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Wirtschaftspolitik Übersicht - Referat
Wirtschaftspolitik Übersicht
Stabilität- und Wachstumsgesetz
-> wenn der Staat gar nicht in die Wirtschaft eingreift („Laisser-fair“) kann Marktversagen
z.B. passieren, oder Inflation wegen Pandemie. Deshalb wurde im Stabilitäts- und
Wachstumsgesetz (1967) fest gelegt, dass das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht
das oberste Ziel ist.
Magisches Viereck und mögliche Erweiterungen
Zielgrößen:
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht (Import = Export)
- Hoher Beschäftigungsstand (ca. 1-3% Arbeitslosigkeit)
- Stabiles Preisniveau (2% Inflation)
- Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum (reales BIP 2-4% positive
Veränderung)
Magisches Sechseck/Achteck
- Umweltschutz
- Gerechte Einkommensverteilung
- Humane Arbeitsbedingungen
- Sicherung der Ressourcen
Grundgesetz: Im Grundgesetz ist keine Wirtschaftsform vorgeschrieben, jedoch ist eine
Planwirtschaft z.B. nicht möglich, da sie gewisse Grundrechte (freie wähl des Berufes)
nicht ausreichend sicherstellt. Die soziale Marktwirtschaft allerdings schon, die Frage ist
am Ende wieviel „sozial“ und wieviel „Wirtschaft“ gerichtet wird.
-> Problem: obwohl manche Zielgrößen mit einander einhergehen, widersprechen sich
manche.
Zielharmonie, Zielkonflikt, Zielneutralität
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht ist super für Preisniveaustabilität
- Konflikt zwischen hohem Beschäftigungsstand und Preisniveaustabilität -> ein extrem
hohes Wirtschaftswachstum würde die Preisniveaustabiltät nicht mehr gewährleisten
- Wirtschaftswachstum und Umwelt -> der Planet hat nur endliche Ressourcen, weshalb
ein solches angestrebtes Wirtschaftswachstum nicht möglich ist
- die Gerechte Einkommensverteilung hängt nicht mittelbar mit dem
Außenwirtschaftlichen Gleichgewicht zusammen
Erklärung der Zielgrößen
„Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum“
-> quantitative Ausweitung oder die qualitative Verbesserung der Produktionsfaktoren wie
Arbeit, Boden, Humankapital
- BIP: Lohneinkommen + Gewinn- und Vermögenseinkommen
- Reales BIP: bereinigt von Preissteigerung
-
Preisniveaustabilität
-> Inflation und Deflation verhindern
-> Preis ist wichtig um Knappheit eines Guts zu zeigen, knappe Produktionsgüter (teuer)
werden effizienter eingesetzt, Preise machen Güter vergleichbar, nur wer mit dem Preis
mithält, nimmt weiter am Markt teil
Inflation:
- kann viele Ursachen haben
- Menschen die gespart haben, ein festes Einkommen beziehen, Gläubiger und
Importeure (bei nationaler Inflation) sind die Verlierer der Inflation
- Menschen die Sachvermögen besitzen, Schuldner, Staaten, Exporteure sind die
Gewinner der Inflation (z.T nur bei nationaler Inflation)
Hoher Beschäftigungsstand
-> Definition arbeitslos: jemand der Erwerbsfähig ist, aber nicht arbeitet aus
verschiedensten Gründen
-> verschiedene Formen von Arbeitslosigkeit: friktionelle (Übergang von einer zur
nächsten Stelle), Saisonale (bei saisonabhängiger Arbeitsstelle), Konjunkturelle (wegen
Konjunkturschwankungen, z.B. in der Depression, wenn weniger freie Jobs da sind),
Strukturelle: regional (keine Jobs in der Region), sektorale (Strukturwandel durch neue
Technologien, oder Weltmarktentwicklungen), institutionelle (aufrg. Arbeits- und
Sozialrechtlicher Regelungen), „Mismatch“ (Angebot an offenen Stellen und
Arbeitskräften passen nicht zsm.)
Folgen von Arbeitslosigkeit:
- individuelle Folgen (psychosozial, wirtschaftlich)
- Volkswirtschaftlich: BIP sinkt, Sozialkosten steigen/Steuereinnahmen sinken
- Gesellschaftlich/Politisch: Scheren zwischen Arm und Reich, kann „vererbt“ werden,
bei Wahlen erzielen links- und rechtsextremistische Parteien besondern in Regionen
viele Stimmen, wo hohe Arbeitslosigkeit herrscht
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- Import soll etwa Export entsprechen
- Gefahr bei einem Exportüberschuss: eine importierte Inflation kann entstehen
- Gefahr bei einem Importüberschuss: Länder häufen einen Schuldenberg an, da der
Import, der den Export überstiegt, durch ausländische Kredite bezahlt werden muss
Wachstum (positives BIP) = Wohlstand für alle?
- für kleine Volkswirtschaften ist ein hohes BIP in realen Zahlen weniger, als für starke
Volkswirtschaften, wo die realen Zahlen DEUTLICH höher sein müssen um eine
größere BIP Veränderung festzustellen
- Nicht alle Leistungen sind erfasst im BIP (das tatsächliche BIP ist kleiner):
Schwarzarbeit, Hausarbeit, …
- Verteilung, also wohin geht der Wohlstand, wird durch das BIP nicht angegeben
Deshalb Alternativen zum BIP: Big-Mac-Index z.B.
Konjunktur- und Wachstumschwankungen
Makroökonomie: gesamtwirtschaftliche Vorgänge wie z.B. Arbeitslosenquote Einfluss auf
Wirtschaftswachstum
Mikroökonomie: einzelne Wirtschaftssubjekte z.B. ein Haushalt, ein Unternehmen
Konjunkturzyklus:
Nachfragetheorie: (Keynes)
- Marktwirtschaftliche Systeme sind instabil -> ökonomische Krisen, wie
Massenarbeitslosigkeit -> kann aber durch eine entsprechende Wirtschaftspolitik stabil
gehalten werden
- Stärkung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch Ausweitung der öffentlichen
Ausgaben in Krisenzeiten
- Stärkung der Nachfrage der Privathaushalte durch Lohnerhöhungen, Erhöhungen
staatlicher Ausgaben und Schaffung verbraucherfreundlicher Ausgaben
- Gewünschte Wirkung: kurzzeitige Beseitigung von Gleichgewichtsstörungen
- Kritik: schwer für die staatlichen Entscheidungsträger genau im richtigen Moment zu
reagieren (erhebliche Verzögerungen), oft schwer für die öffentlichen Haushalte im
richtigen Moment zu sparen, nicht jedoch aber auszugeben, schwer auf
Strukturveränderungen zu reagieren, die Überbetonung der Nachfrageseite kann dazu
führen, dass die Angebotsbedingungen für die Unternehmen schlechter werden
Angebotstheorie (Friedmann)
- Stabilitätshypothese: geht von einer grundsätzlichen Marktstabilität aus,
Ungleichgewichte würden sich selbst regulieren, übermäßige Eingriffe des Staates für
erst zur Instabilität des Systems
- Stärkung des gesamtwirtschaftlichen Angebots, durch Verbesserung der
Produktionsbedingungen
- Erhöhung der Unternehmensflexibiliät (Senkung d. Unternehmenssteuer, Verringerung
des Staatskonsums, Privatisierung, Deregulierung und Flexibilisierung
- Gewünschte Wirkung: mittel- bis längerfristige Beseitigung gleichgewichtsstörender
Faktoren
- Kritik: Investitionsfähigkeit bei Unternehmen heißt nicht das sie auch tatsächlich
investieren, zu geringe Nachfrage führt zu Rationalisierungs- statt
Erweiterungsinvestitionen, Löhne sind nicht nur ein Kosten sondern auch ein
Nachfragefaktor. Angebotspolitik gefährdet sozialstaatliche Strukturen und führt zu
einer Umverteilung der Einkommen zugunsten der Produktionsbesitzenden, Belange
der Umwelt kommen zu kurz
Trotzdem: beide Konzeptionen können miteinander kombiniert werden -> policy mix
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