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Werberede für Latein in der Oberstufe - Referat



HA: Werberede für Latein in der Oberstufe

Heute möchte ich den Lateinunterricht in der Oberstufe anpreisen, denn er ist „nur“ eine Vertiefung der bisherigen Jahrgangsstufen.

In der Oberstufe knüpfen die Schüler an bisherige Lektüreschwerpunkte an und ermöglicht ihnen einen repräsentativen Überblick über wichtige Bereiche der Literatur der Römer, in dem sie sich mit ihrer jeweiligen Lebenswirklichkeit auseinandersetzten und dabei unterschiedliche Haltungen und Wertvorstellungen zum Ausdruck brachten. Anhand grundlegender Themen lernt man die unterschiedlichen Sichtweisen einzelner Autoren kennen. Dabei finden die Lernenden weitreichende Anregungen, sich mit philosophischen, gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen auseinanderzusetzen.
Sie lernen verschiedene Lösungsansätze kennen, die auch zeitlose Gültigkeit beanspruchen, und erhalten so Orientierungshilfen bei der Entwicklung eigener Standpunkte. Die Beschäftigung mit zentralen Werken des europäischen Kulturkreises festigt in den Schülern die Erkenntnis, dass die lateinische Literatur in einem langen Traditionszusammenhang steht und bis heute in vielfältiger Weise das europäische Denken prägt.
Im Umgang mit anspruchsvollen lateinischen Texten steigern die Schüler ihre Übersetzungsfähigkeit und verfeinern ihre Techniken im Bereich der Textanalyse und des Übersetzungsvergleichs. Dadurch vertiefen sie auch ihre allgemeine Sprachkompetenz. Bei der Interpretation erarbeiten die Lernenden die Berücksichtigung der historischen, literarischen und biographischen Gegebenheiten. Immer wieder gewinnt man die Einsicht, dass für ein unverfälschtes und nachhaltiges Verständnis der Texte die Beschäftigung mit dem lateinischen Original unerlässlich ist.
Selbst für diejenigen, die in Latein in Unter- und Mittelstufe nur mäßig erfolgreich waren, könnte die alte Sprache ein guter Tipp sein. Denn in der Oberstufe kommt dort keine neue Grammatik und kaum Wortschatz hinzu. Lediglich das Sachwissen, etwa über Autoren wie Cicero oder Homer, wird erweitert und vertieft. Die Abiturklausur besteht in der Regel zu zwei Dritteln aus Übersetzung. Zusätzlich ist eine Interpretationsaufgabe zu bewältigen, selbstverständlich in deutscher Sprache. Sogar für Schüler, die weniger Talent für schriftliche Auslegungen haben, dürfte das zu schaffen sein, weil es sich um bekannte Gedichte oder Textpassagen handelt. Wem Englisch oder Französisch besser liegt, der wird wohl kaum Latein als Abiturfach wählen. Jürgen Kohring, Oberstudienrat für Englisch am Clavius-Gymnasium in Bamberg, rät jedoch seinen Schülern, die bislang in Latein und Englisch gleich gut abgeschnitten haben, eindeutig zu Latein: „Das Fach ist berechenbarer.“ Der Pädagoge teilt die Meinung vieler Kollegen, wonach Französisch, aber auch Englisch, von den Schülern häufig unterschätzt werden. In der Oberstufe steige der Anspruch in diesen beiden Fächern „sprunghaft“. So arbeiten die Schüler bis Klasse zehn meist mit einfachen bearbeiteten Texten; in der Oberstufe sind Originaltexte Standard. Also: Im Zweifel kann Latein die bessere Wahl sein.
Deshalb ist Latein in der Oberstufe sehr empfehlenswert.



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