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Elternratgeber 28: Die Loci Methode
Es gibt viele Lernmethoden, welche Ihrem Kind enorm beim Lernen helfen. Hier stellen wir die Loci Methode vor:
Das Wort "loci" stammt aus dem lateinischen und bedeutet Ort oder auch Platz Als Erfinder wird Simnides von Keos genannt. Er lebte ca. 500 v. Chr. und war ein recht bekannter Poet und Redner. Seine Methode war vor allem in der Antike verbreitet. Die Sage erzählt, dass Simonides auf diese Methode angeblich kam, als er bei einer Feier des Skopas dessen Haus kurzzeitig verließ und während seiner Abwesenheit das Haus des Skopas einstürzte. Da außer Simonides niemand überlebte, war es an ihm, die bis zur Unkenntlichkeit entstellten Leichen zu identifizieren. Dabei visualisierte Simonides die Situation vor dem Einsturz, um sich den jeweiligen Aufenthaltsort der Personen zu vergegenwärtigen. Dabei fiel ihm auf, dass es eine gute Verknüpfungsmöglichkeit ist, wenn man sich alles bildhaft vorstellt. Das so offensichtlich ja erhaltene Informationen geordnet wiedergegeben werden können. So entstand also angeblich die Methode.
Daher spielen eben nun auch Orte bei dieser Form des Gedächtnistrainings eine tragende Rolle. Um Lerninhalte und deren Abläufe besser wieder abrufen zu können, sucht sich der Lernende einen festen Bereich und dort konkrete Anlaufstellen, bildet also so eine Route. Beispielsweise lernt Ihr Kind gerne in seinem Zimmer: Hier ist dann der Ganz zum Zimmer, hinein ins Zimmer zum Schreibtisch, vorbei am Bett, hin zum Schrank und als Abschluss das Fenster die Route bilden, mit den einzelnen Punkten. Es sollten nur Gegenstände als Zwischenpunkte bestimmt werden, welche nicht oft verrückt werden, also an der gleichen Stelle bleiben. Nur so kann eine feste geistige Route entstehen. Nun werden diese Gegenstände der Route anschaulich mit dem Lernstoff oder anderen wichtigen Inhalten verknüpft.
Beispielsweise steht der nächste Einkauf mit den Eltern an. Es sollen Zucker, Orangen, Brötchen, Milch und Eier gekauft werden. So kann dann die Merkroute aussehen: "Der ganze Flur ist voller Zucker, die Orangen sind quer über den Schreibtisch verteilt, das Bett ist voller Brötchen Brösel, aus dem Schrank läuft die Milch und die Fensterscheiben sind vollkommen mit Eiern verschmiert". Je lustiger die Verbindungen und deren geistige Darstellung werden, desto besser kann man sie sich merken. Das ist das schöne an der Loci Methode, sie ist nicht streng, sondern richtig schön locker, eignet sich also auch perfekt für Schüler, die immer alles zu ernst nehmen. Nun wenn es an den Einkauf geht, ist diese Geschichte auch gleich wieder im Kopf, durch die Merkpunkte fällt alles wesentliche ganz leicht wieder ein.
Man kann natürlich auch jede andere Route als Merkstrecke wählen, Hauptsache, die Punkte sind fest gelegt. Selbst der eigene Körper wird gern verwendet, von den Augen zur Nasenspitze und runter zu den Zehen gibt es viele mögliche Merkpunkte. Die Loci Methode ist natürlich nicht nur für das Einkaufen gut. Sie eignet sich beim Lernen jedes Stoffes, ist ganz besonders hilfreich bei Geschichte und generell allen Fächern, welche viel mit Daten zu tun haben. Einfach mal ausprobieren, es macht großen Spaß und hilft wirklich. Vor allem, die festgelegten Merkpunkte können ja für jeden Stoff verwendet werden. Wenn also ein Thema abgehakt ist, wird die Route für ein anderes Thema verwendet. So einfach ist die Loci Methode. Sehr alt, sehr bewährt, ausprobieren ist angesagt!
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