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Theodor Fontane - 4.Version - Referat
Biografie
Am 30. Dezember 1819 wird Henri Theodor Fontane als Sohn von Louis Henry Fontane und Emilie Fontane in Neuruppin geboren. Sein Vater führt eine Apotheke, lebt jedoch über seien Verhältnisse und verliert durch seine Spielleidenschaft ein Vermögen. 1826 wird die „Löwen Apotheke“ verkauft und die Familie ist damit aus den Schulden heraußen.
Ein Jahr später also 1826 ziehen die Fontanes sie nach Swinemünde, wo Fontane die Stadtschule besucht und später von Hauslehrern beschult wird.
1836 geht er aufs Gymnasium in Neuruppin und anschließend besucht er 1833-1836 die Gewerbeschule in Berlin wo er sich auf eine vorgesehene Apothekenlehre vorbereitet.
1836 fängt er eine Lehre in der Apotheke zum weißen Schwan in Berlin an, arbeitet bis 1844 in verschiedenen Apotheken in Berlin, Magdeburg, Leipzig und Letschin. In seiner freien Zeit schreibt er seine ersten Gedichte und kleine Prosastücke. 1847 ist er dann Apotheker 1. Klasse.
Ab dem 1. April 1844 leistet Fontane 1 Jahr den freiwilligen Militärdienst in Berlin. Im Mai des selben Jahres erfolgt seine erste Reise nach London, ihr folgen noch weitere Aufenthalte 1852 und 1855-1859.
Am 8. Dezember 1845 verlobt er sich mit Emilie Rouanet-Kummer der er 1835 zum ersten Mal begegnet war. Am 18. Oktober 1850 heiraten beide.
1848 nimmt Fontane an den Straßenkämpfen in Berlin teil.
Im Jahre 1849 gibt Fontane seinen Beruf als Apotheker auf und versucht sich als freier Schriftsteller. In den folgenden Jahren ist er Publizist, Kritiker Herausgeber und Pressekorrespondent. 1851 kommt erster Sohn Georg Emile zur Welt. Die finanzielle Not, die Fontane 1855 erleidet zwingt ihn nach einer festen Stellung Ausschau zu halten. Die preußische Zeitung schickt ihn nach London um dort einen deutsch-englischen Korrespondenten einzurichten. Ein Jahr später wird dies aber eingestellt.
1855 kommt Sohn Theodor zur Welt. Im gleichen Jahr arbeitet Fontane in London publizistisch und schriftstellerisch.
Anfangs 1859 kehrt die Familie nach Berlin zurück und Fontane unternimmt eine märkische Wanderung.
1860 wird Tochter Martha geboren und Fontane tritt in die Kreuz-Zeitung ein, um wieder eine feste Arbeit zu haben.
1864 wird Sohn Friedrich geboren und Fontane reist im selben Jahr ins Kriegsgebiet um Koppenhagen und Husum in Dänemark. 1866 besucht Fontane weitere Kriegsschauplätze.
Im September 1870 reist er als Kriegsberichtserstatter für die Vossische Zeitung nach Schleswig-Holstein, Böhmen und Frankreich.
Im Oktober wird er festgenommen und kehrt im Dezember nach der Kriegsgefangenschaft nach Berlin zurück.
1876 beginnt der wohl wichtigste Abschnitt in seinem leben. Er zieht sich aus dem gesellschaftlichen Berliner Leben zurück, gibt seine Stellung als Sekretär an der Akademie für Künste in Berlin auf und verzichtet damit auf bürgerliche Sicherheit. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er noch keinen großen literarischen Ruhm erreicht. Doch jetzt- mit fast 60 Jahren – beginnt eine unermüdliche Schaffensperiode.
1888 gründet sein Sohn Friedrich einen eigenen Verlag, über den Fontane auch veröffentlicht.
1892 erfasst ihn eine schwere Erkrankung, dennoch nimmt er Mitte 1893 entgegen den Erwartungen aller Bekannten seine Arbeit wieder auf.
Fontane erhält 1894 die Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Berliner Universität.
Am 20. September 1898 stirbt Theodor Fontane nach mehreren Kuraufenthalten in seiner Berliner Wohnung an einen Schlaganfall.
Werke
Theodor Fontane findet schon sehr früh Zugang zu Literatur. Er liest sehr viel. Vorwiegend die Werke englischer Dichter. Er entwickelt poetisch- romantische Neigungen und schreibt in Schulheften geschichtliche Erzählungen nieder.
Mit zwanzig Jahren veröffentlicht er sein erstes Werk: „Geschwisterliebe". Bis zu seinem 57. Lebensjahr arbeitet Fontane für einige Zeitungen und als Kriegsberichterstatter. In dieser Zeit entstehen auch seine Kriegsbücher, „der Schleswig-Holsteinische Krieg im Jahre1864“ und „Der deutsche Krieg von 1866“ die er beide miterlebt hat.
Fontane verfasste bis zu dieser Zeit auch zahlreiche lyrische Gedichte und Balladen und Übersetzungen aus dem Englischen. Wie gesagt begann für ihn 1876 der wichtigste Abschnitt seines Lebens.
Von besonders Schriftstellerischen Bedeutung sind nämlich seine Alterswerke, die vor allem in seinem achten Jahrzehnt entstanden sind. Als wichtigste Werke erscheinen in folgenden Jahren „Vor dem Sturm“ (1878), „Grete Minde“ (1880) „Schach von Wuthenow“ (1883), „Unterm Birnbaum“ (1885) „Irrungen Wirrungen“ (1888), „Frau Jenny Treibel“ (1838), Effi Briest (1894) und „Der Stechlin“ (1897), den er kurz Vor seinem Tod beendet hatte.
Neben zahlreichen Romanen sind von Fontane auch Tausende Briefe und Tagebücher mit etwa 2.200 Seiten erhalten geblieben.
Effi Briest Inhaltsangabe
Unter den Altersromanen Fontanes ragt ein Werk besonders hervor: „Effi Briest“. Dieser Eheroman aus der Berliner Gesellschaft und dem Märkischen Adel machte Fontane der durch ihn seine Kritiker eines Besseren belehrte und dessen Erfolg bei der Leserschaft durch hohe Verkaufszahlen belegt wurde unsterblich. Effi Briest ist einige Male verfilmt worden, zuletzt 1974 von Rainer Werner Fassbinder.
Nun zum Inhalt von Effi Briest:
Effi Briest Inhaltsangabe
Auf Hohen-Cremmen wächst Effi, die Tochter des Ritterschaftsrats von Briest auf. Der 37-jährige Baron Geert von Innstetten ein ehrgeiziger Landrat von Kessin, hält um die Hand der 17-jährigen Tochter Effi an. Wegen Innstettens Stellung als Randrat und seines guten Rufes sind sich die Eltern schnell über die Verbindung einig.
Effi heiratet Innstetten ohne ihn eigentlich zu lieben und geht mit ihm in seine Heimat Kessin in Hinterpommern.
Dort angekommen, wird sie oft von ihrem Ehemann alleine gelassen und Ängstigt sich sehr im großen, ihr unheimlichen Haus.
Bald beginnt sich Effi zu langweilen. Weder die Gesellschaft ihres inzwischen guten Freundes Gießhübler noch Veranstaltungen und Bälle können sie aufheitern.
Die Geburt von Tochter Anni lässt sie zwar ein wenig erwachsener werden, ändert an ihrer Einsamkeit aber wenig.
Ein kleines Theaterstück, in dem Effi die Hauptrolle spielt wird zum Wendepunkt und weist auf ein beginnendes Verhältnis zwischen ihr und dem Major Crampas, einen sehr guten Freund ihres Mannes hin. Doch das Verhältnis mit dem sehr leichtsinnigen Mann dauert nicht lange, denn die Beziehung ist Effis Natur immer mehr zuwider.
Als Innstetten zum Ministerialrat befördert wird und die Familie nach Berlin ziehen muss, ergibt sich für Effi die Gelegenheit die heimlichen Treffen mit Crampas zu beenden.
Nach über sechs Jahren findet Innstetten während der Abwesenheit Effis zufällig einige Briefe, die früher Crampas in Kessin an Effi geschrieben hat.
Obwohl von der Beziehung niemand wusste und das Verhältnis schon so lange Zeit zurück liegt, fühlt sich Innstetten so in seiner Ehre verletzt, dass er seinen alten Freund Crampas zu einem Duell auffordert.
Der Major wird bei dieser Auseinandersetzung von Innstetten erschossen.
Als Effi davon erfährt bricht sie zusammen. Ihr Mann lässt sich von ihr scheiden und die kleine Tochter Anni wird ihm zugesprochen. Nun lebt Effi allein mit ihrer Dienerin Roswitha in einer kleinen Wohnung in Berlin. Die Eltern verweigern ihr eine Zuflucht in Hohen-Cremmen, doch sie wird von ihnen finanziell unterstützt. In den nächsten 3 Jahren kränkelt Effi sehr oft und ist einsam. Sie leidet sehr und hat Sehnsucht nach ihrer Tochter. Durch die Vermittlung der Ministerin kommt ein Treffen zwischen Effi und ihrer inzwischen 10-jährigen Tochter zustande. Die Begegnung verläuft aber nicht erfolgreich. Anni reagiert sehr abweisend und zurückhaltend. Effi die in den vergangenen Jahren ein Nervenleiden hatte ist nun so empört und erschüttert, dass sie entgültig zusammenbricht und ernstlich erkrankt.
Daraufhin holen die Eltern die todkranke Effi endlich auf Bitten ihres Arztes Dr. Rummschüttel nach Hohen-Cremmen zurück. Als es ihr etwas besser geht und sie einigermaßen erholt ist verbringt sie täglich viele Stunden an der frischen Luft.
Doch ihr Zustand verschlechtert sich schnell. Sie hat ein letztes Gespräch mit ihrer Mutter über Innstetten und stirbt knapp 30-jährig in innerer Versöhnung mit ihm in Hohen-Cremmen und wird dort beerdigt.
Effi Briest Entstehungsgeschichte
Mit Effi Briest hat sich Theodor Fontane einen festen Platz in der Weltliteratur erworben. Er hat darin das Thema behandelt, das in der europäischen Erzählliteratur vielfach aufgegriffen wurde: das Thema des Ehebruchs. Kurz vor der Jahrhundertwende kam er auf dieses Thema durch einen Vorfall in der Gesellschaft, der ihm vertraulich mitgeteilt wurde.
Wie viele Romane und Erzählungen Fontanes basiert also auch Effi Briest auf einer wahren Begebenheit:
Der Geschichte von Armand Léon Baron von Ardenne und seiner Frau Elisabeth. Elisabeth heiratet den Baron offenbar auf Grund eines Eingreifens ihrer Mutter, obwohl sie ihn zuvor abgewiesen hatte. Das gebildete, weltoffenen Paar versammelt einen großen Freundeskreis um sich zu dem auch Amtsrichter Hartwich gehört. Zwischen ihm und Elisabeth entwickelt sich ein Liebesverhältnis; beide haben vor sich von ihren Ehepartnern zu trennen und zu heiraten. Armand von Ardenne, der inzwischen von der Affäre erfährt, reicht eine Scheidungsklage ein, und fordert seinen früheren Freund zum Duell auf. Hartwich erliegt wenige Tage darauf seien Schussverletzungen und die Ehe zwischen Armand und Elisabeth wird rechtskräftig geschieden. Elisabeth durfte daraufhin die gemeinsamen Kinder nicht mehr sehen, Sie widmet sich für den Rest ihres Lebens humanitären Aufgaben und stirbt 1952, ein Jahr vor ihrem hundertsten Geburtstag.
Fontane, der von diesen Vorfällen angeblich bei einer Tischgesellschaft erfuhr, begann im Jahr 1888 mit den Vorarbeiten zu diesem Roman, den er allerdings erst sechs Jahre später beendete.
Gegenüber der tatsächlichen Begebenheit ist die Handlung in Effi Briest stark verändert, und das offenbar nicht nur wegen der Rücksichtnahme auf die Personen, angefangen beim großen Altersunterschied des Paares, bis hin zum frühen Tod Effis.
Effis Seitensprung ist weniger das Ergebnis ihres eigenen Willens als viel mehr ihre Unfähigkeit sich dem Willen des Major Crampas zu wiedersetzen. Scheidung und Heirat ziehen die beiden nie in Erwägung. Innstetten sucht nicht mit Absicht nach Beweismaterial für eine Scheidung, sondern stolpert zufällig darüber und glaubt, das ein Duell zur Wiederherstellung seiner Ehe genügt. So ergibt sich, viele mehr als es in der Realität der Fall sein dürfte, das Bild, einer verhängnisvollen Verstrickung, die Effi und Crampas das Leben kostet.
Von 1890 bis 1894 schrieb Fontane an diesem Roman, dar dann 1894/95 als zweiteiliger Vorabdruck in der Zeitschrift „Deutsche Rundschau“ im Verlag seines Sohnes Friedrich Fontane erschien. Fontane erzählt die Geschichte der Effi Briest ohne Leidenschaft und verzichtet nahezu auf eigene Kommentare oder eine Moralisierung des Geschehens, ein typisches Merkmal des Realismus. Theodor Fontane wird als der bedeuternste Vertreter des deutschen Realismus bezeichnet
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