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Textinterpretation zu „Der Brand“ - Referat
Der von Heimito von Doderer, welcher 1896 geboren und 1966 gestorben ist, verfasste Text „Der Brand“, ist 1932 geschrieben und später im Buch von Wendelin Schmidt-Dengler „Heimito von Doderer. Erzählungen“ veröffentlicht. „Der Brand“ beleuchtet die Liebesgeschichte eines jungen Paares, das einen sich ausbreitenden Brand miterlebt.
Zuerst beschreibt der Autor den Ort der Handlung sehr genau und anschließend zeigt er einen kurzen Ausschnitt aus dem Leben der Hauptfigur Clara und ihrem Freund. Die zwei genannten Personen liegen anfangs an einem spätsommerlichen Abend gemeinsam auf einer Wiese, als sich plötzlich hinter ihnen ein Brand entwickelt. Zuerst bleiben sie am besagten Ort, doch dann läuft Clara zu einem Wald, zu dem ihr auch ihr Freund folgt. Dort küssen sie sich erneut, wie auch schon auf der Wiese zuvor und gehen schlussendlich gemeinsam und verliebt nach Hause.
Beim gegebenen Text, dessen Erzählzeit etwa fünf Minuten beträgt, treffen einige Merkmale von Kurzgeschichten zu, wie beispielsweise das offenen Ende. Außerdem kann man erkennen, dass es sich um eine Kurzgeschichte handelt, weil die Protagonisten normale Menschen und keine Helden sind, eine einsträngige Handlung zu erkennen ist, es keine Rückblenden gibt und somit chronologisch erzählt wird. Die erzählte Zeit beträgt etwa zehn Minuten und als Tempus ist das Präsens gewählt. Die Geschichte ist in Standardsprache geschrieben und sehr ausschmückend gestaltet, weil viele Adjektive verwendet werden. Die verwendete Erzählperspektive ist die auktoriale und es handelt sich um einen Er/Sie-Erzähler. Hauptsächlich sind Parataxen zu erkennen, nur selten bedient sich der Autor an kurzen Hauptsätzen oder Hypotaxen. Stilmittel kommen auch nur wenige vor, lediglich in der Zeile 19 der Vergleich „wie einem Betrunkenen“, hiermit möchte der Autor erklären, wie aufgeregt der Hauptdarsteller in der Gegenwart des Mädchens ist. Ein weiteres angewendetes Stilmittel ist die Personifikation, welche in den Zeilen 25 und 28 mithilfe der Wörter „entlangzuckend“ und „zuckende“ zu finden ist. Beide Ausdrücke beschreiben das ausgebrochene Feuer und dessen Flammen.
Die Protagonistin und der Protagonist sind ein junges Liebespaar. Möglicherweise führen sie eine geheime Beziehung, was erklären würde, wieso der Handlungsort eine Wiese umfasst, die weit weg von ihren Häusern liegt. Beide Hauptfiguren verhalten sich in ihrer Verliebtheit noch sehr aufgeregt und nervös dem anderen gegenüber, vor allem der Junge, welcher Angst vor Clara hat, doch man merkt bereits eine Verbundenheit zwischen den beiden.
Mit dem Titel „Der Brand“ will der Autor vermutlich zeigen, dass die Liebe auch mit einem Feuer verglichen werden kann. Ausschlaggebend für den Brand in der Geschichte ist der Kuss des jungen Liebespaares. Der Beginn einer Verliebtheit wird oft mit einem zündenden Funken umschrieben und dies lässt sich auch bei dieser Geschichte erkennen. Der Vergleich von der Liebe mit dem Feuer ist auch allgegenwärtig, da Liebe nicht nur schön sein kann, sondern auch zerstörend. Vor allem für die Leute, die das Paar umgeben, ist die Verliebtheit zweier oft schmerzhaft. In der Geschichte wird dies so angewendet, dass nach dem Kuss der beiden das Feuer viel Unheil in ihrer Heimatstadt anrichtet und viele Einwohner betrifft.
Zur Farbsymbolik ist zu sagen, dass der Autor vieles mit der genauen Farbe beschreibt. Beispielsweise wird die Protagonistin mit weißem Kleid und weißen Strümpfen dargestellt, dies vermittelt sofort den Eindruck einer angehenden Braut. Die Kurzgeschichte wird mit dem Wort „blutrot“ abgeschlossen und rot ist einerseits die Farbe der Liebe und andererseits die des Feuers. Außerdem wird in der Zeile 22 das Wort „Abendrot“ verwendet, welches die romantische Stimmung betont, jedoch dann sofort mit dem lodernden Feuer in Verbindung gebracht wird.
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