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Theodor Storm - 2.Version - Referat
Theodor Storm
Hans Theodor Woldsen Storm wurde am 14. September 1817 als 1.Sohn des Justizrats Johann Casimir Storm (1790-1874) und seiner Frau, der Patriziertochter, Lucie Woldsen (1797-1879) in Husum geboren.
Mit vier Jahren kam er in die Grundschule der »Mutter Amberg«, einer alten Hamburger Dame, mit neun Jahren besuchte er die Gelehrtenschule in Husum,1835 wechselte er zum Katharineum, ein Gymnasium in Lübeck. Später studierte er fünf Jahre Jura auf den Universitäten Kiel und Berlin.
Nachdem er sein juristisches Examen abgelegt hatte, kehrte er 1843 in seine Heimatstadt Husum zurück und ließ sich dort als Rechtsanwalt nieder. Überraschend für seine Familie verlobte er sich 1844 mit seiner Cousine Constanze Esmarch aus Segeberg, 1846 fand die Hochzeit statt. Nach der Geburt des ersten Sohnes Ernst (1853) folgten drei weitere Kinder. Mit vierzig Jahren starb seine Frau, daraufhin schloss er ein weiteres Mal den Bund der Ehe, und zwar mit seiner früheren Geliebten Dorothea Jensen und bekam ein weiteres Kind. Im Zuge der Einnahme Schleswigs durch Dänemark im Jahr 1853 verlor er sein Amt als Rechtsanwalt und zog daraufhin nach Potsdam(1852) und Heiligenstadt(1856), wo er im Gerichtsdienst tätig war. Wichtiger als alles andere war für Theodor Storm das literarische Schaffen, er schrieb Gedichte, Märchen, Erzählungen und besonders Novellen, seine Vorbilder waren Eduard Mörike, Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine. In Berlin gehörte er zum Dichterkreis Tunnel über der Spree. 1864 kehrte er in das mittlerweile zu Preußen gehörende Husum zurück, wo er von 1874 an als Oberamtsrichter tätig war. 1888 schrieb Storm sein letztes und erfolgreichstes Werk: die Novelle „Der Schimmelreiter“. Noch im gleichen Jahr verlor er den Kampf gegen den Magenkrebs und starb am 4. Juli 1888.
Zeittafel: Leben und Werke von Theodor Storm
1817 14. September: Hans Theodor Woldsen Storm in Husum geboren. Vater: Justizrat Johann Casimir Storm (1790 -1874); Mutter: Lucie, geb. Woldsen (1797 - 1879).
1821 Herbst: Eintritt in die Klippschule (eine Art Kindergarten).
1826 Herbst: Eintritt in die Quarta der Husumer Gelehrtenschule.
1833 17. Juli: erstes Gedicht: "An Emma"
1834 Erste Gedichtveröffentlichung "Sängers Abendlied" im Husumer Wochenblatt vom 27. Juli 1834
1835 Herbst: Übergang auf das Katharineum in Lübeck.
1837 April: Beginn des Jura-Studiums in KielMärchen "Hans Bär" und Gedichte für Bertha von Buchan3.Oktober: Verlobung mit der 17jährigen Emma Kühl von Föhr.
1838 28. Februar: Entlobung; Studium in Berlin.Veröffentlichung von Gedichten in den "Neuen Pariser Modeblättern"
1839 Rückkehr zur Universität Kiel; Freundschaft mit Theodor und Tycho Mommsen.
1842 Oktober: Bertha von Buchan weist Theodors Heiratsantrag zurück;Oktober: Juristisches Staatsexamen in Kiel.Herbst: Rückkehr nach Husum, Arbeit in der väterlichen Kanzlei.
1843 Eröffnung einer eigenen Rechtsanwaltskanzlei in Husum.Frühjahr: Gründung eines "Singvereins".Veröffentlichungen im "Volksbuch auf das Jahr 1844" und im "Liederbuch dreier Freunde"
1844 Januar: Verlobung mit seiner Cousine Constanze Esmarch (1825 - 1865).
1845 Karl Müllenhoff veröffentlicht die "Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg" mit Beiträgen von Storm.
1846 15. September: Eheschließung mit Constanze Esmarch in Segeberg.
1847 Liebesverhältnis mit Dorothea Jensen.Gedichtzyklus mit "Rote Rosen" und "Mysterium" (erst posthum veröffentlicht).Erste Prosaskizze "Marthe und ihre Uhr" im "Volksbuch"
1848 Dorothea verläßt Husum.25. Dezember: Geburt des ersten Sohnes Hans.Prosa-Skizze "Im Saal".Storm wird Sekretär des "Patriotischen Hilfsvereins".
1849 Storm engagiert sich für die nationale Unabhängigkeitsbewegung in Schleswig- Holstein.Novelle "Immensee" (1. Fassung)Kindermärchen "Der kleine Häwelmann"
1850 24./25. Juni: Niederlage der Schleswig- Holsteiner gegen die Dänen bei Idstedt (bei Schleswig); Beschießung von Friedrichstadt.Gedicht "Im Herbste 1850"November: Briefwechsel mit Eduard Mörike.
1851 30. Januar: Geburt des Sohnes Ernst.Erste Buchausgabe: "Sommergeschichten und Lieder" bei Duncker in Berlin.Märchen "Hinzelmeier"
1852 Storms Bestallung als Rechtsanwalt wird vom dänischen König aufgehoben. Stellungssuche in Gotha, Buxtehude und im preußischen Justizdienst.Dezember: Reise nach Berlin. Bekanntschaft mit den Mitgliedern des "Tunnels über der Spree".Ende 1852: erste selbständige Buch-Ausgabe seiner "Gedichte" im Verlag Schwers in Kiel.
1853 März: Beginn des Briefwechsels mit Theodor Fontane.10. Juni: Geburt des Sohnes Karl.September: zweite Reise nach Berlin.18. Oktober: Ernennung zum preußischen Gerichtsassessor.November: Beginn des Briefwechsels mit Paul Heyse.Dezember: Übersiedlung von Husum nach Potsdam.
1854 Novellen "Ein grünes Blatt" , "Im Sonnenschein"
1855 10. Juni: Geburt der Tochter Lisbeth.15./16. Juni: Besuch bei Mörike in Stuttgart.Novelle "Angelika"
1856 2. Auflage der "Gedichte" im Verlag Schindler, BerlinJuli: Ernennung zum Kreisrichter in Heiligenstadt (Eichsfeld)September: Umzug von Potsdam nach Heiligenstadt.
1859 Novelle "Auf dem Staatshof"März: Gründung eines Gesangvereins in Heiligenstadt.Anthologie "Deutsche Liebeslieder seit Joh. Chr. Günther"
1860 Geburt der Tochter Lucie.Novelle "Späte Rosen"
1861 Novellen "Drüben am Markt" und "Veronika"
1862 Spukgeschichtensammlung "Am Kamin"Novellen "Auf der Universität" und "Unter dem Tannenbaum"
1863 24. Januar: Geburt der Tochter Elsabe.Novelle "Abseits"15. November: Tod des dänischen Königs Friedrich VII. Der neue König Christian IX. setzt eine neue dänische Gesamtstaatsverfassung in Kraft, die auch für das Herzogtum Schleswig gelten soll (Verletzung des sogenannten "Londoner Protokolls").
1864 Januar: Preußisch-Österreichisches Ultimatum an Dänemark und Beginn des Krieges.Februar: Wahl Storms zum Landvogt im Landkreis Husum.12. März: Rückkehr nach Husum. Wiedergründung des Gesangvereins.20. Juli: Ende des Krieges: Schleswig-Holstein unter der Verwaltung von Preußen und Österreich.Märchen "Bulemanns Haus"
1865 4. Mai: Geburt der Tochter Gertrud.2o. Mai: Tod seiner Frau Constanze.Gedichtzyklus "Tiefe Schatten"5. - 13. September: Gast bei dem russischen Dichter Iwan Turgenjew in Baden-Baden.Novelle "Der Spiegel des Cyprianus"
1866 Krieg zwischen Preußen und Österreich: Schleswig und Holstein werden preußisch.13. Juni: Eheschließung mit Dorothea Jensen (1828 - 1903).
1867 Umzug in das Haus Husum, Wasserreihe 31 (heute Museum Storm-Haus).Novellen "In St. Jürgen" und "Eine Malerarbeit"
1868 Nach Aufhebung des Landvogt-Amtes wird Storm Amtsrichter.4. November: Geburt der Tochter Friederike.
1870 Deutsch-französischer Krieg.Anthologie "Hausbuch aus deutschen Dichtern seit Claudius"
1871 "Zerstreute Kapitel", darin u.a. "Eine Halligfahrt"
1872 Novelle "Draußen im Heidedorf"August: Reise nach Salzburg (Schloß Leopoldskron).
1873 Weitere "Zerstreute Kapitel"
1874 Ernennung zum Oberamtsrichter.Novellen "Viola tricolor", "Beim Vetter Christian", "Pole Poppenspäler", "Waldwinkel"
1875 Novellen "Ein stiller Musikant", "Psyche", "Im Nachbarhause links"
1876 Novelle "Aquis submersus"August: Reise nach Würzburg zu seinem ältesten Sohn Hans.
1877 Februar: zweite Reise nach Würzburg, um Hans durchs medizinische Examen zu bringen. Begegnung mit dem Literaturwissenschaftler Erich Schmidt. Beginn des Briefwechsels Storm-Schmidt.März: Beginn des Briefwechsels mit Gottfried Keller.Aufzeichnungen "Meine Erinnerungen an Eduard Mörike"
1878 Novellen "Carsten Curator" und "Renate"
1879 Ernennung zum Amtsgerichtsrat.Novellen "Zur Wald- und Wasserfreude", "Im Brauerhause", "Eekenhof"
1880 1. Mai: vorzeitige Pensionierung.Verkauf des Hauses Wasserreihe 31 und des Elternhauses.Übersiedlung nach Hademarschen.Novelle "Die Söhne des Senators"
1881 Novelle "Der Herr Etatsrat"
1882 Novelle "Hans und Heinz Kirch"
1883 Novelle "Schweigen"Verleihung des Maximilianordens.
1884 Mai: Reise nach Berlin. Festbankett zu Ehren Storms.Novellen "Zur Chronik von Grieshuus", "Es waren zwei Königskinder"
1885 Novellen "John Riew'", "Ein Fest auf Haderslevhuus"
1886 Mai: Reise nach Weimar.Novelle "Bötjer Basch"Beginn der Arbeit am "Schimmelreiter".3. Dezember: Tod des Sohnes Hans.
1887 Novellen "Ein Doppelgänger" und "Ein Bekenntnis"August: Aufenthalt auf Sylt.Fragment "Sylter Novelle"Feiern zum 70. Geburtstag in Hademarschen.
1888 Novelle "Der Schimmelreiter"Fragment "Die Armesünderglocke"Am 4. Juli an Magenkrebs gestorben, am 7. Juli in der Familiengruft auf dem St. Jürgen-Friedhof in Husum beigesetzt.
Chronologie der Arbeiten am "Schimmelreiter"
1838: Storm liest die Erzählung "Der gespenstige Reiter"
Februar 1843: vergebliche Suche nach der Schimmelreiter-Sage im Zusammenhang mit Storms Sagensammlung
1870: "Erinnerung an Lena Wies"; Storm vermutet, die Sage von ihr gehört zu haben.
3.2.1885: Erste Konzeption der Erzählung.
10.2.1885: Bitte um eine Kartenskizze bei der Tochter des Deichbauinspektors Chr. Eckermann.
April 1885: Die Arbeit wird zunächst bis zum Herbst aufgeschoben.
5.12.1885: Storm hofft, Anfang 1886 beginnen zu können und im Sommer fertig zu werden.
Juni/Juli 1886: Beginn der Niederschrift.
August/Sept. 1886: Unterbrechung der Arbeit im für die Arbeiten an der Novelle ,,Ein Doppelgänger"; anschließen schwere Krankheit (Rippenfellentzündung); Beginn der Arbeiten an der Novelle "Ein Bekenntnis" (März bis Ende Mai 1887).
Anfang Mai 1887: Niederschrift eines ersten Kapitels.
5.6.1887 Weiterarbeit während Storms Besuch in Grube bei seiner Tochter Lisbeth Haase.
20.10.1887: Reinschrift bis Seite 92 "gediehen".
29.10.1887: Besuch bei Deichinspektor Eckermann in Heide; Gespräche über "allerlei Technisches in Deichsachen".
1.11.1887: Reinschrift auf "126 Oktavpostpapier gewachsen, und in Konzept ist schon wieder recht viel vorhanden".
5.12.1887: Storm kündigt seinem Verleger Paetel das fertige Manuskript für Mitte Februar 1888 an.
16.12.1887: Erneuter Besuch in Heide bei Deichinspektor Eckermann.
9.2.1988: Reinschrift des "Schimmelreiter" beendet und an den Verlag geschickt.
22.2. 1888: An Paetel einen Nachtrag zum "Schimmelreiter" geschickt.
24.2.1888: Storm erhält die Korrekturbogen vom Verlag zugeschickt.
3.3.1888: Streichung einer kleine Szene.
5.3.1888: Storm erhält den veränderten Schluss nochmals in Revisions-Abzügen zu Durchsicht. Verleger Paetel unterbreitet ein Angebot für die Buchausgabe des "Schimmelreiter".
Im April- und Mai-Heft des Jahres 1888 der Deutschen Rundschau (S.1-34 und S.161-203) wird die Novelle zum ersten Mal abgedruckt.
7.3.1888: Strom erklärt sich mit den Bedingungen für die Separatausgabe einverstanden.
13.3.1888: Storm schickt die Schimmelreiter-Korrekturbogen an Erich Schmidt.
14.4.1888: Rücksendung der Korrekturen an den Verlag.
6.5.1888: Strom erhält die ersten 6 Druckbogen der Buchausgabe zur Revision; er bittet darum, dem Buch eine Widmung an seinen Sohn Ernst vorzusetzen. Wegen der Kritik von Erich Schmidt will Storm der Buchausgabe einige Worterklärungen beigeben.
28.5.1888: Storm schickt die letzten Korrekturen und die Worterklärungen an den Verlag.
7.6.1888: Verlagsvertrag über die Oktavausgabe des "Schimmelreiters".
Den Druck der Buchausgabe hat Storm nicht mehr erlebt: sie erschien erst nach seinem Tode, im Herbst 1888.
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