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Textgebundene Erörterung - Referat
Textgebundene Erörterung
Die Digitalisierung schreitet in unserer Gegenwart immer weiter voran. Unteranderem finden auch digitale Medien in Schulen einen Platz. Beispielsweise wurde vor ungefähr 3 Jahren sogenannte Smart-boards am Deutschhaus-Gymnasium eingeführt. Diese digitalen Whiteboards sind (an einen Computer angeschlossene) elektronische Wandtafel, auf der, ähnlich wie bei einem Touchscreen, Texte und Bilder sowohl angezeigt als auch eingegeben werden können. Nichtsdestotrotz findet man heutzutage immer noch Gegner der Digitalisierung, die hauptsächlich negative Aspekte an der Nutzung vom Digitalen sehen. In dem Zeitungsartikel „Für alles, was ich analog machen kann, würde ich nichts Digitales einsetzen“, geschrieben und geführt von Stefanie Syle und Sarah Ritschel und in der Mainpost erschienen, handelt es sich um ein Interview mit Klaus Zierer, ein Professor der Schulpädagogik an der Universität Augsburg, um das Nutzen digitaler Medien im Unterricht. Die zentrale Problemstellung geht der Frage nach, ob und inwiefern digitale Medien im Unterricht zukünftig eingesetzt werden soll.
In dem Interview stellt Klaus Zierer zwei Thesen auf, die von mehreren Argumenten gestützt werden. Beginnend mit der These, dass die Digitalisierung in den Schulen ein hoher Aufwand mit geringem Erfolg ist, wird erstmals betont, dass allgemein digitale Medien viele Ressourcen und Energie verschwende (vgl. Z.12-13). Dennoch geht der Interviewte auf das Argument nicht weiter ein und nennt diesbezüglich keine weiteren Beispiele. Zusätzlich erwähnt er, nachdem die Interviewerin ihn nach der Sinnhaftigkeit von webbasierten Programmen beim Lernen von Sprachen fragt (vgl. Z.40-42), dass diese Lernmethoden nur spärlich ein Erfolg zeige(vgl. Z.43-44). Durch das Beispiel, dass sich das Feedback nur auf richtig oder falsch beschränke (vgl. Z.53-55), verdeutlich er damit, dass solche Antworten für den Nutzer nichts bringen, da man dann nicht nachvollziehen kann, was explizit die Fehler sind oder wie man diese verbessern soll. Im Verlauf des Interviews wurde zudem eine sogenannte Angst vor der zu schnellen Digitalisierung argumentiert, die durch eine Umfrage des Bayrischen Lehrer- und Lehrerinnenverband gestützt wurde, in der es hieß, dass 87 Prozent der befragten Lehrern sich noch nicht mit der digitalen Medien ausreichend geschult fühle (vgl. Z.65-68). Mit der Frage, ob die Verantwortung der Vermittlung digitaler Medienkompetenz bei der Schule und bei den Elternhäusern liege(vgl. Z.89-90), versucht Klaus Zierer zu erklären, dass man zuerst einmal eine vernünftige Kooperation zwischen Schule und Elternhaus herstellen müsse(vgl. Z.92-93). Dieses Argument belegt er durch eine Studie, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Mediennutzung gebe und dadurch das Milieu eine Wichtige Rolle bei der Nutzung elektronischen Medien habe (vgl. Z.95-97). Zusätzlich erwähnt er als Beispiel, dass ständige Erreichbarkeit auch schädlich sein könne.
Darüber hinaus nennt er auch, dass man digitale Medien auch sinnvoll in den Unterricht mit ein integrieren kann als zweite These. Als die Frage aufkam, wann das digitale Lernen was bringe (vgl. Z.59), argumentiert er, dass sie nur dann sinnvoll ist wenn sie zusätzliche Vermittlungsmöglichkeiten biete(vgl. Z.61-62). Daraufhin begleitet er seine Aussage mit dem Beispiel, dass der Lernende durch einem Video sehen soll, wie er sich selbst sonst nicht sehen würde. Dennoch geht er auf dieses Beispiel nicht weiter ein, weshalb es unverständlich ist, was er damit genau meint. Außerdem wäre es seiner Meinung sehr wichtig wenn man den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien in einem oder mehreren Unterrichtsfächern aufgreife. Als Beispiel werden soziale Netzwerke, Fake News und zweifelhafte Quellen genannt(vgl. Z. 103-105). Dabei geht er bewusst auf die Fake News ein, um die Aktualität dieses Themas, insbesondere Donald Trumps Twitter-Aktivitäten(vgl.109-110), zu betonen und dem Leser ihre bedeutende Relevanz heutzutage klar zu machen.
Betrachtet man sein Vokabular und Sprechweise, fällt die Verwendung von vielen Fachbegriffen beispielsweise „Vermittlungsmöglichkeiten“ (Z.61) oder „Bildungsniveau“ (Z.95) und die sachliche Sprechweise auf. Außerdem werden seine Aussagen hauptsächlich von logischen Schlussfolgerungen gestützt, wodurch eine Seriosität erfolgreich erzeugt wird.
Meiner Meinung nach kann man nur teilweise zustimmen, dass digitale Medien bei der Herstellung viele wertvolle Ressourcen und Energie verbrauchen. Denn an diesem Punkt beginnt Zierer zu übertreiben, indem er sagt, dass man diese verschwende (vgl. Z.12-13).Zusätzlich kann man weiter kritisieren, dass er nicht weiter argumentiert, wodurch es für den Leser nicht klar ist, inwiefern der natürlich vorhandener Bestand der Erde verbraucht wird. Obwohl elektronische Medien, vor allem die heutzutage relevanten Smartphones, auf limitierte Edelmetalle beispielsweise Gold zugreifen müssen, werden dadurch aber auch die Forschung und Weiterentwicklung der Digitalisierung voran getrieben. Daraus folgt, dass zum Beispiel unser Alltag erheblich erleichtert wird. Wir können Daten ganz einfach verschicken, aufbewahren, von verschiedenen Orten aus bearbeiten. Dadurch das Papier zum einem auch gespart werden kann, spricht dies gegen die Verschwendung.
Er nennt zwar zum einem, dass Lernmethoden durch Web-basierte Programme nichts bringt. Dennoch hängt es meist auch Thema oder vom Fach ab welche man mit dem Programm üben möchte. Wenn man beispielsweise Formeln aus Mathe oder Physik prüfen möchte, reicht es schon aus wenn das Feedback den Lösungsweg angezeigt wird. Dadurch kann man für sich selber viel leichter nachvollziehen, was man falsch oder richtig gemacht. Zudem spornt das auch die eigene Selbständigkeit und das Erkennen eigener Fehler an. Beachtenswert ist aber auch, dass man zu dem dritten Argument, dass es eine Angst vor der zu schnellen Digitalisierung in Schule gebe (vgl. Z.76), widerlegen kann, indem man neue Schulungen erstellt, die sich dann auf Personen spezialisieren, die sich mit dem Thema nicht gut auskennen. Da Lehrer ohnehin auch manchmal auf Fortbildungen gehen müssen, kann man auch den richtigen Umgang mit aktuellen Medien bei der Weiterbildung mit einfuhren. Sie erweitern dadurch ihr Wissen und Kompetenzen.
Meinem Erachten nach sind nicht nur Elternhäuser für den Umgang mit Digitaltechnik verantwortlich, sondern auch die Schule. Deshalb weil die meisten Schüler die meiste Zeit verbringen und die Schule zum einem für das akademische Bildungswesen und zum anderen auch für die Schulpädagogik eines Schüler verantwortlich ist, ist es logisch, dass man auch Aufklärungen mit dem Umgang mit dem Thema während des Unterrichts oder in Projekttagen veranstalten sollte.
Natürlich gibt es auch bessere Möglichkeiten, als Lernprogramme mit Vermittlungsmöglichkeiten zu nutzen. Wie beispielsweise Zierer schon meinte, dass er für alles was er analog machen könne, würde er nichts Digitales verwenden (vgl. Z.13-14), ist es sinnvoller und einfacher mit Lehrern oder mit Nachhilfen über Probleme bei Fächern zu reden, als sich selber in einem Video selbst zu analysieren.
Mit dem Argument, dass man den verantwortungsbewussten Umgang mit Medien vor allem an Schulen aufgreifen solle (vgl. Z.103-105), möchte ich abermals verdeutlichen wie wichtig dieser Bedeutungsbereich ist und insbesondere auf die sogenannten Fake News, auch Falschnachrichten genannt eingehen. Die zunehmende Verbreitung von Fake News speziell in den sozialen Netzwerken folgt verhaltensökonomischen Mustern: Mit heuristischen Methoden werden die Fake News bei vorwiegend ungebildeten Personen im Gedächtnis verankert, die in isolierten Gruppen Gleichgesinnter, denen sie vertrauen, unterwegs sind. Die Person sucht dann gezielt nach Informationen oder Meinungen, welche die wahrgenommene und gespeicherte (falsche) Hypothese unterstützen. Durch bewusste Manipulation der Aktienkurse durch Fake News können wirtschaftliche Schäden entstehen. Ein Beispiel ist der Absturz der Baukonzern-Aktie Vinci 2016: die französische Firma verlor kurzzeitig 18 % ihres Werts. Grund war die gefälschte Pressemitteilung, dass der Konzern seine Bilanzen für die Jahre 2015 und 2016 überarbeiten müsse und daraufhin der Finanzchef entlassen wurde. Diese Mitteilung stellte sich im Nachhinein als falsch heraus und führte dazu, dass die Börsenaufsicht „Autorité des marchés financiers“ ermittelte.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Zierers Thesen durchaus auf begründeten Leitgedanken beruhen. Jedoch spielt er ein Argument in die Höhe ohne dabei weitere Beispiele zu nennen, wodurch seine Aussagekraft und Ernsthaftigkeit teilweise an Durchsetzungskraft verliert. Trotz dieser einer Ausnahme verläuft seine Argumentation recht flüssig. Indem er seine Thesen mit wirtschaftlichen Fakten begleitet, die kaum widerlegbar sind, kann man insgesamt sagen, dass man seiner Meinung durchaus zustimmen kann.
Auf die Frage weshalb es Gegner der Digitalisierung in der Schule gibt, kann man als Fazit nennen, dass es nicht reicht die Tafeln zu wechseln um Mängel am Bildungssystem zu verbessern. Die Qualität von Unterricht hängt nicht maßgeblich vom Einsatz digitaler Medien ab, da die moderne Schule auch andere Möglichkeiten hat, beispielsweise zur Aufklärung digitaler Medien oder bei der Fortbildung der Lehrerkräfte.
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