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Vorgehensweise bei der textgebundenen Erörterung - Referat
Die textgebundene Erörterung (Texterörterung)
Die textgebundene Erörterung befasst sich mit Texten, die nicht in erster Linie der Informationsvermittlung dienen, sondern mit denen der Autor durch die Darlegung eigener Ansichten in einen Meinungsstreit eingreifen will. In der textgebundenen Erörterung sind die Auffassungen des Autors Gegenstand einer kritischen Bewertung. Die im Text dargestellten Positionen werden mit eigenen Ansichten verglichen. Daraus ergibt sich eine Bewertung der im Text vertretenen Auffassung.
Der Aufbau einer textgebundenen Erörterung
1.) Einleitung:
Verfasser/Autor, Titel, Veröffentlichung (wo?, wann?), Textsorte, Thema und die Haltung des Autors zu dem Thema, Aktualität und Relevanz des Themas
TIPP: Eleganter ist es, eigene Ausführungen über das Thema und seine Aktualität vorauszuschicken und dann – vor dem Hintergrund der allgemeinen Problemstellung – den Text und seine spezifische Problemstellung einzuführen.
2.) Hauptteil:
A: Wie argumentiert der Autor? (Textanalyse)
- Analyse der Argumentationsstruktur:
- Welche These(n) stellt der Autor auf?
- Mit welchen Argumenten und Beispielen wird die These gestützt?
- An wen richtet sich der Autor (Wer ist der Adressat?) mit welcher Intention?
BEACHTE: - Keine ausschweifende Inhaltsangabe! Konzentriere dich auf die wesentlichen Aussagen. Es geht darum den logischen Aufbau der Argumentation darzustellen.
TIPP: -Verwende Konjunktionen/ Adverbiale/ Adverbien, die logische Verknüpfungen verdeutlichen (insofern, zudem, obgleich, indem, um..zu, andererseits, mit der Absicht, etc.).
- Vermeide temporale Verknüpfungen, da hier die Gefahr besteht den Text nur zu paraphrasieren (typisch: „und dann spricht er über…dann fordert er….“)
- Bei indirekter Rede auf die Verwendung des Konjunktivs achten! („Seiner Meinung zufolge, sei dies der Grund für den Verfall der deutschen Sprache.“)
- Beim Zitieren nicht ganze Sätze oder Passagen, sondern Schlüsselbegriffe verwenden. Das Zitierte muss der eigenen Satzgrammatik angeglichen werden und durch Zeilenangabe in Klammern hinter dem Zitat belegt werden.
- Analyse von sprachlichen Mittel (Wenn besonders auffällig oder in der Aufgabenstellung verlangt!)
Eine Argumentation wirkt nie allein durch die Kraft ihrer Logik! Ihre Wirkung hängt auch von den verwendeten sprachlichen Mittel ab. Die Analyse von sprachlichen Mittel soll sich aber auf die Besonderheiten beschränken, die für den Argumentationsgang bedeutsam sind!
Daher: Erkläre, warum der Autor bestimmte sprachliche Mittel einsetzt. Welche Wirkung will er beim Leser erzeugen?
Einige Untersuchungskriterien zu Sprache und Stil:
- Sprachregister: Umgangssprache oder Fachsprache? Kommt wörtliche Rede vor, wird zitiert?
- Wortwahl: anschauliche, bildliche Wörter, Fremdwörter, enthält die Wortwahl bereits deutliche Wertungen?
- Syntax: Hypotaxe oder Parataxe, unvollständige Sätze
- stilistische Mittel (Rhetorische Frage, Anapher, Hyperbel, Euphemismus, Ironie, paradoxe Formulierungen, Evokation)
- Konzessiv-Formeln („Das mag schon seinen Sinn haben, aber ich erkenne ihn nicht.“)
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Halswohltee
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