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Das Medizin Studium

1. Studienbeginn

1.1 Bewerbung

Voraussetzung für eine Bewerbung für den Studiengang Medizin ist die allgemeine Hochschulreife mit einem Notendurchschnitt von höchstens 1,9. Die Bewerbung läuft in Deutschland ausschließlich über die ZVS, die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen in Dortmund. 20% der Studienplätze werden nun direkt an die Abiturbesten vergeben. Weitere 20% werden an die Studenten mit der meisten Wartezeit vergeben und 60% werden von den Universitäten selbst nach ihren Auswahlkriterien vergeben. Dazu werden die Bewerbungen von der ZVS an die Universitäten weitergeleitet.

1.2 Wo?

Medizin wird an vielen Hochschulen als Studiengang angeboten:

  • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule
  • Charité - Berlin
  • Ruhr-Universität Bochum
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • Technische Universität Dresden
  • Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Universität Duisburg-Essen
  • Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Georg-August-Universität Göttingen
  • Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Universität Hamburg
  • Medizinische Hochschule Hannover
  • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • Universität zu Köln
  • Universität Leipzig
  • Universität zu Lübeck
  • Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Universität Heidelberg
  • Philipps-Universität Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Technische Universität München
  • Westfälische Wilhelms-Universität
  • Universität Regensburg
  • Universität Rostock
  • Universität des Saarlandes
  • Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Universität Ulm
  • Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • Universität Witten/Herdecke

Es ist natürlich nicht möglich zu sagen welche die beste Universität ist um Medizin zu studieren, besonders hervor zu heben sind aber sicher die Berliner Charité und die Universität Heidelberg.

2. Allgemeine Informationen:

Medizin ist einer der letzten Studiengänge, die mit einem Staatsexamen abgeschlossen werden und ist eines der umfangreichsten und schwierigsten Studienfächer. Die Regelstudienzeit beträgt 12 Semester, wobei die ersten vier Semester die sogenannte „Vorklinik“ bilden, dem folgt die erste große Prüfung, das „Physikum“ und eine Art Praktikum, die „Famulatur“. Danach folgt die „Klinik“ mit einer Dauer von 6 Semestern und das praktische Jahr, welches die letzten beiden Semester bildet. Den Abschluss bildet die finale Prüfung, das sogenannte „Hammerexamen“. Nach dem Studium hat man viele Möglichkeiten sich zu spezialisieren und kann entscheiden in welcher Form man gerne arbeiten möchte, also Krankenhaus, eigene Praxis oder Gemeinschaftspraxis.

2.1 Vorklinik

Die Vorklinik ist so etwas wie die Grundausbildung eines Arztes, in der das medizinische Grundwissen gelehrt wird, dieser Abschnitt ist ein sehr theoretischer Ausbildungsabschnitt. Trocken, aber sehr wichtig, um als Mediziner überleben zu können.

2.1.1 Fächer:

  • Biologie: Grundlagen sollen naturwissenschaftlich Vorbilden
  • Physik : Zur besseren Verständnis von Prozessen
  • Chemie: Grundlagen zum besseren Verständnis von Biochemie und klinischer Chemie
  • Biochemie: Zeigt auf molekularer Ebene, warum/wie einzelne Teilchen im menschlichen Körper funktionieren
  • Physiologie: Erklärt wie/wieso Vorgänge im Körper stattfinden
  • Psychologie/Soziologie: Verständnis über Psyche und Verhalten von Menschen
  • Anatomie: Aufbau des menschlichen Körpers
  • Terminologie: Lehre wichtiger medizinischer Fachbegriffe

2.2 Physikum

In dieser Prüfung wird das medizinische Basiswissen in einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung getestet (Wertung: 1:1). Die mündliche Prüfung wird in 3er Gruppen abgehalten.

2.3. Famulatur

Die Famulatur setzt sich aus 3 Bereichen zusammen:

  • Krankenhausfamulatur (60 Tage), Fachrichtung nach Belieben
  • Praxisfamulatur (30 Tage), Fachrichtung nach Belieben
  • Wahlfamulatur (30 Tage)

2.4. Klinik

Dieser Studiumsabschnitt beinhaltet eine Vielzahl von medizin-spezifischen Fächern, in denen man sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen erwirbt. Er setzt sich zusammen aus:

  • Humangenetik
  • Klinische Chemie
  • Med. Mikrobiologie & Hygiene
  • Pathologie
  • Pharmakologie

  • Allgemeinmedizin
  • Chirurgie
  • Innere Medizin
  • Neurologie
  • Pädiatrie

  • Augenheilkunde
  • Gynäkologie
  • HNO
  • Orthopädie
  • Urologie


  • Arbeitsmedizin und Sozialmedizin
  • Prävention & Gesundheitsförderung
  • Rechtsmedizin
  • Rehabilitation & Naturheilverfahren

  • Anästhesie & Intensivmedizin
  • Dermatologie
  • Geschichte der Medizin
  • Psychiatrie
  • Notfallmedizin

  • Bildgebende Verfahren
  • Epidemiologie
  • Geriatrie
  • Gesundheitsökonomie
  • Infektiologie & Immunologie
  • Kl. Pathologische Konferenz
  • Kl. Pharmakologie
  • Klinische Umweltmedizin

2.5 Praxisjahr (PJ)

Das Praxisjahr besteht aus 3 Tertialen zu je 16 Wochen, je ein Tertial muss für Chirurgie und Innere Medizin gebraucht werden, das dritte kann aus den verschiedenen Fachrichtungen frei gewählt werden (z.B.: Pädiatrie, Mikrobiologie, Urologie usw.). Das PJ kann entweder in einem Lehrkrankenhaus, an einer Universität oder auf Wunsch auch im Ausland absolviert werden.

2.6 Hammerexamen

Es besteht genau wie das Physikum aus einem schriftlichen und einem mündlichen Prüfungsteil (Wertung 1:1). Aus den beiden Prüfungen errechnet sich die theoretische Gesamtnote (Hammerexamen-Physikum: 2:1).

Optional kann während des Studiums eine Doktorarbeit verfasst werden. Diese Möglichkeit nehmen die meisten Studenten auch wahr, man sollte aber den enormen Arbeitsaufwand nicht außer Acht lassen.

3. Medizinische Fachrichtungen

Nach dem Studium gibt es viele verschiedene Möglichkeiten sich zum Facharzt weiterbilden zu lassen. Die Ausbildung dauert in der Regel 4-6 Jahre. Hier einige Facharzt-Richtungen:

  • Allgemeinmedizin
  • Chirurgie
  • Anästhesiologie
  • Augenheilkunde
  • HNO
  • Innere Medizin
  • Dermatologie
  • Urologie
  • Neurologie
  • Gynäkologie
  • Pädiatrie
  • Radiologie
  • Rechtsmedizin
  • Usw.

Es ist außerdem möglich, sich in den verschiedenen Facharztrichtungen weiter zu spezialisieren. Beispielsweise kann man über die Innere Medizin weitergehen in die Richtungen Kardiologie, Enodkrinologie, usw.