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Wie konnte es zum 1. Weltkrieg kommen? Ursachen und Anlässe - Referat



Wilhelm II. kommt an die Macht

Im Jahr 1888 bestieg Kaiser Wilhelm II. den deutschen Thron. Der junge Kaiser verehrte Bismarck als Reichsgründer. Jedoch wollte der Kaiser gerne selbständig Politik betreiben. In Folge dessen wurde Bismarck dazu gedrängt, zurück zu treten.
Wilhelm II. strebte einen neuen Kurs an. Er wollte Politik nach britischem Vorbild betreiben. Die Bündnisverträge mit Russland wurden nicht verlängert. Einziger Verbündeter des deutschen Reiches war Österreich-Ungarn.
Das Deutsche Reich isolierte sich immer mehr und baute die Rüstungs- und Flottenpolitik weiter aus.
Dieser neue, aggressive Kurs wurde von den umliegenden Nachbarländern nicht gerne gesehen. Es kam zu einem Wettrüsten zwischen den Nationen.
Gleichzeitig bauten die anderen Länder ihre Bündnissysteme weiter aus.

Situation auf dem Balkan

Schon immer war der Balkan ein gefährliches Krisengebiet. Es wurde daher auch als „Pulverfass“ bezeichnet, da gefährliche Feindschaften unter den einzelnen Völkern bestanden. Dies hat damit zu tun, dass der Balkan schon immer aus vielen einzelnen Balkanvölkern bestand, die jeweils einzelne Staaten gründen wollten. Problematisch war dabei jedoch, dass viele Staatsgrenzen nicht mit den Siedlungsgebieten der einzelnen Völker übereinstammten. Dies führte zum Balkankonflikt.
Aus diesem Grund, waren Serbien und Österreich-Ungarn verfeindet.

Das Attentat von Sarajevo

Als der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau am 28. Juni 1914 (dem Nationalfeiertag Serbiens) einen Besuch der bosnischen Hauptstadt Sarajevo abstatteten, wurden sie von einem neunzehnjährigen Serben erschossen. Er war Mietglied der Geheimorganisation „Schwarze Hand“, die für Serbiens Unabhängigkeit kämpfte.

Die Julikriese

Im Zuge des Attentats von Sarajevo, wollte Österreich-Ungarn das verfeindete Serbien schwächen. Sie stellten ein Ultimatum am 23. Juli. Dieses Ultimatum enthielt Forderungen an Serbien, die so gut wie nicht zu erfüllen waren. Dies zeigt, dass Österreich-Ungarn an einer diplomatischen Lösung nicht interessiert war.

Bereits am 5. Juli zuvor, sicherte das Deutsche Reich Österreich-Ungarn ihre Unterstützung zu. Ebenfalls Russland - sie versprachen Serbien ihre Hilfe im Falle eines Krieges. Russland verstand sich als Beschützer der Slawen. Fragwürdig ist hierbei jedoch, ob die Versprechen beider Seiten ernst gemeint waren oder ob sie bloß den Gegner auf der anderen Seite einschüchtern sollten.

Auch wenn Serbien einen Großteil der gestellten Forderungen akzeptierte, erklärt Österreich-Ungarn Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg.
Auf die Kriegserklärung folgte die Mobilmachung der russischen Streitkräfte am 30. Juli. Am 1. August spitzte sich die Lage für alle Nationen zu. Die Deutschen bereiteten sich auf den Krieg vor und sprachen ihre Kriegserklärung gegen Russland aus.

Auch Frankreich, welches mit Russland und Großbritannien verbündet war, mobilisierte ihre Armee. Es folgte am 3. August die deutsche Kriegserklärung an Frankreich.
Als die deutschen Truppen Belgien auf dem Weg nach Frankreich durchquerten, schaltete auch Großbritannien sich ein. Sie waren die Garantiemacht Belgiens.

Fünf Wochen nach dem Attentat, waren alle europäischen Großmächte im Krieg verwickelt. Schuld waren die Bündnisautomatismen, die wie ein „Ping-Pong-Effekt“ wirkten: Durch die vielen Bündnisse und Verträge reichte bereits ein Konflikte zwischen zwei Ländern aus, um einen Weltkrieg auszulösen.


Ursachen und Anlässe

Wenn man sich mit der Frage beschäftigt: „Wie konnte es zum ersten Weltkrieg kommen“, muss man zwischen den Anlässen und den Ursachen differenzieren.
Das Attentat von Sarajevo war nur der
unmittelbare Anlass, der das „Fass zum Überlaufen“ brachte. Die Ursache ist hierbei viel komplexer:
Es bestand daher schon immer ein großer Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Mächten in Europa. Der Imperialismus und die „Aufteilung der Welt“ belegen dieses. Jede Großmacht wollte möglichst viele Teile Afrikas und Asiens besetzt und zu ihrem wirtschaftlichen und politischen Einflussgebiet machen.

Auch der Kurs Wilhelm II. und sein Weltmachtstreben mit einer aggressiven Flotten- und Rüstungspolitik (wie oben erwähnt) führten zu Rivalitäten der Großmächte. Es sollten ebenfalls neue Technologien gezeigt werden, die in den letzten Jahrzenten entstanden waren. Egal ob Giftgas, erste Flugzeuge, Panzer und U-Boote. All dieses sollte die scheinbare Überlegenheit zeigen.

Natürlich wollte Frankreich sich auch an Deutschland rächen, für den verlorenen Krieg.
Daher wurde ein Krieg zu jeder Zeit erwartet. Es existierten schon 1905 Kriegspläne. Aus diesem Grund entstanden auch die verschieden Bündnisse und Verträge, um sich abzusichern.

Kriegsziele

Das Ziel einer jeden Großmacht war es natürlich den Krieg zu gewinnen. Sie wollten ihre Überlegenheit (hochtechnisierte Waffen etc. - siehe oben) zeigen. Außerdem sollten die anderen Mächte geschwächt und Kolonien abgetreten werden. Es wurden riesige Summen an Geld für die Produktion von Waffen ausgegeben. Es gab eine große Kriegsbegeisterung in den Städten. Viele Männer meldeten sich freiwillig zum Kriegsdienst. Sie sahen den Krieg als große Chance und rechneten mit einem schnellen Ende.

Das Eingreifen der USA

Den genauen Kriegsverlauf zu beschreiben ist nicht von großer Wichtigkeit für die Beantwortung der Leitfrage. Wichtig ist jedoch das Eingreifen der USA in den Krieg am 6. April 1917. Mit diesem Eintritt entwickelte sich der Krieg zu einem Weltkrieg. Die USA unterstützten Großbritannien und Frankreich, die wichtige Handelspartner waren. Der Anlass für die Kriegserklärung war der „uneingeschränkte U-Boot-Krieg“ der Deutschen. Amerikanische Güter- und Passagierschiffe wurden ohne Vorwarnung versenkt.

Ende des Krieges
Gegen die durch die USA verstärkten Gegner Frankreich und Großbritannien (Russland hatte den Krieg aufgrund einer Revolution vorzeitig beendet) hatte das Deutsche Reich schlechte Chancen. Es kam zu vielen Aufständen bei den Soldaten und Matrosen. Kaiser Wilhelm II. dankte ab. Am 11. November wurde der Waffenstillstand unterzeichnet. Das Deutsche Reich hatte verloren.

Viele Historiker bezeichnen den 1. Weltkrieg auch als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Er gilt als Epochenumbruch zwischen dem Kaiserreich und einer parlamentarischen Demokratie (Weimarer Republik).


QUELLEN:
Endnote 1 Denkmal 7/8 Geschichte
Endnote 2 http://ww1.habsburger.net/de/kapitel/das-ultimatum
Endnote 3 http://www.sueddeutsche.de/politik/erster-weltkrieg-in-belgien-deutschlands-folgenschwerer-ueberfall-1.1908899
Endnote 4 http://clixoom.de/technologien-des-1-weltkriegs/1897




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