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Wilhelm Busch - Referat
Wilhelm Busch
GFS von David Armbruster, ESG Kl. 7A
1. Lebenslauf
2. Denken
3. Seine verschiedenen Seiten: - Der Lyriker
- Der Prosaist
4. Sentenzen
5. Bekannteste Werke
6. Gedenken: - Museum
1. Lebenslauf
„Für die gewöhnlichen biographischen Schreibereien, die naturgemäß entweder lügenhaft, langweilig oder indiskret sind, besitz’ ich keine absonderliche Verehrung.“ Wilhelm Busch, Brief an F.A. v.Kaulbach, 01.11.1885
Am 15. April 1832 kommt Heinrich Christian Wilhelm Busch in Wiedensahl als erstes von sieben Kindern zur Welt. Sein Vater Johann Friedrich Wilhelm Busch war Kaufmann und seine Mutter hieß Henriette Dorothee Charlotte Busch, geborene Kleine. Als 1841 sein dritter Bruder Otto zur Welt kommt, wird Wilhelm zu seinem Onkel Georg Kleine, Pfarrer des Dorfes Ebergötzen, geschickt.
Georg Kleine gibt Wilhelm und seinem Freund Erich Bachmann, Sohn des Müllers, Privatunterricht. Nach drei Jahren besucht Wilhelm erstmals wieder seine Familie. 1846 zieht Pfarrer Kleine nach Lüthorst, dadurch verlässt Wilhelm Ebergötzen und Erich. Am 11. April 1847 kommt Wilhelm zur Konfirmation.
Im Herbst dieses Jahres geht er nach dem Willen seines Vaters an die Polytechnische Schule in Hannover, um Maschinenbauer zu werden. Im März 1851 verlässt er entgegen den Vorstellungen seines Vaters frühzeitig die Schule, um Künstler zu werden. Im Juni des Jahres geht er zum Studium nach Düsseldorf an die Kunstakademie. Dies wird eine große Enttäuschung für ihn, denn er lernt hier zwar Kunstfertigkeit, aber keine Kunst. Deshalb geht er im Jahr darauf nach Antwerpen in die Königliche Akademie der Schönen Künste. Obwohl sein Vater nicht einverstanden ist mit dem, was sein Sohn macht, finanziert er das Studium weitgehend. Doch schon im März des Jahres 1853 erkrankt Wilhelm schwer an Typhus. Der kranke Busch wird von seinen niederländischen Wirtsleuten gepflegt. Im Mai geht er nach Wiedensahl. Während der allmählichen Genesung beginnt er Sagen, Märchen und Lieder in Lüthorst zu sammeln.
1854 beginnt er naturwissenschaftliche Studien unter Anleitung von Pfarrer Kleine. Im November geht er dann nach München, um an der Königlich Bayrischen Akademie der Bildenden Künste zu studieren. Dies wird für ihn aber wie in Düsseldorf eine Enttäuschung. Er tritt nun in den Künstlerverein Jung-München ein. Dort beginnt er seine ersten Bildergeschichten zu zeichnen.
Im September 1856 kehrt er zurück nach Wiedensahl. Im nächsten Jahr überlegt er, nach Brasilien zu gehen, um dort als Bienenzüchter ein neues Leben zu beginnen.
Im Januar 1858 geht er wieder nach Lüthorst. Dort schreibt er die Komödie „Einer hat gebimmelt und alle haben gebummelt“. Im Mai geht er zurück nach München. In dieser Zeit widmet er sich intensiv der Malerei. Schon im Herbst wird er für seine Arbeit belohnt und wird von Caspar Braun, Herausgeber der „Fliegenden Blätter“ und des „Münchner Bilderbogen“, als Zeichner und Karikaturist verpflichtet.
Im Oktober und November des Jahres 1860 erkrankt er erneut an Typhus oder er hat eine Nikotinvergiftung. Sein bekanntestes Werk „Max und Moritz“ wird 1865 von Caspar Braun herausgegeben. Die Rechte dafür verkauft Wilhelm für etwa 1 000 Gulden an Braun, der damit ein Vermögen verdient. Erst im hohen Alter erhält Wilhelm 20 000 Goldmark als Ausgleich, die spendet er aber sofort weiter. Im Juni 1867 besucht er seinen Bruder Otto, der in Frankfurt am Main als Erzieher der Bankiers Keßler tätig ist. Ab 1868 ist Wilhelm mit Frau Keßler befreundet. Daher reist er nun öfter nach Frankfurt. Dann im August aber stirbt sein Vater. 1869 wählt er Frankfurt als Hauptwohnsitz, wo ihm Frau Keßler auch ein eigenes Atelier einrichtet. Ab April beginnt er sich intensiver mit der Schopenhauers Philosophie zu beschäftigen. Im Januar 1870 stirbt nun auch noch seine Mutter. Im Juni soll Wilhelms kirchenkritisches Werk „Der heilige Antonius von Padua“ erscheinen. Doch ein Staatsanwalt klagt seinen Verleger an und das Werk darf nicht erscheinen. Außerdem hört in diesem Jahr sein Vertrag mit Caspar Braun auf. 1871 erzwingt Wilhelm die Freigabe des heiligen Antonius durch Gerichtsbeschluss.
Wilhelm gibt 1872 den festen Wohnsitz in Frankfurt auf und zieht zu seiner Schwester nach Wiedensahl. Nach dem Eintritt in den Münchener Künstlerverein Allotria 1873 lernt er die Maler von Lenbach und von Kaulbach und den Architekten Gedon kennen.
Im August 1874 hat Wilhelm die zweite Nikotinvergiftung.
1878 macht Wilhelm Busch Reisen nach München, Bozen, Venedig und wieder zurück nach München. Für seine neue Geschichte „Fipps der Affe“ besucht er öfters den Zoo von Hannover, um die Affen zu beobachten.
1879 übersiedelt er mit seiner Schwester Fanny ins Pfarrwitwenhaus, nachdem sein Schwager Hermann Nöldeke gestorben ist.
1881 bekommt er wieder eine Nikotinvergiftung, von der er sich bei einer Bäderkur in Wolfenbüttel erholt.
1896 bekommt Wilhelm Busch von dem Verleger Bassermann eine einmalige Abfindung von 50 000 Mark. Bassermann verdient an den Werken von Wilhelm Busch ein Vielfaches.
1898 übersiedelt er nach Mechtshausen zu seinem Neffen.
An seinem 70. Geburtstag (1902) flieht er vor dem Geburtstagstrubel. Über tausend Glückwünsche, darunter einer von Sr. Majestät dem Kaiser erreichen seinen Wohnort. Delikatessen aller Art schicken ihm seine Bewunderer und Verleger Bassermann schickt ihm 70 Flaschen Pfälzer Wein, den Busch sehr schätzt.
1904 erscheint „Zu guter Letzt“, die letzte Veröffentlichung zu Lebzeiten.
1905 erhält der Neffe Otto Nöldeke von Wilhelm Busch das versiegelte Manuskript „Hernach“.
Im August 1907 stirbt sein Jugendfreund Erich Bachmann.
Am 6. Januar 1908 erleidet Wilhelm Busch eine Herzschwäche, an der er am 9. Januar 1908 stirbt.
2. Denken
Wilhelm Busch empfand die Bildergeschichten, obwohl er sein ganzes Geld damit verdient hatte, nur als Nebensache. Eigentlich wollte er Maler werden. Aber er fand seine Bilder nicht schön genug, um sie in der Öffentlichkeit zu zeigen. Nur einem hat er manchmal seine Bilder gezeigt, Franz von Lenbach. Dieser empfand die Bilder als schön und meinte, dass Wilhelm ein großes Talent hätte. Doch Wilhelm fand die Bilder immer noch nicht schön genug. So stapelten sich am Ende seines Lebens über 1000 Bilder in dem Dachgeschoss des Hauses in Mechthausen (Man vermutet, dass er noch mehr Bilder gemalt hatte, diese aber verbrannt hat). Beim Malen waren die großen Niederländer Rubens, Brouwer, Teniers und Frans Hals seine Vorbilder. Deshalb liebte er die Niederlande sehr und reiste oft dorthin.
3. Seine verschiedenen Seiten
Der Lyriker
1874 brachte Wilhelm Busch die gesammelten Gedichte „Die Kritik des Herzens“ heraus. Er war zu dieser Zeit durch seine Bildgeschichten bekannt, aber seine Gedichte fanden keinen großen Anklang, für den Dichter selbst eine große Enttäuschung. Den meisten Lesern waren seine Gedichte oft zu respektlos und satirisch, zu schnodderig, manchmal zu „unmoralisch“ und im ganzen viel zu wenig gefühlvoll.
Die satirische Ironie, die fast das ganze Werk Wilhelm Buschs bestimmt, ist auch das vorherrschende Merkmal seiner Gedichte. Immer wieder trifft man in den Gedichtssammlungen auf Themen, die dem Leser schon von den Bildergeschichten her vertraut sind: Eigenliebe, die lächerliche Vergeblichkeit menschlichen Treibens mit allem, was dem Menschen so wichtig erscheint, Liebe, Alter, Tod.
Erst nach dem 1. Weltkrieg wurden die Gedichte von Wilhelm Busch bekannter.
Der Prosaist
Wer Buschs Ansichten über die Welt und über den menschlichen Lebenslauf kennen lernen will, braucht sich nur an die beiden Erzählungen „Eduards Traum“ und „Der Schmetterling“ zu halten. Sie erscheinen nacheinander in den Jahren 1891 und 1895 und sind, von einigen Kleinigkeiten und einer Anzahl Gedichte abgesehen, der eigentliche Höhepunkt und die Zusammenfassung des Lebenswerkes. In diesen beiden Erzählungen hat Wilhelm Busch alles zusammengetragen, was er bisher in den Bildergeschichten, in Gedichten und Briefen meist andeutungsweise, manchmal direkt angesprochen hat.
In „Eduards Traum“ wird die bekannte Welt durch das erhöhte Traumbewusstsein des schlafenden Helden in ein Panorama absurder Erscheinungen verwandelt.
Im „Schmetterling“ folgt Busch dem Lebenslauf eines einfachen Bauernjungen, der nach der vergeblichen Jagd auf illusionäre Schmetterlinge sich zur humorvoll resignierten Gelassenheit durchringt.
4. Sentenzen
Eine Sentenz ist ein knapper, treffend formulierter und auf viele Fälle anwendbarer Sinnspruch.
In den Bildergeschichten konnte Wilhelm Busch sein virtuoses Können als Karikaturist und seine Meisterschaft der satirischen Verskunst austoben. In allen Bildgeschichten findet man komische Zweizeiler, die als ironische Sentenzen Eingang in die Umgangssprache gefunden haben, sie sind volkstümlich geworden. Oft scheint eine solche Sentenz eine tiefe Wahrheit zu verkünden und entpuppt sich erst bei näherem Hinsehen als Scheinwahrheit, Scheinmoral oder auch nur als eine Binsenwahrheit, die sich als gewichtiger Weisheitsspruch gebärdet.
Eine der bekanntesten Sentenzen ist diese:
Das Gute - dieser Satz steht fest –
Ist stets das Böse, was man lässt!
(Aus „Die fromme Helene“)
Reim und Rhythmus ergeben sich ganz mühelos, und die Wortwahl entstammt der Alltagssprache. Der „gute“ Onkel Nolte, einer der alten Leute, spricht diese Scheinweisheit nach dem schlimmen Ende seiner frömmelnden Nichte Helene.
5. Bekannteste Werke
Sein bekanntestes und erfolgreichstes Werk war „Max und Moritz“. Weitere Werke von Wilhelm Busch waren „Hans Huckebein, der Unglücksrabe“, „Die fromme Helene“ und „Fipps der Affe“. Außerdem erschienen 1883 „Balduin Bählamm und der verhinderte Dichter“ und 1884 „Maler Klecksel“. In diesen beiden Geschichten stellt sich Wilhelm Busch ironische dar. In „Balduin Bählamm und der verhinderte Dichter“ stellt er sein Scheitern als Dichter dar und in „Maler Klecksel“ als Maler.
6. Gedenken
Aus Anlass des 175. Geburtstages von Busch im Jahre 2007 gibt die Bundesrepublik eine 10 Euro-Silbermünze mit seinem Abbild heraus. Die Deutsche Post kündigte an, im Juni 2007 die neuen Jugendmarken mit Motiven der Busch-Figur vom Unglücksraben Hans Huckebein herauszubringen. Die Stadt Hannover erklärte 2007 zum Wilhelm Busch-Jahr. Bis zum Juni sind in der Innenstadt auf Litfaßsäulen großformatige Zeichnungen des Künstlers ausgestellt.
Museum
Das Wilhelm-Busch-Museum Hannover hat zum Busch-Jubiläumsjahr 2007 zwei parallel gezeigte große Ausstellungen erarbeitet. Bis 3. Juni 2007 war dort unter dem Namen So viel Busch wie nie. Malerei und Zeichnungen sein klein- und großformatiges zeichnerisches und malerisches Werk zu sehen. Gleichzeitig präsentiert das Museum bis November unter dem Titel Wilhelm Busch, Avantgardist aus Wiedensahl "avantgardistische" Zeichnungen und Aquarelle sowie eine Installation von "Eduards Traum".
Quellen:
Kraus, Joseph, 1970: Wilhelm Busch, Reinbek bei Hamburg.
Günther, Herbert, 1991: Der Versteckspieler: Die Lebensgeschichte des Wilhelm Busch, Fellbach.
Haffmans, Gerd, 1981: Das Wilhelm Busch Bilder- und Lesebuch, Zürich.
Friedrich Bohne (Hrsg.), 1968: Wilhelm Busch: Sämtliche Briefe (Bd. I), Hannover
(nach: Busch, Wilhelm, 2002: Gesammelte Werke, Digitale Bibliothek Band 74, Berlin)
Friedrich Bohne (Bearb./Hrsg.), 1959: Wilhelm Busch: Werke. Bde I-IV, Hamburg
(nach: Busch, Wilhelm, 2002: Gesammelte Werke, Digitale Bibliothek Band 74, Berlin)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch (08.06.2007)
Bildquelle:
http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,EB71137E2B7A0981E0340003BA5E0905,,,,,,,,,,,,,,,.html (08.06.2007)
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