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Vergleich von Thomas Mann und Hitler - Referat
Im Folgenden wird Thomas Manns Haltung gegenüber der Kunst und den Künstlern, insbesondere gegenüber Hitler, mit Hilfe des Textes „Bruder Hitler“ und einem Zitat aus einer Literaturgeschichte erläutert.
In dem Essay „Bruder Hitler“ beschreibt Thomas Mann die zwei Erscheinungsformen eines Künstlers:
Zum einen wird ein Künstler durch viele negative Eigenschaften charakterisiert. Er ist, da er sich als Künstler von der restlichen Bevölkerung abgrenzt, schwierig in die Gesellschaft zu integrieren.
Thomas Mann führt hier die „Schwierigkeit“ und „Faulheit“ (Z.35) eines Künstlers an.
Ein Künstler zieht sich zurück, beobachtet, um sich inspirieren zu lassen und versucht anschließend, sich selber zu beweisen. Da ein Künstler eine „dumpfe[…] Ahnung“ (Z.39) hat, etwas Besonders zu sein und für die Menschheit irgendwann einmal eine besondere Rolle einzunehmen, versucht er grundsätzlich, da er ohnehin auf „Gelächter“ (Z.40) stieße, wenn er den Menschen von seiner „Berufung“ erzählen würde, sich von der Gesellschaft auf „hochmütige“ (Z.37) Art abzugrenzen.
Zum anderen allerdings versucht ein Künstler, der Menschheit als Vermittler zwischen Geist und Leben zu dienen. Seine „Faulheit“ und Isolation von der übrigen Gesellschaft helfen ihm dabei, die Menschen aus Distanz zu beobachten und ihnen anschließend zu ermöglichen, eine Verbindung zwischen ihrem Leben und dem abgehobenen Geist herzustellen.
Thomas Mann sieht in Hitler einen Bruder. Er betont zwar, dass es eine „peinliche Verwandtschaft“ (Z. 52) sei, unterstreicht dabei aber auch, dass er die Verwandtschaft nicht leugnen könne, da Hitler Charaktereigenschaften wie ein Künstler habe.
Thomas Mann betont dabei, dass Hitlers künstlerischer Charakter unabhängig von Moral betrachtet werden solle und man dann an einer wenn auch nur angewiderten Bewunderung Hitlers nicht vorbeikäme (vgl. Z. 30-31).
Hitler war zum Beispiel ein Dauerasylist (Z. 4), da er durch seine Misserfolge und Faulheit nicht in der Lage war, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Er beherrschte allerdings hervorragend die Rhetorik, um Aufmerksamkeit zu erlangen und so seine Minderwertigkeitsgefühle auszugleichen. Dabei nutzte er immer die Schwächen anderer aus und gebrauchte somit die Rhetorik im negativen Sinne.
Thomas Manns kritische Haltung gegenüber der Kunst wird auch im Zitat deutlich.
Denn Thomas Mann sieht, wie er in seinem Essay „Bruder Hitler“ erklärt, in Hitler einen Künstler, also einen Verwandten. Dies verdeutlicht, dass Mann, obwohl er selber Künstler ist und somit die Wichtigkeit seiner Arbeit hervorheben könnte, viele negative Aspekte eines Künstlers nicht leugnet. Diese direkte Sicht wird von Arnold Hauser als provokant eingestuft. Er steigert dies noch durch die Aussage, dass eine solche Haltung „die furchtbarste Anklage, die gegen die Kunst je erhoben wurde“ (s. Zitat) darstelle.
Insgesamt fällt auf, dass Thomas Mann, obwohl er selbst Künstler ist, eine sehr kritische Haltung gegenüber Kunst und Künstlern einnimmt. Er betont die Einsamkeit, die Schwierigkeiten und die Minderwertigkeitsgefühle, die einem Künstler nie fremd seien.
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