|
Wilhelm Tell - F. v. Schiller - Referat
Warum ist das Werk Wilhelm Tell ein dramatisches Theater?
Das Werk Wilhelm Tell von Friedrich Schiller ist ein Drama in fünf Akten. In einem Drama wird eine in sich geschlossene Handlung durch Personen in Rede und Gegenrede und Szenischer Aktion dargestellt. Das Drama wendet sich grundsätzlich an den Zuschauer. Es verwickelt ihn in eine Aktion und verbraucht seine Aktivität und ermöglicht ihm Gefühle. Er wird in die Handlung hineinversetzt. Ein Wesensmerkmal der dramatischen Handlung ist der dramatische Konflikt, der aus dem aufeinander treffen gegensätzlicher Kräfte und Willensrichtungen entsteht. Meist ist das der Kampf des Heldens oder der zu ihm gehörenden Gruppe mit einer Gegenmacht. Diese Gegenmacht kann auch das Schicksal sein.
Die Geschehnisse verlaufen linear nebeneinander.
• Im Drama identifiziert sich der Darsteller mit der Rolle.
• Im klassischen Drama gelten die drei Einheiten: Zeit, Ort, Handlung
Die dramatische Handlung umfasst einen Spannungsbogen. Der beginnt mit der Darstellung der Verhältnisse und Zustände, denen der dramatische Konflikt entspricht. Hier werden die Hauptpersonen vorgestellt. (Exposition) Danach beginnt die Handlung zu steigen. Die Spannung wird mit verschiedenen Mitteln bis zum Höhepunkt gesteigert. Ab dem Höhepunkt fällt die Handlung. Durch das retardierende Element wird nochmals kurz Spannung aufgebaut und der Dichter entscheidet, ob sich alles zum Guten wendet (Lösung) oder alles in einer Katastrophe endet. Wenn sich in einem Werk am Schluss alles zum Guten wendet wird das Werk Komödie genannt. Wenn das Werk in einer Katastrophe endet wird es Tragödie genannt.
Im Gegensatz zum epischen Theater wird im dramatischen Theater der Zuschauer nicht wirklich zum Denken angeregt. Im dramatischen Theater ist es viel wichtiger, dass die Zuschauer mitleben und zu sich sagen:“ Ja, das habe ich auch schon gefühlt“ oder „ Das Leid dieses Menschen erschüttert mich, weil es keinen Ausweg für ihn gibt. Der Zuschauer fühlt mit den Darstellern, er weint am Schluss der Tragödie, er lacht bei einer Komödie mit den Darstellern.
Die sprachliche Form des Dramas ist der Dialog; Monolog, Botenberichte oder Erzähler die durch die Handlung führen haben nur untergeordnete Bedeutung.
Spannungsbogen:
Wenn man die Handlung des Werks Wilhelm Tell beobachtet kann man den ganz klar den Spannungsbogen zeigen. Im ersten Akt wird uns einerseits die Idylle der Schweizer Landschaft gezeigt, andererseits die Gewaltherrschaft der Landvögte.
Konrad Baumgarten erschlägt den Burgvogt Wolffenschießen weil dieser seine Frau vergewaltigen wollte. Dieser flieht mit der Hilfe von WilhelmTell. Gertrud Stauffacher regt die Männer an sich zum Widerstand gegen die Vögte zusammenzuschließen. Tell lehnt es ab, den Widerstand mitzuplanen. Er ist jedoch bereit zu kämpfen, wenn es notwendig ist. (Exposition)
Der Entschluss zum Widerstand ist da. Beim Treffen am Rütli stimmen Männer aller Stände und aller Berufe demokratisch ab. Die Eidgenossen rechtfertigen ihren Widerstand damit, dass sie nur das verteidigen was schon immer das Wesen des Schweizer Volkes war.
(steigende Handlung)
Berta von Bruneck „zwingt“ Ullrich von Rudenz sich der Widerstandsbewegung anzuschließen.
Tell geht mit seinem Sohn Walther Fürst besuchen, und wird, nachdem er nicht den von Geslzler aufgestellten Hut, von Geszler gezwungen einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen. Tell trifft den Apfel und wird jedoch verhaftet, da Geszler ahnt, wenn Tell nicht getroffen hätte der nächste Pfeil ihn getroffen hätte. Nach Tells Verhaftung wendet sich Rudenz von Geszler und Habsburg ab. Der Zuschauer fühlt mit Tell und spürt die Angst die Tell als Vater hat. Er zittert mit Tell mit. (Höhepunkt)
Die Handlung fällt, und der Widerstand in den drei Kantonen steigt. Rudenz schließt sich den Aufständischen an. Tell wird mit dem Schiff nach Küssnacht gebracht. Das Schiff gerät in Seenot und Tell kann fliehen. (retardierendes Element – Zuschauer glaubt, Tell hat verloren, das Stück ist aus.) Er erschießt Gessler.
(retardierendes Element)
Wie viele klassische Dramen endet das Stück mit einer Lösung. Die Burgen sind zerstört, der Hut als Symbol ebenfalls zerstört. Gleichzeitig wird der habsburgische König von seinem Neffen Parricida ermordet. Parricida kommt zu Tells Haus und will die beiden Taten auf eine Ebene stellen. Das will Tell jedoch nicht und schickt Parricida mit dem Tipp seine Sünde beim Papst zu bereuen und Proviant fort. (Lösung)
Die drei Einheiten werden auch eingehalten. Der Ort ist die Schweiz, die Handlung ist zweisträngig aber durchgehend. Der Zeitraum ist beschränkt und weist keinerlei Zeitsprünge auf.
Sprache: Diese typischen Merkmale des klassischen Geschichtsdrama werden auch in der Sprache sichtbar: Alle Personen verwenden Hochsprache. Selbst die einfachen Bauern, Fischer, und Jäger wie Tell, sprechen in höchst durchdachten und vollkommenen Sätzen, also keine Alltagssprache. Dadurch werden die oft komplexen Gedanken entsprechend formuliert. Der Text ist aber trotzdem gut verständlich. Besonders fallen die vielen Inversionen auf, durch die einzelne Satzteile hervorgehoben werden.
Schiller wollte aber kein geschichtstreues Werk schreiben. Er wollte durch diese Schweizer Bürger den idealen Staat auf der Bürger zeigen.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: felixh
Kommentare zum Referat Wilhelm Tell - F. v. Schiller:
|