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Willkommen und Abschied - Goethe - Referat
Das Liebesgedicht „Willkommen und Abschied“ handelt von der Begegnung zwischen dem lyrischen Ich und dessen Geliebte, wobei die zwei Seiten der Liebe, Freude und Schmerz, eine große Bedeutung spielen. Verfasst wurde es 1785, dadurch fällt es in die Zeit von „Sturm und Drang“, eine Epoche, in welcher der Schwerpunkt auf Emotionen und Natur lag, die in diesem Gedicht ebenfalls zu finden sind.
In der ersten und zweiten von insgesamt vier Strophen wird der Weg des lyrischen Ichs, das in diesem Gedicht an einen jungen Mann erinnert, zu seiner Geliebten beschrieben. Er reitet auf seinem Pferd in der Abenddämmerung, wobei Goethe den Rhythmus der Sätze ganz der Situation anpasst. Hastig eilt er durch die Nebelschwaden, die Natur wirkt beinahe angsteinflößend (vgl. erste Strophe, 8. Zeile: „mit hundert schwarzen Augen“). Jedoch lässt sich der junge Mann nicht von der Natur einschüchtern, sondern reitet immer weiter und die Sehnsucht zu seiner Geliebten wird größer. Goethe bedient sich generell vieler Personifikationen (vgl. 1. Strophe, 3. Zeile: „der Abend wiegte schon die Erde“), die in den ersten beiden Strophen wiederum mit der Natur verbunden sind. Natürlich findet man auch viele Metaphern in dem Gedicht (vgl. 1. Strophe, 4. Zeile: „Und an den Bergen hing die Nacht“). Die Gegensätze, die Goethe schon in dem Titel andeutet, werden in den ersten zwei Strophen sehr deutlich: Zuerst ist die Eiche nur in ein Nebelkleid gehüllt (vgl. erste Strophe, 5. Zeile „Schon stund im Nebelkleid die Eiche“), aber schon in der nächsten Zeile wird aus ihr ein furchteinflößender Riese (vgl. erste Strophe, 6. Zeile „Wie ein getürmter Riese da“). In den letzten beiden Zeilen der letzten Strophe ist ein Parallelismus zu erkennen, dessen Inhalt wieder einen Kontrast zur zuvor beschriebenen Kälte der Nacht bilden (vgl. „mein Geist war ein verzehrend Feuer, mein ganzes Herz zerfloss in Glut“).
In der dritten Strophe bringt Goethe den Titel des Gedichts erstmals ins Spiel. Es findet das Willkommen statt, der junge Mann trifft also auf seine lang ersehnte Geliebte. Schon in den ersten zwei Zeilen kann man die pure Liebe und Zuneigung spüren, die Goethe hier mit einem Enjambement verbunden hat. Die Geliebte scheint jedoch etwas erhabener zu sein, sodass er es nicht verdient, von ihr berührt zu werden (vgl. dritte Strophe, 8. Zeile „ich hofft‘ es, ich verdient‘ es nicht“). Die dritte Strophe steht wiederum im Kontrast zu den ersten beiden, da hier alle negativen Beschreibungen in positive wechseln (vgl. „süßer Blick“, „rosafarbenes Frühlingswetter“).
Die vierte Strophe vollendet das Gedicht mit dem zweiten Teil des Titels, dem Abschied, da die Morgensonne aufgeht und das Paar sich nun trennen muss. Doch trotz all seines Schmerzes erkennt er, dass es sich lohnt und freut sich nun auf das nächste Treffen (vgl. 4. Strophe, Zeile 7 „und doch, welch Glück geliebt zu werden“).
In der Sprache des Gedichts springt natürlich sofort der metaphorische Stil ins Auge, wobei Goethe auch viele Hyperbeln einbaut (vgl. 2. Strophe, 5. Zeile „tausend Ungeheuer“). Bis auf die dritte Strophe ist das Gedicht in Kreuzreimen verfasst, jedoch beeinträchtigt dies dennoch nicht den fließenden Rhythmus.
Die eigentliche Handlung des Gedichts sind also die Gegensätze innerhalb der Liebe, in der bekanntlich auch Schmerz und Abschied enthalten sind. Jedoch trotz all dieser Leiden verbleibt das lyrische Ich in Vorfreude auf das nächste Treffen.
Alles in allem ein wunderbar zeitloses Gedicht eines genialen Dichters, der fernab von jeglichem Kitsch über die Liebe schreibt und durch seinen unverkennbar metaphorischen Stil eine wahrlich zauberhafte Situation kreiert.
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