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Elternratgeber 5: Keine Autoritäten untergraben

Das wichtigste im Umgang mit der Schule ist, reden Sie vor Ihren Kindern nie schlecht von den Lehrkräften. Lehrer sind Autoritäten und sozusagen die ersten Vorgesetzten Ihres Kindes. Es ist wirklich elementar und für das ganze Leben wichtig, dass Kinder Respekt lernen. Diesen lernen sie in erster Linie von Ihnen als Eltern. Machen Sie sich das immer bewusst. Eine abfällige Bemerkung ist schnell mal rausgerutscht. Sie denken sich vielleicht nichts dabei. Aber Ihr Kind merkt sich das.

Natürlich bedeutet das nicht, dass willkürliche Herrscher in der Schule einfach hingenommen werden müssen. Solche Willkürherrscher gibt es leider fast überall. Aber, wenn Probleme mit dieser Sorte von Lehrern und Lehrkräften auftauchen, sollte in erster Linie versucht werden, dies direkt mit den betreffenden Lehrkräften zu klären oder aber notfalls wendet man sich an das Direktorat. Es ist auf keinen Fall die Lösung, das Kind zuhause auch noch zusätzlich aufzustacheln. Das fördert nur den Trotz des Kindes und untergräbt praktisch die Autorität aller Lehrkräfte im empfänglichen Geist des Kindes.

Unser Rat, seien Sie also auch hier Vorbild. Dies gilt insbesondere auch für Bemerkungen über Ihre eigenen Vorgesetzten. Reißen Sie sich zusammen, reden Sie auch nicht schlecht über Ihre Chefs vor den Kindern. Kinder übertragen dieses abfällige Denkverhalten dann gerne auf ihre Vorgesetzten, welche, klar, die Lehrer sind. Ein Teufelskreis. Diesen gilt es, gar nicht erst entstehen zu lassen. Daher hören Sie Ihrem Kind genau zu, wenn es über Probleme in der Schule spricht. Hinterfragen Sie auch, wenn Ihr Kind sich von Lehrkräften ungerecht behandelt fühlt. Hören Sie sich bitte beide Seiten an und besuchen Sie bei Problemen die Sprechstunden oder die Elternabende. Zu diesen können Sie Ihr Kind mitnehmen, dann können Sie die Probleme gleich vor Ort klären. So entsteht konstruktive Zusammenarbeit. Sowohl das Kind merkt, dass die Wahrheit immer raus kommt, als auch die betreffende Lehrkraft merkt, dass zuhause konstruktiv an Problemen gearbeitet wird. Es können so rechtzeitig Missverständnisse und Verhältnisse geklärt werden, ganz ohne Komplikationen und ohne dass Autoritäten untergraben werden.

Wenn es wirklich mal so sein sollte, dass Lehrkräfte uneinsichtig oder wirklich ungerecht bleiben, dann haben Sie wie gesagt immer noch die Möglichkeit, Vertrauenslehrer oder das Direktorat einzuschalten. Animieren Sie auch Ihr Kind, bei wirklichen Problemen mit Lehrkräften, gemeinsam mit den Klassensprechern zum Beispiel die Vertrauenslehrer aufzusuchen. Es gibt an fast jeder Schule sogenannte Krisenstellen, welche für Schlichtungen jeglicher Art in der Schule zuständig sind. Ihr Kind lernt so früh, dass man selbst viel bewirken kann, wenn man sich rechtzeitig Hilfe sucht. Das ist für das ganze Leben hilfreich, später im Berufsleben haben Sie dann keine Duckmäuser, welche sich alles gefallen lassen, sondern mündige Personen, welche sich wehren, wenn etwas ungerecht laufen sollte.

Wie man sieht, gibt es viele Möglichkeiten, konstruktive Kommunikation früh zu fördern und wie immer beginnt alles im Elternhaus. Gut vorgelebtes Krisenmanagement hilft Ihrem Kind, seine Probleme auch selbst zu lösen, bzw. sich rechtzeitig Hilfe zu suchen. Raten Sie also Ihrem Kind, immer zuerst mit den betreffenden Lehrkräften oder mit anderen Vertrauenspersonen zu sprechen. Unterstützen Sie Ihr Kind dahingehend so bald als möglich. So bekommen Sie starke Persönlichkeiten, welche auch selten Probleme haben werden. Wer für alle Fälle gerüstet ist, hat sowieso weniger Schwierigkeiten. Und wer gesunden Respekt gelernt hat, sowieso.