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Wirtschaftsordnungen - Referat



Wenn wir von Wirtschaftsordnungen sprechen, dann meinen wir in der Regel die beiden idealtypischen Grundausrichtungen: die Wirtschaftsmodelle nach dem Individualprinzip und die nach dem Kollektivprinzip. Beide unterscheiden sich grundlegend voneinander. Bei dem einen, steht die Selbstverwirklichung und die private Freiheit des Einzelnen im Vordergrund, während bei dem anderen das Wohl des Einzelnen dem Wohl der Gesamtheit untergeordnet wird. Beide Modelle haben sich in der Welt durchgesetzt und haben wie alles Vor- und Nachteile. Dabei muss man sagen, dass weder das eine noch das andere Konstrukt ganz unabhängig vom Gegenüber existieren kann.

Der Individualismus braucht einen kollektiven Zusammenhalt, da es ohne ganz einfach keine Gesellschaft geben würde. Genauso braucht der Kollektivismus auch persönliche Freiheit des Einzelnen, da die Menschen eigenständige und einzigartige Individuen sind. Beide Ordnungen sind in langen philosophischen Studien entstanden, wobei das individualistische eher im angelsächsischen Raum viele Anhänger hatte und das kollektivistische eher im deutschsprachigen. Philosophen wie Kant und Hegel sahen in der Vergemeinschaftung die einzige Lösung für die Zukunft, in Anbetracht der heutigen Konsumgesellschaften und den riesigen Problemen in diesem Zusammenhang, nachvollziehbar. Doch das eine wie das andere System haben ihre Tücken. Eine zu große Kontrolle des Individuums durch den Staat beschreibt George Orwell in seinem weltberühmten Roman 1984. Eine Dystopie die durchaus reale Züge annehmen kann, wenn man sich unter den totalitären Systemen dieser Welt umschaut.

Doch auch die grenzenlose Freiheit birgt große Gefahren, weshalb autoritäre Herrschaftsmodelle in der heutigen Zeit auf dem Vormarsch sind. Deutschland hat sich da lange Zeit als ein Mittler und die perfekte Symbiose beider Konstrukte bewährt, ist aber auch sehr von beiden Systemen abhängig. Die Wirtschaft brauchen wir nur deswegen, weil alles auf der Welt endlich ist und genauester Planung bedarf. Das gilt für beide Wirtschaftsordnungen. Im kollektivistischen Modell, ist es der Staat der plant, im individualistischen die einzelnen Unternehmen und die Haushalte, was den enormen Vorteil der Schlankheit also Flexibilität hat, denn ein Unternehme umzusteuern ist deutlich einfacher als den ganzen Staat während eines Fünfjahreplans.

Ebenfalls wird in individualistischen Ordnungen eher in Geld gerechnet, während in kollektivistischen oft Arbeitskraft und Boden als Umrechnungsfaktoren herhalten müssen. Der Kernunterschied der beiden Denkrichtungen ist jedoch der Motivator für die Arbeit. Während es bei den freiheitlichen Ordnungen der persönliche Reichtum ist, ist es bei den kollektivistischen Gesellschaftsmodellen das Allgemeinwohl.

Doch wie schon erwähnt, sind beide Anreize in einer Gesellschaft erforderlich, damit diese funktionieren kann und nur eine Symbiose beider Systeme kann dauerhaften Wohlstand in einem Staat garantieren.



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