der Techno langsam abklang und Eye-Q, sein Plattenlabel bankrott war, wechselte er zu Virgin Records. Er versucht weiterhin, verschiedene Musikrichtungen zu kombinieren, seinem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ treu zu bleiben und experementiert mit verschiedenen Dancemusik-Stilen.


5. Quellen:
- Encarta 2003
- http://atmotraxx.de/V3/lexicon/Techno
- http://www.technoguide.de/a/index.php?option=com_wrapper&wrap=Techno_guide&Itemid=51
- http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/musik/techno/glossar/
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: FritzXP



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