|
maria stuart von friedrich schiller - Referat
Friedrich Schiller – Maria Stuart
Gliederung:
1. Kurzbiographie Schillers
2. Person Maria Stuart und Elisabeth I.
3. Anlass
4. Zum Werk
Allgemein
Figurenkonstellation
Inhaltszusammenfassung (2.-3. Szene)
Schlüsselszene III/4
Inhaltszusammenfassung (4.-5. Szene
5. Veränderung Schillers zur historischen Gestalt
6. Marias Darstellung der „schönen Seele“
7. Fazit
8. Quelle
Kurzbiographie Schillers
- am 10. November 1759 in Marbach geboren
- am 9. Mai 1805 in Weimar gestorben
- 1759-1766: Kindheit in Marbach, Ludwigsburg und Loch
- 1767-1773: Lateinschule in Ludwigsburg
Vorbereitung Theologiestudium
- Besuch der strengen Militärakademie auf Befehl Herzog Karl Eugens ab 1773
fast 8 Jahre
- 1773: Jurastudium
Ende 1775: Wechsel zum Medizinstudium
- unter Eindruck und Dichtungen Klopstocks und Lessings entstanden erste lyrische und dramatische Versuche
- während Tätigkeit als Regimentsmedikus in Stuttgart ab 1780 führte er ausschweifendes Leben
- Schreibverbot für jegliche literarische Produktion vom Herzog
floh nach Mannheim -> Frankfurt am Main -> Oggersheim, wo er einige Monate blieb
- 1783: Stelle als Theaterdichter in Mannheim
keine Verlängerung der Anstellung: reiste umher und weilte eine Zeitlang beim Beamten Christian Gottfried Körner im sächsischen Loschwitz
- 1784: Ernennung zum Weimarischen Rat, ohne feste Bezüge
- 1785-1786: Aufenthalt bei Freunden in Leipzig und Dresden -> Geldnot
- wegen unglücklicher Liebe zu Henriette von Arnim: ging nach Weimar
- Auseinandersetzung mit historischen Themen und daraus folgende Studien
durch Vermittlung Goethes 1789 Professur in Jena
- in Jenaer Zeit: Auseinandersetzung mit idealistischer Philosophie Kants
- weiterhin auf finanzielle Unterstützung durch adlige Gönner angewiesen
- 22. Februar 1790: Heirat mit Charlotte von Leugefeld
- 1791: lebensgefährliche Erkrankung
zwang ihn, Lehrtätigkeit aufzugeben
- in 1790er Jahren: Entwicklung äußerst gewinnbringender Freundschaft mit Goethe
beide inspirierten sich gegenseitig
haben beide ständig miteinander korrespondiert
aus gemeinsamen Gesprächen, Projekten, Theorien und Werken entwickelte sich, der an Vorbildern der Antike und Renaissance orientierte Stil, „Weimarer Klassik“
- 1802: Erhebung in Adelsstand
- gilt als eine der zentralen Gestalten der deutschen Literaturgeschichte
- Werke: Räuber (1781)
Kabale und Liebe (1784)
Jungfrau von Orleans (1801)
Historische Person Maria Stuart und Elisabeth I.
Person Maria Stuarts:
- 7. oder 8. Dezember 1542 in Linlithgow (Schottland) geboren
- Vater: Jakob V. von Schottland
Mutter: Maria von Guise
- 14. Dez. starb Vater-> M. Königin
- verbrachte Kindheit in Frankreich
- geprägt: -katholischer Glauben
-Vorliebe für Tanz, Musik und Spiel
- 24. April 1558 Heirat mit Franz II.
- Franz wird Thronfolger
-> M. Königin von Frankreich(und Schottland)
- Maria I: stirbt Nov. 1558
- Elisabeth I. Nachfolgerin -> umstritten
- Maria erhebt Anspruch auf Thron
-> England schloss 1569 Vertrag von Edinburgh mit Schotten
- sollte Elisabeths Thron anerkennen
- Maria unterzeichnet nicht
- 1560 stirbt Franz II.-> Katharina von Medici wurde Königin von Frankreich
- M. geht nach Schottland zurück
- 1562 erkrankte Elisabeth I. an Pocken-> Wiederaufkommen der frage nach Thronfolger
- 29.6.1565 Heirat mit Engländer Lord Darnley(Cousin)
-> politische Gründe(stand engl. Thron sehr nah)
- vermutlich Liebesaffäre mit Privatsekretär Riccio
- Darnley wollte Mitkönigskrone
- M. wollte nicht geben
- Komplott gegen Königin
- gipfelte in Ermordung des Sekretärs
- Darnley schlechte Eigenschaften: Trunkenheit und Unzuverlässigkeit
-> sahen viele als Gefahr für Schottland
- 19. Juni 1566 Sohn Jakob geboren
- 10. Feb. 1567 Darnley ermordet
- umstritten ob mit Marias Wissen
- 15. Mai 1567 Heirat mit Grafen von Bothwell (stärkster Verdächtiger)
- M. mitverdächtigt
- Adelsaufstand der protestantischen Lords
- M. wird zur Abdankung gezwungen
- angeklagt(Mitschuld an Darnleys Tod)
- 29. Juli 1567 Jakob zum König gekrönt
- M. floh -> wiederrief Abdankung
- floh nach England-> wurde in Gewahrsam genommen
- Elisabeth I. spielt auf Zeit
- folgende Jahre-> viele Verschwörungen Zugunsten Marias
- z. B. „Northern Rebellion“ (1569), „Ridolfi- Komplott“(1572), Throgmorton- Komplott”(1583)-> beinhalteten Hochzeit mit Norfolk,kathol. Revolution in Engl.
- immer mehr Verschwörungen
- -> Einführung des „Act for the Queens Safety”- Gesetz zur Sicherheit der Königin
- gegen M. gerichtet
- „Barbington Verschwörung“(1586) wird zum Verhängnis
- soll M. befreit und E. getötet werden
- wurde E. bekannt -> Gerichtsverhandlung
- M. für schuldig befunden
- E. muss Todesurteil unterschreiben
- schob es vor sich her(Maria Verwandte, gesalbte Königin, Furcht vor Ausland)
- 8. Febr.1587 M. geköpft
- 1. Hinrichtung eines gesalbten Hauptes
Elisabeth I.:
- 7.9. 1533 geboren, Protestantin
- Vater: Heinrich VIII. / Mutter: Anne Boleyn
- 1536 Vater lies Ehe ungültig erklären
- Parlamentsbestimmung setzte Heinrich Sohn Eduart an 1. Stelle und Tochter Maria I. an 2. Stelle-> Elisabeth gestrichen
- 1544 Parlamentsbeschluss lies E. wieder einreihen-> 3. Stelle
- 1558 Königin von England und Irland
- blieb unverheiratet
- starb 24.3.1603
Konflikt:- Elisabeth eigentl. nicht erbberechtigt
- alle 3 Nachkommen Heinrich VIII kinderlos
-> M. durch Großmutter Thronerbin Elisabeths
- nach katholi. Verständnis: Ehe Heinrich VIII und Anne Boleyn rechtswidrig
-> Maria rechtsmäßige Königin
- religiöser Konflikt: M.- katholisch E.- protestantisch
Entstehungsgeschichte
- oft aufgegriffener Stoff
- Lebensweg gehört zu den ergiebigsten Stoffen der europ. Dramatik
- 16./17. Jh. Musterstoff für Märtyrertragödien(Katastrophe-Angelpunkt)
- weitere Entwicklung Märtyrerin durch schöne Frau ersetzt
- dominierte Norfolk Handlung die weiter Bearbeitung
- Schiller drängte Norfolk Handlung auf Mortimer- Episode zurück
- nach Schiller: andere Lebensabschnitte dargestellt: erotische Abenteuer in Schottland, Probleme in der Ehe mit Darnley, Verbindung mit Bothwell
- Werk Schillers entstand zw. 1782 bis zur Jahrhundertwende
- endet 1800 mit Uraufführung in Weimar
- schon Herbst 1782 mit Geschichte der schottischen Königin befasst
- für „Don Carlos“ zurückgestellt
- zw. 1790 und 1793 veröffentlicht er Biografie M. in einer Zeitschrift
- 1799 schrie er an Schiller, dass seine Neigung ihn eher „zu einem frei phantasierten nicht historischen Stoff“ zögen
- widmete sich trotzdem der Arbeit am Stück
- ihm sagten Hauptmotive zu, Charaktere
- Geschichte bildete gute Grundlage für Aufbaumöglichkeiten
- eignete sich für Euripidische Methode-> symmetrischer Aufbau-Parallelität
- setzte sich akribisch mit Stoff auseinander
- 3. Akt ende 1799 fertig-> Umzug Schillers nach Weimar
- Erkrankung Feb. bis März 1800-Hinderung
- beim 4Akt- Schauspieler begannen zu proben
- 5. Akt am 9. Juni fertig
- 14. Juni Uraufführung in Weimar
- Buchausgabe im April 1601
Werk
Allgemein
- Werk 1799 entstanden
- 14. Juni 1800: Uraufführung in Weimar am Hoftheater
- Trauerspiel – Drama
- Drama der Antithese ( stilist. Gegensätze/ Kontraste)
-> gesamter Text aus Kontrasten aufgebaut
- Hauptinhalt: Darstellung Elisabeth und Maria und deren Konflikt
- letzten Tage vor Hinrichtung (3 Tage)
- Intriegen Tragödie – Gegenspieler richtet Held zugrunde
- mit Darstellung des Dramas könnte Literaturepoche „Klassik“ definiert werden
- besteht aus 5 Aufzügen
- klar strukturierter Bau
- Katastrophe gleich in erster Szene
- Dualistisches Weltbild: Mensch zwischen Ideen und Leben, Hoffnung und Angst. Leben und Tot, Freiheit und Zwang, Glück und Leid
zusammenwirken von Gegensätzen
- hat sich sehr an Argumentation und an Aufbau der antiken Tragödie gehalten, mit einer Ausnahme:
Nicht mehr Schicksal oder Verhängnis bestimmen die Handlung, sondern die freie Entscheidung der Menschen im Kampf um die Macht
- wichtiger Grundsatz der Klassik: Held ringt mit Schicksal (Maria)
- für Interpretation muss man Schillers ästhetische Schriften heranziehen
vorallem: ästhetische Erziehung der Menschen
- franz. Klassizismusregeln:
3 Einheiten: Zeit, Raum, Handlung
hohes Niveau von Sprache und Vers
Themen die immer enthalten sein müssen: Liebes- und Staatsangelegenheiten
Ständeklausel
- Gegensatz von Gefängnis und Herrschaftspalast ( Unterdrückung – Ruhm, Eleganz)
Gegensätze auch inhaltlich zu belegen:
- Maria zu Beginn: vereinsamt, erniedrigt
- zum Schluss: umringt von treuen Dienern, die um sie trauern
- Kostbarkeiten im Hintergrund ( Kleid, umringt von königl. Aura)
symbolisiert Triumph, eigentl. Gewinn
- Elisabeth zu Beginn: prachtvoll, umgeben von treuen Beratern
Macht durch königl. Hof sichtbar
- Schluss: isoliert allein gelassen, Volk teilweise gegen sie ( Maria unschuldig)
-> Verliererin
Figurenkonstellation
viele Personen von Grund auf verschieden: Maria – Elisabeth
Burleigh - Shrewsbury
Leicester - Mortimer
Elisabeth:
- typisch schillersche Figur – Böse im Drama
- höchstens 30 Jahre alt
- Protestantin
- engl. Königin
- richtet sich ganz nach Zweckmäßigkeit
- zeigt nur indirekt ihre innere Einstellung
- stolz, hinterhältig, sucht nach Lob und Schmeichelein
- Eigenliebe groß, Unentschlossen
- feige: will Ziel erreichen, keine Verantwortung übernehmen
- ihr Grundproblem: nie auf ihre Gefühle hören zu dürfen – immer als öffentliche Person agieren zu müssen
- nicht authentischer Mensch
- Heuchlerin – vom Volk verehrt
- noch keine echte Liebe erlebt
Maria:
- etwa 25 Jahre alt
- von Reife ihres Geistes scheint sie älter zu sein
- Katholikin
- leidet unter gegenwärtigen Belastung Elisabeths und vergangener Schuld, als sie noch Königin war
hofft trotz ihres Leides zu überleben
- kennt als ehemalige Königin wahre Gesicht des Absolutismus – das im Machtkampf der fürstlichen Hierarchie besteht
- liebenswürdig, realistische Person
- Reue, Buße im Gefängnis
- kann Gedanken an Ermordung ihres toten Mannes nicht loswerden
- jung, schön, attraktiv
- hat königliches Auftreten
- selbstbewusst, hat Würde
- steht hinter dem, was sie sagt
- vom Volk Vertriebene
- begeht in England kein Verbrechen oder Sünde
- im Schluss: erhabener Mensch im klassischen Sinn – hat ihrem Schicksal getrotzt
- hohe moralische Haltung
Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh:
- Großschatzmeister und Berater Elisabeths
- vertritt konsequent Interessen des Staates und der Königin
- nur Staatsräson zählt für ihn
- Diplomat- tut alles, um sein Ziel zu erreichen
- Glaube, Marias Tot wichtig für Staat
Georg Talbot, Graf von Shrewsbury:
- zweite wichtige Berater der Königin
- repräsentiert am ehesten Standpunkt Schillers
- Aufrecht – dient Königin in Treue und Gewissenhaftigkeit
- geringen Einfluss – hat Ausgleich zwischen Staatsinteressen und individuellem Wohl im Auge
- Erkenntnis, dass E. schlechten Weg geht
bittet um Entlassung
- dient nicht im Sinne der Monarchie, sondern im Sinne des Vernunftstaates
- großen Gerechtigkeitssinn: will Elisabeth versöhnlich stimmen
Robert Dudley, Graf von Leicester:
- Vertrauter von Elisabeth
- interessiert sich nur fürs eigene Wohlergehen, eitel ehrgeizig (will Krone)
- hält sich alle Optionen offen, ist bereit Maria wie Elisabeth zu heiraten
- Schmeichler, Elisabeth wollte ihn als Gatten
- ist intrigant, Verräter
- feige- zeigt nie persönlichen Mut
Mortimer:
- Neffe von Marias Aufseher Paulet
- bringt „erregende Moment“ ins Drama
- für Rettung Marias würde er sein Leben einsetzen
- emotional – fern von Intrige oder politischem Kalkül
ist Kontrastfigur zum zögernden berechnenden Leicester
- kam von FR nach ENG mit Plan Maria zu retten – suchte Verbündete, täuschte E.
- ist immer er selbst
- Spaltung von Sein und Schein existiert für ihn nicht
- Charakter gerät leicht ins Schwärmen – wovon Gefühl bewegt wird
Amias Paulet:
- Hüter Marias, Untergebener Elisabeths
- tut nur das, was er vor Gewissen rechtfertigen kann
- vertrauensvoll
- Marias Schicksal trifft auch ihn
Hanna Kennedy:
- Amme
- Teilung von Marias Leid im Gefängnis
- Aufopferung, Liebe – Erwiderung durch Maria
- zog Maria auf- begleitet sie bis zum Tot
Melvil:
- Haushofmeister Marias
- hat sein Leben nach Wohl von ihr gerichtet
Inhaltszusammenfassung – 1. Teil
1. Aufzug:
- Maria erscheint leidend
- Anteil am Mord von Darnley wird deutlich
- sie zeigt ihre königliche Würde, ist aber über ihr Schicksal keinesfalls erhaben
- Maria fordert ein Treffen mit Elisabeth, da sie von einem Gericht verurteilt wurde indem nur Männer sitzen und sie möchte jetzt mit einer Frau reden
- Maria erhält durch Sir Paulet den Urteilsspruch
- sie sieht aber noch eine Hoffnung indem Brief an Graf Leicester, der eine tiefere Neigung für sie empfindet
- zum Schluss des 1. Aufzugs wird Maria überlegener
- Lord Burleigh teilt ihr offiziell das Todesurteil mit, welches sie ja schon kennt, widerlegt es und beweist zudem die Unzuständigkeit des Gerichts
2. Aufzug:
- Elisabeth will den französischen Herzog von Anjon nicht heiraten, um ihre Jungfräulichkeit zu erhalten. In Wirklichkeit will sie ihre Macht erhalten
- Stadtratsszene:
Burleigh: er stellt die Stimme des Volkes in den Vordergrund; ist für das Urteil
Shrewsbury u. Leicester: wollen Elisabeth bewegen nicht zu unterschreiben
Leicester versucht Elisabeth zu einem Treffen mit Maria zu überreden
Burleigh versucht dies aber zu verhindern
Schluss: Leicester bereitet das Treffen auf raffinierte Art vor
3. Aufzug:
- Maria und Elisabeth treffen sich in einem Park
- Elisabeth greift Maria persönlich und auch politisch an
- Maria versucht hingegen zuerst mit unglaublicher Beherrschung, Unterwürfigkeit und Verwandtschaft das Herz Elisabeths zu erreichen
- nach abermaliger Erniedrigung bricht der Hass aus Maria heraus
- sie behält aber ihre Würde und triumphiert am Schluss über Elisabeth
Schlüsselszene:
- Maria will Elisabeth um Gnade bitten
- erwartet Freiheit-> kommt aber zum Streit
- M. fühlt sich ungerecht behandelt
- besteht auf Thron
- M. beleidigt E.: „der Thron von England ist durch einen Bastard entweiht“III/4 v.2447f.
- M. genießt Augenblick des Triumphs
- Treffen Veränderung beider
- 1. Akt: M. ohne Hoffung
- 2. Akt: E. dargestellt in Fülle der Macht, prachtvoll, umgeben von Schmeichlern, siegreich
- 3.Akt: Begegnung der beiden Königinnen-> Umkehrung -> M. Siegerin/ Elisabeth besiegte
- Zitat Mortimers: „ Du hast gesiegt, du tratst sie in den Staub, Du warst die Königin sie der Verbrecher“
- Rolle des Richters vertauscht: 1. Akt: M. verurteilt
2. Akt: E. spricht als Richter
- III/4 Enthüllung der eigentlich Richtenden
Inhaltszusammenfassung ( 2.Teil )
4. Aufzug:
- Burleigh entlarvt das Doppelspiel von Leicester
- Leicester verrät Mortimer indem er ihn verhaften lässt
- Mortimer entgeht allem durch Selbstmord
- Burleigh will ein Zusammentreffen von Leicester mit Elisabeth verhindern, damit Leicester sich nicht rechtfertigen kann; gelingt ihm nicht
- Leicester nutzt seine Stellung in Elisabeths Herz aus und spielt um sein Leben
- er berichtet von Mortimers Verhaftung und stimmt letztendlich sogar für Marias Hinrichtung
- Elisabeth ist nun hin und hergerissen und zu keiner Entscheidung bezüglich des Todesurteils fähig
- sie übergibt es Davison
- Burleigh sieht es in Davisons Händen und entreißt es ihm
5.Aufzug:
- Marias Schicksal ist nun entgültig besiegelt
- ist aber nun über ihr Schicksal erhaben und kann sogar noch vor der Hinrichtung schlafen
- weint sie um das Schicksal von Mortimer und Sir Paulet als um ihr eigenes
- Maria ist sehr an den christlichen Glauben gebunden ohne den sie nie diese Schuldbewältigung geschafft hätte
- sie wird hingerichtet; sie stirbt voll Würde und Fassung
- Elisabeth denkt sich nun in Sicherheit; sie schiebt die Schuld von sich und lässt dafür Davison und Burleigh einkerkern
- Shrewsbury verlässt freiwillig das Land und Leicester geht nach Frankreich wo Marias Leichnam beerdigt wird
- Elisabeth noch einsamer als am Anfang
Veränderung Schillers zur historischen Gestalt
- Unterschied zwischen dem barocken und dem schillerschen Fürsten: Kritik am Gegner
als Kriterim für Beurteilung gilt nicht eigener Zweck sondern Gerechtigkeit
- Gerechtigkeit wird im barocken Trauerspiel nicht hervorgerufen
- Konfrontation bei Schiller: Legitimations- und Religionskonflikt, im Verhältnis von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit
- Hintergrund und meisten Figuren sind historisch
entscheidende Vorgänge und bewegende Kräfte frei erfunden
- Verdichtungen historischer Möglichkeiten:
- Figur Mortimer
- Verhältnis Leicesters zu Maria
- Persönliche begegnung der Königinnen
- hat Rivalinnen verjüngt
politische Gegnerschaft menschlich verschärft
beide sollen jung genug sein, um ihre Liebesansprüche gegeneinander geltend machen zu können
- Beichte Marias nicht historisch belegbar
- Hinrichtung Maria später: - eigentlich am 8.2.1587
im Stück Jahrestag von der Ermordung Darnleys (Nacht vom 9. zum 10.2.1587)
- Grundzüge der bürgerlichen Gesellschaft, in Tragödie, bis heute erhalten
Möglichkeit für Leser – eigene Gegenwart einzubeziehen
- Schillers Hauptinteresse: Zuschauer zwischen Furcht und Hoffnung halten
- Spannung sollte aus dem Widerstreit der Affekte Furcht und Hoffnung erzeugt werden
Marias Darstellung der „schönen Seele“
- Mittelpunkt in der Klassik war der Mensch
- Held ringt mit Schicksal(wie Maria es macht)
- Mensch von Gott geschaffenes höchstes, natürliches Lebewesen-> „schöne Seele“
- „schöne Seele“: Übereinstimmung von Neigung und Pflicht-> erhabene Mensch
- wurde viel Gefühl, Sinnlichkeit und Sittlichkeit dargestellt
- Mensch in Vollendung aber auch Abgründigkeit
- das wirklich Schöne und Vollkommene kann nur in Kunst dargestellt werden
- bei Maria:- entwickelt sich erst zur „schönen Seele“
- erst äußere Schönheit
- angesichts des Todes zur „schönen Seele“
- zur äußeren tritt innere Schönheit
- Einklang von wesen und Erscheinung
- Tod ist Preis dafür
- M. ist sich Schuld bewusst
- ringt mit Schuldgefühlen, Situation
- Erniedrigungen Elisabeths
- muss Schuld überwinden
- ->trotzt ihrem Schicksal
- siegt über übernatürliche Kräfte(können nur Körper beeinflussen)
- wird durch Gestik, Mimik und Gewand wiedergespiegelt
- äußerer Schmuck-> Vollkommenheit, religiöse Ornamente-> göttl. Zustand
- Tausch zw. zeitlichem und ewigem
- Tragik: M. kann nur duch Tod vollkommen und erhaben werden
- Stirbt mit würde
- Pflicht und Neigung harmonisch
- freiwillig, eigener Antrieb
- sittliches Gefühl wird zur 2. Natur
- Schönheit des Menschen: Gesetzt der Vernunft mit Freude gehorchen-> macht Maria
- nur durch Tod wird dem leben kurz die ideale Schönheit zuteil
- Ziel: Vollkommenheit der Heldin- erzeugt Bild einer schönen, versöhnten Welt
- soll auf Zuschauer zurückwirken
- Zuschauer soll in idyllischen Zustand des Freiseins und Glücks kommen
- es kommt zum Humanitätsideal-> handle mit Vernunft
Fazit
- spannend -> Intrigen (aber: leicht verwirrend)
- Intrigen: unterhaltend, Hinweis- Maria keineswegs gerechtfertigt gestorben
- komplizierte Sprache -> jedoch relativ gut verständlich
- Schiller bestimmt auf Marias Seite
- wahre Böse: Burleigh – überredet Königin immer
- Leicester: Feigling, hat Maria vielleicht geliebt, Ansehen/ Macht wichtiger
- Sympatischste Person: Shrewsbury: aufrecht- beiden Seiten gegenüber
- außergewöhnlich für die Zeit- 2 Frauen Hauptpersonen
- Gelungenes Werk
Quelle(n) für dieses Referat: Quellen
- Geschichte der deutschen Literatur Hans Gerd Rötzer Epochen-Autoren-Werke Seite 121
- http://www. literaturwlt.com/autoren/schiller.html
- http://www. wikipedia. org/wiki/Bild:Stuart.jpg
- Hamburger Leseheft Verlag Husum/Nordsee (besonders Nachwort)
- http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_aut/sci/sci_dram/mstuart/sci_ms_0.htm
- http://www.miss-nora.de/femdom/history/history_elisabeth_eng.htm
- http://www.miss-nora.de/femdom/history/history_mariastuart.htm
- Lexikon Deutsch Hartmut von der Heyde Hrsg, Autoren und Werke 2000 by Stark Verlagsgesellschaft mbH Seiten 171 bis 177
- Lechners Literaturgeschichte des Deutschen Sprachraumes Vom Mittelalter bis zur Mitte des
20. Jahrhunderts Seite 176
Kommentare zum Referat maria stuart von friedrich schiller:
|