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War die Errichtung der NS-Diktatur eine Revolution? - Referat
War die Errichtung der NS-Dikatur eine Revolution?
Diese Frage kommt immer wieder auf. Ein wichtiges Thema, welches sich mit der Vergangenheit unseres Landes auseinandersetzt.
Um diese Frage zu beantworten muss zunächst einmal geklärt werden, was eine Revolution überhaupt ist.
Eine Revolution ist eine schnelle, dynamische und meist gewaltsame Umwälzung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Sie wird durch eine breite Volksmasse bewirkt.
Zur kompletten Zerstörung der Demokratie in Deutschland benötigte Hitler nur ca. 18 Monate. Man kann daher also von einer schnellen und dynamischen Umwälzung sprechen.
Auch die Gewalt spielte eine bedeutende Rolle, zum Beispiel in Form von Einschüchterung oder dem Terror gegen Andersdenkende. Menschen wurden unterdrückt, gefoltert und ermordet. Alleine die Konzentrationslager widerspiegeln die Gewalt und sie waren nicht die einzigen Mittel.
Einerseits wurde die Errichtung der NS-Diktatur von einer breiten Volksmasse unterstützt. Die NSDAP war die stärkste Partei und die Zustimmung zu Hitlers Maßnahmen war gewaltig. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnte die Republik ab.
Andererseits verlor die Partei bei den Reichstagswahlen ca. 2 Millionen Stimmen und selbst bei den Märzwahlen 1933 schaffte die NSDAP nicht die absolute Mehrheit, obwohl den anderen Parteien der Wahlkampf untersagt war.
Sicher ist, dass es zu einer politischen Veränderung kam. Die Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive wurde aufgehoben. Hitler wurde zum Reichskanzler, zum Reichspräsident und zum Oberbefehlshaber der Wehrmacht. Die demokratischen Wahlen wurden zu scheindemokratischen Volksabstimmungen. Außerdem war die NSDAP die einzige legale Staatspartei, da alle anderen Parteien verboten bzw. zerschlagen wurden.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse änderten sich jedoch nicht. Die Marktwirtschaft blieb erhalten, auch wenn zur Kriegsvorbereitung einzelne Elemente der Planwirtschaft verstärkt wurden. Da die SA aufgrund ihrer sozialistischen Gedanken entmachtet wurde, kam es auch nicht zur Errichtung einer Planwirtschaft.
Die Errichtung der NS-Diktatur war einerseits eine gesellschaftliche Umwälzung, andererseits aber auch nicht.
Aus einer freien und pluralistischen Gesellschaft wurde eine gleichgeschaltete Gesellschaft. Auf der anderen Seite blieben aber gesellschaftliche Positionen, mit Ausnahme der Position der Juden, grundsätzlich bestehen.
Grundsätzlich handelte es sich bei der Errichtung der NS-Diktatur um eine Revolution. Es muss aber beachtet werden, dass Hitler legal an die Macht kam, es keine wirtschaftlichen Veränderungen gab und die gesellschaftliche Situation annähernd gleich blieb.
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